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Mami Staffel 7 – Familienroman. Lisa SimonЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 7 – Familienroman - Lisa Simon


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hatte. Im selben Moment, als sich Nicole am Telefon mit ihrem Namen gemeldet hatte, wußte sie es: Es war soweit! Und ihre Aufgabe war es, der jungen Mutter so schonend wie möglich beizubringen, daß es keine Möglichkeit gab, daß sie ihren Sohn zurückbekommen würde.

      Sorgfältig suchte Frau Berkefeld nach den richtigen Worte. »Nicole, es tut mir leid, aber Ihr Sohn hat bereits neue Eltern.«

      »Das weiß ich doch! Aber immerhin bin ich die leibliche Mutter, da muß es doch vom Gesetz her eine Möglichkeit geben, mein Kind zu bekommen.«

      »Das Gesetz schreibt vor, wenn ein Adoptionsantrag unterschrieben wurde, daß die leibliche Mutter keine Rechte mehr an ihrem Kind hat. Und Sie, Nicole, haben einen Tag nach der Entbindung voll bewußt diesen Antrag unterschrieben. Ja, Sie haben die Beamtin vom Jugend-amt direkt bekniet, endlich unterschreiben zu dürfen.«

      Am anderen Ende der Leitung war es still geworden. Erst nach ein paar Sekunden kam die zögernde Frage: »Gibt es denn nicht so etwas wie eine Probezeit?«

      »Sicher gibt es die, das ist die sogenannte Pflegschaft. Damit bleibt einer Mutter immer die Chance, ihr Kind, das bei Pflegeeltern lebt, eines Tages zu bekommen. Ich habe Ihnen diese Möglichkeit doch angeboten, erinnern Sie sich denn nicht mehr?«

      Doch, Nicole erinnerte sich sehr wohl daran, aber sie hatte nichts davon wissen wollen, sondern auf eine schnelle und endgültige Adoption gepocht.

      Kleinlaut sagte sie jetzt: »Doch, Sie haben Ihr Bestes getan, um mir eine Adoption auszureden, aber es werden doch sicherlich öfter Frauen ihre Meinung danach ändern.«

      »O ja, das kommt schon mal vor. Doch diesen Frauen kann ich nur dasselbe sagen wie Ihnen, nämlich, daß sie sich damit abfinden müssen, für immer auf ihr Kind zu verzichten.«

      »Verzichten?« Nicoles Stimme klang weinerlich. »Aber das kann man doch nicht einfach machen. Margret, Sie müssen mir helfen.«

      »Es tut mir wirklich leid, aber ich kann Ihnen nicht helfen. Warum gehen Sie nicht zum Jugendamt und fragen dort nach einer Alternative? Ich möchte Ihnen aber keine Hoffnungen machen, dort wird man Ihnen genau dasselbe sagen wie ich es getan habe.«

      Nicole schluckte. »Gut, können Sie mir wenigstens den Namen der zuständigen Sachbearbeiterin geben?«

      »Selbstverständlich.« Frau Berkefeld kramte in einem Stoß Papieren, bis sie das Gewünschte gefunden hatte. »Die Frau heißt Heidemarie Becker, Zimmer 34. Ich kann Ihnen auch die Durchwahlnummer geben.«

      Nach diesem Gespräch stützte Margret die Hände auf die Schreibtischplatte. Sie hatte die sympathische Nicole in ihr Herz geschlossen, hatte beizeiten gemerkt, daß hinter der harten Schale ein weicher Kern steckte. Doch was hätte sie mehr tun können als Nicole zu raten, sich die Adoption gut zu überlegen? Sie war immerhin vierundzwanzig Jahre alt und keine unerfahrene Siebzehnjährige, die noch nicht wissen konnte, was sie tat…

      *

      Resigniert legte Nicole den Hörer zurück. Das Gespräch mit dieser Frau Becker war nicht so verlaufen, wie Nicole es sich gewünscht hätte. Fast dieselben Worte hatte sie gebraucht wie Margret Berkefeld. Gern könne Nicole persönlich kommen, hatte Frau Becker gesagt, das würde jedoch nichts an der Tatsache ändern, daß sie kein Recht hatte, irgend etwas über ihren Sohn zu erfahren, geschweige ihn zu sich nehmen zu können.

      Trotzdem nahm sich Nicole vor, zum Jugendamt zu gehen. Es mußte doch eine Chance für sie geben!

      Das Läuten des Telefons schreckte Nicole aus ihren Gedanken. Zerstreut nahm sie ab.

      »Hallo, Nicole! Ich bin’s!« ertönte Rainers heitere Stimme.

