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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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      Aus großen, verständnislosen Augen starrte Iris Mayring die Haushälterin Doktor Hellbergs an.

      »Verreist?« wiederholte sie. »Und Sie können mir nicht sagen, wohin Doktor Hellberg gefahren ist?«

      »Doktor Hellberg ist mit großem Gepäck auf die Reise gegangen, ein Beweis, daß er nicht so bald zurückkommen wird. Alle Vorbereitungen, die Herr Doktor getroffen hat, schließen auf ein längeres Ausbleiben.«

      In einem heillosen Durcheinander hetzten sich die Gedanken hinter Iris’ Stirn.

      Alles war zu spät. Die Kinder waren fort, nun auch noch Doktor Hellberg. Nahm jetzt etwa alles seinen verhängnisvollen Lauf?

      »Bitte, treten Sie doch ein!« forderte die Haushälterin die Erschöpfte freundlich auf, und Iris, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, kam dieser Einladung nach.

      Die alte Dame hatte sich Iris Mayring gegenüber gesetzt. »Ist Ihnen nicht wohl?« fragte sie.

      »Mein Kopf!« stöhnte Iris auf.

      So sehr sie sich auch dagegen wehrte, das Druckgefühl in ihrem Kopf wurde immer unerträglicher, es verwirrte sogar ihr Denken und machte ihr das Sprechen schwer.

      »Warten Sie einen Augenblick, ich hole Ihnen eine Tablette!«

      Hilfsbereit lief die alte Dame davon.

      Iris lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Ihr Herz hämmerte. Bis zum Halse herauf spürte sie den wilden Schlag, und das Blut schoß ihr in die Schläfen.

      Als die Haushälterin Doktor Hellbergs mit einem Glas Wasser und Tabletten zurückkehrte, fand sie ihre Besucherin ohnmächtig am Boden liegend vor.

      Die alte Dame erschrak furchtbar.

      Sie versuchte, als der erste Schreck überwunden war, Iris ins Bewußtsein zurückzurufen. Aber jeder Versuch mißlang.

      Iris Mayrings Kopf glühte vor Fieber.

      Da trommelte die Haushälterin die Hausmädchen zusammen und setzte sich mit einem Arzt in Verbindung.

      Eine Stunde später lag Iris Mayring im Krankenhaus.

      »Schweres Nervenfieber«, stellte der Arzt fest. »Benachrichtigen Sie die Angehörigen der Kranken, sofern Sie einen Anhaltspunkt aus ihren Papieren finden können.«

      *

      Als Doktor Mayring Gunhild verlassen hatte, suchte er unverzüglich das Postamt des Schiffes auf. Man händigte ihm ein Telegramm aus.

      Hastig erbrach es Michael und las:

      »Sitze auf ›Manuela‹. Erwarte in Rio Ankunft der ›Pernambuco‹. Ohnesorg.«

      Doktor Mayring lächelte grimmig vor sich hin. Harry mußte zusehen, wie er die Tage des Wartens hinbrachte. Noch war er ja da, um über jeden Schritt Murphys zu wachen.

      Auf dem Weg in die Kabine lief ihm ein Mann mit Vollbart in den Weg.

      Doktor Mayring grüßte. Merkwürdig, er wurde das Gefühl nicht los, daß dieser Mann ihm sehr oft in den Weg lief. Jedenfalls sah er ihm stets mit besonderem Interesse ins Gesicht.

      Vor seiner Kabine traf er auf Gunhild, die ihm ein Stück entgegenkam, als sie ihn erblickte.

      Sein aufleuchtender Blick umfaßte ihr erregtes Gesicht.

      »Kann ich Sie einen Augenblick sprechen?« bat sie.

      Doktor Mayring zog das geliebte Mädchen mit sich in den Lesesalon, wo er sie sanft in einen Sessel drückte.

      »Gottlob«, sagte er und ließ sich gegenüber nieder. »Man fühlt sich nicht mehr sicher.«

      Gunhilds Mund verzog sich ein wenig spöttisch.

      »Haben Sie solch ein schlechtes Gewissen?«

      Sehr ernst erwiderte er:

      »Durchaus nicht. Ich kann aber meine Pläne nur jemandem mitteilen, dem ich restlos vertraue, und das ist Ihnen gegenüber der Fall, Gunhild.«

      Gunhild war entwaffnet. Über den Tisch hinweg reichte sie ihm seine Brieftasche zurück.

