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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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hier Reichtümer vermutet werden und daß auch Mr. Howard Houston und die Ratte Owen Darß auf die Jagd nach diesen Schätzen sind.

      Gold, Liebe — Liebe, Gold, — Habgier, Lug und Trug und Niedertracht. Das ist der gährende Teig, der üble Blasen hochwerfen wird. Er wird … Wir warten. Wir sind gerüstet, durch die Dünen dort ringsum, hoch wie Berge, fließend wie Mehlbrei, gelangt niemand zu uns. Es gab einen Pfad. Er ist verlegt. Diesen Pfad werden sie suchen …

      Der größte Philosoph hier in unserer Oase ist der alte Marabu, ein sehr, sehr alter Herr, sehr kahl, wie ein dreiviertel gerupfter Storch … Ein Flügel fehlt ihm gänzlich. Sussik meint, der Marabu sei tausend Jahre alt. Vielleicht … — Er hat am Teiche seinen Stammplatz im Schatten der höchsten Oschurbüsche, die bis sechs Meter Höhe die rissigen Palmenstämme umkränzen, nie die Blätter wechseln und nachts eigentümlich duften: Nach Mottenkiste! — Aber dieser Geruch hat dem greisen Marabu wenig genützt, er ist kahl, er sieht jämmerlich aus, aber man könnte ihn getrost Adolar taufen, so jugendfrisch kann er sein, wenn ein anderer Vogel ihn stört. Dann schießt er vorwärts, teilt Schnabelhiebe aus, verjagt den Frechling, watet zu seinem Stammplatz zurück, zieht das rechte Bein an den Leib und stiert vor sich hin. Auch er wartet. Urplötzlich fährt sein Schnabel in die Tiefe, blitzschnell verschlingt er die Beute, steht wieder regungslos da und gedenkt vielleicht jener Zeiten, als hier — vielleicht — die Nubische Goldminen-A.-G. zwecklos Sand und Gemäuer durchwühlte. Wrangel geht dem alten Herrn vorsichtig aus dem Wege, es ist so am besten für beide Teile. —

      Ich habe meine Zigarre wieder angezündet.

      In den Zinkkisten der verschobenen Expedition hatten sich auch die Zigarren gut gehalten.

      Ich werde von Sussik erzählen … —

      Wir hatten damals am Nachmittag nochmals nach Gussy Gollan gesucht, selbst Gupa war nicht dagegen gewesen, denn ein so junges Weib im Wadi Kebir verdursten zu lassen, war selbst wider seine harte Natur. Dann kamen viele endlose Tage und Nächte eines Rittes gen Süden, bei dem mir das Herz wieder froh und leicht und die Seele weit wurde, — es kamen wundervolle Stunden jener stillen Andacht, die nur die große Einsamkeit beschert. Kleine Abenteuer drängten sich uns auf, unwichtig wie Spielereien, — Begegnungen mit ziehenden braunen Nomaden, mit Zeltdörfern, die wir nur von fern beobachteten, mit festen Hütten armseliger Ueberbleibsel erloschener Völker, — — und eines Tages kam das große Abenteuer: Sussik!

      Bir Schikr an der östlichen Karawanenstraße, den Sudan mit Oberägypten verbindend und die Nubische Wüste durchschneidend, lag bereits zwei Tagesritte hinter uns. Gupa allein war in dem langgestreckten Orte gewesen, den ich des Militärpostens wegen meiden mußte. Freund Golem hatte für Ralph Cudderson, wie versprochen, in der größten Karawanserei Nachricht zurückgelassen — einen Zettel mit ein paar Stichworten, die der Engländer schon verstehen würde. Ein Levantiner hatte Zettel und ein Stück des Goldbarrens freundlichst angenommen, — auch das war erledigt.

      Es mochte um die vierte Nachmittagsstunde gewesen sein, als wir den ersten Bischarin begegneten, — sie jagten Wildesel, besser verwilderte Esel, die sie dann an die Karawanen gezähmt verkaufen. Es waren zehn Krieger, bewaffnet mit Lanzen, Keulen und Vorderladerflinten, eingehüllt in helle leichtwollene Decken, die sie mit einer schmaleren umgürtet hatten, echte Nachkommen der alten Hamiten, der bittersten Feinde der semitischen Völker, halb Neger, halb Nordägypter, dabei, was die Gesichtsbildung betrifft, gänzlich verschieden, nur in der Frisur sich gleichend und dem … Hammelgestank.

      Sie entdeckten uns erst, als wir am Rande der vereinzelten Felsschlucht hielten, in der sie die gefangenen Esel zusammengetrieben hatten. Eine Verständigung mit ihnen war nicht möglich. Sie bettelten um Tabak und Pulver — durch Zeichen, beides konnten wir nicht hergeben, und der Abschied war daher wenig freundlich.

      Mir war diese Begegnung sehr unangenehm. Die braunschwarzen Kerle (nicht alle braunschwarz, einige mehr kupferfarben, zweifellos infolge Blutmischung mit den Kuschiten, den Ureinwohnern des fast sagenhaften Goldlandes Kusch) würden uns sicherlich heimlich folgen, um zu sehen, was wir hier in ihren ureigensten Weidegründen vorhätten. Es trug auch nicht gerade zu meiner Beruhigung bei, daß Adolar erzählte, in Kairo hätten die Zeitungen vor der Benutzung der östlichen Karawanenstraße gewarnt, da die Bischarin wieder einmal etwas aufsässig seien.

