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Im Sonnenwinkel Staffel 4 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 4 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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sind unglaublich nette Menschen, Mutti.«

      »Aber ich will nicht, dass Sabine denkt, sie stünde mir im Weg.«

      Das klang ja richtig eifersüchtig. Anschi lächelte. Sie kannte ihre Mutter.

      »Du brauchst Binchen nur mal zu sagen, dass du sie vermisst, dann geht sie bestimmt nicht mehr weg. Aber jetzt wird sie ohnehin gleich kommen. Willst du ihr nicht entgegengehen, Mutti? Dann können wir noch zwei Stunden in der Gegend herumfahren.«

      »Wozu herumfahren? Hier ist es doch herrlich ruhig. Ich gehe der Kleinen entgegen, und dann können wir ja ein Weilchen durch den Wald gehen.«

      Anschi lachte leise, als ihre Mutter sehr schnell in den Mantel schlüpfte und hinausging.

      Na, Paps, da wirst du staunen, wenn du zurückkommst, dachte sie und bereitete das Essen vor.

      *

      Norma brauchte nicht weit zu gehen. Sabine kam ihr bereits entgegengelaufen.

      »Bin ich schon zu spät?«, fragte sie atemlos und richtig erschrocken.

      »Aber nein, Binchen«, erwiderte Norma. »Wir haben nur beschlossen, noch gemeinsam spazieren zu gehen.«

      Sie streckte dem Kind ihre Hand entgegen.

      »Wir drei?«, fragte Sabine atemlos. »Du, Anschi und ich?«

      »Ja, Kleines. Wir können doch nicht nur herumhocken und auf Herbert warten. Da leistet er sich wieder mal ein starkes Stück.«

      »Das darfst du nicht denken, Tante Norma. Onkel Herbert ist doch nur fleißig«, sagte Sabine.

      Norma lachte. »Er hat sich ja mächtig bei dir eingeschmeichelt.«

      »Aber er hat euch lieb und will euch bestimmt nicht ärgern«, meinte Sabine.

      »Hast ja recht, Spatz. Er ist ein Prachtkerl.«

      Sabines Augen strahlten auf.

      »Das hast du lieb gesagt, Tante Norma!«

      »Nun erzähl mir mal, warum es dir bei den Auerbachs so gut gefällt«, lenkte Norma ab.

      »Weil sie mich mögen«, erwiderte Sabine leise. »Sie fragen gar nichts. Ich darf einfach da sein. Bambi ist süß. Anschi hat gesagt, dass sie sich auch solch ein Kind wünscht. Aber sie bekommt bestimmt einen Jungen.«

      »Warum meinst du das?«, fragte Norma überrascht.

      »Weil es ihr so gutgeht. Bambi hat gesagt, wenn es werdenden Müttern gutgeht, kriegen sie einen Sohn.«

      »Bambi scheint ja superklug zu sein«, lächelte Norma. »Ist sie nicht erst fünf?«

      »Bald sechs, und heuer kommt sie zur Schule. Aber mit Kindern weiß sie sehr gut Bescheid. Viel besser als ich. Mit ihrer Mami kann man auch über alles reden.«

      »Mit mir kannst du auch über alles reden, Binchen«, sagte Norma. Es kostete sie schon ein bisschen Überwindung, und irgendwie fühlte sie sich mehr als Omi denn als Tante.

      Sabine schaute sie mit ihren klaren Augen nachdenklich an.

      »Anschi freut sich sehr auf das Baby«, bemerkte sie leise. »Du doch auch, Tante Norma?«

      »Na ja, ehrlich gesagt, ich bin ein bisschen ängstlich.«

      »Warum denn? Das ist doch keine Krankheit.«

      »Du hast vollkommen recht«, erklärte Norma nach einem tiefen Seufzer. »Aber wenn man Omi wird, ist es fast noch schlimmer, als wenn man selbst ein Baby bekommt.«

      Sabine warf ihr einen schrägen Blick zu.

      »Du bist aber eine sehr junge Omi. Frau von Roth sagt das auch. Du musst sie jetzt endlich mal kennenlernen. Sie sind so lieb. Ich habe gar nicht gewusst, dass es so viele liebe Menschen auf der Welt gibt.«

      Da stieg es Norma Kerst heiß in die Augen.

      »Hoffentlich beziehst du mich eines Tages auch in den Kreis dieser lieben Menschen ein, Binchen«, flüsterte sie.

