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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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über sein tiefgebräuntes Gesicht, das dunkelblonde Haar – die weißgewordenen Schläfen.

      »Meinetwegen, Bernd – so viel Herzeleid hast du um mich getragen?« fragt sie mitleidig, und damit bricht sie den Bann.

      »Ja, Maria, deinetwegen«, antwortet er wahrheitsgetreu, ohne sie aus den Armen zu lassen. Ein glückliches Lächeln spielt um seinen Mund.

      »Die böse Zeit ist ja nun vorbei, Liebster! Hast du mit dem Professor gesprochen? Wir bauen uns ein neues Leben auf, Bernd – mit unseren Kindern. Erzähle mir von den Mädchen, ich habe unbeschreibliche Sehnsucht nach ihnen. Bitte, ich kann nicht genug von ihnen hören. Schwester Johanna ist wohl eine freundliche, geduldige Zuhörerin, aber sie kann mir doch keine meiner vielen Fragen beantworten, sie kennt ja die Kinder nicht.«

      Sie setzt sich zu seinen Füßen, legt schmeichelnd ihre Wangen an seine Knie und schaut mit feuchtglänzenden Augen zu ihm auf.

      »Den Kindern geht es gut«, beginnt er zögernd, »sie sind recht groß geworden.« Er verstummt schon wieder, jedes Wort muß er sich förmlich abringen.

      Maria hebt, auf dem Boden sitzend, ihre Hand und fragt: »So groß?«

      »Nein – so groß«, verbessert Bernd mit einer entsprechenden Handbewegung, und er muß über ihre kindliche Gebärde lächeln. – Sein Lächeln macht sie stutzig.

      »Du bist so merkwürdig, Bernd«, meint sie zögernd und läßt keinen Blick von seinem blassen Gesicht.

      Ihre Blicke tauchen tief ineinander, sie halten sich an den Händen. »Hast du den Kindern von mir erzählt? Wissen sie, daß ich nun zu ihnen komme?«

      Bernd hält ihrem eindringlich forschenden Blick stand, obwohl es ihm zumute ist, als lege sich eine eiserne Faust um seinen Hals. »Nein – sie wissen es nicht, Maria.«

      »Nicht?« Traurig läßt sie den Kopf hängen. »Wird es sie nicht zu sehr überraschen, wenn ich so ganz plötzlich vor ihnen erscheine?«

      Bernd preßt die Lippen zusammen.

      Maria scheint indes gar keine Antwort zu erwarten, denn schon spricht sie weiter: »Fahren wir noch heute heim, Bernd?«

      »Heute geht es nicht mehr, Liebling.«

      »Ich habe es mir bereits gedacht. Aber morgen – gleich mit dem ersten Zug, nicht wahr?« Maria erhebt sich hastig und holt einen Koffer herbei. »Ich habe schon alles gepackt, Bernd. Das große Gepäck besorgt mir Schwester Johanna. Nur das Nötigste habe ich bei mir. Zu Hause finde ich dann ja alles andere vor.«

      Da schüttelt Bernd alle Unentschlossenheit ab, er zieht sie zu sich heran. – Wozu diese Qual verlängern, er will sich die größte Mühe geben, es ihr recht schonend beizubringen. Und er holt weit aus.

      »Maria, hast du dir schon einmal durch den Kopf gehen lassen, daß inzwischen sechs Jahre vergangen sind? Das ist eine sehr lange Zeit, in der sich manches geändert haben kann.«

      Ihre dunklen Augen sind voll Zärtlichkeit auf ihn geheftet. Ganz ernsthaft lauscht sie seinen Worten und nickt eifrig.

      »Ja, Bernd, immer muß ich daran denken! Sechs Jahre nichts von seinen Lieben zu wissen. Es war schrecklich grausam! Doch wir holen alles nach, Liebster! Auch die Kinder werden sich rasch wieder an mich gewöhnen – ich bin doch ihre Mutter! Es kann ja gar nicht anders sein, als daß sie mich wieder zärtlich lieben lernen!«

      Bernd blickt gequält an ihr vorbei. Wie schwer es ist, die Wahrheit zu sagen. Ja, er kommt sich erbärmlich wie ein Verräter vor. Aber dann rafft er sich auf.