      Leider trafen wir bis zum Abend nur auf spärliche, sandverwehte Felshügel, — leider war es auch völlig windstill, und unsere Fährte mußte noch tagelang sichtbar bleiben. Hier halfen eben nur Wachsamkeit, vorsichtige Auswahl eines Lagerplatzes und … Wrangel. Der Hund war immer noch der beste Anmelder ungebetener zwei- und vierbeiniger Gäste. Seine Pfoten waren längst heil, seine Ballen hatten sich kräftiger, aber flacher entwickelt, wieder ein Beweis, wie schnell der Tierkörper sich einer veränderten Umgebung nicht nur hinsichtlich der Haarfarbe anpaßt. Wüstensand und Felsboden und scharfes Geröll erforderten andere »Fußschützer«, eben Ballen, als Wrangels ferne nördliche Heimat.

      Unser Lagerplatz, wieder ein trockenes Flußbett mit einer schwachen Zisterne, schien mir durchaus günstig. Der Fels wölbte sich hier über eine flache terrassenartige Kuppe, — wir brauchten nur einen kleinen Halbkreis von Steinen aufzuschichten, und wir und die Tiere waren nur direkt von vorn anzugreifen. Mitten in der Nacht — Tübbicke hatte gerade Wache — schlug Wrangel wütend an. Wir entdeckten zunächst nichts Verdächtiges, der Hund beruhigte sich auch sehr schnell wieder, und wir vermuteten lediglich eine Schar von Wüstenwölfen in der Nähe. Der Füchse und Schakale wegen regte sich Wrangel längst nicht mehr auf. Aber die peinliche Ueberraschung zeigte sich nachher, als ich, von neuem Mißtrauen getrieben, nochmals mit dem Hunde die Schlucht absuchte und oben über unserem Steindache im Sande ganz frische Spuren entdeckte. Die Bischarin waren doch in der Nähe gewesen, und Gupas lauter Zuruf veranlaßte mich dann, schleunigst zum Lager zurückzukehren. Da sah ich die Bescherung. Unsere acht Wasserschläuche waren ausgelaufen, waren angestochen worden, und das konnte nur in der Art geschehen sein, daß einer der Bischarin an einem Strick über den Rand des überhängenden Felsens hinabgeklettert war und mit der Lanze rasch zugestoßen hatte und wieder verschwunden war.

      Gewiß, das Felsloch hier hätte uns genügend Ersatz gespendet, wenn dieser Brunnen chemisch reines Wasser enthalten haben würde. Das war nicht der Fall. In einzelnen Teilen Nubiens stießen Forschungsreisende schon vor uns auf heiße Quellen, die dem höher gelagerten Schiefergestein entströmtem Diese stark alkalischen Quellen (bei Okma gibt es heute Heilbäder dieser Art, die schon im Altertum benutzt wurden) sind nur bedingt genießbar. Sie erzeugen Durchfall, die Kamele trinken dieses Wasser überhaupt nicht, das zum … Rasieren und Waschen angehen mag.

      Freund Adolar war außer sich. Daß gerade während seiner Wache dies passiert sein mußte, ärgerte ihn wütend. Damit war nichts geholfen. Und gerade weil die Bischarin es auf unsere Trinkwasservorräte abgesehen gehabt hatten, deutete leider darauf hin, daß wir so leicht Ersatz nicht finden würden.

      Ein Pech kommt selten allein. Beim Aufbruch am frühen Morgen noch vor Sonnenaufgang wurde Gupa, als er mal abseits enteilte, von einem kleinen braunen Reptil in die linke Hand gebissen. Wir hatten zwar übermangansaures Kali mit, ich schnitt die feinen Pünktchen, die die Giftzähne zurückgelassen hatten, unverzüglich durch Kreuzschnitte auf, saugte das Blut aus, band die Hand ab und streute von den tieflila Kristallen in die Wunden, aber Hand und Arm wurden sehr bald unheimliche, verfärbte Fleischklumpen, Gupa konnte sich kaum im Sattel halten, und im Schritt mußten wir weiter.

      Mit Sonnenaufgang setzte dann der von den Bega-Völkern gefürchtete heiße Südwestwind ein. — Heiß ist sehr bescheiden ausgedrückt. Es waren Glutwellen, die stoßweise daherkamen, vermischt mit feinsten Sandteilchen. Der berüchtigte »Samum« hat nichts mit diesem nubischen Fegefeuer zu tun. Der Samum verfinstert die Sonne, treibt Sandwolken hoch, begräbt Tiere und Menschen, häuft riesige Dünen auf, verändert in einer Stunde das Landschaftsbild vollkommen, verschüttet kleinere Oasen, Brunnen, Felsen, Felsenhügel. Der Nubawind naht stoßweise, gleichsam Glutwelle auf Glutwelle fegt dahin wie die Wogen des Meeres. Aber seine Gefahr liegt in der unerhörten Trockenheit dieser Backofenglut und in dem feinen Staube, gegen den nichts schützt und der, zumeist aus allerfeinsten Salzpartikelchen bestehend, Lunge, Kehle und Nase schwer gefährdet. Die Bischarin nehmen während


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