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Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman - Karin Bucha


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mit der schönen Frau und dem liebreizenden Kind.

      Nach dem Mokka steigt Hagen in den Keller und holt eine von den verstaubten Flaschen herauf.

      »Zur Feier des Tages«, sagt er und läßt den goldgelben Wein in die geschliffenen Gläser laufen.

      Chris Velden brennen so viele Fragen auf den Lippen. Aber sie wagt sich mit keiner einzigen hervor. Es gibt keine Hausfrau, nur eine Hausdame. Das Verhältnis zwischen den beiden Menschen ist beinahe das wie zwischen Mutter und Sohn. Er behandelt die vornehme ältere Dame mit großem Respekt, und sie liest ihm die Wünsche fast aus den Augen ab.

      Und doch hat sie irgendwie das Gefühl, daß mit ihrem Auftauchen etwas anders geworden sein muß.

      Sie verbringen noch zwei Stunden in angeregtem Gespräch. Ohne von ihrem Beruf zu sprechen, erzählt Chris auch einiges aus ihrem Leben.

      Frau Irene sitzt zufrieden zwischen den beiden Menschen. Ihr ist gerade, als sähe sie die Fäden, die sich unsichtbar von einem zum anderen spinnen.

      Lieber Gott, denkt sie ein paarmal – vor allem wenn Hagens dunkles Lachen ertönt, das sie viele Jahre entbehren mußte –, schenk ihm noch einmal das Glück, das er verdient.

      Als man sich später trennt, da findet der Hausherr noch lange keine Ruhe. Er geht rauchend auf der Terrasse auf und ab. Über sich sieht er den sternen-übersäten Nachthimmel. Ein blasser Mond steigt langsam hinter dem Wald auf.

      Es ist eine Nacht, so recht geschaffen, um Träumen nachzuhängen, so wie er es tut.

      Vielleicht sollte er nicht soviel an die schöne Frau denken? Vielleicht gibt er sich Wünschen hin, die so unerreichbar sind wie die Sterne am samtdunklen Himmel?

      *

      Aber auch Chris findet keine Ruhe in dieser Nacht. Sie hat die Vorhänge zur Seite geschoben. Von ihrem Bett aus kann sie direkt in den Himmel schauen.

      Ihr Gemüt ist bedrückt, jetzt, da sie allein ist. Dunkle Gedanken fallen wie wilde Tiere über sie her.

      Georg Hagen war einsam, sehr einsam. Sie spürt, daß er ihr mehr entgegenbringt, als einem gewöhnlichen Gast des Hauses, und das bringt sie der Verzweiflung nahe.

      Wie schrecklich, wenn er wüßte, daß sie eine gefeierte Künstlerin ist, daß ihr bisher Beruf, Karriere alles bedeuteten. Aber das ist alles in nebelhafte Ferne gerückt. Fest umrissen steht nur die Gestalt des Hausherrn vor ihr, bei dessen Anblick ihr Herz ungestüm zu arbeiten beginnt.

      Was hat sie sich bisher aus den Männern gemacht? Sie hat sich jede Verehrung gefallen lassen, hat sich darüber gefreut, aber sie ist der Liebe ausgewichen, ganz einfach, weil ihr der Mann ihrer Träume noch nicht begegnet war.

      Und jetzt? Gütiger Himmel! Mein Herz wendet sich diesem Mann immer mehr zu. Ich habe ihn belogen! Mit einer Lüge habe ich dieses Haus betreten.

      Nein! spricht eine andere Stimme dagegen. Das stimmt nicht. Gelogen hat sie nicht! Sie hat nur nicht über ihren Beruf gesprochen.

      Und wenn er durch Zufall dahinterkäme? Dann gäbe es kein Ausweichen. Aber weiß sie denn, ob er sie wirklich liebt, ob es nicht nur Verehrung oder eine gewisse Anbetung ihrer Schönheit ist, dieser Schönheit, die man soviel gerühmt hat?

      Ach, Chris Velden ist gar nicht mehr so glücklich, wie sie sich unten gezeigt hat. Ihre Gedanken bedrücken sie und rauben ihr die Ruhe. Als ihr Kopf zu schmerzen beginnt, löscht sie das Licht und beginnt die Sterne zu zählen.

      Und allmählich kommt der Schlaf zu ihr und erlöst sie von allen Grübeleien.

      *

      Ferdinand Ronald dreht das Telegramm nervös zwischen den Fingern. Aus aufmerksamen Augen beobachtet ihn seine Frau.

      »Schlechte Nachricht, Ferdinand?« erkundigt sie sich mit ihrer sanften Stimme.

