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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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ein leises Lachen erklingen, das ansteckend wirkte.

      »Merkwürdig«, sagte sie, »vor einer Stunde habe ich noch nichts von Ihrer Existenz gewußt, und nun sitzen wir hier beim Kaffee zusammen.«

      Er verneigte sich leicht. »Noch nicht einmal vorgestellt habe ich mich Ihnen…«

      »Bitte, nicht«, unterbrach sie ihn hastig und legte leicht ihre Hand auf seinen Arm. Angenehm spürte er ihren Druck. »Lassen Sie uns keine Namen wechseln. Ich finde es so viel schöner.«

      »Ganz wie Sie wünschen, schöne Unbekannte.«

      Aufmerksam betrachtete sie ihn. Merkwürdig, sann sie dabei, wie kommt es, daß ich mit einem mir fremden Mann hier sitze? Daß ich ohne Zaudern seiner Einladung gefolgt bin, und daß ich ihn äußerst sympathisch finde?

      Schade, seufzte sie innerlich. Wir werden noch ein paar Minuten zusammen sein, noch ein paar Schritte zusammen zurücklegen, und dann trennen sich unsere Wege für immer.

      Als hätte er ihre Gedanken erraten, hörte sie ihn nun fragen: »Wann sehen wir uns wieder?«

      »Gar nicht«, erwiderte sie gegen ihren inneren Wunsch.

      »So grausam können Sie doch nicht sein.«

      »Es gibt Gründe«, wehrte sie ab.

      »Können Sie mir diese nicht nennen?« bat er hartnäckig.

      Gunhild Bruckner fühlte sich in die Enge getrieben. Verwirrt erhob sie sich. »Ich muß jetzt wirklich gehen«, sagte sie rasch.

      Und als er sich gleichfalls zum Gehen anschickte, zahlte und ihr dann eiligst folgte, wandte sie sich ihm halb zu. »Überlassen wir es dem Zufall.«

      *

      Ermattet hatte Gunhild Bruckner es sich in dem breiten Sessel im Arbeitszimmer ihres Chefs Doktor Murphy bequem gemacht.

      Alles war aufgearbeitet. Nun wartete sie auf den Anruf Murphys, der lange ausblieb.

      Verrückte Ideen hatte Murphy mitunter. Sie hätte längst bei Tante Elly sein können, sich von ihr verwöhnen lassen und auf dem gemütlichen Balkon plaudernd den Rest des Tages verbringen können.

      Bei diesen Gedanken erhob sie sich, raffte den schweren Store zur Seite, öffnete die Fensterflügel weit und sog ein paar Minuten lang die laue Abendluft ein. Dann kehrte sie zu ihrem Platz zurück, knipste die Stehlampe aus und versank wieder in die Tiefe des Sessels.

      Plötzlich riß sie die Augen auf. War sie eingeschlafen, und träumte sie jetzt? Sie wollte sich die Augen reiben, aber ein Schreck, eisig und bannend, ließ sie in Regungslosigkeit verharren.

      Im Schein der Straßenbeleuchtung, der fast jeden Gegenstand im Zimmer erkennen ließ, sah sie, wie zwei Hände nach dem Fenstersims faßten, eine Gestalt emportauchte und beinahe lautlos ins Zimmer sprang. Dort stand sie wie angewachsen.

      Einbrecher, durchzuckte es sie, und gewaltsam versuchte sie, die Lähmung von sich abzuschütteln.

      Gedanken hetzten wie Irrlichter durch ihren Kopf. Hätte ich doch den Revolver Murphys griffbereit. Wie oft hat er es mir vorgeschlagen, wenn ich allein in der großen Wohnung sein muß.

      Ruhe, Gunhild, ganz ruhig, zwang sie sich zum klaren Denken.

      Langsam, Zoll um Zoll, tastete sie mit der Hand vorwärts. Ein kurzes Knacken, und Gunhild saß im Schein der Stehlampe.

      Geblendet schloß der Mann am Fenster sekundenlang die Augen. Ein heller Aufschrei ließ ihn zusammenzucken.

      »Sie sind es?«

      Gunhild starrte ungläubig auf die hohe Männergestalt. Plötzlich verlor sie jede Furcht. Ihre Lippen verzogen sich verächtlich.

      »Ein Einbrecher sind Sie, ein ganz gewöhnlicher Einbrecher?« Grenzenlose Enttäuschung und eisige Verachtung schwangen in ihrer Stimme.

