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Dr. Norden Staffel 6 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Staffel 6 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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      »Meine Mutter? Ich habe keine Mutter mehr.« So leise ihre Stimme war, so schrill war sie. »Für mich ist sie gestorben. Sprich mich nie wieder auf sie an.« Ehe Daniel Norden etwas antworten konnte, drückte sie auf einen Knopf und beendete das Gespräch. Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie den Reißverschluss des Kleides erst recht nicht mehr öffnen konnte.

      »Kann ich dir helfen, Prinzessin?« Pascals Stimme ließ sie zusammenzucken, und sie sah ihn an wie ein aufgeschrecktes Kaninchen, als er seinen Kopf durch den Vorhang steckte.

      »Der Reißverschluss … Ich bekomm ihn nicht auf.«

      »Aber das ist doch noch lange kein Grund, panisch zu werden«, verstand der Galerist die Aufregung nicht.

      Mit einem Handgriff löste er das Problem seiner Braut.

      »Danke«, hauchte Marla.

      Pascal legte den Kopf schief und sah sie an.

      »Stimmt was nicht, Prinzessin?«

      »Alles in Ordnung. Ich glaube, ich habe heute doch keine Lust mehr, Kleider zu probieren. Fynn ist müde«, gebrauchte sie eine Ausrede, die Pascal ohne Widerrede gelten ließ.

      »Dann bringe ich dich nach Hause in unser Nest«, erklärte er, und Marla war dankbar dafür, dass er ihre List nicht durchschaute. »Aber ich muss dich warnen. Ich muss später wieder in die Galerie. Es kommt noch ein Interessent vorbei, der ein Bild der Künstlerin Marla Brandt kaufen will, falls dir der Name was sagt.«

      Marla war dankbar für den Plauderton, den Pascal anschlug, und ging auf das Thema ein, während sie sich zum Wagen führen ließ. Das machte es ihr leichter zu vergessen, dass es diesen Anruf gegeben hatte, und sie verbannte ihn so schnell wie möglich ins Reich der Fantasie. Als Künstlerin fiel ihr das nicht schwer, und als Pascal sie bald darauf allein in der Wohnung zurücklassen musste, machte er sich keine Sorgen.

      *

      Nachdem Daniel Norden die Mitteilung bekommen hatte, dass Heike Moebius außer einem Schleudertrauma und den Schnittwunden keine weiteren Verletzungen erlitten hatte, machte er sich auf den Rückweg in die Praxis.

      »Ach, gut, dass Sie wieder da sind, Chef«, wurde er schon ungeduldig von Wendy begrüßt.

      Eine Unterschriftenmappe lag auf dem Tresen, und auch ohne Worte wusste er, was von ihm erwartet wurde.

      »Schon gut, ich hab schon verstanden«, erwiderte er, machte aber keine Anstalten, die Mappe an sich zu nehmen. »Ist Danny da?«, erkundigte er sich stattdessen.

      »Sie haben Glück. Er hat gerade eine Pause. Eine Patientin hat für ihren Sohn abgesagt.«

      »Hat sie einen Grund genannt?«

      »Nach intensiverem Nachfragen haben sich seine vermeintlichen Magenschmerzen als Mathe-Ex entpuppt, der er entgehen wollte«, versuchte Wendy, ihren offenbar schlecht gelaunten Chef aufzumuntern.

      Doch der Versuch misslang. Ganz offensichtlich hatte Daniel noch nicht mal zugehört, denn ohne den Hauch eines Lächelns auf den Lippen nickte der Arzt und machte sich auf den Weg ins Sprechzimmer seines Sohnes.

      Danny saß am Schreibtisch und blickte auf, als er hereinkam.

      »Oh, Dad. Da bist du ja wieder. Ich dachte schon, du hast Tatjanas Angebot angenommen und als Servicekraft in den ›Schönen Aussichten‹ angeheuert.«

      »Manchmal denke ich tatsächlich drüber nach«, murmelte Daniel und setzte sich auf den Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches. »Sag mal, hast du eine Ahnung, warum Marla behauptet, dass ihre Mutter für sie gestorben ist?«

      Diese Frage überraschte Danny. Zwar hatte er inzwischen mit Tatjana telefoniert und von dem Unfall erfahren. Er wusste auch, dass die Frau mit leichteren Blessuren in die Klinik gebracht worden war. Mehr aber auch nicht.

