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Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman. Leni BehrendtЧитать онлайн книгу.

Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman - Leni Behrendt


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wissen, wo das Geld so plötzlich herkommt.«

      »Von mir, meine Gnädigste. So viel ist mein guter Freund mir nämlich wert.«

      Zuerst starrte sie ihn an, dann schrie sie wütend:

      »Das muß ich erst schriftlich haben!«

      »Wird der Rechtsanwalt Ihnen geben, den mein Freund mit der Scheidung beauftragt.«

      »Also wollen Sie Ihren Freund von mir loskaufen! Denken Sie sich das nicht so einfach, Graf Trutzger. So leicht räume ich Lerchenhof nicht, denn zu einer Scheidung dürfte es noch längst nicht reichen!«

      Damit knallte sie wutentbrannt die Tür hinter sich zu, und Detlef lachte.

      »So, der Anfang wäre gemacht, Manfred. Jetzt werfe alle Sorgenlast ab und komm mit mir nach Brandungen. Dort essen wir Mittag und fahren zum Kaffee nach Eiseln.«

      »Fahre vor, Gotlef, ich komme nach.«

      »Na du, ich trau dir nicht.«

      »Mein Wort darauf. Bevor ich abfahre, möchte ich mit dem Inspektor Rücksprache nehmen und ihm Verhaltungsmaßregeln erteilen. Er wird mir bei dem Kampf, der jetzt beginnt, treu zur Seite stehen.«

      »Dessen kannst du gewiß sein, Manfred. Also dann auf Wiedersehen, ich nehme dich beim Wort.«

      Die Freunde schieden mit festem Händedruck, und während Detlef in den Sattel stieg, ging Manfred, der ja nun die Gewißheit hatte, daß ihm der Lerchenhof blieb, daran, unbarmherzig Abrechnung zu halten.

      *

      Man saß in Brandungen nach dem Mittagessen beim Mokka, als der Diener den Freiherrn von Brunbach meldete. Gleich darauf trat dieser ein und wurde mit Hallo begrüßt.

      »Er lebt, er ist da, sie behielt ihn nicht!« zitierte Detlef. »Komm, Manfred, nimm Platz, trink einen Mokka mit. War’s schlimm?«

      »Das kann ich dir sagen, ich habe einen erbitterten Kampf hinter mir«, ließ sich der Gast seufzend in den Sessel sinken. »Wenn ich den Inspektor nicht gehabt hätte, hätte ich ganz schmählich versagt. Das Weib ist einfach ein Teufel.«

      »Aber ein schön gelackter«, lachte Rosita.

      »Na, das Wort schön wollen wir lieber mit grausig ersetzen, Frau Gräfin. Sie tobte so fürchterlich, daß mein Getreuer mir riet, ihr einen Knebel in den Mund zu stecken und ihr Handschellen anzulegen. Ich rief ihren Vater an, doch der zeigte mir gewissermaßen die kalte Schulter und meinte, ein Ehemann müßte eine Frau allein bändigen. Er gäbe mir den gu­ten Rat, ihr jeden Tag eine Tracht Prügel zu verabfolgen, was unter Garantie helfen würde.«

      »Ein liebevoller Vater«, meinte Graf Rasmus schmunzelnd. »Und was geschah weiter?«

      »Ich rief alle Untergebenen zusammen und erklärte, daß die geborene Katsch auf dem Lerchenhof nichts mehr zu sagen hätte, was tiefe Befriedigung hervorrief. Der Dienerschaft im Hause erteilte ich den Befehl, alle Räume des Hauses streng unter Verschluß zu halten, bis auf die beiden, die die gewesene Hausherrin mit ihren eigenen Sachen ausgestattet hatte. Ihrem Befehl wäre niemand mehr unterstellt, man dürfe sie ganz als vogelfrei betrachten.«

      »Bravo!« lobte Trutzger den Freund. »Das hat ja dann großartig gefunkt. Ja, mein lieber Manfred, das Vergnügen hätten Sie schon früher haben können, wenn Sie Hilfe bei uns gesucht hätten. Aber ich weiß, es läßt sich klug reden, vielleicht hätten wir es ebenso gemacht wie Sie. Nun machen Sie einen dicken Strich unter Gewesenes und fangen Sie frohgemut ein neues Leben an.

      Und darauf wollen wir einen trinken. Hol was Süffiges herauf, Detlef. Man muß die Feste feiern, wie sie fallen.«

      Bald darauf stieß man an. Wie ein lindes Streicheln berührte die Herzlichkeit der Menschen, das wunde Gemüt des Mannes, der es noch gar nicht fassen konnte, daß sein Martyrium nun ein Ende haben sollte. Und da einem ja alles erst so recht bewußt wird, wenn es überstanden ist, so packte Brunbach ein Grauen vor dem, was er ein halbes Jahr durchgemacht hatte. Er mußte sich erst langsam wieder daran gewöhnen, daß es für ihn wieder Freude geben und er vor sich selbst wieder Achtung haben durfte.

