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Butler Parker Jubiläumsbox 8 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Jubiläumsbox 8 – Kriminalroman - Günter Dönges


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ihre Freundin dürfte nicht uninteressant sein.«

      »Ich habe schon mit Mr. Rander darüber gesprochen«, antwortete Porters. »Wir werden uns ausschließlich mit dieser Sache befassen. Das wäre doch gelacht, wenn wir den Mörder nicht schnell finden würden.«

      »Ich bin ganz sicher, Mr. Porters, daß Mrs. Bracer uns einige Tatsachen vorenthalten hat«, sagte Butler Parker. »Ihr leider verstorbener Mann hielt sie für gefährdet. Mrs. Bracer aber will nichts davon wissen.«

      »Wir werden ihr bald auf die Schliche kommen«, sagte Porters und gähnte. »Halten Sie sie für verdächtig, Parker?«

      »Da mochte ich mich lieber nicht festlegen«, erwiderte Josuah Parker zurückhaltend.

      »Interessieren würde mich, in welchem Nachtclub sie arbeitet und mit welchen Personen sie befreundet ist.«

      Von der Straßenecke aus zeigte Parker, wo Mrs. Bracer nun wohnte. Er beschrieb die Lage der Wohnung und verabschiedete sich anschließend von Porters.

      Aber er fuhr nicht gleich nach Hause, also zu Mike Rander. Parker baute sich mit seinem Wagen so auf, daß er den Eingang zur Bierbar gut übersehen konnte.

      Seine Wachsamkeit sollte sich lohnen.

      Nach zehn Minuten verließ der Krakeeler die Bar. Er war sehr unsicher auf seinen stämmigen Beinen, aber diese Unsicherheit rührte ganz gewiß nicht nur vom Alkohol her. Ihm staken noch die Niederschläge in den Beinen.

      Der Mann hatte es eilig, wegzukommen. Da er keinen Wagen hatte, mußte Parker aussteigen. Er hakte sich den Universalschirm über den linken Unterarm, kontrollierte den Sitz seiner schwarzen Melone und folgte dem Schläger, der auf ein Gewirr kleiner und enger Gassen zuhielt...!

      *

      Butler Parker war ein sehr vorsichtiger Mensch. Er hielt nichts davon, in fremde Fallen zu laufen.

      Er konnte das Gefühl nicht loswerden, daß der Krakeeler aus der Kneipe ihm etwas vormachte. Der Mann übertrieb seine Trunkenheit um einige Grade. Er wollte den Butler augenscheinlich in Sicherheit wiegen und ihn arglos werden lassen.

      Selbstverständlich folgte der Butler dem Manne nach wie vor. Aber er schaltete auf allergrößte Vorsicht um und rechnete damit, plötzlich angefallen zu werden.

      Möglichkeiten dazu boten sich genug. Der Krakeeler hatte eine kleine Nebenstraße betreten, die kaum Licht aufwies. Hier gab es Mietskasernen, lange und hohe Fabrikmauern, drohende Torbogen und enge Niedergänge, die zu Kellerwohnungen führten. Wer wollte, konnte sich hier wunderbar verstecken und in den Hinterhalt legen.

      Nach außen hin wirkte der Butler gelassen, ja seine Art bedächtig weiterzugehen, wirkte ungemein naiv. Rechnete er nicht mit Schwierigkeiten? War er seiner Sache so sicher?

      Das war natürlich nicht der Fall.

      Josuah Parker paßte scharf auf. Da sein Mißtrauen einmal geweckt war, pflegte er es. Ihm kam zustatten, daß er Gummisohlen unter den Schuhen hatte. Seine Schritte waren unhörbar, dafür aber konnte er die harten Schritte des Krakeelers hören, der seiner Schätzung nach nun etwas schneller vorausschritt.

      Dann waren die Schritte nicht mehr zu hören.

      Parker blieb sofort stehen und lauschte. Ganz in der Nähe mußte der Messerstecher in Deckung gegangen sein. Ob er diesmal eine Schußwaffe benützen würde?

      Um das herauszufinden, wandte der Butler einen uralten Kavallerietrick an. Er drehte sich nämlich plötzlich auf den Absätzen herum und ging hastig zurück, als habe er seinen Gegner bereits gesehen und wollte sich retten. Damit provozierte er den Messerstecher. Der mußte glauben, es sei höchste Zeit, seinen Angriff auszuführen.

      Der Krakeeler hatte sich tatsächlich ganz in der Nähe hinter einem Treppenvorbau aufgehalten. Jetzt ging er daran, zu retten, was noch zu retten war.

