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Bis dass der Tod uns scheidet. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.

Bis dass der Tod uns scheidet - Barbara Cartland


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bedrängt worden.

      Seine Familie war nicht nur eine der angesehensten des Landes, er selbst galt auch als außerordentlich wohlhabend, sah gut aus, war intelligent und ein talentierter Sportsmann.

      Seine Gegner, es waren nicht wenige, bezeichneten ihn als aufgeblasenen Wichtigtuer, als selbstherrlich und als Tyrannen. Sie neideten ihm alles, auch, daß sein Stolz auf seine Stellung und sein Ansehen durchaus gerechtfertigt war.

      »Natürlich würde sich jedes Mädchen glücklich schätzen, dich zum Gemahl zu bekommen«, meinte Lady Burnham, als sei ihr plötzlich eingefallen, wieviel der Marquis einer Frau zu bieten hatte. Niemand würde die Aufrichtigkeit seines Antrags anzweifeln, so unerwartet dieser auch sein mochte. »Aber wer käme da in Frage?«

      »Ich habe mich bereits entschieden«, erwiderte der Marquis.

      »Wer ist sie?« wollte Lady Burnham wissen.

      Eigentlich hätte sie eifersüchtig sein müssen, doch selbst nach den zauberhaften Monaten mit ihm, in denen sie sich unsterblich in ihn verliebt hatte, traten in diesem Augenblick, wo es ums nackte Überleben ging, selbst die zärtlichsten Gefühle in den Hintergrund.

      »Ich sollte das besser für mich behalten«, beschloß der Marquis.

      Er griff nach Lady Burnhams Hand und sah sie beschwörend an.

      »Hör mir jetzt gut zu, Leone«, sagte er, »wenn ich uns beide retten soll, dann müssen wir sehr geschickt vorgehen.«

      »Ja - ja, natürlich.«

      Ihre Finger umklammerten seine Hand wie eine Rettungsleine, die sie vor dem Ertrinken bewahren würde.

      »Ich möchte, daß du nach Hause gehst und auf einer Unterredung mit deinem Mann bestehst«, erklärte der Marquis. »Beklage dich darüber, daß du wegen seiner ungerechtfertigten Anschuldigungen eine schlaflose Nacht verbracht hast.«

      »Ich verstehe - und kann nur hoffen, daß er mir überhaupt zuhört.«

      »Du mußt ihn dazu zwingen«, mahnte der Marquis mit Nachdruck. »Mach ihm klar, daß wir uns nur deshalb gelegentlich getroffen haben, weil ich dich um Rat gebeten hätte, ob die Frau, mit der ich mich zu vermählen beabsichtige, deiner Meinung nach die richtige für mich sei.«

      »George wird mir ganz bestimmt nicht glauben.«

      »Macht nichts. Du mußt nur bei deiner Geschichte bleiben«, entgegnete der Marquis. »Erzähle ihm, meine Familie habe mich gedrängt, endlich für einen Stammhalter zu sorgen - was übrigens durchaus der Wahrheit entspricht - und ich hätte schließlich beschlossen, dem Drängen nachzugeben. Die Verlobungsanzeige würde in drei Tagen in der Gazette erscheinen.«

      »In drei Tagen!« rief Lady Burnham aus. »Wenn das nun nicht klappt?«

      »Das wird es aber«, versicherte ihr der Marquis. »Du mußt nur deinen Mann dazu bringen, drei Tage abzuwarten. Weise ihn darauf hin, daß er mit seiner Scheidungsklage und seinen sogenannten Beweisen zum Gespött der Allgemeinheit würde, wenn meine Verlobung bekanntgegeben wird. Überzeuge ihn, daß man ihm unterstellen würde, mich aus Neid verleumden zu wollen, weil meine Pferde bei den beiden letzten Rennen die seinen geschlagen haben.«

      Lady Burnham holte tief Luft und faltete die Hände.

      »Das könnte George überzeugen«, sagte sie nachdenklich, »das schon. Weißt du, seine Pferde sind sein ein und alles.«

      Das war dem Marquis wohlbekannt, und er wußte auch, daß Lord Burnham so häufig abwesend war, weil er irgendwo im Lande Pferderennen besuchte.

      »Überzeuge ihn davon, daß seine Freunde es für sehr unsportlich erachten würden, wenn er das Glück eines jungen Mädchens, das sich gerade mit mir verlobt hat, mit seinen haltlosen Anschuldigungen zerstört.«

      »Das werde ich ihm begreiflich machen! Natürlich werde ich das«, ereiferte sich Lady Burnham. »Eine kluge Idee von dir, Quintus! Einem solchen Argument kann George sich nicht verschließen.«

      »Das meine ich auch«, erwiderte der Marquis nicht ohne Genugtuung.

