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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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Gunhilds Augen schillerte es geheimnisvoll. »Sehr richtig, Harry. Für mich ist er ›Mister‹.« Sie bremste im letzten Augenblick. Beinahe hätte sie ›Mister Einbrecher‹ gesagt. »Ich nenne ihn ›Mister Unbekannt‹.«

      »Wie originell«, konnte er nur noch erwidern, da kehrte Mayring in Begleitung Ingrids zurück, und Harry stürzte sich ihnen förmlich in die Arme.

      *

      Gedankenvoll blickte eine halbe Stunde später Michael Mayring dem jungen Paar nach, das sich zur Tanzfläche begab.

      Langsam wendete er sich seiner stillen Nachbarin zu.

      »Eigens Ihretwegen bin ich nach Berlin zurückgekehrt«, begann er die drückend wirkende Stille zu unterbrechen. »Würden Sie mir einmal kurz zuhören?«

      »Was haben Sie mir so Wichtiges zu erzählen?«

      Sein Herz hämmerte ein wenig schneller, als er die schönen Grauaugen, die bis jetzt immer scheu den seinen auswichen, voll auf sich gerichtet sah.

      »Halten Sie mich immer noch für einen ganz gewöhnlichen Einbrecher?« fragte er ernst.

      Ohne ihre Augen aus den seinen zu lassen, erwiderte sie unsicher »Ich – ich weiß es nicht.«

      »Haben Sie Vertrauen zu mir?« fragte er wieder.

      Sie lächelte spöttisch.

      »Nach dem, was ich mit Ihnen erlebt habe?«

      »Aber ich habe Vertrauen zu Ihnen«, sagte er ungewöhnlich ernst. »Zunächst will ich Ihnen eine Geschichte erzählen.« Er sprach von seinem Besuch bei dem Notar, von dem Vermächtnis, das Professor Mayring hinterlassen hatte, von dem Gegenspieler, der die ­Menschen damals während der Expedition brutal opferte, um an die Pläne heranzukommen, der diese Pläne verwahrte und nun eine neue Expedition ausrüstete, um an das Gold zu kommen.

      Rückhaltlos weihte er Gunhild in alles ein.

      Sie lauschte mit großen Augen. Sie glaubte ihn auch verstanden zu haben, aber noch waren ihr die Zusammenhänge nicht klar. So fragte sie etwas atemlos:

      »Und weshalb haben Sie sich eingeschaltet?«

      »Ich bin Michael Mayring, der Sohn Professor Mayrings.«

      Sie starrte ihn zweifelnd an. »Sie?«

      »Ja, ich bin Doktor Mayring und habe das Vermächtnis meines Vaters zu erfüllen: Herbeischaffung der Pläne und deren Vernichtung. Es klebt genug Blut an dem Schatz.«

      »Warum erzählen Sie mir das alles?«

      »Meines Vaters engster und treuester Mitarbeiter war Ihr Vater. Er wurde, genau wie mein Vater, kaltblütig in den Tod geschickt«, sagte er grimmig.

      »Mein Vater? Mein Gott! Und von wem?«

      »Von Ihrem Chef, der sich wohl auch Ihr väterlicher Freund nennt. Von Doktor Murphy!«

      »Nein!« sagte sie, aber es klang viel zu schwach, um überzeugend zu wirken.

      Als fiele eine Wand vor ihr nieder, erkannte sie plötzlich vieles, was ihr bislang noch unerklärlich war. Sie schüttelte sich leicht.

      »Hatten Sie damals die Absicht, sich die Pläne zu holen?«

      »Ja«, sagte er ohne Zögern. »Das wollte ich. Leider hatte ich nicht mit Ihrer Anwesenheit gerechnet. Ich wußte wohl, daß die Sekretärin Dr. Murphys die Tochter Bruckners ist…« Er zögerte und setzte lächelnd hinzu: »Was ich nicht wußte, ist, daß ich in Ihnen meine schöne Unbekannte traf.«

      Sie schaute verwirrt zur Seite, sann eine Weile vor sich hin, und dann steuerte sie fest auf ihr Ziel los.

      »Und was habe ich nun mit all den aufregenden Dingen zu schaffen?«

      »Ich suche eine Verbündete in Ihnen.« In seiner Stimme schwang viel Wärme. »Wollen Sie mir helfen?«

      Sie reichte ihm über den Tisch hinweg die Hand.

