Эротические рассказы

Dr. Norden Jubiläumsbox 5 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Jubiläumsbox 5 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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bekniet, ihm das Geld zu geben, damit ihr in den vergangen Monaten überhaupt irgendwie über die Runden kommt«, sagte sie. »Damit du überhaupt noch ein paar Tage länger in deiner kleinen Traumwelt leben konntest.« Mit diesen Worten wandte sie sich ab und verließ den Aufenthaltsraum.

      Charlotte blieb allein zurück und starrte ihrer Tochter fassungslos nach. Unversehens fand sie sich wieder vor den Scherben ihrer beruflichen Existenz und gefangen in der namenlosen Angst um ihren Mann.

      *

      Obwohl Anneka an diesem Morgen später Schule hatte, verließ sie das Haus zur gewohnten Zeit. Inzwischen hatte sie sich ein paar Gedanken gemacht, die sie unbedingt mit Tatjana besprechen wollte. So kam es, dass sie wieder einmal überraschend in der Bäckerei Bärwald auftauchte.

      »Schätzchen, du bist ja schon wieder hier«, stellte Tatjana belustigt fest, als sie die Schwester ihres Freundes erkannte, die sich brav hinter der langen Schlange der Kunden angestellt hatte, die alle Frau Bärwalds leckere Backwaren kaufen wollten. »Schwänzt du etwa Schule?«, fragte sie nebenbei und legte das Geld in die Kasse, das sie eben von einer Kundin abkassiert hatte.

      »Das würde ich nie tun«, entrüstete sich Anneka sofort, als sie an der Reihe war. »So gut solltest du mich inzwischen schon kennen.« Ihre Reaktion war ungewohnt heftig, dass sich Tatjana wunderte.

      »Das tue ich auch, keine Sorge«, versicherte sie. Sie wartete, bis der letzte Kunde die Bäckerei verlassen hatte. Dann schenkte sie zwei Gläser Kakao ein und kam um den Tresen herum. Sie küsste Anneka zur Begrüßung links und rechts auf die Wange und ging dann vor in das kleine Café, das sich an die Bäckerei anschloss. »Was ist denn passiert, dass du dich so aufregst?«

      Vor Scham liefen Annekas Wangen dunkelrot an.

      »Merkt man mir das so deutlich an?«

      »Ich schon.« Tatjana zwinkerte ihr belustigt zu. »Könnte aber daran liegen, dass ich dich besser kenne, als du denkst. Aber jetzt raus mit der Sprache, was ist los?« Inzwischen hatte sie das Tablett auf einen Tisch gestellt, und Anneka schlüpfte auf die Bank, die allmählich ihr Stammplatz wurde.

      »Ach, es geht mal wieder um Leon«, seufzte sie und erzählte vom Anruf ihres Freundes vom vergangenen Vormittag. »Er denkt, dass es eine ganz tolle Idee ist, wenn ich mit nach Australien komme. Aber erstens hat er überhaupt nicht daran gedacht, dass ich zur Schule muss und noch keine Ferien habe. Und zweitens fühlt es sich irgendwie so komisch an«, schloss sie ihren Bericht nachdenklich.

      Tatjana nippte an ihrem Kakao und dachte nach.

      »An sich finde ich es ja nett, dass er dich eingeladen hat«, zog sie schließlich ihre eigenen Schlüsse aus dem Gehörten. »Nur die Art und Weise ist nicht ganz in Ordnung. Er scheint das Ganze ja über deinen Kopf hinweg entschieden zu haben und denkt nicht darüber nach, dass du auch ein eigenes Leben hast.« Mit ein paar wohldurchdachten Sätzen gelang es Tatjana, das in Worte zu fassen, worüber Anneka einen ganzen Nachmittag lang nachgedacht hatte.

      »Stimmt!«, erklärte die junge Frau überrascht und stellte das Glas wieder auf den Tisch zurück, ohne getrunken zu haben. »Genau das ist es, was mich die ganze Zeit gestört hat. Leon will, dass ich alles mache, was er sich einbildet. Aber so funktioniert das nicht.«

      »Das hast du vollkommen richtig erkannt!«, lobte Tatjana und war sichtlich stolz auf ihre junge Freundin. »Und ich finde es gut, wie du reagiert hast.«

      Dieses Lob war nur ein schwacher Trost für Anneka.

      »Aber was mache ich denn jetzt?«, fragte sie ratlos. »Einerseits will ich natürlich furchtbar gerne mit ihm nach Australien fliegen, damit wir Zeit zusammen verbringen können. Andererseits will ich aber nicht nach seiner Pfeife tanzen. Mal abgesehen davon, dass ich nicht einfach so ein paar Wochen verschwinden kann.«

      »Dann wirst du ihm das so sagen müssen.« Angesichts von Annekas trauriger Miene tat es Tatjana mehr als leid, keine andere Lösung parat zu haben. Während sie sich die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen ließ, saugte sie an ihrem Strohhalm. Und hatte schließlich eine Idee.

