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Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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hier eingezogen waren.

      Aber konnten sie in diesem Haus ohne den geliebten Vati jemals wieder glücklich sein?

      Tapfer und gefasst versuchte sie nun, den Tatsachen ins Auge zu schauen.

      Aber sie hatte nicht nur Geldsorgen. Jetzt war ihre größere Sorge Helga, die völlig teilnahmslos war und geisterhaft bleich umherwanderte.

      Wenn man sie ansprach, hörte sie gar nicht zu. Sie begann zu zittern, wenn es läutete. Stunden verbrachte sie auf dem Friedhof am Grab ihres Vaters.

      Verbieten konnte Franziska es ihr nicht, aber sie fürchtete, dass Helga gemütskrank werden könnte.

      In der Nacht schrie sie manchmal laut nach ihrem Vater, und wenn sie dann zu ihr ging, lag sie mit tränen-überströmtem Gesicht und starren Augen in ihrem Bett.

      Franziska stützte den Kopf in die Hände und konnte es nicht verhindern, dass Tränen über ihre Wangen liefen.

      Auf Zehenspitzen schlich sich Volker heran und schlang seine Arme um ihren Hals.

      »Nicht weinen, Mami«, bettelte er. »Wir werden es schon schaffen! Vati hätte es bestimmt nicht gewollt, dass du immer nur traurig bist. Dein Volker bleibt immer bei dir.«

      Er war stets ein liebevolles Kind gewesen, aber in diesen Tagen hatte sie sich buchstäblich an ihn geklammert, weil er der Einzige war, der sie ab und zu aufmunternd anlächelte.

      Ganz fest nahm sie ihn in ihre Arme.

      »Ja, wir bleiben zusammen, mein Junge«, sagte sie zärtlich. »Deine Mami gibt nicht auf. Wir werden es schaffen, wenn wir zusammenbleiben.«

      Das war ein Versprechen, das sie auch sich selbst gab.

      *

      Am Montag ging Carola wieder ins Büro. Still und blass setzte sie sich vor ihren Schreibtisch. Selbst die kesse Hanni schwieg und machte auch keine anzügliche Bemerkung, als Carola eine Viertelstunde später zum Chef gerufen wurde.

      Nicht zu Harald, sondern zu Herrn Münster persönlich, in sein Allerheiligstes.

      Ihr Herzklopfen legte sich, als er sie überaus freundlich begrüßte.

      Nun saß sie vor ihm, an die Harald sein Herz verloren zu haben schien.

      Sie passt zu ihm, dachte Felix Münster, aber deshalb hatte er sie nicht rufen lassen.

      »Ich möchte mich noch einmal persönlich für die große Hilfe bedanken, die Sie uns zuteil werden ließen«, sagte Carola stockend.

      Felix Münster wurde verlegen. Es behagte ihm nicht, einen Dank anzunehmen, der nicht ihm, sondern Harald gebührte, und jetzt war es ihm peinlich, dass es so war.

      Aber er konnte es auf andere Weise gutmachen, und deswegen hatte er sie kommen lassen.

      »Ich möchte Sie fragen, ob Sie sich zutrauen, einen Sekretärinnenposten zu bekleiden, Frau Deuring. Dass wir mit Ihren bisherigen Leistungen sehr zufrieden sind, darf ich vorausschicken. Ihr Gehalt würde sich dadurch beträchtlich erhöhen, Sie würden dann ausschließlich für Herrn Herwig arbeiten, der die Auslandsabteilung übernimmt.«

      Feine Röte kroch in ihre Wangen. Sie sah unendlich verlegen aus.

      »Ich weiß nicht, ob ich einer solchen Aufgabe gewachsen bin«, stellte sie schüchtern fest.

      »Nun, Ihre Sprachkenntnisse sind ausgezeichnet, wir haben keine Kraft, die diesen Posten ab sofort übernehmen könnte. Versuchen wir es doch mal«, meinte er aufmunternd. »Wenn Sie den Schock überwunden haben, werden Sie sich leicht zurechtfinden, Sie haben ja auch bisher sehr gut mit meinem Cousin zusammengearbeitet.«

      »Er ist ein sehr rücksichtsvoller Chef«, flüsterte sie.

