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Mami Staffel 7 – Familienroman. Lisa SimonЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 7 – Familienroman - Lisa Simon


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schon ein paarmal. Aber die hat gesagt, daß der Julian in ein paar Wochen wegzieht und wir dann wieder Ruhe vor ihm haben werden.«

      »Was? Mehr hat sie dazu nicht gesagt?« Nicole war empört.

      Sina schüttelte den Kopf. »Kannst du nicht mal mit Frau Müller sprechen?«

      »Worauf du dich verlassen kannst, meine Kleine. Gleich morgen früh rede ich mit ihr. Das geht doch nicht, daß ein Kind die anderen terrorisiert!«

      »Aber nichts zu Papa sagen, der lacht mich bestimmt aus und sagt, daß ich eine Petze bin.«

      Nicole erhob sich und ging zum anderen Ende des Küchentisches. Sie drückte Sina an sich und

      versprach: »Ganz bestimmt sage

      ich dem Papa nichts. Wir Mäd-

      chen haben jetzt ein Geheimnis, ja?«

      Sinas Augen leuchteten. Ein Geheimnis mit der Mama zu haben, war eine feine Sache. Der Julian würde sich noch wundern!

      »Darf ich jetzt mit Flo spielen?« fragte sie artig, weil sie ihren Teller leergegessen hatte und Nicole auch nichts mehr essen wollte. »Du kannst dich doch ein bißchen hinlegen.« Und zu Frau Wagner, die inzwischen in die Küche gekommen war, um den Tisch abzuräumen: »Mama hat Kopfschmerzen.«

      »Oh, da müssen wir aber ganz leise sein«, meinte diese und räumte Teller und Suppenterrine in den Geschirrspüler. Sie wunderte sich einmal mehr darüber, daß solch ein kleines Mädchen so taktvoll und feinfühlig war – davon konnte sich so mancher Erwachsener eine Scheibe abschneiden!

      Nicole legte den Kopf auf das weiche Kissen und schloß die Augen; doch der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Obwohl es im Haus mucksmäuschenstill war, war sie viel zu aufgekratzt. Die Kopfschmerzen waren nur ein Vorwand gewesen, doch jetzt spürte sie tatsächlich ein zaghaftes Pochen hinter ihren Schläfen. Kein Wunder bei der vielen Grübelei, dem schlechten Gewissen Thomas gegenüber und der verzweifelten Hoffnung, etwas über ihren Sohn zu erfahren.

      Als Nicole dann doch in einen unruhigen Schlaf verfiel, träumte sie wieder von dem Baby, das von ihr emporgehoben werden wollte. Als dieses Baby jedoch laut und deutlich »Mama!« rief, schrak sie hoch. Vor ihrem Bett stand Sina, im Arm die zerzauste Puppe Flo.

      »Was ist denn los?« Nicole setzte sich erschrocken auf. »Ist etwas passiert?«

      »Nein, Frau Wagner möchte nur wissen, ob du zum Abendessen aufstehst, damit sie weiß, wieviel sie kochen soll.«

      Nicole fuhr sich durch das Haar. Es war fast dunkel draußen, und der Wecker auf dem Nachttischchen zeigte auf fast siebzehn Uhr.

      »Mein Gott, ich habe ja den ganzen Nachmittag verschlafen!«

      »Sind deine Kopfschmerzen weg?« fragte Sina anteilnehmend. »Ich wollte dich ja nicht wecken, aber…«

      »Ist schon gut, Kleines.« Nicole schwang die schlanken Beine aus dem Bett. »Ich wollte sowieso nicht so lange schlafen – und meine Kopfschmerzen sind auch fort. Du kannst Frau Wagner sagen, daß ich beim Abendessen unten sein werde, will nur noch schnell unter die Dusche, ja?«

      Sina nickte und wollte das Schlafzimmer verlassen. An der Tür blieb sie jedoch stehen und drehte sich zu Nicole um. »Und du vergißt morgen ganz bestimmt nicht mit Frau Müller zu sprechen?«

      »Aber natürlich nicht, das habe ich dir doch versprochen. Und Papa erfährt auch nichts davon.«

      Zufrieden trottete das kleine Mädchen davon! Nicole sah ihr lächelnd nach. Plötzlich fühlte sie sich undankbar, sie hatte eine wundervolle Familie und jagte vielleicht einem Phantom hinterher. Warum konnte sie sich nicht mit der jetzigen Situation abfinden?

      Doch sie wußte die Antwort bereits, sie würde erst restlos glücklich sein, wenn auch ihr Baby zu dieser Familie gehören würde…

      Thomas schwärmte beim Abendessen von der Zusammenarbeit mit Lena Schamlott, so daß Nicole fast eifersüchtig geworden wäre, wenn sie nicht gewußt hätte, daß diese dreißig Jahre älter als sie selbst und ganz bestimmt kein Typ war, auf den die Männer flogen.

