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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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in ihren Schoß.

      Behutsam fahren ihre zitternden Hände über sein Haar. Aber dann bricht aller Jammer plötzlich aus ihr heraus, und leidenschaftlich begehrt sie auf: »Meine Kinder, Bernd! Ich sehne mich nach meinen Kindern!« jammert sie. »Sei barmherzig, laß mir die Kinder! Um dich kann ich nicht kämpfen – du gehörst jetzt zu Charlotte und darfst sie nicht verlassen! Aber meine Kinder will ich haben! Sie gehören zu mir!«

      Erschöpft schließt sie die Augen, ihr Gesicht ist geisterhaft bleich, und ihr Mund zuckt wie von verhaltenem Weinen.

      »Die Kinder!« murmelt Bernd, und die gleiche Ratlosigkeit wie zuvor ist in ihm. – Wie soll das alles nun werden? – Er ist todunglücklich, Maria diese bittere Qual bereitet zu haben.

      »Ja, Bernd, die Kinder! Ich bin ihre Mutter! Unter meinem Herzen habe ich sie getragen, unter Schmerzen geboren! Du und die Kinder, ihr wart meine ganze Welt! Soll ich denn alles verlieren? – Ach, wäre ich doch nie wieder gesund geworden!«

      Bernd bringt keinen Ton heraus. Er ist nicht imstande, ein einziges Wort zu widerlegen. Sie ist die Mutter, und daher ist alles nur zu wahr, was sie vorbringt.

      »Bernd«, sagt sie bittend, mit tränenvoller Stimme, »du weißt nicht, was in dieser Stunde in mir zerbrochen ist, kannst es als Mann unmöglich verstehen! Ich mache dir auch keinen Vorwurf, denn du wirst es dir reiflich überlegt haben, als du Charlotte zu deiner Frau machtest. Jetzt bist du an sie gebunden – schon des Kindes wegen, das sie dir schenken wird. Sieh, Bernd, ihr habt dann das letzte Bindeglied in eurer Ehe. Was aber habe ich? – Nichts, gar nichts! Mein Leben wird einsam sein, und ich will auch nicht klagen. Es ist mir wohl alles so bestimmt. – Doch meine Kinder, mein einziges Glück – nicht wahr, die kannst du mir nicht nehmen, Bernd!«

      »Maria!« stößt er verzweifelt hervor, »ich will dir doch nichts nehmen! Ich bin unglücklich, daß ich mit so leeren Händen vor dir stehe! Aber gerade die Kinder, Maria! – Monika kennt dich überhaupt nicht. Mit ihren sechs Jahren wird sie die furchtbare Tragödie auch kaum erfassen. Charlotte ist ihr eine wirkliche Mutter. Stell dir den Kampf in dem kleinen Kinderherzen vor! Ingrid hat vielleicht noch eine schwache Erinnerung an dich, aber auch sie hängt mit ganzer Liebe an Charlotte. Du hast ein Recht auf die Kinder, ich weiß es. Aber ich kenne auch dich und dein Mutterherz. Könntest du es über dich bringen, die zarten Kinderseelen in einen solchen Zwiespalt zu stürzen?«

      Bernd hat mir aller Wärme gesprochen, und doch kommen seine Worte ihm kalt und herzlos vor. Wenn er und Charlotte auch sehr unter einer Trennung von den Kindern leiden würden, das darf nicht ausschlaggebend sein. Nur um die Kinderseelen geht es hier.

      Marias Kopf sinkt tief auf die Brust hinab, sie starrt mit glanzlosem Blick vor sich hin. »Alles habe ich verloren, an das Leben verloren! Eine vom Glück Ausgestoßene bin ich also.«

      Ihre Klage schneidet ihm tief ins Herz. Bernd möchte sie wie früher in seine Arme nehmen und ihr gut zureden, bis ihre dunklen Augen wieder aufstrahlen. Aber etwas in ihrer Haltung hält ihn davon ab. Worte sind ja auch viel zu arm, um ihr Trost geben zu können.

      Sie hebt den Kopf, ein verlorenes, trauriges Lächeln umspielt ihren Mund. »Wie ahnungslos ich doch war! Ich habe die Stunden gezählt, bis du kamst. – Und nun hast du mir den größten Schmerz zugefügt, der mich treffen konnte.« Ihre ganze mühsam aufrechterhaltene Selbstbeherrschung bricht zusammen. Schluch­zend legt sie das Gesicht in die Hände. »Warum mußte ich von meiner Krankheit genesen – warum nur? Ich wäre ja viel glücklicher gewesen, wenn ich nichts mehr von mir wüßte! Das beste wäre für mich, ich könnte für immer aus diesem Leben gehen!«

      So weint und jammert Maria, und Bernd steht dabei, ohnmächtig die Hände zu Fäusten geballt, und kann ihr nicht helfen. Er läßt sie sich ausweinen. Es ist besser, wenn ihr Schmerz sich in Tränen löst, als wenn ihr Leid sie innerlich zerreißt.