      »Jetzt hab ich’s!«, rief sie so plötzlich, dass Anneka zusammenzuckte. Vor Schreck stieß sie an ihr Kakaoglas, das mit einem lauten Knall auf den Boden fiel und dort in tausend Scherben zersprang.

      »O Mann, heute ist irgendwie nicht mein Tag!«, stöhnte die Arzttochter auf. »Es tut mir wahnsinnig leid.«

      Doch Tatjana war schon aufgesprungen und unterwegs in die Bäckerei. Trotz ihrer Sehbehinderung schlängelte sie sich mit schlafwandlerischer Sicherheit um Stühle und Tische herum, um Lappen, Kehrblech und Schaufel zu holen.

      »Kein Problem«, winkte sie unbeschwert ab, als sie gleich darauf zurückkehrte und die Bescherung rasch beseitigte. »Und jetzt hör mir zu! Deine Eltern wollen doch in den Ferien Urlaub in Thailand machen. Das ist ungefähr zehn Flugstunden von Australien entfernt. Wenn Leon wirklich etwas an dir liegt, kann er es beweisen, indem er dich dort besuchen kommt.« Tatjanas blaue Augen strahlten mit ihrem Lächeln um die Wette, als sie Anneka diesen Vorschlag unterbreitete.

      Zuerst war die junge Frau skeptisch. Doch je länger sie darüber nachdachte, umso besser gefiel ihr diese Idee.

      »Ich glaub, so mache ich es. Du bist einfach die Beste!«, bedankte sie sich bei Tatjana, als es Zeit wurde, sich zu verabschieden. Auf keinen Fall wollte Anneka an diesem Tag auch noch zu spät zur Schule kommen. Die fällige Aussprache mit Leon belastete sie schon so sehr, dass sie nicht noch mehr Ärger gebrauchen konnte.

      *

      Tief in Gedanken versunken ging Felicitas Norden an diesem Morgen über einen der langen Flure der Behnisch-Klinik, als sie aus den Augenwinkeln eine Gestalt wahrnahm, die ihr seltsam bekannt vorkam. Obwohl sie schon an ihr vorbei gegangen war, kehrte sie noch einmal um, um sich zu vergewissern, dass sie sich nicht geirrt hatte. Und sie erschrak, als sie tatsächlich ihre Freundin Charlotte Beer erkannte, die auf einer Bank im Flur saß und grübelte. Inzwischen hatte Fee von den Komplikationen, aber auch von der erfolgreich verlaufenen Operation erfahren. Warum war ihre Freundin dann nicht bei ihrem Mann?

      »Charlotte, was machst du denn hier?«, fragte sie deshalb beunruhigt. »Gibt es schlechte Nachrichten?«

      Froh über diese unverhoffte Begegnung lächelte Charlotte schmal.

      »In gewisser Weise«, gestand sie leise.

      »Das verstehe ich nicht. Nach der Operation hat Daniel noch bei mir vorbei geschaut und mir versichert, dass Bernhard auf einem guten Weg ist.«

      »In medizinischer Hinsicht vielleicht«, murmelte Charlotte und presste die Lippen aufeinander.

      »Aber?«, hakte Fee nach.

      Doch auf diese Frage bekam sie keine Antwort mehr. An der Miene ihrer Freundin las Fee ab, dass Not am Mann war. Deshalb dachte sie schnell nach und traf gleich darauf eine Entscheidung.

      »Weißt du was? Ich bringe schnell die Unterlagen weg und dann hab ich eh Pause. Wir machen es uns in meinem Büro gemütlich, und du erzählst mir, was passiert ist. Ja?«

      Charlotte brachte es nicht über sich, diesen Vorschlag abzulehnen. Mal abgesehen davon, dass sie ahnte, wie gut ihr ein offenes Gespräch mit ihrer Freundin tun würde. Sie nickte ergeben, und nur ein paar Minuten später war Felicitas zurück. Gleich darauf saßen die beiden Freundinnen wie vereinbart in dem Zimmer, das Fee mit persönlichen Gegenständen in ein gemütliches Reich verwandelt hatte, in dem sich Patienten und Kollegen gleichermaßen wohl fühlten. Nachdem die Ärztin ihrer Freundin Tee und Gebäck serviert hatte, saß sie ihr mit fragendem Blick gegenüber.

      Charlotte verstand die stumme Aufforderung.

      »Bernhard hat sich hinter meinem Rücken Geld von seinem Bruder erbettelt«, berichtete sie endlich stockend von der erschütternden Wahrheit, die sie von ihrer Tochter erfahren hatte. Noch immer schmeckte die Enttäuschung über diesen Verrat bitter wie Galle. »Er wollte nicht, dass ich erfahre, wie schlecht es wirklich um das Geschäft steht.«

      Fee, die Bernhard genauso lange kannte wie Charlotte,


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