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Dr. Norden Jubiläumsbox 5 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Jubiläumsbox 5 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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Bernhards Augen leuchtete, um die Reflexe zu prüfen. Die Anzeichen waren alarmierend. »Ich fürchte, Herr Beer hat einen Hirn­infarkt erlitten. Informieren Sie bitte den Kollegen Norden und die Angehörigen.«

      Die Schwester versprach es und verließ sofort den Raum der Intensivstation.

      Als Charlotte den Anruf bekam, informierte sie sofort ihre Tochter und machte sich dann auf den Weg. Fast zeitgleich erreichten sie die Klinik. Stumm, die Gesichter voll unausgesprochener Angst, eilten die beiden Frauen Seite an Seite den Flur hinab und trafen schließlich auf Schwester Ines, die ihnen bereitwillig Auskunft erteilte.

      »Ihr Mann hat einen Hirninfarkt erlitten. Das heißt, dass eine Arterie verstopft ist und er nochmal operiert werden muss«, erläuterte sie der verängstigten Ehefrau in einfachen Worten die Situation.

      Charlotte war fast am Ende ihrer Kräfte angelangt.

      »Das halte ich nicht mehr aus!«, flüsterte sie tonlos.

      Aus Angst zu stürzen und ins Bodenlose zu fallen, griff sie instinktiv nach Teresas Arm.

      »Bitte verlieren Sie nicht den Mut! Die Ärzte tun alles, um Ihrem Mann zu helfen«, versprach die Schwester und sah Teresa bittend an. Sie schien die Gefasstere der beiden zu sein, und konnte die Mutter möglicherweise stützen, bis erste Ergebnisse vorlagen.

      »Wie lange wird der Eingriff dauern?«, stellte Teresa denn auch eine vernünftige Frage.

      »Das kann ich Ihnen noch nicht sagen. Aber Sie können gern dort drüben im Wartezimmer warten. Dann sage ich Ihnen Bescheid, sobald es Neuigkeiten gibt«, gab Ines bereitwillig Auskunft.

      Mit diesem Vorschlag waren Mutter und Tochter einverstanden. Fürsorglich führte Teresa Charlotte in das Besucherzimmer und war ihr behilflich, sich in einen der bequemen Besuchersessel zu setzen, die extra für die Angehörigen der Patienten bereitstanden. Auf einem Sideboard warteten Thermoskannen mit Kaffee und heißem Wasser für Tee. Frisches Gebäck aus der klinikeigenen Küche komplettierte das Angebot, das Teresa dankbar annahm.

      »Magst du auch einen Kaffee?«, fragte sie ihre Mutter, während sie nach einer der Tassen auf dem Tablett griff.

      »Nein, danke. Dann werde ich noch nervöser, als ich ohnehin schon bin.« Tatsächlich war Charlotte schon wieder aufgestanden und wanderte unruhig durch das gemütliche Zimmer. »Vielleicht war die erste Operation doch ein Fehler«, tat sie Teresa ihre Bedenken kund. »Wenn Daniel Norden und die Klinikchefin … diese Frau Dr. Behnisch, abgewartet hätten, dann … "

      »Ja, was dann?« Angesichts dieser Worte fuhr Teresa ärgerlich herum.

      Doch Charlotte dachte nicht daran, sich einschüchtern zu lassen.

      »Dann wäre es möglicherweise nicht zu dieser … dieser Ste …" Hilflos hielt sie inne. Ihr wollte der Name der Komplikation nicht mehr einfallen, den die Schwester genannt hatte.

      »Stenose«, half Teresa ihrer Mutter auf die Sprünge. Sie mischte Milch und Zucker in ihren Kaffee und kehrte dann zu den Stühlen zurück, um sich zu setzen.

      »Genau, dann wäre es vielleicht nicht zu dieser Stenose gekommen.«

      »Das sehe ich ganz anders«, widersprach die Tochter energisch. »Dieser Dr. Norden ist jemand, der wenigstens die Initiative ergreift und Verantwortung übernimmt.

      Doch das war genau das falsche Stichwort für Charlotte.

      »Ausgerechnet du willst mir was von Verantwortung erzählen?«, fauchte sie, und ihre Augen funkelten gefährlich. Die Sorge um ihren Mann hatte ihren Nerven zugesetzt. »Du hast deine Eltern aus egoistischen Gründen im Stich gelassen, um Karriere zu machen.«

      Einen Moment lang sagte Teresa nichts. Mit der Tasse in der Hand saß sie reglos im Sessel und dachte nach. Seit einer Weile war ihr klar, dass das Versteckspiel ein Ende haben, dass sie ihrer Mutter endlich die Wahrheit sagen musste. Bisher war der richtige Zeitpunkt nicht gekommen. Doch gab es den überhaupt?

