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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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Ich lachte … »Von Gorry hängt nichts ab …!« Mein heftiger Ton erschreckte sie. Ihre Hände sanken … Ihr Gesicht beugte sich mir zu … Wieder dieses Prüfen, dieses Abtasten meiner Züge. Unsere Augen ruhten ineinander …

      Ich Narr!!

      Helle Röte rann ihr bis zur Stirn.

      Sie hatte erkannt, wie’s um mich bestellt war …

      »Mein Gott!!« – und sie erhob sich, setzte sich aber sofort wieder und wurde sehr bleich.

      Ich schämte mich. Ich, Olaf Karl Abelsen – – und nicht einmal die Kraft hatte ich gefunden, mein Herz zu hüten!! Manik hatte schon recht: Ich war doch nur ein Fremder geblieben unter den harten Herzen dort am Gallegos, ich blieb ein Kind jener Welt, in der die Empfindungen die Taten ersetzen und die Phrase das offene Wort verdrängt.

      Ich wollte mich erheben. Was sollte ich hier noch neben Ellen Duncam?!

      Ihre Hand berührte meinen Arm …

      »Nicht doch, … nicht so wollen wir uns trennen …«

      Sie zitterte … In ihrem Blick war eine unklare Angst.

      »Sie … müssen nachgeben, Mr. Abelsen … Ich flehe Sie an … Ersparen Sie mir doch …«

      »… Sparen Sie sich doch jedes weitere Wort …!«

      Ich war aufgesprungen. »Ich verrate meine Kameraden nicht!! Der Kutter könnte …«

      Oh – es war alles sehr schlau vorbereitet …. Unversehens flog mir von hinten eine schwere Decke über Kopf und Brust. Fäuste packten mich, in denen die Kraft von Eisenklammern lag. Meine Arme wurden mir an den Leib gepreßt … Ich fühlte, daß man mich emporhob … Es mußten drei Männer sei … Ich spannte meine Muskeln bis zum äußersten an, schlug mit den Füßen nach hinten. Eine wilde Wut gegen Ellen ließ mich zwecklos brüllen – – irgendein Schimpfwort.

      Dann – – irgendwoher Maniks Trompetenorgan:

      »El Gento – – die weiße Jacht!!«

      Nochmals derselbe Ruf …

      Ich erhielt einen Stoß, flog vornüber, stolperte, fiel zwischen Geröll, raffte mich auf, riß die Decke herunter, riß die Pistole aus dem Futteral …

      Die Stelle, wo ich mit Ellen gesessen, war leer, und droben am Rande des Steilufers stand Manik und winkte …

      »Die Jacht – – die Jacht!!«

      »Manik, wo blieb Ellen?« schrie ich wie ein Besessener …

      »Miß Ellen in Zelt sein …!«

      »Unsinn – sie war hier, und man hat mich niederträchtigerweise von hinten überfallen … Sie muß noch in der Nähe sein … Suchen wir! Ich werde mit ihr abrechnen, ich …«

      Manik blickte ringsum. »Hier kein Mensch, Gento … du schlafen, träumen … Ich sehen müßten, jeden – jeden … – Kommen auf Brigg … Chanaf schon großes Gewehr bereitmachen … Jacht von Norden sich nähern … Schnell!!«

      Seine vollkommene Gleichgültigkeit gegenüber einem Zwischenfall, der mir den letzten Rest von Vertrauensseligkeit geraubt hatte, änderte sich erst, als ich die Uferhöhe erklettert und ihm die wollene Decke gezeigt hatte. Es war dies eine sehr weiche, feine Kamelhaardecke von dunklem Muster, mit braunem Leder eingefaßt. Auf der Brigg hatten wir bisher nicht eine einzige Decke dieser Art gefunden. – Manik war jetzt überzeugt, daß Ellen von vornherein mich an diese Stelle gelockt hatte, wo man mich am bequemsten von hinten beschleichen konnte.

      Wer waren die Angreifer?

      Diese Frage ließ sich angesichts der Tatsache, daß Ellen und die drei Kerle mit den Bärenkräften im Nu verschwunden waren, vorläufig nicht beantworten. Ich nahm an, und Manik stimmte mir zu, daß es hier in den Uferfelsen ein Versteck gäbe, wo die drei bisher verborgen gewesen. Die Insel war also doch nicht »leer«, wie wir bisher geglaubt.

      Ein Blick nach Norden zeigte mir in weiter Entfernung die Jacht. Nun, bevor sie heran war, konnte ich noch Baron Hiruto einige Liebenswürdigkeiten unter das Stupsnäschen reiben.

