Dr. Laurin Staffel 3 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.
kategorisch.
»Es soll eine Überraschung sein«, meinte sie seufzend. »Ihr könnt nichts für euch behalten.«
»Ich bin verschwiegen«, erklärte Konstantin wichtig.
»Ich sage bestimmt nichts«, sagte Kaja.
»Pst«, machte Kevin und legte den Finger auf den Mund.
»Nicht mal telefonieren kann ich in Ruhe mit Papi«, beschwerte sich Antonia.
»Ist auch unser Papi«, stellte Konstantin empört fest. »Wir haben ihn schon lange nicht gesehen.«
»Sehr lange«, meinte Kaja bekümmert.
»Will Papi sehen«, schluchzte Kevin sehnsüchtig.
»Liebe Güte, doch erst vor ein paar Tagen. Er kommt am Wochenende, oder sollen wir heute etwa heimfahren?«
»Geht doch nicht. Dann ist Opi traurig«, sagte Kaja. »Hat doch Geburtstag.«
»Und der Skikurs ist teuer genug«, stellte der sparsame Konstantin fest. »Was kriegt Opi nun? Was zum Spielen?«
»Ja, was zum Spielen«, meinte Antonia, um Ruhe zu bekommen.
»Ein Trimm-dich?« fragte Konstantin.
»Das ist doch nicht zum Spielen«, erklärte Kaja. »Das ist zum Schwitzen und daß man schlank wird.«
»Opi ist schlank«, bemerkte Konstantin.
Opi stand höchstpersönlich in der Tür.
»Worum geht die Debatte?« fragte er.
»Verraten wir nicht«, erwiderte Konstantin. »Wir können es für uns behalten.«
»Na, dann behaltet es für euch«, tat Joachim Kayser gekränkt. »Aber es ist Zeit für uns. Hopp-hopp, meine Herrschaften, auf geht’s!«
»Zweimal Skifahren ist schon viel«, seufzte Kaja. »Mir tut der Po weh.«
»Mußt halt nicht soviel hinfallen«, sagte ihr Bruder Konstantin.
»Kaja fährt schon sehr schön«, lenkte Antonia ein, da sie wußte, wie empfindlich Kaja sein konnte.
»Er kann ja auch allein fahren«, sagte Kaja da auch schon.
»Wir werfen denen das Geld nicht in den Rachen«, sagte Konstantin energisch.
»Von wem haben sie das wohl?« fragte Teresa Kayser lächelnd, als die Kinder mit dem Opi davonzogen.
»Weiß der Himmel, von Leon nicht, und von mir auch nicht.«
»Von Joachim auch nicht. Also müssen sie was von mir mitbekommen haben«, sagte Teresa lachend. »Aber schaden tut es ja nicht, wenn sie das Geld schätzenlernen.«
»Jetzt möchtest du wohl wissen, was du zum Geburtstag kriegst?« fragte Konstantin seinen Opi.
»Nein«, erwiderte der.
Konstantin riß die Augen auf. »Wirklich nicht?«
»Ich lasse mich überraschen.«
»Zum Spielen kriegst du was«, sagte Kaja.
»Was, wissen wir leider auch nicht«, meinte Konstantin. »Mami hat es uns nicht verraten.«
Joachim Kayser unterdrückte ein Lachen. Hätte Antonia es gesagt, wüßte er es nun bestimmt schon. Sie konnten wirklich nichts für sich behalten, diese Trabanten. Aber wer hätte ihnen denn böse sein können, wenn sie so treuherzig schauten.
»Papi hat es besorgt, von ganz allein«, sagte Kaja, »stell dir mal vor, Opi.«
»Das allein ist ja schon was wert«, sagte der Professor.
*
»Es stimmt alles, Mutter, glaube es mir. Ich hatte so höllische Zahnschmerzen, und da muß ich die Adresse falsch verstanden haben, die Dieter mir genannt hatte. Im Hotel Astor wohnten sie jedenfalls nicht.«
»Warum bist du denn mit den Schmerzen nicht zum Zahnarzt gegangen?« fragte sie.
