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Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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schon ganz zutraulich war, in einen Einkaufskorb und gab ihm ein Blatt vom Kopfsalat.

      Dann huschte sie schnell die Treppe empor und öffnete behutsam die Tür zu Peters Zimmer. Es war dunkel, aber sie vernahm seine schweren Atemzüge.

      »Peter?«, fragte sie leise.

      »Du bist es, Carola!« Es klang erleichtert. »Was gibt es denn?«

      »Kommst du mal mit? Ich muss dir was zeigen.«

      Er sprang sofort aus dem Bett.

      »Komm in die Küche« flüsterte sie.

      »Peter, was ist los?«, fragte Volker aus seinem Zimmer. Und schon war auch er zur Stelle.

      Auf Zehenspitzen folgten sie Carola in die Küche. Das Häschen saß noch immer in dem Korb und knabberte an dem Blatt.

      »Ein Hase!«, rief Volker. Zwei lange Ohren, länger fast als das Tierchen, stellten sich auf. Zwei Augen blickten über den Korbrand hinweg.

      »Pst! Ich habe ihn gefunden. Er hat sich an der Pfote verletzt, und ich weiß nicht, was ich machen soll. Wisst ihr es?«

      »Lass mich mal sehen«, sagte Peter.

      Carola nahm das Häschen wieder heraus. Peter und Volker betrachteten die Wunde.

      »Alkohol – haben wir welchen?«, fragte Peter.

      »Rum und Kognak«, erwiderte Carola. »Hol Rum, Volker.«

      Volker sauste schon los. Sehr leise war er nicht.

      »Er wird Mutti wecken«, seufzte Peter.

      Vorerst blieben sie allein, nachdem Volker die Flasche gebracht hatte.

      Peter nahm sein Taschentuch heraus, das zufällig noch sauber war, und goss etwas Rum darauf. Dann wurde dem Häschen die Pfote verbunden.

      Carola streichelte ihn unentwegt, und das schien ihm zu gefallen. Als sie fertig waren, stand Franziska in der Tür.

      »Was ist denn hier los?«, fragte sie konsterniert.

      »Ich habe ein verwundetes Häschen gefunden«, erklärte Carola.

      »Ach, ist das niedlich«, sagte Franziska. »Und wie zahm es ist.«

      »Es weiß eben, dass wir es gut mit ihm meinen«, warf Volker ein. »Wie nennen wir es, Roli?«

      »Überlegen wir mal«, meinte sie.

      »Julius«, schlug Peter vor. »Heute ist der erste Juli.«

      Und am Abend dieses aufregenden Tages konnte der kleine Hase Julius den Erfolg für sich verbuchen, vier Menschen in diesem Haus zum Lächeln zu bringen und sie aller anderen Sorgen zu entheben. Man bereitete Julius ein weiches Lager und legte ihm noch ein zartes Rübchen als Betthupferl hin.

      »Dürfen wir ihn bitte behalten, Mami?«, fragte Volker mit blanken Augen.

      »Wenn er bleiben will?«, erwiderte Franziska.

      »Wenn wir ihn lieb haben, will er bestimmt bleiben«, versicherte der Kleine. »Er hat sich doch ganz einfach von Roli mitnehmen lassen.«

      Und er hat mir Harald ganz nahegebracht, dachte Carola. Seine Stimme klang in ihren Ohren. Drei schlichte Worte, die für sie ganz neu und wie ein Wunder waren: Ich liebe dich.

      »Ich liebe dich auch, Harald«, sagte sie verträumt, bevor sie einschlief.

      *

      Bevor Volker in der Frühe den Bus bestieg, musste er Bambi noch die Neuigkeit berichten.

      »Wir haben einen Hasen!«

      Bambi riss die Augen auf.

      »Einen lebendigen Hasen?«, staunte sie.

      »Einen lebendigen. Carola hat ihn gefunden. Er hat eine schlimme Pfote. Er bleibt jetzt bei uns.«

      Mehr Zeit blieb ihm nicht. Der Bus war abfahrbereit. Carola mahnte ihn zur Eile. Sie sah schon Haralds Wagen auftauchen. Heute fuhr er dem Bus auch wieder nach.

