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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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Heim geht es ein wenig drunter und drüber. Da wird gebacken, werden Pakete gepackt, heimliche Wünsche aufgeschrieben, und Charlotte ist mit ihrem Zweisitzer viel unterwegs.

      Die gute Delian steht ihr wie immer treu zur Seite. Sie ist selbst zu all den Leuten gegangen, die Charlotte ihr aufgeschrieben hat, um sich nach deren Wünschen und Nötigen zu erkundigen.

      Als sie schüchtern Einspruch erhebt, wird ihr die Antwort zuteil:

      »Lassen Sie mir doch die Freude! Mir ist es gerade, als könnte ich nicht genug Gutes tun, als müßte ich geben und wieder geben, um dafür etwas anderes Schönes einzutauschen.«

      Unter den schlanken Händen des jungen Mädchens erhalten all die großen und kleinen Pakete ihre weihnachtlich-festliche Hülle. Bunte Bänder und würzig duftendes Tannengrün werden geschmackvoll angeordnet. Charlotte Doehner hat dabei glänzende Augen und glühende Wangen. Manchmal seufzt sie vor Glück tief auf.

      Weihnachtsstimmung hat die Bewohner des Hauses erfaßt, vom Küchenmädchen bis zur Hausdame.

      Auch in der »Villa Maria« freut man sich auf das heilige Christfest. Ingrid hüpft und jubelt durch das Haus und singt mit ihrem hellen Stimmchen: »Morgen kommt der Weihnachtsmann…!«

      Klein-Monika, die schon stramm sitzen kann, ist selber anzuschauen wie ein kleiner Weihnachtsengel. Mit ihren dunklen glänzenden Löckchen und den runden Äuglein sieht sie aus wie die frohe Erwartung selbst, und weil Ingrid den ganzen Tag singt, wird auch ihr helles Stimmchen laut.

      Frau Hanna weint heimlich, wenn sie diesen lauten Jubel hört. Immer muß sie an die arme Mutter der kleinen Geschöpfe denken, und das läßt sie gar nicht fröhlich werden.

      Eines Tages ist mit der Mittagspost ein amtlich aussehendes Schreiben für ihren Sohn gekommen. Mit seltsamen Empfindungen hat Frau Hanna es auf seinen Schreibtisch gelegt. Nun beschäftigen sich ihre Gedanken, während sie ihrer Hausarbeit nachgeht, fortwährend mit dem Brief. Was für eine Bewandtnis mag es mit diesem Schreiben haben?

      Abends kehrt Bernd, mit Paketen beladen, heim. Er ist heute sehr heiter, und als Ingrid ihm jubelnd entgegeneilt, zieht er sich rasch, mit geheimnisvollem Lächeln, zurück.

      Frau Hanna wartet geduldig. Sie bringt inzwischen die Kinder zu Bett.

      Merkwürdig schwer sind ihr die Glieder, als sie kurz darauf vor der Tür zu Bernds Zimmer steht. Fast lautlos tritt sie ein.

      Ihr Sohn sitzt regungslos an seinem Schreibtisch, er hat die Arme aufgestützt und den Kopf in die Hände gelegt.

      »Bernd!«

      Er rührt sich nicht, aber er muß dennoch der Mutter Kommen gehört haben, denn ein tiefes Stöhnen entringt sich seiner Brust.

      »Bernd – mein Gott, hast du eine schlechte Nachricht bekommen?«

      Allmählich kommt Leben in ihn. Er läßt die Hände sinken und wendet ihr den Kopf zu. Sein Gesicht ist fahl, die Augen haben einen eigentümlichen Glanz, als habe er Fieber.

      »Bitte, setz dich zu mir, Mutter«, sagt er und rückt einen Stuhl neben sich zurecht.

      Bernd drückt ihr schweigend das Schreiben in die Hand, das sie in ihrer Aufregung kaum zu halten vermag.

      »Mein Weihnachtsgeschenk, Mutter!« kommt es unendlich bitter von seinen Lippen.

      Was sie hier schwarz auf weiß vor sich sieht, vermag sie kaum zu fassen. – Also das ist es gewesen, was Bernd die ganze Zeit mit sich herumgeschleppt hat! In aller Stille hat er die Vorbereitungen getroffen, um niemandem weh zu tun. – Und nun tut es doch sehr weh, gerade so, als sei ihr ein Mensch gestorben, der ihrem Herzen sehr, sehr nahe gestanden hat.

      Das Weihnachtsfest hat ihrem Jungen die Nachricht beschert, daß er wieder frei ist von der ehelichen Verbindung mit Maria.

      Doch mit wieviel Herzeleid, mit wieviel Tränen diese Freiheit wohl errungen sein mag!