      Mit Feingefühl versetzten die drei Trutzger sich in seine Lage und verstanden es daher auch, daß er mit ihnen nicht nach Eiseln fahren mochte. Vielleicht käme er nach, wenn er sich etwas gesammelt hätte, doch fest versprechen könnte er es nicht. Aber Brandungen wollte er gern aufsuchen, wenn es gestattet wäre.

      »Immerzu, Herr Baron«, lachte Rosita ihn aufmunternd an. »Und da ich mir neuerdings in Zitaten gefalle, zitiere ich Luther: Laß fahren dahin...«

      Sie brachte es so drollig heraus, daß selbst Manfred lachen mußte.

      »Frau Gräfin, darf ich mit einem Zitat antworten: Fröhliche Frauen sind wie ein Quell, der den müden Wanderer labet!«

      Damit schied man, und während der Freiherr seinem ungemütlichen Zuhause zufuhr, begaben sich die drei Trutzger nach Eiseln. Denn das Ehepaar Kyrt wollte es sich nicht nehmen lassen, die Verlobung des Sohnes noch extra in seinem Heim zu feiern.

      Außer den nun verwandt gewordenen Heinboldts fand sich neben der Familie Trutzger auch die Familie Grandt in dem gemütlichen Hause ein.

      Dina sah heute blaß und müde aus, was ihren Eltern nicht auffiel, weil die Verlobung des Sohnes sie immer noch freudig erregte. War die blonde Elke doch so ganz die Schwiegertochter nach ihrem Herzen.

      Heute waren auch die beiden Söhne der Heinboldts zugegen, die man bei Geselligkeiten sonst zu Hause ließ. Frische Jungen von zehn und dreizehn Jahren, die nicht wenig stolz auf ihre große Schwester waren und den Schwager einfach »prima« fanden.

      Nach der Kaffeetafel, an der es fröhlich zuging, gelang es Dina, sich mit Rosita ein wenig abzusondern.

      »Hast du von Baron Brunbach gehört?« flüsterte sie erregt.

      »Ja, aber das ist nicht mit wenigen Worten erklärt.«

      »Dann gehen wir in mein Zimmer…«

      »Und wenn man uns vermißt?«

      »Das wird man nicht, wenigstens mich nicht.«

      »Das klingt bitter, Dinalein.«

      »Es ist jetzt unwichtig, Rosita – komm!«

      Unbemerkt huschten sie hinaus, und kaum, daß sie in dem allerliebsten Jungmädchenstübchen waren, fragte Dina hastig: »Was hat es gegeben? Sprich, Rosita, aber ausführlich. Bei allem, was ihn betrifft, ist jede Kleinigkeit für mich von großem Wert.«

      Also erstattete Rosita ausführlichen Bericht, und als sie geendet, meinte das Mädchen skeptisch:

      »Hoffentlich hält er durch, so recht glaube ich nämlich nicht daran.«

      »Aber Dina, der Mann ist doch kein Schwächling von Natur. Wenn er es vorübergehend werden konnte, sind die mißlichen Verhältnisse daran schuld. Wo er jetzt weiß, daß ihm sein geliebter Lerchenhof bleibt, wird er dieser Xanthippe schon ganz anders entgegentreten. Und wenn er frei ist, mußt du versuchen, ihm nach der eisernen Fessel Rosenketten anzulegen«, schloß sie lachend.

      »Als wenn das so einfach wäre, du Kindskopf«, mußte Dina widerwillig mitlachen.

      »Um sich das gefallen zu lassen, muß er mich lieben. Aber ich – glaube, er hat mich überhaupt noch nicht mit Bewußtsein wahrgenommen.

      Ach, Rosita, wie traurig ist es doch, um seine Liebe leiden zu müssen. Sei froh, daß dir das erspart blieb. Daß es bei dem Bund deiner Ehe so reibungslos vor sich ging, wie es bei Elke und Gunter der Fall sein wird. Ihr Glücklichen seid zu beneiden.«

      Wenn du nur wüßtest, wie meine Ehe zustande kam, dachte Rosita bitter. Daß Detlef mich nur heiratete, weil er einem Todkranken das Wort gab.

      Ein Klopfen an der Tür schreckte Rosita aus ihren schmerzlichen Gedanken auf. Gleich darauf steckte Elke den Kopf durch die Tür und trat dann vergnügt ein.

      »Habe ich mir doch gleich gedacht, daß


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