      »Mama, es war Papas Idee, dass ich das Reisebüro verlasse«, beschloss sie endlich schweren Herzens, die Karten auf den Tisch zu legen. »Er hat selbst gesehen, dass euer Geschäft keine Zukunft hat. Alle haben es bemerkt. Nur du wolltest es nicht sehen.«

      Wie angewurzelt machte Charlotte in ihrem rastlosen Marsch Halt und starrte ihre Tochter an.

      »Erzähl doch keinen Unsinn!«, verlangte sie forsch.

      Doch jetzt, nachdem Teresa die Tür einmal aufgestoßen hatte, war die Wahrheit nicht länger aufzuhalten.

      »Wenn es nach Papa ginge, wäre das Reisebüro schon längst verkauft«, fuhr sie fort.

      Entrüstet schnappte Charlotte nach Luft.

      »Wie kommst du dazu, so etwas zu behaupten?«

      »Ganz einfach: Weil er es mir gesagt hat.« Ungerührt und ohne ihre Mutter aus den Augen zu lassen, hob Teresa ihre Tasse an die Lippen und trank einen Schluck. »Weil er mir es selbst gesagt hat«, wiederholte sie. »Und nicht nur einmal.«

      Einen Moment lang wirkte Charlotte, als wollte sie sich auf ihre Tochter stürzen. Glücklicherweise hatte sie noch genug Selbstbeherrschung, um es nicht zu tun, und begnügte sich damit, die Hände zu Fäusten zu ballen.

      »Sag mal, schämst du dich denn überhaupt nicht?«, fragte sie schrill. »Dein Vater wird operiert und hat keine Chance, etwas dazu zu sagen. Und du nutzt die erstbeste Gelegenheit, die sich dir bietet, um einen Keil zwischen uns zu treiben.« Charlotte wusste selbst, dass diese Behauptung falsch war. Trotzdem konnte sie nicht anders.

      Und auch Teresa kam langsam an ihre Grenzen.

      »Was hätte ich denn davon, dich anzulügen?« So sehr sie sich auch bemühte, so wenig konnte sie das Zittern in ihrer Stimme verbergen.

      Die beiden Frauen standen sich gegenüber und starrten sich wütend an wie zwei Feinde.

      »Bernhard und ich haben keine Geheimnisse voreinander«, war Charlotte nicht um eine Antwort verlegen.

      »Das glaubst du doch nur, weil er dich in Watte gepackt hat«, konterte Teresa unbarmherzig. Die Zeit der Schonung war ein für alle Mal vorbei. »Er hat dir schon lange nicht mehr die Wahrheit über die Firma erzählt. Papa denkt nämlich, dass du depressiv wirst, wenn du erst begreifen musst, dass es aus ist«, platzte auch noch der letzte Rest der Wahrheit aus ihr heraus.

      Doch Charlotte glaubte ihrer Tochter nicht, wollte es einfachnicht wahrhaben.

      »Blödsinn!«, tat sie Teresas Worte mit einer lapidaren Geste ab. »Das Reisebüro hat immer noch Geld abgeworfen. Ich kenne doch die Zahlen und Bücher.«

      Teresa lachte abfällig. Inzwischen hatte sie sämtliche Zurückhaltung über Bord geworfen.

      »Falls du dich nicht daran erinnerst: Die Bücher hat Papa geführt. Er muss wie ein Wahnsinniger getrickst haben, um die Fassade aufrecht zu erhalten. Und das alles nur für dich. Das muss wahre Liebe sein.« Der letzte Satz klang bitter und brachte Charlotte zum Nachdenken.

      »Na ja, es stimmt schon … große Sprünge konnten wir in letzter Zeit nicht mehr machen …«, wollte sie großmütig einräumen, als Teresa sie unbarmherzig unterbrach.

      »Auch die kleineren wären unbezahlbar gewesen, wenn sich Papa nicht Geld von seinem Bruder geliehen hätte«, entfuhr es ihr. Dabei zitterte ihre Hand so sehr, dass sie Kaffee auf ihre Hose verschüttete. Doch sie bemerkte es noch nicht einmal. »Heimlich, hinter deinem Rücken.«

      Als Charlotte das hörte, wich schlagartig alle Farbe aus ihrem Gesicht.

      »Das ist doch lächerlich!«, wehrte sie sich immer noch gegen die unabänderlichen Tatsachen. Doch ihr Widerstand bröckelte.

      Teresa schüttelte den Kopf und stand auf. Sie ging hinüber zum Sideboard und stellte die benutzte Tasse auf das dafür vorgesehene Tablett. Dann machte sie sich auf den Weg zur Tür. Sie musste raus hier, brauchte Abstand von ihrer Mutter. Sonst hätte sie für nichts mehr garantieren können. Es war ihr unverständlich,


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