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G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. WacoЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco


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      Und dieser Mensch ist seltsam ruhig.

      Der Mann sitzt mit angezogenen Knien auf der Pritsche, hat die Hände um seine Knie geschlungen und sieht ihn an.

      Es ist ein völlig ruhiger, forschender Blick. Der Mann bewegt sich überhaupt nicht, nicht einmal die Augen scheinen sich zu bewegen. Er sitzt da wie eine Puppe, die man in das Jail gebracht und auf eine Pritsche in der anderen Zelle gesetzt hat.

      Der Mann ist nicht alt, er mag sechsundzwanzig, höchstens achtundzwanzig Jahre alt sein und trägt einen vielleicht zwei, drei Tage alten Stoppelbart. Sein Gesicht ist oval, ein fester und doch nicht zu harter Mund, braune dunkle Augen, starke Augenbrauen und eine gerade Nase. Er trägt ein altes Hemd, das auseinanderzufallen scheint, denn es ist mehrfach geflickt und seine ehedem graue Farbe, die man noch unter den Achselhöhlen und unter dem Kragenansatz erkennen kann, ist aus geblichen. Der Mann trägt eine Leinenhose, wie man sie bei jedem

      Rancharbeiter findet, keine Stiefel, sondern derbe Schnürschuhe und hat den Hosenlatz vorn weit übereinandergeknöpft. Die Hose ist ihm also viel zu groß.

      Er sieht ihn an, wie einen Mann, den er studieren will. Und er ist seltsam blaß, das fällt Angus Haley innerhalb von einer Minute auf. Entweder ist dieser Mann sehr lange krank gewesen oder er sitzt schon einige Zeit im Jail.

      Dann plötzlich krümmt sich der Mann zusammen.

      Er macht es auf eine seltsam schnelle, hastige Weise. Sein Oberkörper knickt ein, er preßt blitzschnell beide Hände an den Mund und krampft sich völlig zusammen.

      Er hustet, die Hände fest vor den Mund gepreßt, in denen – weiß Gott woher – ein schmutziges Tuch aufgetaucht ist. Tränen sind plötzlich in seinen Augen, die grade noch groß, braun und seltsam leuchtend auf Angus geblickt haben.

      Es dauert vielleicht eine halbe Minute, ehe sein Hustenanfall vorbei ist. Dann nimmt er das Tuch, wischt sich über den Mund und steckt es hastig ein, als wenn niemand etwas von dem Tuch sehen darf.

      »Entschuldige«, sagt er dann leise mit einer angenehmen leisen Stimme, die Angus durch ihre Sanftheit erschrickt. »Hast du dich erschrocken, Angus?«

      »Ja«, sagt Angus langsam. »Du hast sehr ruhig gesessen.«

      »Ich habe dich beobachtet, schon eine halbe Stunde lang«, erwidert der Mann sanft. »So lange bist du hier drin. Es hat einigen Lärm bei deiner Einlieferung gegeben, Angus, aber Turgill ist nicht der Mann, der sich nicht Zuschauer und Neugierige vom Leib halten kann. Jetzt ist alles ruhig, sie sind fort. Hast du Schmerzen?«

      »Ja«, sagt Angus leise. »Ziemliche. Er hat mich niedergeschlagen. Vielleicht hat er gewußt, daß ich ihn sonst überlistet hätte, weißt du. Wer bist du – was machst du hier?«

      Der Mann sieht ihn an und lächelt. Dieses Lächeln kommt Angus irgendwie unwirklich vor. Er hat schrecklich viele Leute getroffen, der Angus Haley, aber niemand hat jemals so seltsam gelächelt wie dieser Mann.

      »Du kannst Rual zu mir sagen, Angus.«

      »Und sonst nichts, Rual?«

      »Nein, sonst nichts«, murmelt der Mann und zuckt bedauernd die Schultern. »Sie nennen mich alle Rual, einige sagen auch, ich sei ›der Lächler‹, aber ich bin für dich Rual. Du hast nie von mir gehört, nicht wahr?«

      »Nein, nie.«

      »Das dachte ich schon, du bist sehr lange nicht zu Hause gewesen, siebeneinhalb Jahre, nicht wahr? Angus, ich glaube, jemand kommt jetzt, wir reden nachher weiter.«

      Angus hört nichts, aber der Mann, der sich Rual nennt, blickt auf die Tür und sinkt nach hinten auf seine Pritsche. Er hat eine geschickte Art, sich hinzulegen, es ist mehr ein Rollen, mit dem er auf die Pritsche sinkt. Und einen Augenblick lang hat Angus das bestimmte Gefühl, daß dieser Mann dies Rollen schon viele hundert Tage geübt und ausgeführt haben muß.

      Dann geht tatsächlich die Tür auf.

