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Heimatkinder Staffel 2 – Heimatroman. Kathrin SingerЧитать онлайн книгу.

Heimatkinder Staffel 2 – Heimatroman - Kathrin Singer


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macht mir nichts aus, Karl. Ich habe es doch nie geschafft, Vater aus seinem eigenbrötlerischen Leben herauszureißen.«

      Eugen von Herwig betrat die Wohnstube. Er hatte einen dicken Brief in der Hand.

      »Das habe ich geschafft«, sagte er, »und sicher wird sich deine Tante Beate auf Bodenwerder freuen, dass ich ihr so viel vom Birkenhof berichte. Sie wollte mich immer ausfragen, weil sie dich sehr gernhat, aber ich wusste nicht viel zu erzählen.«

      »Von Katrin hast du nichts geschrieben?«, fragte Imma.

      »Doch, natürlich! Beate und ihr Mann sollen doch erfahren, dass nicht alle Menschen einen Bogen um mich machen. Das glauben die beiden in Bodenwerder nämlich. Sie werden sehr erstaunt sein, dass ein Mann, der mich kaum kennengelernt hatte, so voll Vertrauen zu mir war.« Eugen von Herwig blickte von Imma zu Karl. »Ihr macht immer so ungläubige Gesichter, wenn ich das sage. Aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Katrins Vater sein Kind nicht jedem anvertraut hätte.«

      Imma gab ihrem Vater einen Kuss. »Davon bin ich ja auch überzeugt, Vater. Du musst einen guten Eindruck auf diesen Mann gemacht haben. Und wir gestehen ihm wirklich zu, dass er sich sehr gut überlegt hat, wem er sein Kind aufnötigte.«

      »Dieses Wort möchte ich nicht hören, Imma«, sagte Eugen von Herwig empört. »Aufgenötigt! Das klingt ja so, als wäre Katrin bei uns überflüssig und als behielten wir sie nur notgedrungen bei uns.«

      Imma ging in die Küche, weil sie wusste, dass es zu nichts führen würde, wenn sie sich mit ihrem Vater auf eine Diskussion über dieses Thema einließ.

      Gleich nach dem Abendessen sattelte Imma ihr Pferd und ritt zur Schlehdorn-Mühle.

      Diese verdiente den Namen zu Recht. Das kleine, schmucke Wohnhaus und die Mühle waren von dichten Schlehdornbüschen umgeben.

      Es war zu sehen, dass in den letzten Jahren alles gründlich renoviert und verschönert worden war. Johannes Pleyer, der junge Müller, hatte bereits nach dem Tod seiner Eltern damit begonnen, sein Anwesen besonders schmuck herzurichten, und als er sich eine junge Frau ins Haus geholt hatte, war ihm nichts mehr gut genug gewesen. Er brauchte keine Sorgen zu haben, dass ihm die Hypothek, die er aufgenommen hatte, große Schwierigkeiten bereiten würde. Er wurde im weiten Umkreis als Müller geschätzt.

      Dann hatte sich plötzlich alles verändert. Johannes Pleyer musste sich einer schweren Nierenoperation unterziehen und erholte sich nicht mehr. Er starb an einer Vergiftung des gesamten Körpers. Die Ärzte hatten ihn nicht retten können.

      Nach seinem Tod gehörte das Mitleid der Kunden noch der jungen Frau, aber dann waren sie nach und nach weggeblieben, weil sie Ingrid Pleyer nicht zutrauten, ordentliche Arbeit zu leisten wie ihr Mann.

      Diese Gedanken beherrschten Imma, als sie vor der Mühle absaß. Sie fühlte mit Ingrid Pleyer und verstand auch, dass sie zu stolz war, um die Bauern um Arbeit zu bitten.

      Petra kam aus dem weißen Haus mit den grünen Fensterläden gelaufen und begrüßte Imma. »Kommen Sie mit, Fräulein Imma, Mutti badet gerade ihr Bein. Soll ich Ihr Pferd zu meinem Simmerl führen? Er ist schon im Stall.«

      »Nein, Petra, wir binden mein Pferd hier an diesen Pfosten. Nur zur Vorsicht, denn wahrscheinlich würde es auch so nicht durchbrennen.«

      Als sie im Hausflur standen, fragte Imma: »Willst du mich nicht nur Imma nennen und du zu mir sagen, Petra? Das wäre viel einfacher für dich.«

      »Ja, gern!« Petra hängte sich an Immas Arm. »Ich brauche ja auch nicht zu Karl Herr Karl zu sagen.«

      Imma lächelte. »Nein, das würde Karl gewiss nicht gern hören.«

      Aus der Küche trat eine schlanke junge Frau. Sie hatte so braunes Haar wie Petra und große dunkle Augen.

      »Habe ich Sie gestört?«, fragte Imma und sah auf das rechte Bein Ingrids. Sie trug einen leichten Verband.