      Nicole stellte verwundert fest, daß sie überhaupt nicht mehr an den Mann dachte, von dem sie geglaubt hatte, ohne seine Gegenwart nicht existieren zu können! Diese Erkenntnis machte sie direkt froh.

      Ohne Nicole zu Wort kommen zu lassen, sprach Rainer weiter. »Wie geht es dir? Ich habe gehört, daß du… nicht mehr schwanger bist.«

      »Das stimmt.« Nicoles Stimme klang verbittert. Am liebsten hätte sie dem Mann am anderen Ende der Leitung zugeschrien: Du bist mitschuldig, daß ich meinen Sohn nicht bei mir haben darf!

      Laut sagte sie: »Mir geht es übrigens ganz gut.«

      »Aha, arbeitest du wieder?«

      Als Nicole bejahte, fragte er: »Ist dein neuer Chef schon da?«

      »Nein, er wird erst in den nächsten Wochen erwartet.« Nicole erschauerte innerlich. Mit kei-

      nem Wort fragte Rainer wenig-stens, ob er Vater eines Jungen

      oder eines Mädchens geworden

      war – und das Erschreckende

      war, daß sie selbst vor gar nicht

      langer Zeit ebenso gleichgültig

      dem Kind gegenüber gewesen

      war!

      »Wenn du Lust hast, können wir ja in der nächsten Zeit mal zusammen essen gehen«, kam es selbstsicher von Rainer.

      Es war doch noch gar nicht lange her, da hätte Nicole für diese Worte alles gegeben, aber jetzt blieb sie ruhig und beherrscht.

      »Ich werde in Zukunft wenig Zeit zum Ausgehen haben«, sagte sie schließlich. »In der Kanzlei gibt es allerhand zu tun. Die Bauarbeiter sind da und richten zwei bisher unbenutzte Räume als weiteres Büro ein. Meine Aufgabe ist es, dieses neue Büro einzurichten mit allem Nötigen, was man als Chefsekretärin so braucht.« Sie mußte sich auf die Zunge beißen, um nicht hinzuzufügen, daß sie sich außerdem mit den Behörden herumschlagen wollte, um ihren Jungen zu bekommen.

      »Ach so.« Rainers Stimme klang nicht mehr so selbstsicher!

      Vermutlich hatte er endlich begriffen, daß Nicole kein Interesse mehr an ihm hatte. Nach ein paar belanglosen Sätzen beendete er das Gespräch, und Nicole atmete erleichtert auf. Von Rainer würde sie wohl nie wieder etwas hören und sehen, und das war gut so. Sie wollte ihren Sohn lieber allein großziehen als mit einem Vater, der nur seinen Job im Kopf hatte und sich aus Kindern nichts machte…

      *

      Für den Besuch beim Jugendamt am nächsten Tag hatte sich Nicole besonders sorgfältig zurechtgemacht; sie wollte schließlich einen guten Eindruck hinterlassen, damit Frau Becker sah, daß sie sehr wohl eine gute Mutter sein konnte.

      Nicole hatte sich extra den Vormittag frei genommen für diesen Besuch. Nur Gabi Ebeling wußte den Grund. Sie hatte ihr auch am Vortag die Daumen gedrückt. Hoffentlich half es…

      Nun saß sie nervös vor der Beamtin und schilderte den Grund für ihr Kommen.

      Frau Becker nickte. »Ich weiß über Ihren Fall Bescheid, Sie haben mich ja gestern aus diesem Grund schon angerufen. Sie haben Ihren Entschluß also bereut.«

      Nicole übersah den bedauernden Gesichtsausdruck ihres Gegenübers. »Sicherlich klingt es in Ihren Ohren dumm und unreif, daß ich mich so spät entschieden habe, aber ich habe viel nachgedacht. Mein Kind fehlt mir, obwohl ich es noch nie gesehen habe, gar nicht sehen wollte.«

      »Das glaube ich Ihnen gern, Frau Kamrath«, Heidemarie Becker blätterte in einer dünnen Akte. »Aber wie Ihnen gestern schon Frau Berkefeld und auch ich gesagt haben, besteht keine Möglichkeit für ein Rückgängigmachen Ihres Beschlusses.«

      »Aber es muß doch…«, begann Nicole verzweifelt, sprach jedoch nicht weiter, weil sie insgeheim wußte, daß Frau Becker ihr sagen würde, wenn sie eine Chance gegen den Adoptionsvertrag gehabt hätte.

      »Das Einzige, was ich für Sie tun kann, ist, daß ich Sie hin und wieder über den Jungen informieren kann.«

      »Und was heißt das?«

      »Das heißt, daß Sie – sofern Sie es wünschen – erfahren können, wie es Ihrem Sohn geht, welche Fortschritte er macht und so weiter.«

      Nicole lachte bitter


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