      Wie immer, wenn es Ingeborg etwas bessergeht, nimmt er das Frühstück an ihrem Bett ein. Es ist für die kranke Frau, die meist mit der Gesellschaft ihrer Pflegerin vorliebnehmen muß, die schönste Stunde des Tages.

      »Ach«, macht Ronald ärgerlich und knüllt das Telegramm zusammen. »Malton will Chris’ Aufenthaltsort wissen. Dabei kenne ich ihn selber nicht.«

      »Vielleicht kannst du dich doch einmal dahinterklemmen«, schlägt sie nach einer Pause vor. »Warum will er das eigentlich wissen?«

      Ronald rührt nachdenklich in seiner Tasse. »Weil er Chris Velden liebt.«

      »Ach so.« Ihre Hand tastet sich hin-über zu seiner. »Hast du Angst, er könnte dir Chris ausspannen?« Und als er schweigt, setzt sie lebhaft hinzu:

      »Das würde Chris niemals tun, Ferdinand –«

      »– und die Sache mit der Premiere?« wirft er ärgerlich ein.

      »Aber, Ferdinand. Aufnahmetage zu versäumen, und ihnen davonzulaufen, ist doch etwas ganz anderes, als eine Premiere zu versäumen. Glaube mir, ich kann das gut verstehen. Mitunter hat man den ganzen Rummel satt, sehr satt. So mag es Chris ergangen sein.«

      Er trinkt seine Tasse leer. »Du magst recht haben, Ingelein.« Seine Stimme ist wieder zärtlich und geduldig. Er erhebt sich, küßt sie auf die Stirn und meint: »Also werde ich Mallon den Gefallen tun und Nachforschungen anstellen. Verloren geht ja nun so schnell kein Mensch.«

      »Wann kommt Malton denn einmal wieder zu uns?« erkundigt sie sich.

      Er zuckt die Schultern. »Keine Ahnung, mein Kind. Er ist sehr beschäftigt und nimmt seinen Beruf genauso ernst wie Chris.«

      »Also bist du überzeugt, daß Chris rechtzeitig zu den Aufnahmen des neuen Films eintreffen wird?«

      Zweifelnd sieht er auf sie herab.

      »Ich weiß nicht, Liebes. Ich habe ein sehr komisches Gefühl. Mir ist, als würde Chris für unsere Filmgesellschaft verloren sein.«

      Da lacht sie ungläubig auf. »Das ist ja unmöglich, Ferdinand. Chris hat sich Ferien genommen. Sie wird gesund, munter, ausgeruht und braungebrannt auf der Bildfläche erscheinen, und alles ist wie früher.«

      Er streicht ihr zart über das weiche Haar.

      »Wie gut du zu trösten vermagst.«

      Als er den Ateliers zufährt, zeigt er nicht mehr die gleichmäßige Miene. Arme, liebe Inge, was weißt du schon von mir? Spielen wir nicht alle eine Komödie?

      *

      Eine wundersame Zeit beginnt für Chris wie für Georg Hagen. Zusammen mit dem Kind, dem Hagen ein Pony zur Verfügung gestellt hat, und das unter seiner Anleitung recht schnell reiten lernt, durchstreifen sie zu Pferd die Gegend. Nach und nach lernt sie jedes schöne Fleckchen der reizvollen Umgebung kennen.

      Immer tiefer wird die Liebe zu Christine, und immer mehr lernt Christine den Mann lieben. Das Kind, das immer in ihrer Gesellschaft ist, verhindert, daß sie sich ihre wahren Gefühle eingestehen können.

      Dabei eilt die Zeit vorwärts. Jeden Tag genießt Chris wie ein Geschenk vom Himmel. Heimlich zittert sie, wenn sie an den Abschied denkt. Sie weiß, sie wird den Hagenhof verlassen, um zu ihrer Arbeit zurückzukehren. Sie weiß auch, dann ist alles aus!

      Mit kräftigen Stößen durchschneidet Chris das Wasser. Hagen sitzt am Bassinrand und sieht der geschmeidigen Gestalt zu. Etwas abseits spielt Elfi im Sand. Hagen hat sofort einen Sandkasten neben dem Schwimmbecken bauen lassen. Neben ihr im Liegestuhl ruht Frau Irene und unterhält sich mit dem Kind. Man hört die beiden oft lachen.

      Hagen liebt Chris. Er liebt sie mit einer Tiefe und Leidenschaft, vor der ihm selbst bange ist.

      Es gibt einfach keine Vergangenheit mehr für ihn, nur eine beglückende Gegenwart, die er auskostet, wie er einen Becher köstlichen Weins austrinkt.

      Warum wagt er nicht, zu ihr von Liebe zu sprechen?

      »Hallo!«

      Chris’ Stimme läßt ihn leicht zusammenschrecken


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