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Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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»Zwei Ihrer Leute hatten es sich in den Kopf gesetzt, mich nicht zu Ihnen zu lassen.«

      Hostans hatte sich zu einem matten Grinsen entschlossen. Seine linke Hand, die auf dem Schreibtisch lag, rutschte Zentimeter für Zentimeter zur Tischkante. Wollte er sie in die seitlich geöffnete Schublade fallen lassen?

      »Ich hasse es, Sir, umständlich um den Kern einer Sache herumzugehen«, redete Josuah Parker inzwischen weiter, »es ist immer und stets mein Bestreben, mich konkret und präzise auszudrücken. Wie jetzt und hier, Mr. Hostans.«

      »Man hört’s …«, meinte Hostans ironisch. Er hatte sich bereits sein Urteil über Parker gebildet. Er hielt diesen schwarz und altväterlich gekleideten Mann für einen geschwätzigen Trottel, den er bei der ersten Begegnung glatt überschätzt hatte. Diesmal wollte er es ihm nachdrücklich zeigen. Dieser umständliche Bursche brauchte eine derbe Lektion.

      »Mehr durch Zufall als durch genaue Ermittlung geriet ich an Ihre Motoryacht ›Isabel‹, Sir«, redete Parker weiter. »Ein schönes, stolzes Boot, nicht wahr?«

      Hostans Blick wurde starr.

      Das Stichwort »Isabel« ging ihm sofort unter die Haut. Einfach unverständlich, wie dieser schwarze Knabe an das Boot geraten war. Hostans neigte dazu, sich schnell ein anderes, neues Urteil zu bilden.

      Seine linke Hand hing an der Schreibtischkante. Er brauchte sie vorsichtig abrutschen zu lassen oder sie zu senken. Und schon lag sie dann auf dem 38er in der Lade.

      »Ich ließ mir erzählen, Sir, daß Sie ein begeisterter Wassersportler sind, der selbst längere Fahrten nicht scheut.«

      »Schon gut möglich«, antwortete Hostans langsam. Er war entschlossen, sein Gegenüber unmöglich zu machen. Noch wartete er damit. Hostans wollte herausbekommen, wieviel dieser ulkige Bursche an der Tür eigentlich wußte.

      »Darüber hinaus lieben Sie Kanada, nicht wahr?« baute Josuah Parker die Konversation weiter aus. »Ich kann das durchaus verstehen. Auch ich liebe kanadischen Whisky.«

      »Sie sind verdammt gut informiert«, entgegnete Hostans. Für ihn war jetzt alles klar. Sein Besucher wußte tatsächlich Bescheid. Damit sprach er sich selbst sein Urteil.

      Hostans Hand rutschte leicht und geschmeidig von der Schreibtischkante ab.

      Als er den 38er jedoch hochreißen wollte, erlebte er eine grausame Enttäuschung.

      Parker war nämlich schneller.

      In seiner rechten Hand lag ein solider 45er Colt, ein Exklusivmodell längst vergangener Zeiten, wie es die Siedler und Jäger im Westen des Landes vor vielen Jahren benutzten. Einige bemerkenswerte Rostflecken konnten den Gesamteindruck kaum stören.

      »Ich möchte Sie doch sehr bitten, um den Tisch herumzukommen«, meinte Parker freundlich. »Im Waffenhandwerk nur wenig erfahren, lege ich keinen Wert darauf, daß Streit entsteht.«

      Hostans war wütend, verlor langsam die Übersicht.

      Er kam sich nicht nur ausgespielt, sondern sogar auch noch verhöhnt vor.

      Jetzt erst ging ihm ein Licht auf.

      Dieser Mann, der sich Josuah Parker nannte, War ein gerissener Fuchs. Sein Auftreten, die umständliche Ausdrucksweise, die scheinbare Tölpelhaftigkeit, das alles war nichts als Maske. In Wirklichkeit hatte er es mit einem ausgekochten Gegner zu tun, der kalt und berechnend sein Ziel verfolgte.

      Hostans bekam zum ersten Mal so etwas wie Angst. Ahnte er, daß er an einen stärkeren Gegner geraten war? Er versuchte ruhig zu bleiben. Nur nicht alle Karten auf den Tisch legen, dachte er. Jeder Mensch ist zu kaufen. Vielleicht hat auch dieser Kerl seinen Preis, den ich nur herausfinden muß.

