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Geschichte von Florenz (Mit Illustrationen). Niccolò MachiavelliЧитать онлайн книгу.

Geschichte von Florenz (Mit Illustrationen) - Niccolò Machiavelli


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nach Fiesole neue Ansiedler gesandt, welche beinahe alle in der Ebene bei dem schon angelegten Orte ihre Wohnsitze aufschlugen. Da wurde denn derselbe an Wohnungen und Menschen, und durch geordnete Verfassung so bereichert, daß er zu den Städten Italiens gezählt werden konnte. Über den Ursprung des Namens Florenz herrschen verschiedenartige Meinungen. Nach einigen kommt er von Florinus, einem der Häuptlinge in der Kolonie. Andere sagen nicht Florentia, sondern Fluentia, wegen der Nähe des Flusses Arno, und führen eine Stelle des Plinius dafür an, welcher sagt: Fluentini praefluenti Arno appositi (die Fluentiner wohnen am Flusse Arno).

      Dies dürfte aber falsch sein, denn Plinius zeigt in seinem Texte nur, wo die Florentiner wohnten, nicht wie sie hießen. Zudem muß dies Wort Fluentini ein verdorbenes sein, denn Frontinus und Tacitus, die beinahe des Plinius Zeitgenossen waren, sagen Florentia und Florentini. Schon zu Tiberius’ Zeiten war ihre Verfassung gleich jener der übrigen italienischen Städte. Tacitus erwähnt, daß Gesandte von ihnen zum Kaiser kamen (im Jahre 17 n. Chr.) mit der Bitte, daß die Wasser der Chiana nicht nach ihrer Gegend hingeleitet werden möchten, und man kann nicht annehmen, daß diese Stadt zu gleicher Zeit zwei Namen gehabt habe. Deshalb glaube ich, daß sie immer Florentia genannt wurde, welchen Ursprung dieser Name auch immer gehabt haben möge. Die Stadt, welcher Art auch ihre Entstehung war, nahm unter dem römischen Reiche ihren Anfang und wurde zu den Zeiten der ersten Kaiser von den Schriftstellern erwähnt. Als die Barbaren das Römerreich bedrängten, wurde Florenz von Totila, dem Gotenkönig, zerstört und zweihundertfünfzig Jahre darauf von Carl dem Großen wieder aufgebaut. Von da an bis zum Jahr Christi 1215 teilte sie das Schicksal der Mehrzahl der italienischen Städte. Erst herrschten die Karolinger, dann die Berengare, endlich die deutschen Kaiser, wie wir in unserer Einleitung über die allgemeine Geschichte gezeigt haben. In jenen Zeiten konnten die Florentiner weder an Macht wesentlich zunehmen noch etwas besonderer Aufzeichnung Würdiges vollbringen, wegen des Überwiegens derer, welchen sie gehorchten. Nichtsdestoweniger eroberten und zerstörten sie Fiesole im Jahre 1010, am Tage des hl. Romulus, einem Festtage der Fiesolaner: sie taten dies entweder mit Zustimmung der Kaiser, oder in der Zeit eines Zwischenreiches, wo größere Unabhängigkeit zu sein pflegte. Da aber die päpstliche Macht in Italien wuchs, die kaiserliche abnahm, so minderte sich in allen Orten der Provinz der Gehorsam gegen die fürstliche Gewalt in hohem Grade. Unter Kaiser Heinrich III. entstand dann die völlige Teilung des Landes in eine kaiserliche und päpstliche Partei. Bis zum Jahre 1215 aber blieben die Florentiner den Herrschenden gehorsam und strebten nach nichts als nach der Bewahrung möglichst guten Verhältnisses. Doch wie im menschlichen Körper Krankheiten, je später sie auftreten, um so gefährlicher und tödlicher sind: so wurde auch Florenz, je später es von den Parteizwisten Italiens ergriffen ward, um so heftiger dadurch erschüttert. Der Grund der ersten Entzweiung ist bekannt, da Dante und eine Menge anderer Schriftsteller ihn erwähnen; doch scheint es mir passend, ihn hier in der Kürze zu erzählen.

      Unter den mächtigsten Familien in Florenz waren die Buondelmonti und Uberti, und nach diesen die Amidei und Donati.

      In dem letztern Geschlechte gab es eine reiche Witwe, welche eine sehr schöne Tochter hatte. Sie hatte dieselbe dem Messer Buondelmonte, einem jungen Edelmann, der das Haupt der Familie der Buondelmonti war, zur Gattin zugedacht. Diesen Plan aber hatte sie, sei es aus Nachlässigkeit, sei es, weil sie glaubte, es sei immer noch Zeit dazu, niemanden anvertraut, so daß der Zufall es wollte, daß Buondelmonte mit einer Jungfrau aus dem Hause der Amidei sich verlobte. Dies war jener Frau höchst unlieb, und sie geriet auf den Gedanken, durch die Schönheit ihrer Tochter die beschlossene Verbindung zu hintertreiben. Da sie nun einmal den Messer Buondelmonte allein nach Hause gehn sah, kam sie herab und ließ die Tochter hinter sich stehn, und als jener vorbeikam, trat sie ihn an mit den Worten: Ich freue mich wahrhaftig darüber, daß ihr eine Braut gewählt habt, obgleich ich diese meine Tochter euch bestimmt hatte. Hierauf stieß sie die Tür auf und ließ ihn das Mädchen sehn. Der Ritter, als er die seltne Schönheit der Jungfrau erblickte und überlegte, wie ihre Mitgift und Familie denen seiner Braut keineswegs nachständen, wurde von einer solchen Begierde, sie zu besitzen, ergriffen, daß er weder an das gegebene Wort dachte, noch an die Schmach eines Treubruchs, noch an das Unheil, welches ein solcher Treubruch über ihn verhängen konnte. So antwortete er: da ihr sie mir bewahrt habt, so würde ich ein Undankbarer sein, wenn ich, da es noch Zeit, sie ausschlüge, und ohne zu säumen, feierte er die Hochzeit. Als dies bekannt ward, erfüllte es die Familie der Amidei und die mit ihnen verwandten Uberti mit Erbitterung, und da sie mit andern ihrer Angehörigen zusammengekommen, schlossen sie, daß eine solche Beleidigung nicht ohne Schmach ertragen werden könne, und Buondelmontes Tod die einzige Rache sei. Als nun einige über die Übel sprachen, die daraus entstehn würden, sagte Mosca Lamberti, wer viel überlege, beschließe nichts, indem er die volkstümliche Redensart hinzufügte: Geschehn Ding hat Verstand. Die Ausführung des Planes übertrugen sie nun dem Mosca, Stiatta Uberti, Lambertuccio Amidei und Oderigo Fifanti. Diese versammelten sich am Ostermorgen in den Häusern der Amidei, welche zwischen der alten Brücke und der Kirche Sto Stefano lagen, und da Messer Buondelmonte auf einem weißen Rosse über die Brücke ritt, in der Meinung, es sei ebenso leicht, eine Unbilde zu vergessen, wie eine Heirat abzubrechen, wurde er von ihnen am Aufgange, da, wo die Statue des Mars stand, angegriffen und ermordet.