      Bambi marschierte schnurstracks zu ihrer Mami in die Küche.

      »Deurings haben einen echten Hasen«, verkündete sie. »Carola hat ihn gefunden. Ich bin schon so lange hier, aber ich hab noch keinen gefunden. Was sagst du dazu, Mami?«

      »Du wirst doch nicht neidisch sein, Bambi?«

      »Neidisch bin ich nicht, aber einen Hasen hätte ich auch gern.«

      »Das würde Jonny nicht gefallen. Dafür hast du ihn«, entgegnete Inge Auerbach.

      Jonny kam schon schwanzwedelnd daher, kaum dass er seinen Namen vernommen hatte.

      »Du würdest dem Häslein nicht wehtun, nicht wahr, Jonny?«, fragte Bambi.

      »Da bin ich mir nicht sicher«, warf Inge Auerbach ein.

      »Er ist eifersüchtig.«

      »Jörg ist auch eifersüchtig«, stellte Bambi gedankenvoll fest.

      »Wie kommst du darauf?«, fragte ihre Mami.

      »Sie soll sich ja nicht unterstehen, einen andern anzuschauen, wenn er in Berlin ist, hat er gesagt. Das ist doch eifersüchtig, Mami?«

      Als ihre Mutter darauf nicht gleich etwas erwiderte, fuhr sie sprunghaft fort: »Herr Herwig fährt immer hinter dem Bus her. Wie findest du das? Er könnte ihn hier leicht überholen.«

      »Ihm pressiert es halt nicht.«

      Bambi legte den Kopf schief.

      »Ich glaube eher, es ist wegen Carola«, meinte sie.

      »Warum?«, fragte Inge belustigt.

      »Immer ist er da, wo sie ist. Sogar in der Kirche. Es wird auch Zeit, dass mal wieder eine Hochzeit ist.«

      »Bambi, vergiss nicht, dass Herr Deuring erst kürzlich gestorben ist«, mahnte Inge. »Du solltest dir auch nicht so viel den Kopf über andere zerbrechen.«

      »Zerbrech ich mir doch nicht, Mami. Mir kommt manches nur so in den Sinn. Aber jetzt haben ja bald Fritzi und Pfarrer Frerichs Hochzeit. Da mache ich ganz allein ein Gedicht. Das darf ich doch?«

      »Sag es aber lieber erst mir vor«, erklärte Inge, die schon wusste, dass bei Bambis Gedichten manchmal etwas Komisches herauskam.

      »Es wird ganz feierlich«, versicherte Bambi. »Hoffentlich ist es nicht zu heiß an dem Tag.«

      »Warum denn nicht, Bambi?«

      »Weil ich sagen will: Er nahm sie wärmend an sein Herz!«

      »O mein Gott!«, entfuhr es Inge, aber weil Bambi sie ganz bestürzt anschaute, sagte sie rasch: »Du kannst ja auch sagen, er nahm sie schützend an sein Herz, wenn es zu warm werden sollte.«

      Hinter der runden Kinderstirn arbeitete es.

      »Wärmend finde ich schöner. Mir ist es immer ganz warm, wenn ihr mich in den Arm nehmt, auch wenn’s draußen kalt ist. Ich muss mir noch was überlegen. Ich geh jetzt mit Jonny an den See.«

      »Du musst erst frühstücken.«

      »Wenn man hungrig ist, kann man besser denken«, meinte Bambi weise.

      »Das hat ihr doch bestimmt der Opa wieder eingeredet«, sagte Inge vor sich hin, aber gespannt war sie nun doch auf Bambis Dichtkunst.

      Die Kleine kam verblüffend rasch zurück.

      »Mir ist was ganz Gutes eingefallen, Mami«, rief sie. »Und das kann ich ganz schnell behalten.«

      »Sag es mir«, bat Inge.

      »Im Falle eines Falles, bist du mein Ein und Alles. Warum lachst du, Mami? Ist das nicht schön?«

      »Es reimt sich«, lächelte Inge.

      Bambi warf ihr einen schrägen Blick zu.

      »Wenn


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