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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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      Ein leises metallisches Knacken …

      Nur das …

      Kein Schuß …

      Nur das Anschlagen des Bolzens gegen ein nasses Zündhütchen der leeren Patrone …

      Nochmals versuchte es Gussy Gollan …

      Mit einem mitleiderregenden Schluchzen sank ihr Arm hinab …

      »Ja, Tübbicke hat die Patronen etwas präpariert, als Sie noch ohnmächtig waren,« sagte ich nachsichtig. »Glaubten Sie wirklich, wir würden Sie nicht nach Waffen abfühlen?!«

      Sie errötete tief …

      » … Glaubten Sie wirklich, daß ich mich so leicht überrumpeln ließe ?!«

      Jetzt trat bei ihr die Reaktion ein …Sie mochte vieles in ihrem jungen Dasein bereits erlebt haben, — sie war sicherlich kein Durchschnittsweibchen— aber sie blieb Weib.

      Sie weinte. Sie taumelte zu einem nahen Felsblock, ihre Pistole fiel in das Geröll, sie selbst brach aus dem harten Sitz zusammen und bedeckte das Gesicht mit den Händen … Ihre Gestalt pendelte hin und her … Ihre Nerven versagten vollständig.

      Ich trat neben sie. Ich sah in ihr nicht die Feindin, — ich hatte ja mit ihr gespielt, ich hätte es nie so weit kommen lassen sollen … Ich hatte vorausgeahnt, weshalb sie mich begleiten wollte.

      Meine Hand stützte sie …

      »Dummes kleines Mädel, — für den Film mögen Ihre Nerven genügend gestählt sein, — für sorgsam vorbereitete Sensationen und Tricks — dergleichen! Aber hier, — nein, Kind, hier wo die große, feierliche Erhabenheit einer noch unverfälschten Natur andere Ansprüche stellt, wo das unvorbereitete Abenteuer sich Ihnen nähert und den Einsatz einer ganzen Persönlichkeit verlangt, da — — fallen Sie ab … Wie sollte es auch anders sein?! — Ich rechne auch nicht zu den ganzen Persönlichkeiten, so anmaßend bin ich nicht … Aber, Kind, seit Jahren lebe ich in innigster Verbundenheit mit dieser unverfälschten Natur, wandere Wege, die keine Wege sind, nehme dankbar hin, was mir die eigene Freiheit und die Freiheit freien Landes beschert … Und das ist sehr viel, Gussy Gollan, denn das freie Land nenne ich jede Stätte, an der die große Lügnerin Zivilisation sich noch nicht breitmachte …«

      Ob sie auf meine Worte geachtet hatte, — sie hob jedenfalls den Kopf, blickte zu mir auf und haschte nach meiner Hand.

      »Sie … Sie … verachten mich nicht?« — Die Worte waren kaum vernehmbar … »Ich … schäme mich jetzt … Ich muß völlig von Sinnen gewesen sein …«

      »Das waren Sie! Und — weshalb?! Wer hat Sie dazu getrieben, Ihre Weiblichkeit derart zu vergessen, wer vergiftete Ihr Hirn mit irgendwelchen maßlosen Wünschen und Hoffnungen, daß Sie ein Menschenleben vernichtet hätten, nur um Leuten entfliehen zu können, die Ihnen und Ihren Begleitern nichts Böses angetan haben — nichts, — wer war dies, und — weshalb?!«

      Sie antwortete nicht. Ihr Blick wich zur Seiten ihr Kopf senkte sich und das Letzte, was ich von ihrem unklaren Mienenspiel bemerken konnte, war ein Zug herber Entschlossenheit. Ihre Tränen waren versiegt, zusammengekrümmt saß sie da, das Kinn in die Linke gestützt …

      Ein buntes, verirrtes Vöglein in ihrem für diese Umgebung lächerlichen Kostüm!

      Ich ließ sie allein, kletterte in die Schlucht hinab, weidete die Antilope aus, zerlegte sie und stieg die Wand wieder empor. Gussy Gollans Platz war leer. Auch die kleine Pistole war verschwunden.

      Der Gedanke, daß dieses gewiß nicht feige Mädel so wahnwitzig gewesen sein könnte, ohne Reittier zu entfliehen, kam mir überhaupt nicht. Etwas anderes beunruhigte mich: Daß sie sich an unser Lager heranschleichen und eins der Dromedare stehlen könnte! Freund Tübbicke war immerhin zu sehr Neuling in derlei Abenteuern, und Gupa und Wrangel mit seinen verbundenen Pfoten (er hatte sich die Ballen durchgelaufen) standen als Wächter zu weit von dem Lagerplatze ab, um rechtzeitig eingreifen zu können.

