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Bis dass der Tod uns scheidet. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.

Bis dass der Tod uns scheidet - Barbara Cartland


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      Er wußte, daß der Herzog ihn mit offenen Armen als Schwiegersohn aufnehmen würde, und die Herzogin, die bereits zwei Töchter unter die Haube gebracht hatte, würde nichts gegen die Bedingungen einzuwenden haben, die er an seinen Antrag um die Hand der jüngsten Tochter knüpfte.

      Es würde eine einigermaßen erträgliche Verbindung sein, überlegte der Marquis, wenn er schon in den sauren Apfel beißen mußte.

      Ihm stand weiß Gott der Sinn nicht nach einer Vermählung. Er hatte sich mindestens noch fünf bis zehn Jahre seines Jungesellendaseins erfreuen wollen, bevor er seßhaft werden und für einen Erben sorgen wollte.

      Doch wenn er sich schon »an die Kette legen lassen mußte«, wie es in der Dienerschaft hieß, dann nur von einem Mädchen, das Interesse für Pferde zeigte. Da der Herzog von Dawlish ein in Fachkreisen anerkannter Sportsmann war, der in Rennkreisen mindestens ebenso bekannt war wie der Marquis, konnte man wohl auch bei seinen Töchtern diese Vorliebe für Pferde voraussetzen.

      Während der Marquis sein Gespann mit geübter Hand durch den Verkehr lenkte, versuchte er sich an den Namen der dritten Tochter oder an ihr Aussehen zu erinnern. Vermutlich hatte sie schon einmal an einer der Rennveranstaltungen, die ihr Vater regelmäßig besuchte, teilgenommen; aber sie war ihm nie aufgefallen.

      Die Herzogin war ihm als sehr standesbewußte Matrone in Erinnerung, und die älteste Tochter Mary war mit dem Vicomte Cannington, einem jungen Aristokraten mit fliehendem Kinn und Erben einer Grafschaft verheiratet, an die anderen Mädchen erinnerte sich der Marquis nicht.

      Jedenfalls würde die Tochter eines Herzogs den Vorstellungen seiner Familie von seiner zukünftigen Gemahlin entsprechen und der Aufgabe, als Gastgeberin auf dem Familiensitz der Stowes zu fungieren, gerecht werden können. Bisher hatte der Marquis seine Mutter bitten müssen, bei Einladungen in einem seiner Häuser die Rolle der Gastgeberin zu übernehmen. Sie hatte das stets mit Charme und Esprit getan, bis sie sich wegen eines schweren Rheumaleidens aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen mußte.

      Bei anderen Gelegenheiten bedurfte es keiner Gastgeberin; der Marquis dachte mit leisem Bedauern an die amüsanten Junggesellenparties, die bei ihm stattgefunden hatten und nun leider wegfallen mußten. Er hatte zum Vergnügen und zur Unterhaltung seiner Freunde die hübschesten Damen von St. James oder junge Schauspielerinnen eingeladen, die Nacht für Nacht im Drury Lane oder in der Italienischen Oper ihr überwiegend männliches Publikum zu Begeisterungsstürmen hinrissen.

      »Hatten wir einen Spaß mit ihnen!« dachte der Marquis wehmütig.

      In diesem Augenblick faßte er den Entschluß, sein Haus in Chelsea auch dann nicht unbewohnt zu lassen, wenn er verheiratet war; natürlich ohne Wissen seiner Gemahlin.

      Sobald er die Landstraße erreicht hatte und der Verkehr nachließ, trieb er das Gespann zu einem schärferen Tempo an. Selbst wenn er an der Poststation eine Stunde Rast machte, um zu Mittag zu essen, würde er gegen vier Uhr das Schloß erreichen. Bis dahin würden auch alle auf seinen Besuch vorbereitet sein. Damit blieb ihm bis zum Abend genügend Zeit, sich mit seiner zukünftigen Braut bekannt zu machen und den Herzog von seinen Absichten zu unterrichten.

      Am nächsten Morgen würde er in aller Herrgottsfrühe seinen Reitknecht nach London schicken, um seinem Sekretär den Text der Anzeige zu überbringen, die dann rechtzeitig in der Gazette erscheinen und Lord Burnham sofort ins Auge springen würde, wenn er am Mittwoch morgen die Zeitung aufschlug.

      Eigentlich konnte sein Plan nicht schiefgehen, vorausgesetzt, Leone gelang es, ihren Gatten zu überreden, drei Tage abzuwarten.

      Da der Marquis gern auf unvorhergesehene Zwischenfälle vorbereitet war, tröstete er sich mit der Tatsache, daß er einen ganzen Tag Zeit haben würde, sich anderweitig umzuschauen, falls die dritte Tochter des Herzogs bereits verlobt war.

      Er hielt dies zwar für unwahrscheinlich, wollte aber vorsichtshalber alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.

