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Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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dass Ihr Schwager ihr Vater ist. Vielleicht gelingt das Experiment. Informieren Sie Ihre Kinder, Frau Deuring. Oder besser noch, ich fahre voraus und spreche mit ihm.«

      *

      Franziska Deuring gelang es, die Heimfahrt zu verzögern. Dabei half ihr seltsamerweise Helga, die Harald Herwig scheu betrachtete.

      »Warum ist er hier, Carola?«, fragte sie schleppend.

      »Wir haben dich geholt, Helga«, erwiderte diese.

      »Woher geholt? Ich bin doch Vati nachgegangen. Ich …« Ihr Blick schweifte in die Ferne. »Plötzlich war er fort. Mit dem Taxi. Ich habe ihn zu spät bemerkt.«

      »Und dann bist du wahrscheinlich zu schnell gelaufen und ohnmächtig geworden«, warf Harald Herwig geistesgegenwärtig ein.

      Helga nickte geistesabwesend.

      »Ja, plötzlich wurde mir schwarz vor Augen. Aber jetzt ist Vati zu Hause. Wir müssen uns beeilen.«

      »Onkel Paul ist gekommen«, raunte Frau Deuring Carola zu.

      Verstört sah diese ihre Mutter an. Sie begriff noch gar nichts.

      Ein überirdisches Lächeln lag auf Helgas Gesicht, als sie in den Wagen stieg.

      »Du hast doch hoffentlich Vatis Leibgericht gekocht, Mami?«, fragte sie.

      Schweinebraten und Kartoffelklöße – nein, Franziska hätte es so schnell nicht mehr auf den Tisch gebracht, weil jeder Bissen sie gewürgt hätte.

      Sie schüttelte den Kopf, aber das bemerkte Helga nicht. Sie war ganz in sich selbst versunken.

      »Was ist das Leibgericht?«, fragte Harald Carola flüsternd, als er ihr aus dem Wagen half.

      Sie sagte es ihm gedankenlos.

      »Ich werde es besorgen«, versprach er rasch. »In spätestens einer halben Stunde bin ich zurück.«

      Vorher leistete er noch Frau Deuring Hilfestellung, und als auch Helga auf der Straße stand, tat sich die Haustür auf. In ihrem Rahmen erschien Paul Deuring.

      Sekundenlang standen alle regungslos. Dann stürzte Helga auf ihn zu, die Augen blind von Tränen.

      »Vati, mein Vati!«, schluchzte sie.

      Er fing sie auf und drückte sie an sich.

      »Mein Kind!«, sagte er bewegt, und über Helgas Kopf hinweg, der an seinem Herzen lag, sah er Franziska Deuring an. »Kann das gut gehen?«, fragte Carola leise.

      Harald drückte ihre Hand.

      »Glauben wir daran«, gab er zurück.

      *

      »Ich verstehe das nicht«, brummte Volker. »Verstehst du es, Peter? Ich will gar nicht, dass Onkel Paul unser Vati sein soll, und ich mag ihn auch nicht so nennen, wenn Dr. Riedel auch sagt, dass es für Helga gut ist. Er hat sich überhaupt nicht um uns gekümmert, und nun soll er hierbleiben.«

      »Wir haben doch noch gar nicht richtig mit ihm sprechen können«, meinte Peter vernünftig. »Wer weiß, warum er nicht geschrieben hat. Wenn Dr. Riedel sagt, dass es gut ist für Helga, müssen wir es auch so machen, wie er es gesagt hat. Wir wollen doch nicht, dass sie krank bleibt.«

      »Und nun hat Herr Herwig auch noch Schweinebraten und Kartoffelklöße gebracht, Vatis Leibgericht. Wo er es bloß herhat?«

      »Vom Gasthof am See«, erklärte Peter. »Ich habe gehört, wie er es Carola gesagt hat, weil sie sich auch gewundert hat. Ich finde ihn prima, wie er alles macht. Er ist gar nicht eingebildet, obwohl er doch der Juniorchef ist. Ich glaube, er hat Carola mächtig gern. Und vielleicht heiratet er sie mal.«

      Volker riss die Augen auf.

