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Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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war ganz verstört, als er sein Anliegen vorbrachte.

      »Ich habe doch noch mal geschaut. Da war nirgends jemand, auch das junge Mädchen nicht.«

      »Sie kennen sie doch wohl?«, fragte Harald.

      Der Wärter nickte. »Freilich, sie kommt doch jeden Tag. Nur gestern war sie nicht da, sonst immer.«

      »Und heute auch?«

      »Ich habe sie kommen sehen«, gab der Mann zu. »Gehen sah ich sie nicht.«

      Aber bereitwillig öffnete er das Tor, als Harald darauf bestand, selbst noch einmal nachzuschauen.

      Und da fanden sie dann auch Helga, die verkrümmt neben dem Grab lag.

      Carola schrie leise auf. Momentan fürchtete sie tatsächlich das Schlimmste, und sie war unfähig, noch einen Schritt zu tun. Wirre Gedanken gingen ihr durch den Sinn, während Harald neben dem Mädchen niederkniete.

      »Sie ist ohnmächtig«, erklärte er.

      Der Wärter klagte, dass er nun wohl die größten Schwierigkeiten bekommen würde, was ihm Harald aber ausredete, als sie das Mädchen gemeinsam zum Wagen trugen und auf den Rücksitz betteten.

      Helga kam noch nicht zu Bewusstsein und sah besorgniserregend aus.

      Carola war stumm vor Angst. So verzweifelt sah sie aus, dass Harald den Arm um sie legte, alle Vorsätze vergessend.

      »Wir bringen sie zu Dr. Riedel, mein Kleines«, sagte er tröstend, und sekundenschnell streiften seine Lippen ihre Stirn.

      Carola war wie betäubt. Sie hätte sich am liebsten an ihn geklammert, verzweifelt und hilflos wie sie war.

      »Mami würde es nicht verkraften, wenn …«

      »Pst! Nichts sagen!«, fiel er ihr ins Wort. »Jetzt werde ich wohl doch auf euch aufpassen müssen.«

      Helga kam noch nicht zum Bewusstsein. Der Wagen bog nach Erlenried ein. Er bemerkte Hanni Berg nicht, die an der Ecke stand und seinem Wagen nachblickte.

      Ein boshaftes Flimmern war in ihren Augen. Hatte sie sich so etwas nicht gedacht?

      Die Deuring und der Juniorchef! Das würde eine schöne Sensation geben!

      Wenige Minuten später hielt Harald vor Dr. Riedels Haus.

      *

      Während Dr. Riedel Helga untersuchte, hatte seine Frau Amelie den beiden Wartenden Orangensaft gebracht.

      Mit der Entschuldigung, dass sie Jerry zu Bett bringen müsse, hatte sie Harald und Carola allein gelassen.

      Harald streichelte Carolas Hände.

      »Es wird alles wieder gut«, sagte er tröstend. »Nicht verzweifeln, Carola.«

      »Ich muss doch Mami Bescheid sagen«, flüsterte sie.

      »Bleib du hier, ich hole sie.« Er legte seine Hand an ihre Wange. »Nun ist es doch anders gekommen, als wir es uns vorgenommen hatten«, fuhr er fort, »aber ich hätte es wohl doch nicht durchgehalten.«

      »Bitte …« Sie konnte nicht weiter, als er sie an sich zog. Zu stark fühlte sie, wie sehr er um sie besorgt war, und zum ersten Mal sprach sie seinen Vornamen aus, in dem alles mitschwang, was sie fühlte.

      »Es wird alles gut!«, sagte er noch einmal mit ernstem Nachdruck. Dann ging er, um Frau Deuring zu holen.

      Wenig später betrat Dr. Riedel das Wohnzimmer, in dem Carola wartete.

      »Sie kommt langsam zu sich, Frau Deuring«, erklärte er.

      »Sie war zu lange der Sonne ausgesetzt, aber das allein ist es nicht. Man wird sie sehr behutsam aus der Verstrickung ihrer Gefühle lösen müssen. Sie hat sich den Tod des Vaters sehr zu Herzen genommen.«

      Carola nickte mechanisch.

      »Sie bildete sich ein, ihn gesehen zu haben. Wahrscheinlich ist es ein Wunschgedanke, der sich in ihr festgesetzt hat. Ich müsste sie länger beobachten, um genau festzustellen, wie man ihr helfen kann.«

      »Kann man ihr helfen?«, fragte Carola gequält.

