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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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hat die Leute getötet?« – und meine Pistole und meine Miene mahnten den Baron, Ausflüchte besser zu vermeiden.

      »Ich,« erklärte er einfach.

      »Weshalb?!«

      »Weil sie sich an Ellen vergreifen wollten.«

      »Würden Sie mir das gefälligst näher schildern, Baron …!!«

      »Aber bitte – gern … Wofür halten Sie die drei?«

      »Es sind Weiße, Europäer …«

      »Ja … Es sind Sträflinge, aber keine Europäer, sondern Chilenen … Ist Ihnen bekannt, daß die Republik Chile die berühmte Robinsoninsel Juan Fernandez als Sträflingskolonie benutzt?«

      »Gewiß …«

      »Diese drei sind entflohene Sträflinge, Mr. El Gento. – Ich sagte Ihnen schon zu Beginn unserer Bekanntschaft, daß wir hier an diesem Eiland überfallen wurden, als wir kaum erst die Brigg vertäut hatten – hier in der Bucht, wo sie jetzt liegt. Diese drei Chilenen kamen an Bord, als ich gerade den Motor anwarf, um mit Ellen zu flüchten. Die Kerle wußten mit dem Motor nicht umzugehen, und die Brigg fuhr davon, während Ellen und ich uns in der Kajüte verteidigten. Es war Nacht, und morgens kam es zwischen uns zu einem Friedensschluß, denn die Sträflinge hatten eingesehen, daß sie mit der Brigg nicht fertig wurden. Ich betrog sie und steuerte nach Osten anstatt zurück zur Insel. Dann trieb uns ein Orkan bis zum Wellington-Archipel. Die drei Chilenen waren Tiere, nicht Menschen. Sie ließen Ramses hungern und mißhandelten ihn. Als die Brigg sich festgeklemmt hatte, betranken sich die drei und … spielten Würfel um … Ellen. Sie saßen auf einer Klippe dicht an der Reling. Ich nahm eine Handgranate, und leider flogen die Leichen hier auf das Deck. Wenige Minuten später sah ich Ihr Boot nahen, Mr. El Gento. Da ich die Leichen nicht mehr über Bord werfen konnte, packte ich sie rasch in die Säcke, reinigte das Deck, und Ellen und ich verbargen uns unten im Raum, wo wir dann gefunden wurden. – Ich schwöre Ihnen bei meinen Ahnen: Dies ist die volle Wahrheit.«

      »Ich zweifele nicht daran. Nur – die Wahrheit hat Lücken, Baron.«

      »Gewiß. Es tut mir aufrichtig leid, diese Lücken nicht ausfüllen zu dürfen. Vielleicht hätte ich Ihnen nicht einmal dies alles mitteilen dürfen.«

      Er rauchte sich eine frische Zigarette an und lehnte sich an die Reling. Seine Kaltblütigkeit war erstaunlich.

      »Würden Sie mir noch eine Frage beantworten?« meinte ich genau so höflich.

      »Es käme darauf an, wie die Frage lautet. Mein Ehrenwort zieht den Kreis dessen, was ich sagen darf, sehr eng.«

      »Also … – wie waren die Sträflinge hier auf das Eiland gelangt?! Etwa mit der weißen Jacht?«

      Er schüttelte den Kopf …

      »Die Frage muß ich wirklich ablehnen, Mr. El Gento.«

      Ich war machtlos. – »Ich danke Ihnen, Baron … – Wie fühlt sich Miß Duncam in ihrem Zelt?«

      »Ausgezeichnet …« Er lächelte fast glücklich. »Sie wollte Sie gern sprechen und …«

      »Später, Baron, später … – Sind wirklich keine weiteren Toten an Bord?«

      »Nein.« Er blickte mir offen ins Gesicht. »Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt: Es waren nur drei … Und es ging um Ellen. Die Handgranate war unbedingt nötig.«

      Er schritt davon und kehrte an Land zurück – zu Ellen.

      Wir beschwerten die Leichen mit Steinen und versenkten sie draußen in See, indem wir sie mit dem kleinsten Boot der Brigg hinausruderten. Manik, Chanaf und ich erledigten dies. Der Laderaum wurde nachher gründlich gelüftet und das Deck abgeseift. Inzwischen hatte einer der Araukaner das Mittagsmahl fertig gestellt, und Chanaf trug für Ellen und Hiruto ein großes Tablett zwischen die grünen Büsche. Manik und wir anderen saßen in der großen Kapitänkajüte. Das Wetter war wundervoll, die See fast spiegelglatt und die Hitze nicht allzu arg.

      Manik entwickelte mir beim Essen seine Ansicht über die Sträflinge.