      Er stürzte aus seinem Versteck heraus und versuchte, Parker anzufallen. Auf seine Schußwaffe verzichtete er. In seiner Rechten hatte er nur einen Totschläger. Der mußte in seiner breiten, schaufelförmigen Hand eine vernichtende Waffe sein.

      Butler Parker horte die schweren, schnellen Schritte hinter sich, fühlte, daß er nicht weiterlaufen durfte, und wandte sich hastig um. Aber er hatte sich in der Distanz verrechnet. Der Krakeeler schlug bereits zu.

      Parker wurde voll getroffen.

      Genauer gesagt, der Totschläger, ein Stück Gummischlauch, der mit Blei gefüllt war, traf haargenau die Kopfbedeckung des Butlers und trieb sie ihm in die Stirn.

      Der Butler ging in die Knie.

      Er rutschte gegen ein rostiges Geländer, hielt sich aber absichtlich nicht fest, sondern ließ sich haltlos zu Boden sinken. Der Halunke, der sein Mordinstrument zu einem erneuten Schlag hochgerissen hatte, grinste zufrieden. Schließlich kannte er die Wirkung seiner Schläge. Wenn sein Opfer mit einem Schädelbruch davonkam, hatte es großes Glück gehabt...

      Der Gangster blieb einige Sekunden abwartend stehen und schleifte Parker dann in einen dunklen Torbogen. Weich und schlaff ließ sich der Körper des Butlers bewegen.

      Der Gangster suchte nach dem Messer, das Parker ihm abgenommen hatte. Es war seine Lieblingswaffe. Und er war ganz versessen darauf, Parker damit den Rest zu geben.

      Die Hand des Schlägers tastete die Kleidung des Butlers ab, suchte nach dem sichergestellten Messer. Das war nicht einfach, weil Parkers schwarzer, weitfallender Covercoat überraschend viele Taschen aufwies.

      Plötzlich schrie der Gangster auf, als hätte ihn der Teufel persönlich in seinen Klauen.

      Seine suchend ausgestreckte Hand war wie in einen Schraubstock geraten. Ein kurzer, schneller Ruck, und der Gangster vollführte einen Salto und landete klatschend auf dem Rücken. Der Aufprall war derart heftig, daß er nach Luft schnappte. Bevor er sich wieder aufrappeln konnte, war Parker bereits über ihm.

      Was nun folgte, war kurz und peinlich.

      Der Gangster erhielt eine Lektion wie noch nie vorher in seinem Leben. Was mit ihm passierte, konnte er später nicht mehr genau berichten. Er kam nicht dazu, auch nur die geringste Abwehrbewegung zu machen. Das Ende vom Lied war, daß er stöhnend und restlos ausgepumpt liegenblieb.

      Parker richtete sich auf und klopfte sich bedächtig seine Kleidung ab. Er steckte ein paar Dinge ein, die er in den Taschen des Mannes gefunden hatte, brachte mit einiger Mühe die in die Stirn getriebene Melone wieder in die richtige Lage und verließ den Schauplatz seiner erzieherischen Tat.

      Parker dankte auf dem Rückweg der Stahleinlage seiner Melone, die sich wieder einmal als lebensverlängernd erwiesen hatte.

      Zehn Minuten später erreichte der Butler die Seitenstraße, in der sein hochbeiniges Monstrum stand. Parker setzte sich ans Steuer und fuhr in durchaus zivilem Tempo zurück zum Michigan Boulevard, um seine Arbeit für die Nacht zu beschließen.

      Mike Rander erwartete bereits seinen Butler.

      Parker erreichte den Bungalow auf dem Dachgarten, entledigte sich seines Covercoats und warf einen prüfenden Blick auf die Melone, die den schweren Schlag mit dem Totschläger abgewehrt hatte. Nur ein paar feine Kratzer zeigten an, was sich in der Dunkelheit abgespielt hatte.

      »Ich habe das deutliche Gefühl, Parker, daß Sie in der letzten Stunde nicht untätig gewesen sind«, sagte Mike Rander lächelnd.

      »Ihr Gefühl in Ehren, Sir«, antwortete Parker. »Man hatte sich darauf versteift, mich umzubringen. Verständlicherweise mußte ich darum zu Gegenmaßnahmen übergehen.«

      »Das kann ich mir gut vorstellen.«

      »Wenn Sie gestatten, möchte ich Ihnen zwei Messer vorlegen, Sir, die ich einsammeln konnte«, redete Parker gelassen weiter. »Wenn mich nicht alles täuscht, müssen sie von einer Hand geworfen worden sein.«

      »Sie sprechen von zwei Messern?«

      »Wenn ich sie Ihnen vorlegen darf?«

      Parker packte


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