      Ich beeilte mich. Es war eine Stunde Marsch bis zum Lager, und ich spürte jetzt die Müdigkeit wie Bleigewichte an den Füßen. Die durchglühten Felsen, die Sonne … — ich war froh, als ich endlich Tübbicke erblickte … Er lag und schlief. Keins der Tiere fehlte. Ich atmete auf. Und doch: Wo war Gussy?! In dieser Einöde zu Fuß etwa nach Norden flüchten und die Filmleute suchen, — Wahnsinn, sicherer Tod bedeutete das! — Ich warf die Fleischstücke zu Boden, stand dann vor Gupa, der mich aus klaren, kühlen, kleinen Mongolenaugen anschaute.

      »Wo ist sie, Olaf?« Meine Hand liebkoste den vor Wiedersehensfreude leise winselnden Hund. Dieselbe Hand hatte auf Gussys Schulter geruht.

      »Entflohen, Gupa … — Wrangel muß mit. Ich nehme ihn in den Sattel. In zwei Stunden habe ich sie gefunden und bringe sie mit zurück …«

      Um Gupas Mund bildeten sich feine Fältchen.

      »Schlafen, — das ist besser als …« — er wandte sich ab, verschluckte den Rest des Satzes und und schaute nach Norden über die sandige, wellige Wüste.

      Es wurden vier Stunden. Ich kehrte ohne Gussy zurück. An drei Stellen hatte sie sich an steilen Hängen mit Hilfe des Strickes, den sie umgegürtet trug, auf schmale Grate hinabgelassen. Dann verlor ich ihre Spur vollkommen.

      Gupa behauptete, er hätte nach Osten zu am Horizont, wo der Hitzedunst wie Schleierstreifen hing, ein Flugzeug beobachtet. »Du hättest mir dein Fernglas überlassen sollen, Olaf … Es mag auch eine Schar weißer Reiher gewesen sein …«

      Tübbicke übernahm die Wache. Ich schlief wie ein Toter.

      9. Kapitel

       Die Stadt der Toten

       Inhaltsverzeichnis

      Menschen kommen, verschwinden, Menschenschicksale rollen sich vor uns ab wie der endlose Streifen eines Filmbandes, — eine starke Hand wischt all das wieder aus … —

      Ich bin soeben draußen gewesen an dem kleinen Teich unserer Oase, ich bin in den Mauerresten umhergeklettert und habe ein Schlangennest gefunden — nicht das, was ich suche — suche, so lange wir hier sind. Es waren ägyptische Brillenschlangen, häßliche Geschöpfe, giftig, dumm …

      Unsere Oase …

      Das Gemäuer und die Ruinen, von denen ich sprach, ziehen sich genau von Nord nach Süd am Abhang einer der Staubdünen hin und schützen das freundliche Grün vor dem flüchtigen Sande. Die Länge dieser uralten Reste von Bauten, die nur irgendwie der Goldgewinnung gedient haben können, bedecken eine Fläche von fast dreihundert Meter Länge und vierzig Meter Breite. Tübbicke nennt sie »die Klappmauer«. Tübbicke findet für alles einen Namen. Einen Igel, der bereits zu unserem Haushalt zählt, da er sehr schnell zahm geworden ist, hat er »Gussy« getauft. Mag er. So stachelig, wie Freund A. A. A. meint, war Gussy Gollan doch nicht.

      Ich bin kreuz und quer unter den Palmen entlanggegangen, und die melancholischen Geier droben in den Bäumen und auf dem Gemäuer lassen dann kein Auge von von mir. Zuweilen krächzen sie leise, müde, versinken dann wieder in ihre beschauliche Ruhe und warten …

      Nun sitze ich wieder im Zelte und …habe so gut wie nichts an. Ein Nachthemd, möglichst ohne Aermel, genügt hier. Aber vom Oktober bis März wehen hier nachts eisige Nordwinde. So sagt Sussik. Er ist mein Gewährsmann. Nubien kennt auch Wetterstürze. Wir haben es erlebt. Gewitterwolken ballten sich zusammen, gegen die keine Sonne aufkam. Man hoffte in tiefer Finsternis auf erquickenden Regen, Blitze fuhren herab, Donner dröhnte, die Luft kühlte sich empfindlich ab, — nach einer Stunde war alles vorüber, und wir legten schleunigst die warmen Sachen nieder ab.

      »Nub« bedeutet Goldland. Daher Nubien …

      James Cordy, der erst Wera und dann den Leitbullen der angeblichen Filmleute stahl, hatte einen Goldbarren bei sich. Lady Janes Notizbuch enthielt die Angaben über Tagesritte bis


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