      Er blickte Lady Burnham lange an und hob dann ihre Hand an seine Lippen.

      »Leb wohl, Leone! Ich danke dir für das Glück, das du mir geschenkt hast, und ich bedaure aufrichtig, daß ich dir ungewollt so viel Kummer bereitet habe.«

      »Ich liebe dich, Quintus«, sagte Lady Burnham leise, »und ich weiß, daß ich nie wieder einen Mann so lieben werde wir dich!«

      Sie unterdrückte ein Schluchzen und fuhr tapfer fort:»Aber wenn Georges Vorhaben Erfolg hätte - und wir gezwungen wären, zu heiraten, würden wir uns eines Tages vielleicht hassen.«

      »Beten wir darum, daß dies nie geschehen möge«, erwiderte der Marquis.

      Wieder küßte er ihre Hand.

      »Geh jetzt bitte und tu genau das, was ich dir gesagt habe. Versuch aber nicht, mit mir Verbindung aufzunehmen!«

      »Nein, natürlich nicht«, versprach sie. »Danke, Quintus, - für alles. Aber vor allem dafür, daß es dich gibt.«

      Sie erhob sich, hüllte sich in ihr dunkles Cape und blickte dem Marquis lange in die Augen. Dann wandte sie sich wortlos ab und ging davon. Wenig später hörte er die Kirchentür hinter ihr ins Schloß fallen.

      Der Marquis blieb regungslos auf der Kirchenbank sitzen. Aus Sicherheitsgründen hielt er es für ratsam, einige Zeit verstreichen zu lassen, bis auch er die Kirche verließ. Außerdem gab es eine Menge, worüber er in Ruhe nachdenken mußte.

      Die Zeit war knapp. Drei Tage blieben ihm nur, um seinen Plan in die Tat umzusetzen.

      Zwei Stunden später verließ der Marquis Stowe House und begab sich mit seinem neuen eleganten Reisephaeton und dem prächtigsten Gespann, das sein Stall aufzuweisen hatte, auf die Reise.

      Es war eine der schnellsten Kutschen, die jemals gebaut worden waren, und sie war auf Wunsch des Marquis sowohl hinsichtlich ihrer Schnelligkeit als auch ihres Komforts mit zahlreichen Verbesserungen ausgestattet worden.

      Er sah ungemein elegant aus. Mit dem leicht schrägsitzenden Zylinder auf dem dunklen Haar, den wie poliertes Ebenholz glänzenden Schaftstiefeln und der nach der neuesten Mode kunstvoll geschlungenen Krawatte erregte er auf der Park Lane großes Aufsehen.

      Während der Marquis das Gespann nach Norden lenkte, rechnete er sich aus, daß sein Reitbursche, den er vor über anderthalb Stunden vorausgeschickt hatte, in vier Stunden Dawlish Castle erreicht haben würde.

      Das würde dem Herzog genügend Zeit geben, alles für den Empfang des unerwarteten, aber ganz gewiß hochwillkommenen Gastes vorzubereiten.

      In der kleinen Kapelle war dem Marquis ein Gespräch wieder eingefallen, das er vor zwei Monaten mit dem Herzog von Dawlish geführt hatte. Wie ein Blitzstrahl hatte die Erinnerung daran die Düsternis durchdrungen, die ihn seit der Unterredung mit Leone zu umgeben schien.

      Der Herzog hatte sich nach einem Pferderennen mit ihm unterhalten, und der Marquis fragte beiläufig: »Haben Euer Gnaden in dieser Saison ein neues Pferd erworben?«

      »Bedauerlicherweise nicht«, erwiderte der Herzog. »Mein Trainer wollte mich zu einigen Jährlingen überreden, die seiner Meinung nach vielversprechend sind, aber Tatsache ist, Stowe, daß ich es mir im Moment nicht leisten kann, viel Geld für Pferde auszugeben. Eine meiner Töchter wird in dieser Saison als Debütantin bei Hofe eingeführt, das bedeutet, sie wird Bälle in London besuchen und astronomische Summen für Roben, Hüte und weiß der Teufel, was noch alles, ausgeben.«

      Und seufzend fuhr er dann fort: »Für mich heißt es entweder Ballkleider oder Pferde. Sie können sich vorstellen, wofür sich ein Familienvater entscheiden muß.«

      Der Marquis lachte, und der Herzog, ein humorvoller Mensch, meinte: »Ich rate Ihnen, Junggeselle zu bleiben, Stowe, solange es möglich ist. Irgendwann wird man Sie auch einfangen, aber Sie sollten es den Damen nicht zu leicht machen.«

      Wieder


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