      »Das tue ich doch schon längst, Tante Norma. Du bist doch Anschis Mutti.«

      Norma Kerst nahm das Kind in den Arm, und so gingen sie zum Haus in der Frühlingsstraße zurück.

      Und als sie dort anlangten, folgte ihnen ein Auto. Norma drehte sich um.

      »Unser Paps kommt!«, rief sie. »Jemine! Er bringt noch jemanden mit!«

      *

      Wer A sagt, muss auch B sagen, nach dem Grundsatz hatte Herbert Kerst nicht umhin gekonnt, Otto Behrend mitzunehmen. Es hätte auch nicht viel genutzt, wenn er sich geweigert hätte, denn dann wäre der alte Herr allein nach Erlenried gefahren, um Sabine kennenzulernen.

      So hatte Herbert Kerst auf der Fahrt noch manches erzählt bekommen.

      Otto Behrend hatte spät geheiratet. Sein Sohn war zur Welt gekommen, als er schon vierzig Jahre alt war. Da hatten die harten Kriegsjahre begonnen mit all ihren Schwierigkeiten.

      Otto Behrend gab zu, dass er sich niemals hätte träumen lassen, dass es ihnen noch einmal so gutgehen würde, besser als jemals zuvor, denn er hatte von seinen bäuerlichen Vorfahren viel Landbesitz geerbt, der dann von Wohnbaugesellschaften zu immensen Preisen aufgekauft worden war. Aber nun, da er reich war, war er auch allein, und er war misstrauisch geworden.

      Die Menschen suchten die Gesellschaft des reichen Mannes nicht um seiner selbst willen. Das war seine Meinung, und er mochte recht haben.

      Er war ein eigenartiger, kauziger Mensch, aber Herbert Kerst mochte ihn dennoch. Er tat ihm leid. Mit all seinem Geld tat er ihm leid.

      Da sie nun am Ziel waren, bat er ihn nochmals, nicht mit der Tür ins Haus zu fallen.

      »Es ist schon zu viel auf Sabine eingestürmt in diesen Tagen«, meinte er bedächtig.

      »Das kann man wohl sagen.« Otto Behrend nickte. »Es ist ungeheuerlich, was man mit diesem Kind getrieben hat. Wenn ich darüber nachdenke, dass meine Enkelin neun Jahre herumge­stoßen wurde und in Armut leben musste …«

      »Denken Sie nicht nach«, entgegnete Herbert Kerst. »Da ist Sabine, mit meiner Frau!« Es klang ein Staunen in seiner Stimme. »Überlassen Sie bitte alles mir«, fügte er rasch hinzu.

      Das hätte er nicht zu sagen brauchen, denn Otto Behrend war ohnehin keines Wortes fähig. Seine Augen hingen an dem Kindergesicht und schlossen sich, als Sabine Herbert Kerst in die Arme fiel.

      »Nun bist du wieder da, Onkel Herbert!«, jauchzte sie. »Tante Norma hat sich so gesorgt.«

      Geschimpft wird sie haben, dachte er, und ein wenig verlegen küsste er seine Frau zu Begrüßung auf die Wange.

      »Sabine, sag doch bitte Anschi Bescheid, dass ich einen Freund mitbringe«, bat er dann rasch.

      Sabine nickte und lief ins Haus. Herbert Kerst hatte seine Hand um Normas Arm gelegt.

      »Das ist Herr Behrend aus Köln, Norma«, stellte er vor.

      Normas Augen weiteten sich, und ein Schein von Angst flackerte in ihnen.

      »Mit einiger Sicherheit können wir annehmen, dass er Sabines Großvater ist«, fuhr Herbert Kerst mit belegter Stimme fort.

      »Du lieber Gott!«, entfuhr es Norma. Sie musterte den kleinen, mageren Mann nachdenklich, und ihr Blick schien zu fragen: Musste das sein?

      »Onkel Herbert hat einen Freund mitgebracht, Anschi«, informierte Sabine indessen die junge Frau. »Ein netter kleiner Mann. Er ist schon ziemlich alt.«

      Was soll das nun wieder bedeuten, dachte Anschi, und eine jähe Angst erfüllte sie.

      »Sicher hat er mit ihm Geschäfte gemacht«, sagte Sabine eifrig. »Soll ich den Tisch decken?«

      »Das wäre lieb, Binchen.«

      Ein unbestimmtes


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