      Er war sich augenblicklich darüber nicht schlüssig. Mit einem billigen Trost wollte er sie nicht abspeisen, denn er wusste genau, dass nur sehr viel Verständnis von allen, die um Helga herum waren, weiterhelfen konnte.

      Unruhevoll war Franziska Deuring im Haus herumgeirrt. Peter hatte Volker heimgeholt, aber die beiden Jungen wussten auch nicht, was sie ihrer Mutter zum Trost sagen sollten.

      Als es läutete, stürmte Peter zur Tür. Franziska hörte, wie er einen kleinen Schrei ausstieß, und in höchster Angst stürzte sie in die Diele.

      Wie versteinert blieb sie stehen und starrte den Mann an, der vor ihr stand.

      Ihre Hand fuhr an den Mund. Ihre Augen weiteten sich ungläubig.

      Fast war es ihr, als stünde ihr Mann dort, mit ausgestreckten Händen, bereit, sie in die Arme zu nehmen und einen bösen Traum ungeschehen zu machen.

      »Paul!«, rief sie bebend.

      »Darf ich das Taxi fortschicken, Franzi?«, fragte er heiser. »Darf ich noch bei euch eintreten?«

      »Wie kannst du fragen!«, stammelte sie.

      Ihr Schwager Paul, Hilmars Bruder, war gekommen, und seine verblüffende Ähnlichkeit mit diesem hatte Peter völlig eingeschüchtert.

      »Entschuldige, wenn ich so verwirrt bin«, sagte sie, »aber wir suchen Helga. Sie ist …«

      Peters Ausruf unterbrach sie.

      »Herr Herwig kommt, Mami!«

      Sie hatte keine Zeit, sich ihrem Schwager zu widmen. Als sie hörte, dass Helga bei Dr. Riedel sei, fuhr sie gleich mit Harald Herwig dorthin.

      »Kümmert euch um Onkel Paul«, rief sie Peter noch zu.

      Harald Herwig hatte Herrn Deuring nicht von Angesicht gekannt, und so war ihm die verblüffende Ähnlichkeit mit dem Verstorbenen nicht aufgefallen.

      »Mein Schwager aus Amerika ist gekommen«, erklärte Frau Deuring nebenbei, doch ihr ganzes Interesse galt jetzt nur Helga.

      Blindlings lief sie in das Doktorhaus, an Dr. Riedel vorbei, zu ihrem Kind.

      Helga blickte sie mit einem weltentfernen Ausdruck an.

      »Vati lebt«, flüsterte sie, »ich habe ihn gesehen, Mami! Er ist nicht tot, ich habe es doch immer gewusst!«

      Sie muss Paul gesehen haben, ging es Franziska Deuring durch den Sinn.

      Doch bevor sie noch etwas sagen konnte, machte Dr. Riedel ihr ein Zeichen.

      »Das wirst du uns noch genau erzählen, Helga«, redete er auf das Mädchen ein.

      »Aber jetzt werden wir dich heimbringen, und du wirst erst einmal richtig schlafen.«

      Helga lächelte verloren. Es war erschütternd, dieses Lächeln in dem sonst so leeren Gesicht zu sehen.

      »Vati wird schon auf mich warten«, flüsterte sie. »Ich weiß es! Ich weiß es ganz bestimmt!«

      Franziska Deuring wandte sich ab.

      »Kann ich Sie bitte noch einen Augenblick sprechen, Herr Doktor?«, fragte sie mit versagender Stimme.

      »Wir müssen uns beeilen, Mami«, sagte Helga wieder. »Vati wartet!«

      »Ja, Kind, wir beeilen uns«, erwiderte ihre Mutter erstickt. »Carola bringt dich schon zum Wagen. Kannst du gehen?«

      »O ja! Jetzt ist es mir ganz leicht. Ich bin so froh. Ich habe doch nur geträumt, nicht wahr, Mami?«

      »Ja, du hast nur geträumt«, antwortete Franziska Deuring. Dann unterrichtete sie Dr. Riedel in kurzen Zügen von ihrer Vermutung. Er runzelte nachdenklich die Stirn.

      »Das


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