      Diese Tat spaltete die ganze Stadt, denn die einen hielten es mit den Buondelmonti, mit den Uberti die andern. Und da diese Geschlechter viele Wohnungen, Türme und Menschen zählten, kämpften sie lange Jahre miteinander, ohne daß die einen die andern zum Weichen brachten. Obgleich nun ihre Feindschaft durch keinen Frieden beendigt ward, trat endlich Waffenstillstand ein, und so lebten sie, je nach den Umständen, bald ruhig, bald kämpfend nebeneinander.

      In solcher Verwirrung befand sich Florenz bis zur Zeit Friedrichs des Zweiten (1247), welcher, da er auch König von Neapel war, seine Kräfte gegen die Kirche verstärken zu können glaubte. Um nun seine Macht in Toscana zu befestigen, zeigte er sich den Uberti günstig, welche zusamt ihren Anhängern die Buondelmonti vertrieben. So teilte sich unsere Stadt, nach dem Vorgange des gesamten Italiens, in Guelfen und Gibellinen. Es scheint mir nicht überflüssig, die Geschlechter aufzuführen, welche zu einer und der andern Faktion gehörten. Von der guelfischen Partei waren die Buondelmonti, Nerli, Rossi, Frescobaldi, Mozzi, Bardi, Pulci, Gherardini, Foraboschi, Bagnesi, Guidalotti, Sacchetti, Manieri, Lucardesi, Chiaramontesi, Compiobbesi, Cavalcanti, Giandonati, Gianfigliazzi, Scali, Gualterotti, Importuni, Bostichi, Tornaquinci, Vecchietti, Tosinghi, Arrigucci, Agli, Sizi, Adimari, Visdomini, Donati, Pazzi, della Bella, Ardinghi, Tedaldi Cerchi. Auf gibellinischer Seite standen die Uberti, Mannelli, Ubriachi, Fifanti, Amidei, Infangati, Malespini, Scolari, Guidi, Galli, Cappiardi, Lamberti, Soldanieri, Cipriani, Toschi, Amieri, Palermini, Migliorelli, Pigli, Barucci, Cattani, Agolanti, Brunnelleschi, Caponsacchi, Elisei, Abati, Tedaldini, Giuochi, Galigai. Überdies schlossen sich den einen und andern dieser Adelsgeschlechter viele Popolanfamilien an, so daß die ganze Stadt in Parteien zerrissen war. Die vertriebenen Guelfen begaben sich nun nach dem obern Arnotal, wo viele ihrer Kastelle lagen, und verteidigten sich so gut sie konnten gegen die Macht ihrer Gegner. Als aber Kaiser Friedrich starb (1250), schien es denjenigen Einwohnern von Florenz, die parteilos geblieben und auf die Menge Einfluß übten, es sei besser, die Stadt zur Eintracht zurückzuführen, als sie durch diese Spaltung zugrunde zu richten. Sie brachten es also dahin, daß die Guelfen, der Unbilden vergessend, heimkehrten und die Gibellinen, den Verdacht aufgebend, sie wieder aufnahmen. Als sie nun von neuem vereint waren, schien es ihnen Zeit, die Formen einer freien Verfassung einzuführen und dieselbe zu kräftigen, bevor ein neuer Kaiser größere Macht erlangte.

      Sie teilten also die Stadt in Sechstel und erwählten zwölf Bürger, zwei für jedes Sechstel, sie zu regieren. Diese sollten Anziani heißen und jedes Jahr wechseln. Den aus gerichtlichen Urteilssprüchen entstehenden Feindschaften ein Ende zu machen, ernannten sie zwei fremde Richter, deren einer der Capitano del popolo hieß, der andere Podestà, um die Rechtsstreite der Bürger, sowohl in Angelegenheiten des Eigentums wie der Personen zu schlichten. Da nun keine Einrichtung sich halten kann, ohne Verteidiger zu haben, so bestellten sie zwanzig Banner für die Stadt, für die Landschaft sechsundsiebzig, unter denen die ganze Jugend sich einschreiben ließ, und es ward verordnet, daß ein jeder bewaffnet zu seinem Banner stoßen sollte, sobald er vom Kapitän oder von den Anzianen gerufen würde. Die Abzeichen auf den Bannern waren verschieden, zugleich mit den Waffen: andere hatten die Bogenschützen, andere


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