      »Er hat selbst sehr viel durchgemacht«, bemerkte er beiläufig. »Ja, da wäre noch etwas. Sie brauchen nicht zu erschrecken. Durch Pfarrer Frerichs sind wir ziemlich genau informiert, in welche Situation Ihre Familie geraten ist. Betrachten Sie es bitte nicht als Einmischung, aber bei uns in Erlenried geht alles recht familiär zu. Man zerbricht sich die Köpfe, wie man Ihrer Familie weiterhelfen könnte, und da kam der Gedanke auf, dass man Ihre Frau Mutter als Gemeindesekretärin beschäftigen könnte. Ich wollte es erst mit Ihnen besprechen.«

      Carolas Augen weiteten sich staunend.

      »Oh, Mutti würde das sehr gern tun, aber sie war doch zwanzig Jahre nur Hausfrau und Mutter«, murmelte sie.

      »Aber sie ist eine tatkräftige, tapfere Frau, die alles für ihre Familie tut«, erklärte er. »Sie kann sich ganz geruhsam einarbeiten. Wir sind ja erst im Aufbau begriffen. Übrigens würde Ihnen in Erlenried auch ein Haus zur Verfügung stehen, wenn Ihnen hier Schwierigkeiten gemacht werden. Sprechen Sie aber erst einmal mit Ihrer Mutter, dann können wir uns noch ausführlicher unterhalten.«

      »Sie sind sehr gütig«, stammelte Carola. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Und ich habe Ihre Zeit so lange in Anspruch genommen.«

      Er lächelte. »Sie war nicht vergeudet, Frau Deuring. Ich bin nicht der Herrgott, ich bin auch nur ein Mensch.«

      *

      »Nun, bist du zufrieden, Harald?«, fragte er seinen Cousin, der das Gespräch durch die Sprechanlage mit angehört hatte. »Ich bin bald ins Schwitzen gekommen, als ich dieses kleine Mädchen vor mir sah. Aber sie ist ein sehr liebes kleines Mädchen. Man muss recht behutsam mit ihr umgehen.«

      »Das brauchst du mir nicht zu sagen. Ich kenne sie besser als du«, stellte Harald fest.

      Felix Münster unterdrückte ein Lächeln.

      »Aber wenn es publik wird, musst du Farbe bekennen. Dann wird geheiratet, mein Lieber!«

      »Lieber heute als morgen, aber in Anbetracht der Umstände …«

      »Okay, den Rest kannst du dir sparen, alter Junge.«

      Sogar Hanni war erschrocken, als Carola ihre Sachen zusammenpackte.

      »Der Alte hat Sie doch nicht etwa entlassen?«, fragte sie echauffiert. »Das wäre ja ein Ding!«

      »Ich bin in die Auslandsabteilung versetzt worden«, erklärte Carola verlegen.

      Hanni grinste, als sie das Büro verließ.

      »Na, wer sagt es denn«, meinte sie anzüglich. »Der Junior übernimmt die Abteilung, und sie wandert mit.«

      »Es ist ihr doch zu gönnen, wenn sie ein bisschen mehr verdient«, stellte ihre Kollegin fest. »Wenn eine so große Familie plötzlich keinen Ernährer mehr hat, sieht es böse aus. Ich finde, dass wir mit unserem Chef sehr gut bedient sind.«

      »Er stinkt doch vor Geld. Was tut es ihm schon weh, wenn er ein paar Euro drauflegt«, entgegnete Hanni.

      »Ein Wohltätigkeitsinstitut ist die Firma nicht«, wurde sie belehrt. »Dafür muss man auch Leistungen bringen, aber das geht dir ja nicht in dein Spatzenhirn.«

      Nicht mal das nahm Hanni übel. Sie lachte.

      »Ich heirate ja eh bald, dann muss mein Mann mich ernähren.«

      »Schon wieder mal?«, fragte die andere hintergründig. »Denk dran, Hanni, dass die Ehe keine Lebensversicherung ist. Los, an die Arbeit, sonst sitzt du auf der Straße, bevor dich ein Mann ernährt!«

      *

      Mit Hangen und Bangen sah Carola nun ihrem ersten Diktat entgegen. Aber Harald Herwig machte es ihr leicht.

      »Wir sind bisher gut miteinander ausgekommen«, stellte er fest. »Das wird sich doch kaum ändern. Es war ein guter Einfall vom Chef, Sie mit diesem Posten zu betrauen.«

      Sie sah ihn ein wenig zweifelnd an. In etwa ahnte sie doch, dass er dahintersteckte.

      Harald wurde so verlegen, dass er überstürzt mit seinem Diktat begann.

      »Ein großer Redner war ich noch nie«, bemerkte er, »aber Sie wissen ja, was Sie schreiben müssen.


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