      »Woher soll ich das wissen?«, erwiderte er. Als er aber den Blick seines Vaters bemerkte, machte er sich wenigstens die Mühe, darüber nachzudenken. »Meines Wissens stammt Marla aus gutem Hause. Beide Eltern sind erfolgreiche Anwälte in Stuttgart und nicht gut auf ihre Tochter zu sprechen, weil sie die Schule abgebrochen hat, um sich auf ihre Malerei zu konzentrieren. Sie stellten daraufhin die finanzielle Unterstützung ein. Also ist Marla weggegangen und hat in einer Bäckerei irgendwo in München angefangen. Dieser Job hat sich zeitlich ganz gut mit der Kunstschule kombinieren lassen.«

      »Klingt aber eher so, als hätten die Eltern mit ihrer Tochter gebrochen und nicht umgekehrt«, dachte Dr. Norden laut nach und sah seinen Sohn fragend an.

      »Ehrlich, ich habe keine Ahnung. Aber warum fragst du?«

      »Die Frau, die heute Mittag vor der Bäckerei verunglückt ist, ist offenbar Marlas Mutter.« Dr. Norden gab seinem Sohn einen kurzen Überblick über das Geschehene. »Als ich Marla daraufhin anrief und sie auf ihre Mutter ansprach, hätte sie mich am liebsten aufgefressen.«

      »Es gibt verlockendere Alternativen zum Kaffee«, entfuhr es Danny, der im Gegensatz zu Daniel immer noch gut gelaunt war. Als sein Vater aber auch auf diesen Scherz nicht einging, konzentrierte er sich wieder auf das Thema.

      »Vielleicht ist zwischen den beiden etwas Schwerwiegendes passiert«, gab er zu bedenken. »Das sollten wir akzeptieren.«

      Diese Ansicht teilte der Arzt, der reich an Lebenserfahrung war, nicht.

      »Man kann sich überwerfen und auch jahrelang keinen Kontakt haben, keine Frage«, räumte der Senior ein. »Aber Heike ist Marlas Mutter! Es gibt nur wenig, was so ein Verhalten rechtfertigt. Vor allen Dingen in Anbetracht der Tatsache, dass Frau Moebius nach dem Unfall verletzt in der Klinik liegt. Marla hat noch nicht mal nach ihren Verletzungen gefragt.« Je länger Dr. Norden darüber nachdachte, umso weniger verstand er. Er sah seinen Sohn an. »Versetz dich doch mal in Marlas Lage. Was müsste passieren, damit du den Kontakt zu deiner Mutter abbrichst?«

      Diese Vorstellung war so absurd, dass Danny nicht anders konnte. Ein prustendes Lachen war seine Antwort.

      »Das fragst du jetzt nicht im Ernst, oder?«, erwiderte er schließlich. »Es gibt nichts, was unsere Familie je auseinanderbringen könnte. Das weißt du selbst am besten.« Um seine Worte zu bekräftigen, stand er auf und legte die Hand auf den Arm seines Vaters.

      Die Blicke, die die beiden tauschten, sprachen von ihrer unerschütterlichen Verbundenheit. Natürlich hatten auch Vater und Sohn immer wieder Meinungsverschiedenheiten. Doch die Diskussionen waren geprägt von Respekt und gegenseitiger Achtung und gingen jedes Mal mit dem Gefühl zu Ende, dass es in diesem Team nur Gewinner gab.

      *

      Von so einem Verhältnis zu ihrem Kollegen konnte Fee Norden nur träumen. Obwohl sie alles versucht hatte, sich mit dem fachlich brillanten Volker Lammers gut zu stellen, war sie inzwischen am Ende ihres Lateins angelangt. Wann immer sich eine Gelegenheit bot, schmiedete der missgünstige Kinderarzt seine Intrigen gegen sie und den Chef der Pädiatrie und ließ kein gutes Haar an beiden. Er hatte es nur seiner herausragenden fachlichen Kompetenz zu verdanken, dass die Klinikchefin Jenny Behnisch nach wie vor an ihm festhielt und Fee immer wieder gut zusprach, sämtliche persönlichen Ressentiments aus der beruflichen Zusammenarbeit herauszuhalten.

      *

      »Sorgen bereitet mir, dass der junge Mann seine Arme und Beine nicht mehr so wie früher bewegen kann«, sprach Fee an diesem frühen Abend ein Schlusswort und stand auf zum Zeichen, dass die Besprechung mit Dr. Lammers für diesen Tag beendet war.

      Im Gegensatz zu seiner Chefin blieb der Kinderarzt aber auf seinem Stuhl sitzen und sah ihr in aller Seelenruhe dabei zu, wie sie ihren Computer herunterfuhr, die Papiere auf dem Schreibtisch zusammenräumte und zur Garderobe im hinteren Teil ihres Büros ging, um die Jacke anzuziehen.

      »Und weil Sie sich so große Sorgen machen, gehen Sie jetzt nach Hause? Oder verstehe ich da was falsch?«, fragte er. Seine Stimme troff vor Sarkasmus.

      Wie so oft bedauerte Felicitas, dass er solche Kommentare nur loswurde, wenn sie allein waren. In Jennys Beisein war Lammers meist die Freundlichkeit


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