      »Maria, hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wer inzwischen Mutterstelle an unseren Kindern vertreten hat?«

      »O ja, Bernd, seitdem ich genesen bin, beschäftige ich mich mit nichts anderem. Ich wollte meinen Eltern schreiben, ihnen die Freudenbotschaft mitteilen, aber dann habe ich es unterlassen –«

      Maria hält plötzlich im Sprechen inne und betrachtet bestürzt Bernds zuckendes Gesicht. Und jetzt entfährt ihren Lippen ein unterdrückter Schrei. »Bernd – ist etwas mit meinen Eltern geschehen?«

      »Nein, Maria, sie sind beide wohlauf, wenn sie auch vorzeitig alt geworden sind durch das Leid, das mit deiner Krankheit über sie gekommen ist.«

      »Wie froh mich das macht, Bernd! Es wäre schrecklich für mich, inzwischen einen meiner lieben Menschen verloren zu haben!«

      Erschüttert birgt Bernd sein Gesicht in ihrem Haar. – Nimmt die Qual gar kein Ende? Wird er ihr überhaupt noch die Wahrheit gestehen können?

      Sie ist selig unter seinen Küssen, die plötzlich auf ihren Augen und Wangen brennen.

      »Maria!« stöhnt er auf.

      Da bemerkt sie, daß Tränen in seinen Augen glänzen.

      »Du weinst?« Erstaunt hebt sie seinen Kopf in die Höhe. »Vor Freude – Bernd?«

      Er läßt sie aus seinem Arm frei. Es ist ihm nicht möglich, noch länger in ihre klaren Augen zu blicken. Hastig erhebt sich Bernd und durchmißt mit großen Schritten den Raum, wäh­rend Maria kein Auge von ihm läßt.

      »Du bist so seltsam, Bernd, so zerfahren! Die Kinder sind doch gesund?« fragt sie und hält den Atem an.

      »Ja!« Beinahe schroff klingt dieses Ja, das er mit einer ungeduldigen Handbewegung begleitet.

      Ein Ring blitzt im Lampenschein auf – Marias Augen werden förmlich davon angezogen.

      »Gib mir deine Hand, Bernd«, bittet sie leise. Sekundenlang zögert er. Dann durchfährt es ihn: Der Ring, er wird alles klären!

      Bernd steckt ihr die Rechte entgegen. Maria nimmt sie sanft zwischen ihre kühlen Hände. Dann streichen ihre Finger über den schmalen Reif, der wie Feuer in seiner Hand brennt.

      »Du hast einen neuen Ring, Bernd? Seit wann bist du so eitel?« Sie lächelt, aber es ist ein sehr unglückliches Lächeln, begleitet von einem seltsamen Gemisch von Zweifel und Unruhe.

      »Maria«, preßt er hervor, ohne auf ihre Frage einzugehen. Um ihren Mund ist immer noch dieses Lächeln, und er fühlt, daß sie etwas zu ahnen beginnt. »Du hast noch nicht gefragt, wer die ganze Zeit Mutterstelle an unseren Kindern vertreten hat, Maria.«

      »Wer?« kommt mit spröder Stimme ihre Frage.

      Es vergehen qualvolle Sekunden, bis Bernd sich endlich aufrafft und auf ihre schicksalsschwere Frage antwortet: »Charlotte Doehner!«

      Unheimlich still ist es mit einem Male zwischen ihnen. Maria starrt auf die helle Wand, die vor ihr ins Riesenhafte wächst.

      Nun wird es plötzlich klar, erschreckend klar in ihr. Und sie wundert sich, daß sie so ruhig und sachlich sprechen kann.

      »Du hast sie – geheiratet?«

      »Ja, Maria – Charlotte ist meine Frau geworden.« Mit einem Satz steht er neben ihr, fängt die Schwankende in seinen Armen auf. Doch schon ist sie wieder gefaßt, löst sich von ihm und fordert ihn auf: »Erzähle!«

      Und Bernd spricht unaufhörlich, es ist gerade, als wolle er damit den rasenden Schmerz in seiner Brust betäuben. Über alles berichtet er.

      Maria aber hört immer nur eines aus seiner Beichte heraus, daß er es für seine Pflicht gehalten hat, den Kindern eine gute Mutter zu geben, die Charlotte ihnen bis zur Stunde auch wirklich gewesen ist. Sie weint und jammert nicht – unheimlich ruhig ist sie. Ihre großen Augen blicken fremd an ihm vorbei. Sie ist bis ins tiefste Herz getroffen. Sie ist nicht fähig, irgendeiner Gemütsbewegung nachzugeben, alles ist mit einem Male wie erstorben in ihr.

      »Maria«, hört sie Bernds Stimme dicht an ihrem Ohr, »ich habe sie auch liebgewonnen, meine zweite Frau, denn sie ist edel und gütig; doch es ist eine andere Liebe, als ich sie für dich empfinde – die ich bis zur Stunde noch in meinem Herzen trage!«

      Da hebt sie den Kopf. Ein langer, trauriger Blick streift ihn. Er erkennt diesen Blick


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