      »Es sein gewesen mehr als drei, El Gento … Japaner das auch andeuten. Drei kamen auf Brigg, die übrigen haben überfallen auf Insel Besatzung von Brigg … – das klar sein …«

      »Allerdings … Und weiter?«

      »Hm –, du weiterreden, El Gento,« bat er dann. Er war mit seinem Latein zuende.

      Meine noch immer so ein klein wenig schuldbewußten, braunen Kameraden, die alle außer ihrem spanisch-indianischen Mischidiom auch ein wenig englisch verstanden, schauten mich erwartungsvoll an.

      Ich sollte reden. Was ich vorbringen konnte, waren Vermutungen. »Ich glaube, die Sträflinge kamen mit der weißen Jacht hierher, die sie entführt haben. Während die Brigg nachts hier in der Bucht landete, müssen die Sträflinge bereits die Insel besetzt gehabt haben. Die Leute der Brigg gingen an Land bis auf Hiruto und Ellen. Ahnungslos wurden sie überfallen, und der Kampf endete zunächst mit einem Siege der geflüchteten Chilenen. Später gelang es der Besatzung der Brigg – diese war inzwischen längst davongefahren, wie wir wissen –, der Sträflinge Herr zu werden. Tage vergingen. Dann erschien die Brigg, also wir in Sicht des Eilandes. Die Freunde Ellens nebelten die Insel ein, und um Ellen und Hiruto zu befreien, folgte die Jacht uns, auf der sich nun die Hiruto-Partei befand. Das kleine Seegefecht endete mit dem Abzuge der Jacht, das Eiland selbst war menschenleer und wir sind jetzt hier die Herren. – Dies alles kann so gewesen sein … Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, daß ich mich in manchen Punkten gründlich irre.«

      Chanaf trat mit dem leeren Tablett ein. Er, der jüngste der Araukaner, dabei fraglos der intelligenteste, erklärte gleichgültig:

      »Miß sein traurig, daß El Gento nicht kommen. Miß sehr freundlich zu Chanaf. Ich merken, sie guter Mensch, aber viel Herzeleid.« Er setzte sich zu uns. Nach den ersten Bissen fügte er hinzu:

      »Wir alle etwas vergessen … Sein schade um schwarzen Hund. Hund weg, seit hier landen. Hund gleich an Land springen. Haifische um Insel sehr viel … Miß Ellen ein wenig weinen …«

      Er hatte ganz recht: An Ramses hatten wir überhaupt nicht mehr gedacht. Ramses war tatsächlich verschwunden. Sehr wahrscheinlich hatte er schon seiner Flöhe wegen ein längeres Bad genommen, und dabei hatte ihn ein Hai geschnappt. Armer Kerl!! Er war mir ans Herz gewachsen, er hatte mich so sehr an meinen eigenen vierbeinigen Freund erinnert.

      Ich saß so, daß ich durch das Kajütenfenster die etwas gekrümmte Bucht entlangblicken konnte. Ich sah die Rückenflossen von vier Haien durch die spiegelglatte Flut ziehen. Sie schwammen in Reihe, und der vorderste mußte ein Bursche von mindestens vier Meter Länge sein, wie die Größe der Flosse verriet. »Du könntest die Bestien abschießen,« sagte ich zu Mischko, der bereits zur Zigarre griff. »Wir wollen die Bucht von ihnen säubern. Ich möchte nachher baden …«

      Mischko nickte und trat ans Fenster.

      »Hallo,« rief er plötzlich … »El Gento – – da – – Schwertfisch erledigen Haie … Da … sehen, sehen …!!«

      Wir alle eilten hinaus an die Reling. Aber der Kampf zwischen Haien und Schwertfischen war bereits erledigt. Selbst die kleinere Art der Schwertfische, die eigentlich im Atlantik sehr selten ist, aber stets hordenweise wie ihre Verwandten, die Delphine, auftreten, wird mit dem stärksten Hai fertig. Es gibt kaum einen Fisch, der so flink ist wie diese Ungeheuer mit den meterlangen Schwertern, – man müßte besser Lanzen sagen.

      Jeder von den Haien hatte mindestens drei der Schwerter im Leibe. Sie wälzten sich dicht an der Oberfläche hin und her, wälzten sich, schlugen mit den Schwänzen, daß es wie das dröhnende Klappern stürzender Bretterstapel klang, und wirbelten ihre Peiniger oft genug in die Luft, die aber hingen fest … Die Bucht schäumte, das Wasser färbte sich blutig, die Haie ermatteten bald, dann rissen die Schwertfische ihre Waffen aus den Bäuchen der verendenden Feinde, die Haie zeigten die weiße Bauchseite, das Blut spritzte aus den Stichwunden wie aus Fontänen, und … Manik rief mir


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