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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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von den fragenden Blicken ihrer beiden Kmder.

      In ihrem Zimmer angekommen, legte sie sich lang ausgestreckt auf ihr Bett und dämmerte vor sich hin.

      Plötzlich sprang sie auf, suchte nach ihrer Handtasche und durchwühlte sie nach der Karte, die ihr Doktor Hellberg hinterlassen hatte.

      War sie denn blind gewesen? Hier stand ja seine ständige Adresse: Berlin W, Grüner Weg.

      Sie warf sich wieder auf ihr Lager.

      Minuten um Minuten vergingen, und endlich kam sie zu einem Entschluß.

      Mittags sagte sie wie beiläufig zu Michael: »Übrigens, Michael, ich fahre mit nach Berlin. Ich war lange nicht dort. In eurer Begleitung soll es mir ein Vergnügen sein.«

      »Das ist sehr schön, Muschi«, antwortete Michael zögernd und neigte sich tiefer über seinen Teller, um sein Erschrecken zu verbergen.

      *

      »Ist Ihr Chef zu sprechen?«

      Gunhild Bruckner sah hoch, gewahrte Harry Ohnesorg und erhob sich erstaunt. »Was wollen Sie denn hier?«

      »Bitte, melden Sie Ihrem Chef: Versicherungsagent Harry Ohnesorg wünscht ihn zu sprechen.«

      Gunhild wurde sehr ernst. »Ich kann mir nicht helfen, Harry, hinter Ihrer Unbekümmertheit verbirgt sich etwas, und vermutlich etwas Wichtiges.«

      »Erraten, Fräulein Gunhild.«

      Harry hatte das Warten gelernt. Diesmal wurde seine Geduld auf keine allzu harte Probe gestellt. Er durfte bald zu Dr. Murphy hinein.

      Als Harry Ohnesorg den weiten, eleganten Raum betreten hatte und seine Begrüßung wie mechanisch herunterleierte, weil die hinter dem Schreibtisch sitzende Gestalt Doktor Murphys ihm ungeheuren Respekt einflößte, kämpfte er mit allerlei Hemmungen.

      Wie wahnsinnig kam ihm sein Vorhaben vor. Er wurde immer verwirrter, und während er dem sich langsam erhebenden Manne zustrebte, übersah er die Perserbrücke, die quer in dem Raum lag, stolperte, griff haltsuchend um sich, riß eine kostbare Vase vom Postament und umklammerte im letzten Augenblick den Arm des Mannes, auf den er es abgesehen hatte.

      Er stand zwischen den Scherben, mit glühend rotem Gesicht, und lächelte den überraschten Doktor Murphy treuherzig an.

      »Scherben bringen Glück, Herr Doktor!«

      Doktor Murphy kämpfte mit dem Zorn. Der hatte ihm gerade noch gefehlt, dieser lächerliche Jüngling.

      Er lächelte grimmig.

      »Führen Sie sich immer auf so geräuschvolle Art ein?« knurrte er wütend.

      Harry hörte kaum zu. Ihm brummte der Schädel. Außerdem hatte er eine wichtige Entdeckung gemacht. Vorläufig wußte er natürlich noch nicht, wie wichtig das Papierröllchen war, das ihm da entgegengerollt kam.

      »Es ist selbstverständlich, daß ich Ihnen die Vase ersetze«, sagte er großartig, und ihm war es auch ernst damit. Aber die Perserbrücke traf ein giftiger Seitenblick, und vorsichtig stieg er darüber hin, bis er wieder vor dem Schreibtisch stand.

      »Und was wünschen Sie nun von mir?« fragte Doktor Murphy, von Harrys augenscheinlicher Zerknirschung günstig beeindruckt.

      »Ich wollte Ihr Leben versichern«, platzte Harry heraus.

      Doktor Murphy lachte laut auf. Es war kein gutes Lachen, wie Harry bei sich feststellte.

      »Mein Leben ist mir keinen Pfifferling wert.«

      Harry wurde lebhaft.

      »Aber Herr Doktor, es handelt sich doch um die gesamte Expedition«, erklärte er wichtig.

      »So?« fragte Doktor Murphy nur, sann vor sich hin mit unbewegtem Gesicht, dann reichte er Harry die Hand.