      »O nein, Imma, Sie haben mich nicht gestört. Meine kleine Verletzung ist nicht der Rede wert. Ich muss nur vorsichtig sein, damit ich auf diesen zwei Beinen fest stehen bleibe.«

      Ingrid Pleyer lachte und war bemüht, nicht zu zeigen, welche Sorgen sie hatte.

      Doch das kam zum Ausdruck, als über den Haflinger Simmerl gesprochen wurde.

      Ingrid sagte: »Ja, es geht mir vor allem darum, etwas Miete für den Stall zu bekommen. Das kann uns im Winter weiterhelfen. Wenn Sie Simmerl wirklich für einige Zeit auf den Birkenhof nehmen wollen, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Ich habe nicht gewagt, dieses Ansinnen an Sie zu stellen. Petra ist da mutiger.«

      »Und sie hat recht, Ingrid«, erwiderte Imma. »Ich weiß, wie einem zumute ist, wenn man ein geliebtes Pferd für immer hergeben soll. Vieles ist bei Ihnen so, wie es auf unserem Gut war. Wir hatten schließlich so große Schulden, dass wir es verlassen mussten. Aber das wird bei Ihnen sicher nie passieren.«

      Ingrid Pleyer streckte die Hand aus und legte sie auf Immas Arm. »Wenn Sie mir so beistehen, dann werde ich es schaffen, Imma. Gestern war der Grasser-Bauer hier. Er hat zwar zur nächsten Mühle einen kürzeren Weg als zu uns, aber er will uns einen Teil seiner Aufträge zukommen lassen. Ich weiß, dass ich das nur Ihnen zu verdanken habe.«

      Imma wurde beinahe verlegen. »Die Grassers helfen gern, wenn sie irgendwie können. Aber werden Sie alles allein schaffen, wenn mehr Arbeit auf Sie zukommt?«

      »Ich hole mir zwei Männer aus der Umgebung, die stundenweise in der Mühle arbeiten. Fest anstellen kann ich niemanden.« Wieder lachte Ingrid. »Da muss es erst in unserer Kasse ein wenig stärker klimpern.«

      Imma bewunderte die junge Frau. Am meisten deshalb, weil sie nicht klagte, obwohl sie sich in großer Not befand.

      Imma verabschiedete sich bald. Morgen wollte Petra ihren Simmerl auf den Birkenhof bringen.

      *

      Doch darauf warteten Imma und Karl vergeblich. Der Tag verging, ohne dass Petra mit ihrem Pferd erschienen wäre.

      Gegen Abend sagte Imma: »Das verstehe ich nicht, Karl, es war doch abgemacht, dass Petra heute kommt. Ich glaube, ich muss noch einmal zur Schlehdorn-Mühle reiten.«

      »Tu das, Imma«, meinte Karl. »Ich habe ein ungutes Gefühl. Petra hatte es doch sehr eilig, ihren Simmerl zu uns zu bringen.«

      Imma machte sich gleich auf den Weg. Diesmal kam Petra nicht aus dem Haus gelaufen. Imma band ihr Pferd an und ging zur Haustür. Sie war verschlossen. Aber als sie geklopft hatte, öffnete Petra sogleich.

      »Gut, dass du kommst, Imma«, sagte das kleine Mädchen erleichtert. Es sah blass und verstört aus. »Mutti ist krank. Ihr Bein ist ganz rot und dick geworden.«

      Imma erschrak. »Warum hast du denn nicht nach einem Arzt telefoniert, Petra?«, fragte sie.

      Petra senkte den Kopf. »Weil unser Telefon nicht geht. Es ist gesperrt.« Ihre Stimme wurde ganz leise. »Mutti konnte die Rechnung nicht bezahlen.«

      »Wenn du schnell zu uns gekommen wärest, hätte ich Frau Dr. Weide aus Bachhausen gerufen, Petra.« Imma legte den Arm um Petras Schultern. »Das werde ich nachher gleich tun.«

      »Ich wollte Mutti nicht allein lassen, Imma. Sie ist so schwach und furchtbar müde.«

      Petra zog Imma durch den Flur und öffnete eine Tür.

      Sie führte ins Schlafzimmer. Dort schlief seit dem Tod des Vaters auch Petra. Ingrid hob den Kopf.

      Sofort eilte Imma zu ihr. Sie erschrak. Das Gesicht der jungen Frau war stark gerötet, ihre Augen glänzten fiebrig.

      Ingrid schob die Bettdecke beiseite und zeigte auf ihr Bein. Es war stark angeschwollen. Imma beugte sich darüber, richtete sich aber gleich wieder auf.

      »Ich reite nach Bachhausen, Ingrid.« Ihr Blick lag noch auf dem roten Strich, der sich über Ingrids Bein zog. So machte sich meistens eine Blutvergiftung bemerkbar.

      »Wenn Sie das tun wollen,


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