      »Maria!« Sanft streicht er über ihren geneigten Kopf. »Die Besuche bei dir sind mir immer sehr schwergefallen, weil ich so machtlos war und dir nicht helfen konnte. Der heutige ist aber der allerschlimmste. Ich will dich auch zu keinem Verzicht zwingen, du sollst aus freiem Willen die Entscheidung treffen. Kannst du dich nicht von den Kindern trennen, dann soll dein Wille gelten. Wir werden die Mädels aufklären und sie zu dir führen. Du allein hast das letzte Wort, denn du bist ihre Mutter, und du wirst den richtigen Weg wissen – den Weg, den dir dein Mutterherz vorschreibt. Nicht heute fordere ich eine Entscheidung von dir, Maria, du sollst erst sehr genau mit dir zu Rate gehen, dich ernstlich prüfen.«

      Er nimmt ihre Hände. Sie liegen eiskalt und ohne Bewegung in dem seinen. Langsam hebt Maria den Kopf, trostlos ist ihr Blick.

      »Du fährst heute noch fort?«

      Er schüttelt den Kopf, und ein kleines, befriedigendes Lächeln gleitet über seine abgespannten Züge. »Nein, Maria, heute nicht und morgen auch nicht.«

      »Aber du gehörst doch zu Charlotte? Du kannst mir doch nicht die Zeit opfern, die eigentlich deiner Frau gehört.« Schwere Tränen tropfen aus ihren Augen, sie fallen auf ihre Hände. Behutsam küßt Bernd sie weg.

      »Ich bleibe so lange bei dir, wie du es wünschst, Liebes. Du sollst dich erst wieder in dem neuen, veränderten Leben zurechtfinden«, erklärt er mit zärtlicher Stimme. »Charlotte hat es selber gewünscht. Charlotte hat dich sehr lieb, du weißt es, Maria. Sie leidet genauso wie du.«

      Maria schließt die Augen. Im Geiste sieht sie die hochgewachsene blonde Frau mit den treuen Augen vor sich. »Charlotte hat es selber gewünscht?« flüsterte sie. Dann nickt sie wie zur Bestätigung ihrer Gedanken. »Charlotte ist edel, du hast gut, sehr gut gewählt, Bernd! – Was soll ich nun beginnen?« fragt Maria dann nach einer Pause. Wie ein verschüchtertes Kind sitzt sie vor ihm, und er sieht einen schwachen Hoffnungsschimmer in ihren Augen aufleuchten.

      »Darüber werden wir mit deinen Eltern beraten, Maria.« Bernd steht auf und zieht sie an den Händen hoch. »Mach dich fertig, Maria, ich habe einen Wagen gemietet, wir fahren noch heute zu deinen Eltern.«

      Ganz entschieden schüttelt sie den Kopf. Es ist die alte, eigenwil­lige Bewegung, die er immer so sehr an ihr geliebt hat. »Nein, laß mich heute noch hier! Hier war ich sechs Jahre glücklich auf meine Art. Die Zukunft, in die du mich führst, sieht unheimlich dunkel aus, ich muß in Ruhe Abschied nehmen. Komme morgen wieder.«

      Er muß ihr zustimmen. »Gut, Maria, ich verstehe dich. Morgen um zehn Uhr bin ich wieder bei dir.«

      Bernd reicht ihr die Hände, in die sie zögernd die ihren legt. Ihre Blicke gleiten an ihm vorbei. »Gute Nacht, Maria – und versuche zu schlafen.«

      »Gute Nacht, Bernd.« Sie wendet hastig das Gesicht zur Seite, denn wieder stürzen die Tränen hemmungslos aus den Augen. »Ich danke dir, Bernd, daß du dich meiner so gütig annimmst. Du – hast ja keinerlei Verpflichtung mehr dazu.«

      »Doch, Maria, mein Herz und mein Gewissen geben mir diesen Befehl«, preßt er hervor und führt abwechselnd ihre Hände, die so schmal und weiß sind, an seine trockenen Lippen. »Gute Nacht, Maria!«

      Schwer klappt die Tür hinter ihm ins Schloß. Maria steht mit hän­genden Armen inmitten des Zimmers. Ihre Augen sind starr auf die geschlossene Tür gerichtet, als müsse sie sich jeden Augenblick öff­nen und Bernd müsse zurückkommen und sagen: »Komm, ein neu­es Leben erwartet uns!«

      *

      Am nächsten Morgen, pünktlich um zehn Uhr, steht Bernd wie­der vor Maria. Sie sieht bleich und übernächtigt aus. Schatten liegen unter ihren Augen und lassen sie noch größer erscheinen. Aber sie ist ruhig. Wieder packt Bernd das Mitleid mit ihr. Er weiß, daß sie, genau wie er, keine Minute in dieser Nacht die Augen geschlossen hat.

      »Ich bin reisefertig«, sagt sie matt und teilnahmslos. – Wie anders hätte ihre Stimme wohl geklungen, wenn er sie mit sich nehmen könnte.

      »Dann komm, Maria, ich habe meine Ankunft deinen Eltern telegrafisch gemeldet.«

      An seinem Arm verläßt sie das Sanatorium. Sie nahm bereits Abschied von allen, mit denen sie Freundschaft geschlossen hat. Willig folgt


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