      »Sie gefallen mir«, rang er sich wider Willen ab, »ich wette, Sie haben mir Vorschläge zu machen, oder?«

      »Gewiß, Sir. Ich suche nach wie vor nach einem Mann namens Joel Harrison.«

      »Sie suchen …?«

      »Nach Mr. Joel Harrison. Ihre ›Isabel‹ interessiert mich nur am Rande.«

      »Das ist doch ein fauler Trick, oder?«

      »Sie sind der Annahme, Sir, ich sei hinter ganz anderen Dingen her?«

      »Natürlich. Sie schnüffeln mir nach wegen … Also, Sie wissen schon, was ich meine.«

      »Oh, ich verstehe«, meinte Parker und nickte. »Sie spielen auf Ihren illegalen Handel mit Alkoholika an, nicht wahr?«

      »Davon sagte ich kein Wort.«

      »Das ist auch nicht nötig, Mr. Hostans. Nach meinen Informationen importieren Sie unter Umgehung der üblichen Zollvorschriften Alkohol aus Kanada nach Chikago.«

      Hostans zerbiß einen gemeinen Fluch.

      Sein Gegenüber wußte also tatsächlich genau Bescheid. Und das vor den großen Abschlüssen, die er, Hostans, über die Bühne gehen lassen wollte. Sollte dieses tolle Geschäft sich nur wegen dieses undurchsichtigen Burschen zerschlagen? Hostans dachte nicht im Traum daran.

      Er kam zu dem Schluß, daß sein Gegenüber so schnell wie möglich aus dem Weg geräumt werden mußte.

      Ich werde ihn reinlegen, sagte sich Hostans. Zum Schein werde ich ihm meine Mithilfe anbieten. Von mir aus weiß ich sogar, wo Harrison steckt. Ich locke ihn in die Falle und schlage dann zu. Hart und gründlich, daß er mir nie wieder in die Quere kommen kann.

      »Also gut, sprechen wir von Harrison«, wechselte Hostans geschmeidig das Thema, »was wollen Sie von ihm, he?«

      »Ihm Grüße seiner Familie überbringen.«

      »Wie war das …?«

      Hostans sah Parker verblüfft an. Hatte er es mit einem harmlosen Irren oder etwa mit einem raffinierten Hund zu tun, der ihn aufs Glatteis führen wollte?

      »Mr. Harrison zog es vor einigen Wochen vor, seine Familie zu verlassen. Sie sehnt sich nach ihm, möchte ihn sprechen und einige private Dinge mit ihm regeln. Hoffentlich ist diese Auskunft ausreichend genug.«

      »Das ist es also …!« antwortete Hostans mechanisch. »Was haben Sie denn zu bieten, falls ich Ihnen Harrisons Adresse nenne?«

      »Ich werde vergessen, wozu die ›Isabel‹ dient.«

      »Nichts wissen Sie …! Nichts brauchen Sie zu vergessen. Mir kann keiner, verstehen Sie? Um mich bei der Polizei anzuschwärzen, brauchen Sie erst mal handfeste Beweise.«

      »Gewiß, Sir …!«

      Mehr sagte Parker nicht. Aber wie er das sagte, war hinreißend. Er schien alles zu wissen, was mit dem illegalen Schnapsgeschäft Hostans zusammenhing.

      »Ich werde mir den Fall gründlich überlegen«, wich Hostans aus. Er war nun doch unsicher geworden. »Gegen Abend können Sie ja noch mal vorbeikommen. Sagen Sie, arbeiten Sie auf eigene Faust? Sind Sie Privatdetektiv?«

      »Nun, ich besitze die erforderliche Lizenz, um den Beruf eines Privatdetektivs ausüben zu können, Sir. Bisher verzichtete ich jedoch darauf, mich der Lizenz zu bedienen. Ich bearbeite nur Kriminalfälle, die mich persönlich erwärmen können. Ihre beiden Leute dürften sich inzwischen meine Wagennummer aufgeschrieben haben. Es wird leicht festzustellen sein, wo ich wohne, wie meine privaten Verhältnisse liegen und geregelt sind. Richtig, da wäre noch eine Sache, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Die Mordkommission unter Leutnant Current sucht nach dem Mörder eines Mannes, der in einem Fabrikkeller erschossen wurde. Ob die beiden Überlebenden aus dem Keller auf die Dauer schweigen werden, ist eine Frage, die ich mir an Ihrer Stelle einmal gründlich durch den Kopf gehen lassen würde. Sie gestatten, daß ich mich jetzt verabschiede. Es sind da noch einige Dinge, die unbedingt geregelt werden müssen.«

      Parker zog seine Melone, verbeugte sich und ging zur Tür. Der angerostete Colt war inzwischen längst verschwunden. Hostans konnte sich nicht erinnern, wann und wie Parker das gemacht hatte. Bei diesem Mann ging eben alles unauffällig und viel zu schnell.


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