      »Tut mir leid, daß ich Ihnen nicht gefällig sein kann. Ich schließe keine Versicherung ab.«

      Im selben Augenblick rasselte das Telefon, und diesen Moment nutzte Harry, seine sämtlichen Prospekte auf die Schreibtischplatte zu schmuggeln, während Doktor Murphy den Hörer abnahm und Harry verabschiedend zuwinkte.

      Harry war blitzschnell aus dem Zimmer. Draußen lehnte er neben Gunhilds Schreibmaschine an der Wand und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn.

      »Natürlich Essig«, brummte er. »Kein Verdienst, aber eine anscheinend wirklich teure Vase zerschlagen. Von heute ab werde ich den Gürtel noch enger schnallen müssen. Leben Sie wohl, Fräulein Gunhild. Mit Ihrem Chef ist nicht viel los. Morgen!«

      Fort war er.

      Drinnen im Chefzimmer ging Doktor Murphy händereibend hin und her.

      Die Expedition versichern? Mit einer großen Summe?

      Er setzte alles auf eine Karte. Entweder er gewann oder er verlor. Auch sein Leben setzte er aufs Spiel. Aber war es nicht gut, zwei Eisen im Feuer zu haben?

      Er drehte und wendete die Prospekte in den Fingern. Nirgends war die Anschrift des Agenten zu entdecken.

      Argwohn stieg in ihm auf. Das Mißtrauen war erneut erwacht. Wer war dieser junge Mann?

      Kurz entschlossen wählte er die Nummer der Versicherungsgesellschaft und fragte nach der Adresse des Agenten Ohnesorg.

      »Was? Den gibt es nicht bei Ihnen?- Gut. Nein, danke, das genügt mir.«

      Zwei tiefe Falten standen auf seiner Stirn. War das nur ein Vorwand gewesen, um an ihn heranzukommen?

      Er klingelte, und als Gunhild er­schien, fragte er:

      »Hören Sie mal, Fräulein Gunhild, bei welcher Versicherungsgesellschaft ist Ihr Freund tätig?«

      Ohne Zögern antwortete Gunhild:

      »Bei der Adler-Lebens­versi­che­rungs­Gesellschaft.«

      Doktor Murphy drehte sich ihr zu.

      »Dort kennt man aber keinen Agenten Ohnesorg«, bemerkte er.

      Gunhild lächelte.

      »Ich muß es doch wissen. Wir wohnen ja unter einem Dach.«

      Doktor Murphys Blick glitt wieder zurück zu den Prospekten.

      »Richtig. Sie müssen es natürlich wissen. Also, wenn er Ihnen wieder unter die Augen kommt, dann halten Sie ihn fest und bringen Sie ihn zu mir.«

      Gunhilds Augen leuchteten vor Freude auf.

      »Oh, dann wollen Sie wohl wirklich eine Versicherung abschließen?«

      »Ist nicht ausgeschlossen«, erwiderte Doktor Murphy gönnerhaft, dann änderte er seinen Ton und sah sie forschend an. »Die letzte Schwierigkeit habe ich überwunden, Fräulein Gunhild. Nun steht nur noch Ihre Zusage aus. Wie ist es? Sind Sie sich schlüssig geworden? Wollen Sie mich als meine Mitarbeiterin begleiten?«

      Jähes Erschrecken lief über Gunhilds schmales Gesicht.

      »Wie lange lassen Sie mir noch Zeit?« fragte sie.

      »Drei Tage.«

      »Gut, in drei Tagen sollen Sie meine Entscheidung haben«, sagte sie entschlossen und verließ das Zimmer.

      Die Augen etwas zusammengekniffen, starrte Doktor Murphy auf die geschlossene Tür.

      Sie mußte ja sagen, und wenn er ihre Zusage mit List erringen sollte.

      Gehörte sie nicht unmittelbar zu seinem Vorhaben? Hatte er sie nicht von Anfang an in seine Pläne eingeschlossen?

      Gunhild! Gunhild!

      Da hielt sie ihn wieder in seinen Klauen, die Leidenschaft zu dem schönen Geschöpf, das er formen wollte nach seinem Willen, das er liebte, wie er noch nie eine Frau geliebt hatte.

      Allmählich riß er sich in die Wirklichkeit zurück, trat an den in die Wand eingelassenen Tresor und öffnete ihn.

      Eine


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