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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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schließt sie herzlich in die Arme und küßt sie innig auf die verwunderten Blauaugen. »Mein kleiner Liebling, rede nur so, wie du denkst. Jetzt bin ich eben deine Tante Mutti und nachher deine Mutti, nicht wahr?«

      Dieser Freundschaftsbund wird nochmals mit einer stürmischen Umarmung und einem Kuß besiegelt, dann springt Ingrid von Charlottes Schoß; denn schon lange hängen ihre Augen verlangend an ihrem Puppenhaus.

      »Darf ich nun wieder spielen, Tante Mutti?«

      »Gewiß, Ingrid.« Charlotte blickt sich suchend um und gewahrt Hans Kersten. Er sitzt unter dem Baum, hat die kleine Monika auf den Arm genommen und läßt sie mit den dicken Patschhändchen in das Zuckerzeug greifen. Jedesmal, wenn sie einen der bunten Kringel erhascht hat, kräht sie vergnügt auf.

      Charlotte nimmt ihm das Kind ab und setzt sich mit ihm zu Bernd, der aus glücklichen Augen auf das reizende Bild schaut. Verklärt sind die feinen Züge des jungen Weibes, so daß es ihm ganz warm ums Herz wird.

      Dieser Weihnachtsabend, der Charlotte endlich die Erfüllung ihres geheimsten Wunsches gebracht hat, wird für die Kleinen wie für die Erwachsenen zu einem großen Erlebnis.

      Endlich sind die Kinder zu Bett gegangen. Die Erwachsenen bleiben – feierlich gestimmt – noch beieinander.

      Allmählich brennen die Kerzen nieder.

      Da wird es plötzlich im Hause lebendig. Eine frische Stimme hört man deutlich aus dem Gewirr heraus, und die Anwesenden sehen sich überrascht an.

      »Das ist Bob«, entfährt es Charlotte.

      Tatsächlich erscheint Bob Rodisch wenige Augenblicke später, begleitet von seinem Vater. »Wir wollen unsere Geschenke abholen«, platzt Bob in das feierliche Schweigen, und sofort kommt fröhliche Stimmung auf.

      »Ich muß schon sagen, du bist ein ganz herzloses Geschöpf«, grollt Christoph Rodisch. »Uns zum Weihnachtsabend zu versetzen, einfach auszufliegen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen –«

      Charlotte hält ihm die Hand vor den Mund: »Pst, Onkel, wer wird heute streiten!« Dabei glänzen ihre Augen so verräterisch, daß Christoph Rodisch stutzig wird.

      »Mädel, du siehst ja aus wie der Weihnachtsengel«, sagt er beinahe andächtig.

      »Onkel«, wie in Glut getaucht ist plötzlich Charlottes schmales Gesicht, »ich muß dir ein Geständnis machen.«

      Christoph Rodisch macht es sich bequem, während Bob die andern begrüßt und seinen Platz zwischen Bernd und Kersten findet. »Ein Geständnis? Willst du noch vor Schluß des alten Jahres deine Seele erleichtern?« scherzt Christoph Rodisch.

      »Onkel, ich – ich bin seit ein paar Stunden Bernd Imhoffs Braut.«

      Nach dieser Erklärung bleibt es still. Charlotte tritt hinter Bernds Stuhl und legt ihre Hand auf seine Schulter, als wollte sie damit ihre Zugehörigkeit zu ihm auch äußerlich betonen.

      »Mädel!« ruft Christoph Rodisch, und er weiß nicht, soll er vor Freude zuerst Bernd oder Charlotte umarmen? Doch dann springt er wie elektrisiert auf und bringt seine Glückwünsche an. – Nachdem er wieder seinen Platz eingenommen hat, taucht plötzlich ein anderes Bild vor ihm auf. Damals lehnte ein dunkelhaariges Geschöpf an Bernds Seite – ebenso glücklich wie Charlotte jetzt – und wie hatte das alles geendet?

      Merkwürdig ist ihm zumute, so, als käme eine Ahnung von etwas Unheilvollem über ihn. Doch er weist, ärgerlich über sich selber, diese trüben Gedanken energisch von sich. Um sich dieses unbehaglichen Gefühles zu erwehren, greift er zum Glase.

      »Auf euer Glück!« sagt er ungewöhnlich ernst.

      Die Gläser klingen zusammen.

      Bob, allzeit zum Scherz bereit, ist von Charlottes Nachricht wie benommen. In seinem festen Händedruck liegen seine Glückwünsche. Wenn zwei Menschen ihm nahestehen, dann sind es Bernd und Charlotte.

      »Alles Gute, Charlotte!« sagt er sichtlich ergriffen und halt ihr sein Glas entgegen.

