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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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Bestien hinein, deren müde Bewegungen kaum noch gefährlich waren.

      Der Riese Manik als Harpunier hätte jeden Bildhauer entzückt. Er hatte die Lederjacke, die er auf dem bloßen Leibe trug, abgeworfen. Seine vollendete Muskulatur, das Ebenmaß seiner Glieder im hellen Sonnenschein, der wurfbereite, nach hinten gerichtete Arm … Dann die blitzschnelle Bewegung – eine wilde, bezaubernde Schönheit lag in dem allen!

      Nacheinander spießte er die vier Haie auf, die Widerhaken faßten, die Leinen der Harpunen strafften sich unter den letzten krampfhaften Versuchen der Meeresbestien, in der Tiefe zu verschwinden. Unser Boot wurde hin und her gezerrt, dann zog Manik den ersten Hai ganz nahe heran und jagte ihm eine Pistolenkugel in das kleine Schweinsauge.

      Das Jagdfieber hatte auch mich gepackt. Ich sah einen Schwertfisch in der Nähe, sprang von der Ruderbank empor und ergriff eine Harpune, warf, traf nicht … Die Harpune schoß fast senkrecht abwärts, die Leine flog mit, aber das Ende der Leine war an einer Dolle festgebunden. Zu meinem Erstaunen sah ich, daß die Leine kaum ganz lang abrollte, also war die Bucht sogar hier in der Mitte sehr flach. Sollte etwa der Grund der Bucht auch aus Bimsstein bestehen?!

      Als ich Manik meine Vermutung mitteilte, zögerte er einen Moment, streifte dann doch Hosen und Schuhe ab und tauchte, das Messer für alle Fälle zwischen den Zähnen. Er tauchte sehr bald wieder empor, schüttelte das Wasser aus dem langen Haar …

      »Sein Bimsstein,« nickte er.

      »Wollen nachher loten, wie weit der künstliche Grund sich seewärts hinzieht,« meinte ich.

      Die Haie wurden an Bord gehißt und abgehäutet. Gegerbte Haifischhaut liefert den Araukanern am Gallegos die besten Schuhe. Die Kadaver wurden ins Boot verfrachtet, und Manik und ich fuhren mit dem Lot die Bucht entlang und ließen es einfach schleppen. So stellten wir fest, daß der künstliche Grund der Bucht sich noch fünf Meter über die äußerste Spitze der Halbinsel erstreckte. Erst hier glitt das Lot auf sechzig Meter Tiefe hinab. Hier warfen wir die eklen Kadaver in die See. Als wir umkehrten, schossen bereits ein paar Haie herbei, um ihre toten Artgenossen als Diner zu verspeisen.

      Ich blickte nach den grünen Büschen hin. Dort stand Ellen, neben ihr Hiruto, der sie stützte. Sie hob den Arm und winkte. Ich tat, als sähe ich nichts. Es war besser für mich, Ellen zu meiden. Anderes erfüllte auch meinen Sinn mit unbegrenzter Hochachtung. Dieses Eiland war ein Wunderwerk – mehr als das, sie war ein Triumph der Technik, mit ihr hatte ein genialer Kopf sogar dem Ozean einen Possen gespielt und ihn gezwungen, diese Gebilde aus porösem Gestein als Festland anzuerkennen.

      Wir vertäuten das Boot wieder am Heck, und ich nahm die Büchse und das Fernglas und wanderte nach Osten zu am Strande dahin. Es war jetzt zwei Uhr nachmittags. Die Sonne hatte sich ein wenig verschleiert, von Süden zogen Wolkenfetzen herauf.

      Es trieb mich zu der Stelle hin, wo Chubur, der noch immer seinen Rausch ausschlief, in der Tiefe den Kraken an der Kette hängend gesehen hatte. Wir hatten jetzt Ebbe, der Wasserstand war anderthalb Meter geringer, und ich konnte bequem bis zum Unterwasserrand des künstlichen Strandes waten. Das Wasser reichte mir nur bis zu den Hüften. Als ich, mit dem Fuße tastend, den Rand fühlte, beugte ich mich herab und schaute in die dämmerige Tiefe. Etwas wie ein milder Lichtschein glastete da unten. Das konnten nur die phosphoreszierenden Telleraugen des Riesenpolypen sein. Ich bückte mich und befühlte den Rand … Ich … fühlte hier nicht Bimsstein, sondern schleimiges Metall. Ich kratzte mit dem Fingernagel. Es mußte Stahl sein, rostfreier Stahl – er hatte eine hochgewölbte Kante, die über die Bimssteinplatten übergriff.

      Der Techniker in mir staunte mehr denn je. Mehr als bisher quälte mich der Wunsch, den Erbauer dieses Wunders kennen zu lernen.

      Sollte ich die Insel wirklich verlassen?! Sollte ich diese Geheimnisse, die so weit, so unendlich weit abseits alles Alltäglichen lagen, nur deshalb meiden, weil ich für meine Seelenruhe fürchtete?!