      »Ja, ich will.«

      Lange hielt er die schmalen Finger in seiner Hand. Dann drückte er einen Kuß darauf und gab sie aufatmend frei.

      Noch einige Fragen hatte sie an ihn zu richten, die er wahrheitsgetreu beantwortete, so daß nichts Unklares mehr bestand.

      Noch wußte sie nicht, wie sie sich Dr. Murphy gegenüber verhalten sollte. Eines war ihr jedoch gewiß: Ihr Mißtrauen ihm gegenüber war berechtigt gewesen.

      *

      »Herr Doktor ist ausgegangen und noch nicht zurückgekehrt«, sagte Doktor Hellbergs Haushälterin zu Iris Mayring.

      Iris war dem Umsinken nahe. Jeder Nerv an ihr zitterte. Doktor Hellberg entglitt ihr immer wieder.

      »Wenn Sie warten wollen?« schlug Martha Schüller vor, und Iris nickte.

      Sie folgte der vor ihr Herschreitenden durch einen langen Gang und betrat einen weiten, viereckigen Raum, angefüllt mit allerhand Kuriositäten, die Wände geschmückt mit Glasvitrinen, hinter deren Glasscheiben seltsam geformte Vasen, Schmuckgegenstände, Zierat und Reiseandenken ruhten.

      »Vielen Dank«, hauchte Iris und setzte sich in einen Sessel.

      Stille umgab sie. Es war ein sehr ruhiges Haus, in dem Doktor Hellberg wohnte.

      Iris saß im Lichtkreis der Lampe, das schwarze Haar glänzte im Lampenschein wie Seide. Sie hielt den Kopf zur Seite geneigt. Ihre Haltung zeigte, wie erschöpft sie war.

      So fand Doktor Hellberg die Frau, als er sein Zimmer betrat, neugierig, ahnungsvoll und dennoch grenzenlos verwundert.

      »Guten Abend!«

      Iris fuhr empor. Doktor Hellberg stand vor ihr und sah sie aus ernsten Augen an.

      Sie schob die Hand vor, und Doktor Hellberg ergriff diese schmale, kalte Hand und drückte sie.

      »Entschuldigen Sie«, begann sie, unsicher, verlegen. »Ich mußte zu Ihnen kommen, da ich nirgends mehr Ruhe finde.«

      Doktor Hellberg nahm ihr gegenüber Platz und sah das müde Gesicht mit dem leidenden Zug um den zarten Mund. Er sah auch das Fieber in den weitgeöffneten, dunklen Augen. Bewegung lief über sein Gesicht, aber gleich war es wieder unbewegt.

      Er griff wortlos zu der Zigarettendose, reichte sie ihr, und Iris griff hinein. Er gab ihr Feuer, und Iris nahm ein paar kräftige Züge. Sie fühlte, daß etwas von der Ruhe dieses Mannes auf sie überging.

      »Nun kommen Sie zu mir, damit ich Ihnen die Ruhe zurückgebe?«

      »Ja!«

      Ihre Augen hingen an seinem festen Mund, an dem energischen Kinn. Sie suchte seinen Blick, aber er wich ihr aus.

      »Ich habe Ihnen meine Bedingungen bereits bekanntgegeben. Verhindern Sie die Expedition Ihres Freundes.«

      Iris’ Augen flammten.

      »Doktor Murphy ist nicht mein Freund«, verteidigte sie sich. »Er war es nie. Er war schon immer mein größter Feind.«

      Ungläubig zuckte es um seinen Mund.

      Sie geriet wieder in fieberhafte Erregung.

      »So glauben Sie mir doch, er war es nie, nie!« Sie schrie es förmlich heraus.

      Da traf sie sein Blick, durchdringend, und sie hielt ihn aus.

      »Ich war auch bei ihm. Es ist wirklich James Sommerfield«, fuhr sie etwas gemäßigter fort. »Er hat die Dokumente.«

      Doktor Hellberg machte eine kleine abweisende Bewegung.

      »Aber das war Ihnen doch bekannt.«

      »Ich wußte es nicht. Bei Gott, ich wußte es nicht«, sagte sie schwer. »Sonst – sonst hätte ich gewiß nicht geschwiegen.«

      Eine Veränderung ging mit Doktor Hellberg vor sich. Iris fühlte es, trotz ihrer fast


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