      »Ich danke Ihnen, auch für den Beweis dieses Vertrauens«, sagte sie kleinlaut. »Ich habe mir alles genau angesehen, damit ich endlich klarsehe.«

      Michael nickte.

      »Man hat Ihnen tüchtig zugesetzt, kleine Gunhild. Vorerst aber beantworten Sie mir eine Frage: Wußten Sie, daß Herr Ohnesorg mit der ›Manuela‹ fährt?«

      »Woher wissen Sie denn das?« stellte sie die Gegenfrage.

      Michael sah ein, daß er sie über viele Dinge aufklären mußte.

      »Wir haben unsere Teilnahme an der Reise vorher besprochen. Leider erwiesen sich unsere Annahmen als irrig. Oder haben Sie Harry zu der Fahrt auf der ›Manuela‹ überredet? Vielleicht hat Doktor Murphy Ihnen irgendwelche Gründe dafür genannt?«

      Gunhild erblaßte, dann trieb es ihr die Röte in die Stirn.

      »Jetzt halten Sie mich wohl für eine Verräterin?«

      »Ich gebe offen zu, daß ich Sie zuweilen in diesem Verdacht hatte.«

      Vor innerer Erregung preßte Gunhild ihre Handflächen zusammen.

      »Ich verstehe das alles nicht, ich…«

      »Dann will ich Ihnen sagen, wie es ist: Doktor Murphy hat Harry Ohnesorg, weil er ihm als Aufpasser im Wege war, außer Gefecht gesetzt. Er hat dabei allerdings nicht mit der Möglichkeit gerechnet, daß ich auch noch da bin.«

      »Mein Gott«, stieß Gunhild ganz aufgebracht hervor. »Worum geht es hier eigentlich? Doktor Murphy warnt mich vor Ihnen, Sie warnen mich…«

      »Sehen Sie, Gunhild«, Doktor Mayring neigte sein vor Erregung blasses Gesicht ihr zu, »jetzt waren Sie ehrlich. Doktor Murphy hat Ihnen irgendein Märchen erzählt, über das Sie gestolpert sind. Sie halten mich demnach für einen Menschen, der Böses im Schilde führt. Stimmt’s?«

      In Gunhilds Augen lag eine stumme Bitte, als sie nickte.

      »Was hat er Ihnen denn nun eigentlich erzählt?« forschte Michael weiter.

      Gunhild war es wie Schuppen von den Augen gefallen. Alles war Komödie gewesen. Doktor Murphy hatte es meisterhaft verstanden, seinen wahren Grund zu verheimlichen. Und diese Erkenntnis trieb ihr alles Blut zum Herzen.

      »Dann stimmt es auch nicht, daß mein Vater in der letzten Stunde Doktor Murphy gebeten hat, mit mir gemeinsam den Schatz zu suchen?«

      Michael pfiff leise durch die Zähne. Er war sofort im Bilde.

      Nicht nur Freude über ihr ehrliches Bekenntnis erfüllte ihn, auch Mitleid mit dem jungen Geschöpf, das zwischen so vielen Unklarheiten hin und her gerissen worden war.

      »Gunhild«, sagte er warm und herzlich, »ich freue mich, daß Sie mir jetzt nicht mehr mißtrauen.«

      Beschämt streckte sie ihm die Hand entgegen, auf die er einen zarten Kuß hauchte.

      »Nie mehr!« sagte sie leise und fest.

      »Gunhild!« jubelte er. »Dann hast du also kein Spiel mit mir getrieben? Dann liebst du mich wirklich?«

      Gunhild sah ihn nur an, mit ihren großen, klaren Augen, auf deren Grund es feucht glänzte.

      Da preßte er ihre Hand so stark, daß sie schmerzhaft den Mund verzog.

      »An Stelle des Kusses«, raunte er ihr glücklich zu, »den ich dir jetzt geben möchte. Wir heben uns alles für später auf, Liebes.«

      Gunhild atmete tief und befreit auf. Auf einmal war ihr so leicht ums Herz und ihre Seele frei von allem Druck.

      »Und was ist nun als erstes zu tun, Michael?«

      »Vorläufig ist es das beste,


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