      Ich wandte mich um, ich tat ein paar Schritte dem Strande zu.

      Auf einem Bimssteinblock saß Ellen Duncam und blickte mir ernst entgegen.

      10. Kapitel

       Die Versucherin

       Inhaltsverzeichnis

      … Vielleicht hatte sie noch nie so sehr Gerda Arnstör geglichen wie jetzt. Sie trug ein weißes Leinenkleid, ganz schlicht gearbeitet, dazu einen leichten Korkhelm mit Schleier, als Gürtel einen breiten gelben Riemen mit Pistolentasche, in der Linken hielt sie einen leichten Bootshaken, den sie wohl als Stütze benutzt hatte. Sie mußte geweint haben, ihre Augenlider waren gerötet, aber der Blick ihrer seelenvollen Augen erschien noch vertiefter.

      Sie hatte sich zwischen den Steiluferfelsen niedergesetzt, und dieser hellgraue Hintergrund hob ihre Gestalt eigentümlich plastisch hervor. Als ich mich ihr näherte, lächelte sie müde und sagte leicht verlegen: »Nun werden Sie mich gewiß für aufdringlich halten, Mr. Abelsen. Aber ich muß Sie sprechen. Setzen Sie sich bitte zu mir … Ihre eifersüchtigen Araukaner sind ja zum Glück nicht da.« Eine kaum merkliche Koketterie klang in dem letzten Satze mit. Ein peinliches Gefühl beschlich mich. Was wollte sie?! Irgend etwas in mir warnte mich.

      Sie rückte zur Seite und machte mir Platz. Ich zauderte noch. Ihre Nähe war … gefährlich. Ich spürte den zarten Duft irgendeines exotischen Parfüms, ich spürte in diesem Wohlgeruch das Wehen des Atems der fernen Kulturwelt. – Ich wollte nicht unhöflich sein. Ich nahm neben ihr Platz. Es war so viel Raum zwischen uns, daß wir uns einander zuwenden konnten, ohne uns zu berühren.

      »Der Baron,« sagte sie leise, »blieb im Zelte … Er sah wohl ein, daß nur ich bei Ihnen etwas erreichen könnte.«

      »Was?« fragte ich hart, und ich schaute zu Boden – auf ihre weiße Leinenschuhe und die weißseidenen Strümpfe, die eine dünne Fessel schmeichelnd umspannten.

      »Ich hätte eine Bitte, Mr. Abelsen … Der Baron und ich möchten auf der Insel bleiben … Hiruto will den Araukanern den Kutter der Brigg schenken. Dieser ist völlig seetüchtig …«

      »Das weiß ich …«

      Ellen wurde unsicher. »Er will auch jedem fünftausend Dollar und eine Büchse und Pistole nebst Munition schenken …«

      »Sehr großmütig … Und mir?!« Ich blickte auf. Ich schrak zurück vor dem gereizten Ausdruck ihrer Augen.

      »Ist das der Ton, mit einer Dame zu verkehren, Mr. Abelsen?!«

      »Es ist der Ton der Ehrlichkeit, und Sie sind nicht ehrlich. Sie wollen Ihre Freiheit verkaufen … Sie wollen Ihre Geheimnisse durch Geschenke schützen. Wäre ich nicht Ingenieur gewesen, hätte mich diese Zauberinsel wenig gekümmert. So aber will ich ergründen, wer …«

      »Ah, das können Sie alles, das sollen Sie! Nur die Araukaner müssen von hier verschwinden. Sie sollen bleiben … Ihnen vertrauen wir.«

      »Wer vertraut mir?! Sie und Hiruto! Und die anderen – Ihr Vater, Ihr … Verlobter und all die, die nun irgendwo mit der weißen Jacht kreuzen und nur warten, daß Sie sie herbeirufen?! Wie werden die sich zu mir stellen?!«

      Sie prüfte meine Miene, Ihre Blicke schienen mir die Gedanken entblößen zu wollen. Ein Anflug von Lächeln verzog ihre Lippen.

      »Die anderen werden in Ihnen genau so den Gentlemen sehen wie ich, Mr. Abelsen,« sagte sie schlicht. »Unsere Geheimnisse den Araukanern anvertrauen, hieße uns selbst verderben. Schicken Sie sie zur Rückkehr nach dem Gallegos.«

      »Niemals! Jedenfalls nicht, bevor ich alles weiß – alles!«

      Sie war sichtlich enttäuscht. Sie seufzte, ihre Hände glätteten nervös ihren Rock.

      Ein Windstoß fauchte über das Meer … Ein zweiter folgte … Das Gewölk hatte sich verdichtet. Über den Horizont schob sich eine fahlgelbe Wolkenwand.

      »Da … kann nicht sein,« meinte sie schmerzlich. »Das … kann niemals


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