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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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»Ich nehme den Kampf auf. Sie dienen der Gerechtigkeit. Sie wollen Ihr Ziel erreichen, rüchsichtslos, selbst wenn Sie dabei über das Herz einer Mutter schreiten müssen. Ich aber kämpfe um die Liebe und Achtung meiner Kinder. Niemals – hören Sie –, niemals werden sie erfahren, was sich damals Furchtbares abspielte.«

      »Sie sind unklug, Iris Mayring«, antwortete Doktor Hellberg nach kurzem, eisigem Schweigen fast traurig. »Sie begeben sich in Gefahr, und Sie werden darin umkommen, wenn Sie nicht rechtzeitig Vernunft annehmen.

      Sie haben mir einen wertvollen Fingerzeig gegeben. Nun weiß ich, wo ich anzugreifen habe. Sie haben die Zeitungsnotiz wohl gelesen und deren Sinn gut verstanden. Guten Abend!«

      Die Tür klappte hinter dem Besucher ins Schloß.

      Iris Mayring stand immer noch hochaufgerichtet inmitten des Zimmers, entschlossen zu kämpfen.

      Es geht mir nur um die Liebe und Achtung meiner Kinder. Nicht nur um meinen Seelenfrieden allein handelt es sich, es geht auch um das Seelenheil meiner Kinder. Ingrid und Michael dürfen niemals in den Schmutz der Vergangenheit gerissen werden, dachte sie krampfhaft, dann fiel sie völlig erschöpft in einen Sessel und barg, bitterlich schluchzend, das Gesicht in den Händen.

      *

      Totenstille herrschte in Doktor Eck-brechts Arbeitszimmer. Der Notar ließ seinem Gegenüber Zeit, zu begreifen, was er ihm eben vorgelesen hatte.

      Endlich hob Doktor Michael Mayring den Kopf. In seinen hellen Augen lag das Grauen.

      »Damit wäre das Geheimnis um den rätselhaften Tod meines Vaters vor beinahe zwanzig Jahren gelöst«, sagte er im Ton tiefster Erschütterung. »Und was veranlaßte Sie, Herr Doktor, mir heute diese Tragödie zu enthüllen?«

      Doktor Eckbrecht griff nach einer Zeitung und legte sie vor Doktor Mayring nieder. Er wies auf eine rotumrandete Stelle.

      Michael Mayring las und legte kopfschüttelnd die Zeitung nieder.

      »Ich verstehe nicht. Was hatte dieser Doktor Murphy mit der Katastrophe vor zwanzig Jahren zu schaffen?«

      Das Gesicht des Älteren nahm einen harten Ausdruck an.

      »Die Teilnehmer der damaligen Expedition, die um den eigentlichen Zweck wußten, waren ein Freund Ihres Vaters, Doktor Hellberg, dann ein gewisser Sommerfield, ein Amerikaner, der der Expedition wertvolle Dienste leisten konnte, da er mit den Örtlichkeiten gut vertraut war, und Ihre Frau Mutter.

      Sommerfield hatte es verstanden, völlig das Vertrauen Ihres Vaters zu gewinnen. Inwieweit er über alles unterrichtet war, entzieht sich meiner Kenntnis. Meine Aufgabe war es, die Personen, die damals an der Expedition teilnahmen, zu überwachen.

      Doktor Hellberg ist wie vom Erdboden verschwunden, vielleicht ist er auch ums Leben gekommen. Sommerfield lebt aber noch. Er ist jetzt erst wieder an die Öffentlichkeit getreten. Sein Name Sommerfield war nur ein angenommener, was zählte damals schon ein Name, Hauptsache, er war ein ganzer Kerl.

      Heute ist dieser Sommerfield unter seinem richtigen Namen in Deutschland wieder aufgetaucht. Er ist kein anderer als dieser Doktor Murphy.

      Sie lasen soeben, daß dieser Doktor Murphy eine neue Expedition plant, und zwar in das gleiche Gebiet, das schon auf Ihren Herrn Vater eine so große Anziehungskraft ausübte.«

      »Und was hat meine Mutter mit der ganzen Angelegenheit zu schaffen?«

      »Sie war nur die Leidtragende, denn sie verlor dabei den treuen Lebenskameraden, ihren Gatten. Als gebrochene Frau kehrte sie mit Ihnen und Ihrer Schwester nach Deutschland zurück.«

      »Arme Mutter«, flüsterte Michael mitleidig. Dann richtete er sich straff auf. »Mein Vater soll nicht vergebens aus dem Grab heraus zu mir gesprochen haben.