      Es sah aus, als wollte der Mann eine heftige Erwiderung geben. Aber seine Lippen schlossen sich fest zusammen. Er mußte erst mit der Tatsache fertig werden, anstatt Doktor Murphy diesem Mädchen gegenüber zu stehen.

      »Hat es Ihnen die Sprache verschlagen?« höhnte Gunhild und erhob sich. Mit zwei Schritten war sie am Schreibtisch, und im nächsten Moment lag Murphys Revolver in ihrer Hand.

      »Legen Sie das niedliche Spielzeug weg«, kam die tiefe Stimme vom Fenster her. »Ich verspreche Ihnen, mich manierlich zu benehmen.«

      »Nennen Sie es auch manierlich, auf diese ungewöhnliche Weise fremder Leute Wohnung zu betreten?« spottete sie.

      Seine hellen Augen ließen sie nicht frei.

      Lieber Gott, dachte sie, ich müßte ihn hassen und kann es nicht. Ein so heftiger Schmerz durchfuhr sie, daß sie sich rasch hinsetzen mußte.

      Ein kleines, amüsiertes Lachen umspielte Doktor Michael Mayrings Lippen.

      »Ungewöhnliche Dinge erfordern auch ungewöhnliche Maßnahmen«, sagte er ruhig, beinahe belehrend.

      »Wie geistreich«, spöttelte sie, ihn nicht aus den Augen lassend, dabei hämmerte ihr Herz vor Angst bis zum Halse herauf. Aber sie fürchtete sich nicht vor ihm, sondern für ihn. Wenn jetzt Doktor Murphy zurückkehrte und den Fremden hier vorfand?

      Ihre Augen irrten zum Telefon.

      Doktor Mayring deutete diesen Blick falsch.

      »Sie haben es nicht nötig, die Polizei zu alarmieren. Gleich werde ich Sie von meinem Anblick befreien. Schade…« Er zuckte wie in Ergebung die Schultern, und rasch fiel sie ihm ins Wort:

      »Daß Sie Ihr Vorhaben nicht ausführen können, nicht wahr?«

      Er lächelte nur. Und darüber geriet sie langsam in Wut. Er hatte zerknirscht auszusehen.

      »Schade«, fuhr er bedauernd fort, »daß unser Wiedersehen so aussehen muß.«

      Gunhild Bruckner war den Tränen nahe. Prüfend ruhte ihr Blick auf dem Mann, an den sie immer wieder hatte denken müssen.

      Plötzlich durchschoß sie ein Gedanke.

      »Brauchen Sie Geld? Etwas kann ich Ihnen geben.« Fieberhaft nestelte sie an ihrer Tasche.

      »Danke«, sagte er eisig, aber in seinen Augen lag ein seltsamer Ausdruck, eine Mischung von Rührung und Zärtlichkeit.

      Im selben Augenblick schlug die Glocke des Fernsprechers an.

      Gunhilds Hand zitterte so heftig, daß sie kaum den Hörer aufnehmen konnte.

      »Gehen Sie«, raunte sie beschwörend, aber der Mann stand wie angewurzelt. Verzweifelt sah sie von ihm zum Telefon zurück. Die Glocke läutete abermals.

      »Hier bei Murphy«, meldete sie sich mit unsicherer Stimme.

      Während sie sprach, fühlte sie die Blicke des Fremden förmlich auf ihren jetzt glühenden Wangen brennen. »Ja, Herr Doktor, selbstverständlich warte ich. Ob etwas vorliegt?«

      Sie blickte hinüber zu der Männergestalt. War es Spannung oder Spott, was um seinen Mund lag?

      »Nein, Herr Doktor, nichts«, kam es sehr langsam von ihren Lippen. »Auf Wiedersehen.«

      Das Gespräch war zu Ende. Gunhild legte den Hörer auf. Eine tiefe Falte stand zwischen ihren Brauen.

      Ihr Kopf ruckte empor, als er fragte:

      »Warum haben Sie Ihren Chef belogen?«

      Ihre Lippen öffneten und schlossen sich hilflos.

      »Sie sind gemein«, stieß sie empört hervor, und in ihren Augen glänzten Tränen des Zornes. »Gehen Sie!«

      »Ja, ich werde Sie jetzt verlassen, aber ich schwöre Ihnen, daß wir uns bald wiedersehen werden. Es war nett von Ihnen, daß Sie mich nicht verraten haben. Auf Wiedersehen, schöne Unbekannte!«

      Gunhild sank in den Sessel vor dem Schreibtisch. Vor Zorn schloß sie die


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