      Angus Haley liegt still, er sieht auf die Tür und die beiden Männer. Aber hinter den beiden Männern, die durch die Tür treten, sieht er noch mehr.

      Im Office ist noch ein Mann, neben dem Mann aber steht ein Mädchen. Einen Moment erinnert er sich an das Gesicht des Mädchens. Sie ist blond, trägt das Haar zu einem Knoten und erinnert an… Dann weiß er es, denn er hat Mark vor sich, Mark ist schon am Gitter. Und das Mädchen ist Jane Harfield, es gibt keinen Irrtum mehr. Sein Bruder hat Jane mitgenommen. Vielleicht hat Jane auch ihren Kopf durchgesetzt und ihn, den wilden Bravado, der immerhin der Bruder Mark Haleys ist, sehen wollen. Angus erinnert sich, daß Jane schon als Mädel eigenwillig war. Sie ist das einzige Kind der Harfields – es gibt viele eigenwillige und verzogene Einzelkinder.

      Turgill hat die Arme verschränkt und lehnt sich an die Wand.

      »Fünf Minuten«, sagt er, als wenn er es schon einmal gesagt hat. »Du hast gehört, nicht mehr, Mark.«

      Mark sieht sich eine Sekunde scharf um. In seinem strengen, jetzt kühlen und völlig beherrschten Gesicht zuckt es kurz.

      »Ich rede so lange ich will, verstanden? Und wenn ich aus El Paso den besten Anwalt holen muß, Hank, er wird ihn bekommen. Hallo, Angus!«

      »Hallo«, sagt Angus kühl, knapp und sicher. »Was willst du, Mark.«

      »Dir sagen, daß ich dir einen Anwalt besorge, er wird morgen hier sein. Diese Anklage ist lächerlich, denn Wagner hat zuerst geschossen, wie? Es gibt Zeugen dafür, daß er zuerst gefeuert hat. Der Anwalt wird dich herausholen.«

      Angus verzieht keine Miene, aber er erkennt in dieser Minute, daß Mark sich entschieden hat. Es muß ihm unheimlich schwer geworden sein, für sich eine Entscheidung zu treffen, aber – er hat sie gefällt.

      »Ich brauche keinen Anwalt, Mark.«

      »Hör auf, jetzt rede ich. Du hörst auf, mit dem Kopf gegen die Wand zu laufen. Alles, was du brauchst, wirst du bekommen, Angus. Gewiß hat dein Partner mit der Schießerei angefangen, aber Wagner hat dich verwundet. Ich glaube, darin liegt nicht viel, vielleicht sogar ein Freispruch.«

      »Du wirst jemanden fragen müssen, wenn du den Anwalt bezahlst«, sagt Angus trocken. »Zudem – ich habe gesagt, daß ich keinen Anwalt will. Kommt einer, dann redet er für die Katz. Du hast es nicht nötig, auch noch mit dem alten Mann Streit zu bekommen. Ich will das nicht.«

      »Er hat damit nichts zu tun, ich bezahle es von meinem Geld.«

      »Von deinem? Wie ich den alten Mann kenne, besitzt du gerade dein Pferd und das, was du am Leib trägst. Du hast keine Summe, die groß genug ist, um einen Anwalt zu bezahlen. Also, woher kommt das Geld?«

      Einen Augenblick preßt Mark fest die Kiefer aufeinander. Er schweigt, doch da sagt das Mädchen es ist nun an der Tür:

      »Von mir, Angus.«

      Einen Moment lang ist Angus schockiert. Er sieht seinen Bruder an, dessen Gesicht jetzt wie eine Maske wirkt.

      »Danke«, sagt er dann kühl. »Jane, ich bin es gewohnt, mir selbst zu helfen. Kein Haley würde jemals Geld annehmen, das er sich nicht selbst verdient hat. Es tut mir leid, ich brauche kein Geld, ich brauche auch keine Hilfe. Noch kann ich mir selbst helfen. Und dann gibt es eine Kleinigkeit, die hier niemand weiß. Ich habe Wagner nicht angeschossen.«

      Das Mädchen ist bei seinen Worten bleich geworden. Angus weiß genau, daß er sie getroffen hat. Sie hat, vielleicht aus einer Laune heraus oder um Mark zu helfen, das Geld geben wollen. Sie fühlt sich in ihrem Stolz gekränkt.

      Mark aber sieht ihn groß und durchbohrend an.

      Hank Turgill tritt einen Schritt vor und blickt genauso bestürzt zu ihm hin wie Mark.

      »Du hast…«, will Mark beginnen, aber da legt ihm Turgill die Hand auf den Arm und sagt hart:

      »Sei still, ich frage. Angus, du behauptest, daß du Wagner nicht getroffen hast? Wer dann, kannst du mir das auch sagen?«

      »Ich


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