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Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman - Karin Bucha


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gespielt. Aber nun würde sie auch alles tun, ihre Schuld zu tilgen.

      Verzweiflung, Scham und Reue stritten in ihr.

      Dann überfiel sie Angst um Brigitte Markhoff, die um ihr zerschlagenes Glück litt.

      Leonore Grunert sprang auf. Sie mußte sie finden, mußte ihr ein gu-tes Wort sagen – und beichten. Das dünkte sie das schwerste. Doch es würde ihr Erleichterung bringen – und dann würde sie an Rudolf Strantz schreiben.

      Eine Viertelstunde später befand sich Leonore bereits auf dem Weg zu Brigitte.

      *

      »Mami, kommt er bald?« fragte es matt aus den Kissen.

      Brigitte neigte sich zärtlich zu dem kleinen Kindergesicht hinab.

      »Wer, Ursel?« fragte sie.

      »Mein großer Freund!«

      Brigittes Herz preßte sich in bitterem Weh zusammen. Sie nahm die Hand des Kindes, die kraftlos und heiß in der ihren lag.

      »Ich habe dir doch schon erklärt, Ursula, daß er ganz plötzlich abreisen mußte.«

      Die Kinderaugen hingen ungläubig an dem blassen Gesicht der Mutter.

      »Ohne mir auf Wiedersehen zu sagen?«

      Es wäre ein Lebewohl gewesen, dachte Brigitte traurig. Sie mußte immer wieder entsetzt erkennen, wie sehr Rudolf Strantz von dem Kinderherzen Besitz ergriffen hatte. Ursulas Denken drehte sich aus-schließlich um seine Person.

      »Du mußt endlich etwas essen, Kind!« drang Brigitte sanft in Ursula und hielt ihr den gefüllten Löffel hin.

      Das Kind drehte den Kopf zur Seite.

      »Ich mag aber nicht, Mami!«

      »Dann bin ich ganz, ganz traurig, Ursel«, klagte Brigitte. »Du sollst doch gesund werden.«

      »Ob dann – ob dann mein großer Freund wieder kommt?« fragte Ursula und schlug die Augen wieder auf.

      Brigitte vermochte nicht, ihr Kind mit einer Notlüge zu trösten. Sie schüttelte nur den Kopf und sagte:

      »Ich weiß nicht, Ursula. Komm, sei lieb, nimm ein paar Löffel von der kräftigen Suppe!«

      Gehorsam schluckte Ursula ein paarmal, doch dann sank sie wieder in die Kissen und schloß die Augen.

      »Ich mag nicht mehr, Mami.«

      Brigitte drang nicht mehr in das Kind. Aber sie war nahe daran, den Mut zu verlieren.

      Seitdem das Unglück mit Rudolf geschehen war, fieberte Ursula. Der Arzt meinte zwar, es sei nur eine leichte Erkältung. Ein paar Tage Bettruhe, und alles käme wieder in Ordnung. Es sah aber nicht danach aus. Wie eine welke Blume, mit weißem, durchsichtigem Gesichtchen, lag das Kind in den Kissen. Es weinte nicht, klagte nicht über Schmerzen. Es verweigerte nur jede Nahrung. Dabei hatte Brigitte das Gefühl, als konzentrierten sich alle Gedanken Ursulas auf den Besuch Rudolfs – der nie wiederkommen würde.

      Brigitte rieb sich in Angst und Sorge fast auf. Dazu kamen noch die Gewissensbisse, die sie nicht zur Ruhe kommen ließen.

      Warum hatte sie das Kind mit hineingezogen in die Geselligkeit? Warum hatte sie noch einmal an Liebe geglaubt und Ursula darüber vergessen?

      Nun rächte es sich bitter an ihr! Sie weinte ihrem verlorenen Glück nach, und Ursula litt um ihren Freund, der eine so große Rolle in ihrem jungen Leben spielte.

      Vielleicht war es auch nicht richtig von Leonore Grunert gewesen, neue Hoffnung in ihr zu erwecken.

      Schon bald, nachdem sie an jenem Tag die Sorge zu ihrem Kind getrieben hatte, war Leonore zu ihr gekommen und hatte ihr unter Tränen alles gebeichtet.