      »Aha«, sagte sie scherzend, »du vermißt mich also gar nicht?«

      »Doch, keine Sekretärin kann dir das Wasser reichen – aber Frau Schamlott macht ihre Sache auch nicht schlecht.«

      »Dein Glück, daß du das gesagt hast«, sagte Nicole lachend und hob gespielt drohend den Zeigefinger.

      Thomas nahm ein weiteres Stück von der Sülze. »Aber mal im Ernst, Frau Schamlott will übernächstes Jahr in Rente gehen, dann könntest du doch wieder bei mir arbeiten. Sina geht dann schon zur Schule, und bis mittags könntest du ruhig außer Haus sein.«

      Nicole blieb fast der Bissen im Hals stecken. Beinahe hätte sie gesagt, daß es doch nicht ginge, weil sie dann möglicherweise für ihren Kleinen sorgen müsse. Doch dann nickte sie und sagte lapidar: »Das wäre schön – wenn bis dahin nichts dazwischenkommt.«

      Thomas sah seine Frau überrascht an. Sie hatten schon mehrmals darüber gesprochen, ein gemeinsames Kind zu haben, aber Nicole hatte ausweichend gemeint, daß sie noch nicht bereit zu einer erneuten Schwangerschaft war.

      Sie blickte zu Thomas hinüber. »Nein, nicht was du jetzt vielleicht denkst – aber man kann ja nie wissen.«

      Nicole wußte, wie sehr sich Thomas ein Kind von ihr wünschte – und sie wollte ihm so gern diesen Herzenswunsch erfüllen; doch zuvor mußte sie Näheres über ihren Sohn erfahren. Außerdem hatte sie ein wenig Angst davor, durch eine weitere Schwangerschaft an die freudlose Zeit vor über einem Jahr erinnert zu werden.

      Gleich, nachdem Thomas mit Sina am nächsten Morgen das Haus verlassen hatte, machte sich Nicole zurecht. Bevor sie zur Detektei Große & Lenz fuhr, wollte sie in den Kindergarten und mit Frau Müller über diesen Julian sprechen – das hatte sie Sina versprochen, und sie wollte ihr kleines Mädchen auf keinen Fall enttäuschen.

      Frau Müller war eine noch ziemlich junge, leger gekleidete Frau, der man nicht ansah, daß sie schon einen Kindergarten leiten konnte. Sie schien zu wissen, deshalb Nicole sie aufsuchte.

      »Sie können doch nicht einfach darüber hinwegsehen, daß ein Kind die anderen dauernd ärgert mit dem Argument, daß er ja bald nicht mehr dasein wird!«

      Frau Müller nickte. »Sie haben recht, und Sie sind nicht die einzige Mutter, die sich über Julian beschwert. Ich habe deshalb mit seinen Eltern gesprochen; der Junge ist auch zu Hause ein richtiger Wildfang. Aber ich konnte die Eltern überreden, daß er bis zum Umzug nicht mehr herkommt – und ich glaube, ich habe damit erreicht, was Sie wollen.«

      »Na, wunderbar.« Nicole erhob sich zufrieden; sie bedankte sich bei der Leiterin und verließ das winzige Büro. Auf dem Gang suchte sie nach Sina, erfuhr aber, daß ihre Gruppe einen Spaziergang machte, um Kastanien für die Herbstbastelei zu sammeln.

      Ein wenig war Nicole enttäuscht; sie hätte Sina gern gesagt, daß sie keine Angst mehr vor Julian haben brauchte. Dann blickte sie auf ihre Uhr und stellte erschrocken fest, daß sie schon ziemlich spät dran war. Wenn sie ihren Termin einhalten wollte, mußte sie sich sputen…

      Fünf Minuten vor dem Termin stürzte Nicole in das moderne Bürogebäude; sie hatte eine wertvolle Viertelstunde damit verbracht, einen Parkplatz zu suchen.

      Außer Atem klopfte sie an die Glastür der Detektei Große & Lenz, trat ein und stand in einem hellen freundlichen Raum, der nichts mit den verrauchten, schmuddeligen Büros aus alten amerikanischen Krimiserien gemein hatte.

      Die ältere Frau an der Rezeption führte Nicole in einen angrenzenden Raum, in dem ein junger Mann im gepflegten Anzug hinter einem Schreibtisch saß und telefonierte.

      Nicole nahm auf dessen Handbewegung Platz und wartete geduldig, bis der Mann das Gespräch beendet hatte. Das Ganze dauerte keine Minute, kam Nicole jedoch wie eine Ewigkeit vor.

      Dann legte er auf und reichte ihr die Hand. »Guten Tag, Frau Benedikt.


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