»Ich war so aufgeregt, weil Dieter sagte, er hätte eine Wohnung für uns. Ich müßte mich aber schnell entscheiden. Ich wollte Emilia zum Geburtstag damit überraschen.«
»Dafür bekam sie dann eine böse Überraschung«, sagte Charlotte Geßner bitter.
»Als ich hörte, daß der Einbruch zwischen einundzwanzig und dreiundzwanzig Uhr passiert war und daß man Nachschlüssel benutzt hatte, fiel mir ein, daß ich kein Alibi hatte für diese Zeit. Sie sahen mich so ungläubig an, als ich sagte, daß ich mit Dieter und Irene verabredet war und sie nicht angetroffen hätte. Da hat was bei mir ausgehakt. Ich bin nach München gefahren. Die Schlüssel für Irenes Wohnung hatte ich ja. Ich habe mich drei Tage hier versteckt. Dann kam sie. Sie hat sich auch schrecklich aufgeregt und gesagt, daß es besser wäre, ich würde abwarten, daß man den Täter findet. Sie würde sich schon um Emilia kümmern.«
»Wo ist Irene jetzt?« sagte seine Mutter gedankenvoll.
»In Innsbruck. Sie wollte sich mit Dieter treffen. Er ist geschäftlich unterwegs.«
»So, in Innsbruck«, sagte Charlotte Geßner tonlos und sah ihren Sohn prüfend an.
»Ich ziehe mich um und gehe zu Emilia, und dann gehe ich zur Polizei, Mutter. Niemand kann mich zurückhalten«, sagte Horst.
»Ich halte dich bestimmt nicht zurück«, sagte sie ruhig. »Ich will endlich Klarheit haben.«
*
Für Emilia war der Nachmittag unterhaltend geworden. Inge Büren hatte von ihrer Kindheit erzählt. Sie gab drollige Erlebnisse zum besten, die Emilia ein Lächeln abnötigten.
Dann war Schwester Otti hereingekommen und hatte auch ein bißchen mit ihnen geplaudert, und dann blieben auch wieder die Kinder bei ihnen.
Es war eine zärtliche Zeit mit den Kleinen, die von Schwester Marie leider beendet wurde.
»Darf ich Sie ins Untersuchungszimmer bitten, Frau Büren?« fragte sie.
»Jemine, warum denn?«
»Zur Kontrolluntersuchung. Der Chef hat gerade Zeit, und am Wochenende, wenn Sie abgeholt werden, ist er nicht da.«
Inge Büren folgte ahnungslos, und nur ein paar Minuten verstrichen, als es an der Tür des Krankenzimmers klopfte.
Emilia hatte den Blick zur Tür gerichtet, als sich diese auftat. Ein kleiner Schrei löste sich aus ihrer Kehle. Fassungslos starrte sie den Mann an, der ihr einen großen Strauß roter Rosen auf das Bett legte. Ihre Arme legten sich um seinen Hals.
»Horst, Liebster«, stammelte sie.
Er preßte die Lippen auf ihre Hände.
»Was habe ich dir angetan, meine kleine geliebte Emilia?« stieß er hervor.
»Du bist da, und alles wird gut werden, Horst. Ich halte zu dir«, sagte sie tröstend und voller Zärtlichkeit. »Nun wirst du deinen Sohn doch sehen, und Mutter…« Sie unterbrach sich. »Hast du sie schon gesprochen?« fragte sie.
»Es war ein Zufall. Ich konnte nicht wissen, daß sie hier ist und daß sie zu dir gehen würde. Sie hat sich wirklich sehr verändert, Liebstes.«
»Ja, ich weiß.« Ihre Hand fuhr durch sein Haar. »Du siehst elend aus.«
»Müde bin ich, Emilia. Es war doch so sinnlos, sich zu verstecken.«
»Ja, es war sinnlos, Horst. Es gibt immer gute Menschen, die einem helfen. Die Welt ist nicht so schlecht, wie du dachtest. Was wirst du jetzt tun?«
»Zur Polizei gehen. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis wir uns wiedersehen, aber ich hoffe, daß sich meine Schuldlosigkeit erweisen wird. Danach werde ich das Leben energisch anpacken, für dich, für unseren Sohn.«
»Für uns, Horst. Wir gehören zusammen. Ich kann warten. Ich hätte