      »Meinst du wirklich?«, fragte er naiv. »Dann würde Roli ja mächtig reich.«

      »Warum reich? Das wissen wir doch gar nicht.«

      »Er hat doch ein tolles Auto und ist auch Juniorchef«, stellte Volker fest. »Na, ich bin vielleicht gespannt, wie das jetzt weitergeht. Aber ich sage nicht Vati zu Onkel Paul.«

      *

      »Onkel Paul sieht Vati wirklich sehr ähnlich«, meinte Carola gedankenvoll. »War das eigentlich immer schon so?«

      »Nicht so auffallend«, erwiderte Franziska Deuring mit einem eigenartigen Unterton.

      »Verwechseln kann man ihn aber nicht mit Vati«, fuhr Carola fort. »Genau sowenig wie diesen Schweinebraten mit deinem, Mami.«

      Sie wollte sich gewaltsam zu einem leichten Ton zwingen, doch es gelang ihr nicht ganz.

      »Er ist aber sehr gut«, lobte ihre Mutter. »Es ist rührend von Herrn Herwig, wie besorgt er um dich ist.«

      »Um uns«, berichtigte Carola errötend.

      Der Tisch war bereits gedeckt. Franziska trug das Essen auf. Peter und Volker ließen sich noch nicht blicken. Paul saß in dem großen Sessel, in dem auch sein Bruder Hilmar am liebsten gesessen hatte.

      Helga saß auf der Lehne und schmiegte sich an ihn. Sie sprachen beide nicht.

      Die Buben folgten Carolas Aufforderung nur zögernd. Ihnen war die Situation zu gespenstisch.

      Man hätte Helga wohl heute sonst etwas vorsetzen können. Sie hätte alles gegessen, weil der Mann an ihrer Seite aß, und wahrscheinlich hätte ihr auch alles nach Schweinebraten geschmeckt.

      Die beiden Jungen verschwanden gleich nach dem Essen.

      »Wir sind müde«, sagte Peter. »Gute Nacht.«

      Sie sagten es nicht wie sonst jedem Einzelnen. Dass ihre Mutter nochmals zu ihnen kommen würde, hofften sie wohl im Stillen.

      Für Helga existierte nur Paul »ihr Vati«. Man musste ihm nachsagen, dass er sich überraschend schnell in seine Rolle gefunden hatte und sich ganz natürlich gab. Allerdings vermied auch er es, Franziska anzublicken.

      Das Mittel, das Dr. Riedel Helga gegeben hatte, begann nun bald zu wirken. Sie wurde schläfrig. Unwillkürlich atmeten Franziska und Carola auf.

      Paul hatte sich noch an ihr Bett gesetzt. Schon fast schlafend, umklammerten ihre Finger noch immer seine Hand.

      Er wirkte erschöpft, als er endlich ins Wohnzimmer kam. Mit dem Taschentuch fuhr er sich über die Stirn.

      »Sie glaubt es tatsächlich«, murmelte er in sich hinein. »Verzeih, Franzi, es hat mich sehr mitgenommen.«

      »Wir werden darüber sprechen müssen, Paul«, sagte Franziska gepresst.

      Carola konnte es einfach nicht mehr ertragen. Die Erlebnisse dieses Tages hatten sie aus dem Gleis geworfen.

      »Ihr werdet manches zu besprechen haben«, stellte sie fest. »Ich möchte noch ein wenig frische Luft atmen.«

      »Geh nicht zu weit! Es ist schon dunkel«, mahnte Franziska besorgt.

      Sie war nervös, bis ins Innerste aufgewühlt. Mit Pauls Gegenwart noch nicht vertraut, durch die dramatische Entwicklung geschockt, versank sie erst einmal in Schweigen.

      Er setzte ein paarmal zum Sprechen an, bevor er den richtigen Anfang fand.

      »Ich war im Krankenhaus, als die Nachricht von Hilmars Tod kam. Ich konnte mich nicht bewegen, und es war niemand da, der dir hätte Nachricht geben können.«

      »Was fehlte dir?«, erkundigte sie sich.

      »Ein dummer Autounfall. Frontalzusammenstoß, nicht von mir verschuldet. Ich war ein paar Tage bewusstlos, gerade als deine Nachricht kam. Es tut mir entsetzlich leid, Franziska, aber das brauche ich dir wohl nicht extra zu versichern.«

      Seine Gefühle hatte er schon früher nur schwerfällig ausdrücken können, und redselig war er auch nicht.

      »Sobald ich konnte, bin ich gestartet. Was sollte ich schreiben. Ich war entsetzt, als ich andere Leute


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