      Sie hatte ihr nicht einmal zürnen können, denn sie hatte volles Verständnis für deren Handeln. Aber sie hatte auch keinerlei Hoffnung, daß Leonore mit dem Brief, den sie an Rudolf Strantz gerichtet hatte, Erfolg haben würde.

      Einen einzigen Gewinn hatte ihr die Tragödie aber doch gebracht: Leonores Freundschaft. Sie war fest davon überzeugt, daß es Leonore ernst damit war. Außerdem war Leonore ein wertvoller, herzensguter Mensch.

      »Mami, kommt Tante Leonore bald?« riß die Stimme des Kindes sie erneut aus ihrem Grübeln.

      »Gleich muß Tante Leonore kommen, Kind«, antwortete sie.

      Wieder vergingen Minuten. Ursula lag mit geschlossenen, bläulich schimmernden Lidern auf ihrem Lager.

      Da klopfte es zaghaft. Auf Zehenspitzen ging Brigitte zur Tür und öffnete.

      »Schläft das Mädelchen?« fragte die Wirtin besorgt. »Und hat es endlich etwas gegessen?«

      Brigitte holte das Tablett.

      »Nur ein paar Bissen«, sagte sie leise, und dabei tropften ihre Tränen auf die Hand der freundlichen Wirtin.

      »Jesses, das Kinderl muß doch etwas zu sich nehmen! Hat’s denn Appetit auf was Besonderes?«

      Brigitte verneinte seufzend.

      »Ursula schläft«, erklärte sie dann, und kopfschüttelnd entfernte sich die Wirtin wieder.

      Seit Ursula krank war, schien alles Leben im Haus erstorben zu sein. Alles ging nur auf Zehenspitzen einher. Die Lieferanten wurden vor dem Haus abgefertigt, und man vermied alles, was irgendwie Lärm verursachte. Man sorgte sich in rührender Weise um die Mutter wie um das Kind.

      Als Brigitte der Wirtin ihren Entschluß mitteilte, mit Ursula heimfahren zu wollen, da war diese geradezu ärgerlich geworden.

      »Was«, hatte sie sich entrüstet, »mit dem Kinderl wollen Sie stundenlang auf der Bahn herumsitzen? Die Ursel erholt sich hier am besten. Wir wollen schon dafür sorgen, daß es wieder rote Backen kriegt.«

      Und dabei blieb es, und Brigitte hatte wie von unsichtbarer Last befreit aufgeatmet.

      Eine halbe Stunde später kam Leonore Grunert, behutsam, um Ursula nicht aus dem Schlaf zu schrecken.

      »Wie geht es?«

      »Immer noch dasselbe!« entgegnete Brigitte müde. »Ein paar Bissen hat sie zu sich genommen.«

      »Mehr nicht?«

      Leonore packte aus, und Brigitte wies auf den Nachttisch.

      »Dort liegt alles noch von gestern. Sie sollen doch nicht so viel mitbringen, Leonore!« sagte sie mit leichtem Vorwurf.

      Leonore kämpfte tapfer gegen die aufsteigenden Tränen an. Wie lächerlich wenig konnte sie für die beiden Menschen tun, die sie in ihr Herz geschlossen hatte.

      »Und – Rudolf?« forschte sie nach einer Weile, während sie sich stumm gegenübergesessen hatten, die Blicke auf das kranke Kind gerichtet.

      »Noch immer keine Nachricht!«

      »Tante Leonore!«

      Im Nu stand Leonore am Bett und beugte sich lächelnd über das erwachte Kind.

      »Nun, Kleines, gut geschlafen? Schau, wie schön die Sonne scheint. Wollen wir nicht lieber tüchtig essen, damit wir wieder aufstehen und draußen spielen können?«

      »Hast du meinen großen Freund mitgebracht?« fragte das Kind, die Augen flehend auf Leonore gerichtet.

      »Nein, Ursula, was will denn auch dein großer Freund hier, wenn du krank im Bett liegst? Er könnte doch gar nicht mit dir spielen!« verwies sie das Kind sanft.

      Eine kleine nachdenkliche Falte entstand auf der Kinderstirn.

      »Ja – wird er denn kommen – wenn – wenn ich aufstehen kann?«

      Leonore nickte überzeugt.

      »Ganz gewiß, Ursula!«

      »Dann hol mir doch meinen großen Freund, ich will aufstehen« bettelte Ursula und lächelte selig.

      »So


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