      So stand für ihn bereits fest, daß er, wenn es zum Schlimmsten kam und Burnham seine Klage trotzdem einreichte, Leone auf keinen Fall heiraten würde.

      Gewiß war sie eine der schönsten Frauen, die ihm je begegnet war, und es hatte ihn nicht sonderlich überrascht, daß sie seinem Werben um ihre Gunst erlegen war, denn er hatte noch nie erlebt, daß ihn eine Schöne, die er begehrte, abgewiesen hätte.

      Obwohl er sich eingestand, daß ihre Beziehung zuweilen von stürmischer Leidenschaft und recht reizvoll gewesen war, so war er doch ehrlich genug, zuzugeben, daß er sie niemals bis ans Ende seiner Tage fortführen wollte.

      Allein der Gedanke daran entsetzte ihn.

      Er fragte sich, warum seine Liebesaffären immer von so kurzer Dauer waren und er jeder Frau, mit der er liiert war, früher oder später überdrüssig wurde, wenn sie auch noch so schön und anmutig war.

      Ganz sicher würde er niemals eine reizvollere Frau finden als Leone, die außerdem zärtlich und anschmiegsam war und ihm, wie ihre sämtlichen Vorgängerinnen auch, bedenkenlos ihr Herz geschenkt hatte.

      Der Marquis hatte sich immer wieder ein wenig zynisch gefragt, wie das eigentlich bei den anderen Männern war, die nicht fähig zu sein schienen, das Feuer der Liebe in ihren Frauen zu wecken und die Glut der Leidenschaft zu schüren.

      Bisher hatte ihm jede Frau schwärmerisch beteuert, noch nie so glücklich gewesen zu sein wie mit ihm, weil es mit dem eigenen Gatten viel weniger aufregend sei.

      »Vermutlich bin ich ein recht guter Liebhaber«, dachte er selbstgefällig.

      Er war sich seiner Vorzüge durchaus bewußt und hatte schon als kleiner Junge gelernt, auf das, was er besaß und vollbringen konnte, stolz zu sein.

      Sein Vater war es gewesen, der ihn vor falscher Bescheidenheit bewahrt hatte.

      »Die Welt steht dir offen, du mußt nur kämpfen und sie erobern«, hatte er immer gesagt. »Was du dir wünschst, mußt du dir holen. Vergiß den Unsinn über die Todsünden, den sie dir in der Kirche weismachen!« Lachend hatte der alte Marquis hinzugefügt: »Wenn ich mich nicht den meisten anderen überlegen fühlte, mit denen ich zu tun habe, würde ich mir eine Kugel durch den Kopf jagen!«.

      Sein Sohn hatte damals in sein Lachen eingestimmt und bewundernd zu seinem stattlichen Vater aufgeblickt. Der alte Marquis hatte wie ein König auf seinem Besitz geherrscht und dafür gesorgt, daß seine Ländereien vorbildlich verwaltet wurden und ihr Zustand den Neid der Nachbarn weckte oder ihnen als Vorbild diente.

      Der Marquis hatte sich schon als kleiner Junge vorgenommen, seinem Vater nachzueifern, und er war diesem Vorsatz treu geblieben.

      Nachdem er sein Erbe angetreten hatte, erfüllte ihn sein Besitz und das, was er erreicht hatte, mit unbändigem Stolz.

      »Hochmut kommt vor dem Fall, Stowe! Das solltest du nie vergessen!« hatte ihn einmal ein Zeitgenosse angeschrien, mit dem er in Streit geraten war.

      Der Marquis hatte es damals für unter seiner Würde erachtet, darauf zu antworten. Doch jetzt mußte er sich eingestehen, daß er nahe daran war, ganz tief zu fallen. Er befand sich am Rande eines Abgrunds, und nur ein bißchen Glück und sein wacher Verstand konnten ihn davor bewahren, abzustürzen.

      Unwillkürlich trieb er seine Pferde zu einer schnelleren Gangart an, um so rasch wie möglich nach Dawlish Castle zu gelangen und damit einem Skandal zu entgehen.

      Nach einem bekömmlichen Lunch in der Poststation und einer halben Flasche seines selbstgekelterten Apfelweins setzte der Marquis in gehobener Stimmung seine Reise fort.

      Bis zum Schloß waren es nur noch knapp zwei Stunden Fahrzeit, und er überlegte bereits, wie er dem Herzog seinen überraschenden Besuch erklären sollte und mit welchen Worten er dessen Tochter bitten würde, seine Gemahlin zu werden.

      »Vermutlich sind Mädchen in diesem Alter sehr romantisch«, dachte der Marquis. »Sie wird Schmeicheleien hören wollen. Vor allem aber muß ich sie von meiner Zuneigung überzeugen.«

      Ihm wurde erst in diesem Augenblick bewußt,


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