      Charlottes Hand zittert. Auch sie überkommt eine plötzliche Unruhe. Sie kann sich nicht erklären, warum, aber sie ist da. Und als sie ihr Glas dem seinen entgegenhält, da schlägt es zu Boden, wo es klirrend zerschellt.

      *

      Tage, Wochen und Monate sind ins Land gegangen. Es ist Frühling geworden, und überall beginnt es zu sprießen und zu keimen. Am Bach blühen die Veilchen, und der Krokus schmückt die Wiesen in allen Farben. In dem weiten Park, der Charlotte Doehners Villa umgibt, tummelt sich Ingrid und schiebt mit nimmermüder Geduld das Wägelchen mit der kleinen Monika vor sich her.

      Charlotte, die schon vor ein paar Wochen Frau Imhoff geworden ist, schaut mit strahlenden Augen auf die reizende Gruppe. Sie ist namenlos glücklich – so glücklich, daß ihr mitunter das Herz weh tut. Denn sie darf immer um den geliebten Mann sein, täglich für ihn sorgen, was sie mit unaufdringlicher Liebe tut.

      Es ist kein berauschendes Glück, wohl aber ein stilles, heißerkämpftes, an das sie sich mit der ganzen Inbrunst der liebenden Frau klammert. Sie ist sich selbst gegenüber ehrlich, die schöne junge Frau, denn sie weiß, ganz wird Bernds Herz sich ihr schwer erschließen. Aber sie verliert nicht die Hoffnung. Er hat sie lieb auf seine Art, achtet und schätzt sie, ja verehrt sie, denn Charlotte ist seinen Kindern eine überaus zärtliche, fürsorgliche Mutter.

      Bernd ist mitunter ganz verzweifelt, daß er Charlotte, die ihm von Stunde zu Stunde unentbehrlicher wird, nicht die Liebe entgegenbringen kann, die sie verdient. Aber die Kinder danken es ihr reichlich durch schrankenlose Hingabe; und da sie immer wieder versichert, daß ihr nichts, aber auch gar nichts fehle, daß sie im weitesten Umkreis wohl die glücklichste, geliebteste Frau sei, verflüchtigen sich Bernds heimliche Gewissensbisse nach und nach.

      Mit schnellen Schritten hat Charlotte die Kinder erreicht. »Die Sonne geht hinter die Wolken«, sagt sie, »es ist noch immer kalt, laßt uns lieber ins Haus gehen.«

      Sie fährt den Wagen durch den Garten bis zur Haustür. Dort nimmt sie Monika aus den Kissen, die sofort die Ärmchen um Charlottes Hals legt.

      In der geräumigen, sehr gemütlichen Diele ist es anheimelnd warm. Ingrid trollt mit dem Hunde herum, bis Charlotte lachend Einhalt gebietet.

      »Oma!« ruft Ingrid. Sie läßt von dem Hunde ab und stürzt Frau von Delian, die inzwischen zur »Oma« erhoben worden ist, entgegen. Sie hängt mit schwärmerischer Liebe an der alten Dame, die selbst für die größten Dummheiten der Kleinen eine Entschuldigung findet. »Oma, fahren wir heute in die Stadt? Mutti hat es versprochen. Wir gehen in den Zoo, Monika will die Löwen sehen.«

      Frau von Delian beugt sich zu der Kleinen nieder. »Soso, Monika will die Löwen sehen?« fragt sie belustigt. »Du wohl nicht?«

      »Doch, ich auch – und die Elefanten und die Bären. Oma, kaufst du mir einen Bär – einen richtigen, lebendigen Bär?«

      »Muß es denn gerade ein Bär sein?« fragt Frau von Delian ganz ernsthaft, und das Kind nickt eifrig.

      Charlotte lächelt nachsichtig. »Wenn es nach Ingrid ginge, könnten wir hier selber einen Tiergarten eröffnen.«

      »Ach, Mutti, du hast sie ja auch lieb, die niedlichen Putzelchen, nicht wahr?«

      Das stimmt allerdings, dagegen kann Charlotte nichts sagen. Sie blickt von dem Kinde weg zu ihrer Getreuen. »Wir kommen wohl nicht drum herum, Delian. Also fahren wir in den Zoo.«

      Jubelnd fällt Ingrid Charlotte um den Hals.

      Als Charlotte später Bernd an der Mittagstafel gegenübersitzt, da strahlt ihr Gesicht vor Glück, Liebe und Güte.

      »Wir fahren heute in die Stadt, Bernd«, erzählt Charlotte, »ich nehme beide Kinder mit.«

      Bernd ist wieder der tatkräftige starke Mann von früher. Die hellen Augen blitzen in dem gebräunten Gesicht. Seine Bewegungen sind ruhig und ausgeglichen. Der Frieden seines Hauses, das Behagen darin, haben einen sehr heilsamen


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