      *

      »Ja, ich komme«, sagt Charlotte am nächsten Tag zu Frau Hanna auf deren herzliche Einladung und legt den Hörer wieder in die Gabel zurück. Fast unbewußt ist ihr die Zusage über die Lippen gekommen. Nun ist ihr ganz beklommen zumute. Was wird die liebe Delian dazu sagen?

      Recht bedrückt sucht sie die alte Dame auf. »Delian, ich – ich glaube, ich habe eben eine Dummheit gemacht«, gesteht Charlotte kleinlaut. »Ich habe nämlich eine Einladung zu Imhoffs angenommen.«

      Ganz überrascht sinkt Frau von Delian auf den nächsten Stuhl. »Mein schönes Essen!« jammert sie. »Und die ganze Gemütlichkeit ist hin, Charlotte! Wie konnten Sie die Einladung nur annehmen?«

      »Ich weiß auch nicht, Delian«, verteidigt Charlotte sich schwach und nagt erregt an der Unterlippe. »Ich mußte einfach zusagen – das war ganz eigentümlich.« Dabei blickt sie geistesabwesend in die Ecke, wo die schöne Tanne steht.

      »Erst jetzt ist mir so recht weihnachtlich zumute, Delian.« Und plötzlich huscht sie durch das Zimmer, kniet neben der alten Dame nieder und schlingt die Arme um sie. »Ach, Delian, ich habe ja fieberhaft auf diesen Anruf gewartet! Können Sie mich denn nicht verstehen? Was nutzt mir aller Glanz hier, wenn ich heute, gerade heute, nicht bei Imhoff und seinen Kindern sein darf!«

      Die alte Dame liebkost den blonden Kopf, der still in ihrem Schoß ruht; dabei arbeiten ihre Gedanken ununterbrochen. Wie eine Mutter versteht sie das ihrer Sorge anvertraute Menschenkind. Sie müßte herzlos sein, wollte sie noch ein hartes Wort über ihre Enttäuschung sagen.

      Dann hat sie einen Ausweg gefunden. Sie richtet Charlotte liebevoll auf. »Ich hab’s, Charlotte«, sagt sie. »Wir feiern trotzdem unser Fest, nur etwas früher als vorgesehen. Aber Sie dürfen mich heute nicht allein lassen, das bitte ich mir aus. Ich werde mich ganz einfach mit einladen.«

      »Delian!« jubelt Charlotte und umhalst die alte Dame stürmisch.

      »Sie finden doch immer einen Ausweg! Selbstverständlich kommen Sie mit, Sie sind herzlich eingeladen. Bitte, bereiten Sie alles vor, ich ziehe mich inzwischen um.«

      Noch einen herzlichen Kuß drückt sie Frau von Delian auf die Wange, dann huscht sie hinaus.

      *

      Mit roten Bäckchen und wehenden Locken kommt Ingrid Charlotte entgegengeflogen. »Tante Charlotte, der Weihnachtsmann kommt!« plappert sie eifrig und geheimnisvoll. »Er hat schon ein paarmal an der Tür geklopft! Huch, ich – ich habe schnell noch mal mein Gebet hergesagt! Ich kann es, Tante Charlotte, ich bleibe nicht einmal stecken!«

      Charlotte drückt das Mädchen an sich, und Ingrid schlingt die Arme zärtlich um den Hals der Tante.

      »Ich bin ja sooo neugierig, Tante Charlotte! Ob ich wohl mein Puppenhaus bekomme?«

      »Vielleicht!« meint Charlotte und blinzelt die Kleine lachend an. Die Fragen hören nicht auf, die Ingrid atemlos hervorbringt, bis Bernd erscheint und sie sanft, aber energisch von Charlotte wegzieht.

      »Nun troll dich, Kleines, geh zu Anni. Tante Charlotte bleibt noch lange bei uns, und heute darfst du auch länger aufbleiben als sonst.«

      Ingrid zieht ein Schmollmünd­chen, seufzt herzzerbrechend auf und folgt nur widerstrebend der Aufforderung des Vaters.

      Hochgewachsen und breitschultrig, mit dem schmalen, interessanten Kopf und dem männlichen Ernst auf den scharfgeschnittenen Zügen, macht Bernd im Gesellschaftsanzug eine sehr gute Figur.

      Auch Charlottes Herz hämmert bei seinem Anblick ungestüm, doch sie begrüßt ihn unbefangen.

      »Darf ich Sie für einen Augenblick zu mir bitten, Charlotte?« fragt Bernd, als er ihr den Pelzmantel von den Schultern nimmt.

      »Bitte, Bernd.« Von dem eigenartigen Klang seiner Stimme unwillkürlich berührt, folgt sie ihm.

      Höflich läßt Bernd ihr den Vortritt, als sie vor seinem Zimmer angelangt sind. Zögernd tritt Charlotte ein, er rückt ihr neben der Couch einen Sessel zurecht.

      »Bitte


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