      Wir eilten zur Bucht. Links von den Büschen erhob sich das Zelt. Auf einer Kokosmatte vor dem Eingang saß der Baron mit untergeschlagenen Beinen und rauchte in aller Gemütsruhe seine Zigarette. Er legte warnend den Zeigefinger auf die dünnen Lippen.

      »Sie schläft.«

      Mit meiner Geduld war’s vorbei.

      Ich schlug den Zeltvorhang hoch, ich packte Hiruto mit der Linken und zeigte ihm das leere Zelt.

      »Wo ist Ellen?!« Mein Gesicht war wenig gemütlich und der Baron merkte wohl, daß die schöne Zeit, wo ich mich hatte verführen lassen, vorüber war. Er blickte mich entsetzt an. Ich schüttelte ihn wie einen Sack Lumpen …

      »Raus mit der Sprache!! Wo ist Ramses geblieben!! An die Haifische glaube ich nicht mehr!!«

      Meine Grobheit erregte bei Manik ein wohlgefälliges Grunzen.

      »Aufhängen!!« schlug er vor.

      Hiruto deutete auf einen langen Riß in der Rückwand des Zeltes. Seine Stimme klang trocken und verlegen.

      »Ich schwöre bei meinen Ahnen, daß ich Ellen nicht gesehen habe. Sie schlief seit einer Stunde … Sie hat das Zelt heimlich verlassen, und ich weiß nicht, wo sie ist.«

      »Ihre Ahnen können mir gestohlen bleiben, Sie … gelber Affe!!« Mein Grimm schäumte über. »Haben Sie etwa Ellen nicht zu mir geschickt und mir die feinen Vorschläge unterbreiten lassen – den Kuhhandel um meine Araukaner?!«

      Ich ließ ihn los und zeigte ihm sehr eindeutig meine Pistole.

      Hiruto blickte mit einer in der Tat unnachahmlicher Gelassenheit in das schwarze Mündungsloch der Waffe. »Es wäre kein gewöhnliches Zusammentreffen von widrigen Umständen, das mir hier den Tod brächte,« sagte er mit der heroischen Todesverachtung seines Volkes. »Die Rätsel und Widersprüche häufen sich, Mr. El Gento, und nur ein Schwächling würde anders handeln als Sie. Im Grunde sind Sie noch sehr langmütig. Ich glaube, ich hätte bereits abgedrückt, denn die Tatsachen sprechen so sehr gegen mich, daß Ihnen niemand eine rasche Strafjustiz verübeln könnte.« Seine bedächtigen Worte bewiesen, wie sehr sein Hirn sich abmühte, den Dingen die Maske vom unbegreiflichen Antlitz zu reißen. »Ich habe allerdings mit Ellen vereinbart,« fuhr er in gleicher Weise fort, »Ihnen gewisse Vorschläge zu unterbreiten, jedoch erst abends. Ellen hat mir mit keiner Silbe mitgeteilt, daß sie Sie aufsuchen würde. Sie hat sich heimlich entfernt. Natürlich werden Sie dies bezweifeln. Und doch lüge ich nicht.«

      Er verneigte sich höflich. »Sie würden mich zu Dank verpflichten, wenn Sie das Geschehene mir kurz schildern wollten, Mr. El Gento … Diese Bitte bedeutet nicht etwa, daß ich Ihre Entschließungen hinsichtlich meiner Person …« – er schaute wieder in die Pistolenmündung – »hinausschieben möchte. Wir alle müssen sterben, und mein Lebenswerk ist getan. Ich habe erwachsene Söhne, die meine Reederei weiterführen werden. Meine Frau kam vor zwei Jahren bei dem großen Erdbeben um. Doch das interessiert Sie kaum. Wir Menschen von heute leben aneinander vorbei, nicht miteinander. Wenn es uns von Vorteil, nehmen wir vielleicht diesen oder jenen ein Stück Weges mit und lassen ihn dann wieder zurück. Freilich liegen die Verhältnisse hier mit Ellen anders. Ich hätte mich nicht in dieses Abenteuer zu stürzen brauchen. Freundschaft geleitete mich hierher. Sie, Mr. El Gento, suchten dieses Abenteuer. Und Sie gewinnen das Spiel, und ich verliere es. Alles ist Schicksal.«

      Er verbeugte sich abermals, jetzt wie entschuldigend dieser Abschweifungen wegen. Und doch hatte er vielleicht ungewollt eins erreicht. Mein Grimm war verpufft. Diesem Manne gegenüber sich unbeherrscht zu zeigen, war eine Blamage. Ich steckte die Pistole weg. Ich erzählte ganz eingehend, obwohl Manik immer deutlichere Zeichen von Ungeduld sehen ließ und sehr verfänglich mit seinem Jagdmesser spielte.

      Hiruto hörte wortlos zu. Sein Gesicht blieb unbewegt. Nur


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