      Ich werde die Dokumente herbeischaffen, um sie für immer verschwinden zu lassen. Es soll so sein, wie mein Vater bestimmt hat. Es ist genug Blut geflossen um das Gold.«

      Mit Wohlgefallen ruhten die Augen des Notars auf Michael Mayrings scharfgeschnittenem Gesicht. Genauso wie jetzt sein Sohn, so hatte der Professor in seiner Jugend ausgesehen. Er reichte ihm herzlich die Hand. »Recht so, mein junger Freund. Meines Beistandes sind Sie gewiß. Und vergessen Sie nicht: Lassen Sie Ihre Mutter völlig aus dem Spiel. Ihr Vater hat es so gewünscht. Er wird seinen Grund dabei gehabt haben.«

      *

      Eine scharfe Falte lag auf Doktor Mayrings Stirn, als er das Haus des väterlichen Freundes verließ.

      Er stieg in seinen Wagen und fuhr, benommen von den Ereignissen der letzten Stunde, durch den regen Verkehr zum Hotel zurück.

      Gewaltsam zwang er seine Gedanken in eine andere Richtung, aber immer wieder liefen sie in einem Punkt zusammen: Gunhild Bruckner – Dr. Hellberg – Dr. Murphy – die Dokumente – und die Mutter, die völlig ahnungslos von alledem bleiben mußte.

      Ein heller Schrei riß ihn jäh aus seinen Grübeleien.

      Dicht vor seinem Wagen kam ein Kind zu Fall. Michael gelang es, den Wagen noch rechtzeitig herumzureißen, hart an der Bordkante kam er zum Stehen.

      Augenblickslang war Doktor Mayring wie erstarrt, und ehe er noch aus seinem Wagen war, sah er eine Frauengestalt auf die Unglücksstelle zugelaufen kommen.

      Jetzt kniete die Frau am Boden und nahm das Kind mütterlich in die Arme.

      Doktor Mayring öffnete den Schlag und stand, nun wieder Herr seiner Nerven, vor dem jungen Geschöpf, das vorwurfsvoll zu ihm aufsah.

      »Da haben Sie noch einmal Glück gehabt. Das Kind ist unverletzt.«

      Doktor Mayring fand kein Wort zu seiner Verteidigung.

      Eine energische Stimme ließ ihn herumfahren.

      »Der Herr hat gar keine Schuld«, sagte ein Radfahrer. »Ich habe es genau gesehen, denn ich fuhr hinter dem Wagen her. Der Herr ist sehr langsam gefahren, die Kleine lief ihm direkt in den Wagen hinein.«

      Doktor Mayring atmete tief. Er fühlte sich nicht ganz frei von Schuld, da seine Gedanken nicht bei der Fahrt gewesen waren. Die Rede des Mannes brachte ihm etwas Erleichterung.

      Immer noch sah er in die großen, rätselhaften Augen des jungen Mädchens, und der vorwurfsvolle Blick, der ihm daraus entgegensprang, störte ihn ungemein.

      Er beugte sich liebevoll zu der weinenden Kleinen hinab.

      »Hast du dir auch wirklich nicht weh getan?«

      »Nei-ei-n«,weinte das Kind auf. »Ich will zu meiner Mutti.«

      »Wo wohnst du denn?« fragte die Fremde und erhob sich. Schlank und rank stand sie vor Doktor Mayring, der keinen Blick von dem glühenden Mädchengesicht ließ.

      »Dort!« Die Kleine wies auf eines der nächsten Häuser, und wie in stiller Übereinkunft nahmen Doktor Mayring und die Fremde das Kind in die Mitte und brachten es in das bezeichnete Haus. Dort lieferten sie es bei seiner Mutter ab.

      Seltsamer Zufall, wie er so oft in das Leben der Menschen eingreift:

      Ausgerechnet Gunhild Bruckner mußte auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstätte bei Doktor Murphy Zeugin dieses Zwischenfalles werden.

      Stumm schritt sie neben dem hochgewachsenen Manne her.

      Er lächelte etwas verlegen. »Auf diesen Schreck hin würde uns eine kleine Erfrischung guttun. Darf ich Sie dazu einladen?«

      Sie begegnete unschlüssig dem offenen Blick seiner hellen Augen. Wie unter einem Zwang nickte sie und sagte:

      »Gern, nur sehr viel Zeit habe ich nicht.«

      Als sie sich dann in bequemen Sesseln gegenübersaßen, tat sein Herz ein paar raschere Schläge.

      Es war ein zartes Antlitz, das ihm halb zugewandt war mit faszinierenden, sprechenden Augen. Ihr feingezeichnetes Profil entzückte ihn. Auch die weiche Nackenlinie nahm er wahr, die in den schmalen Schultern auslief. Und darüber fielen die schönsten Haare, die er jemals


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