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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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die Sonne.«

      Boche Boche trinkt den heißen Tee – mehr Rum als Tee, mit der Gier eines Menschen, der einer augenblicklichen Abspannung Herr werden will. Und Jörnsen bewilligt ihm einen zweiten Becher … Erzählt … animiert auch mich zum Trinken …

      Ich trinke …

      Auch morgen ausruhen!! Oh, Holger Jörnsen, hältst du Olaf Abelsen für ein Kind?! Jede Wette gehe ich ein: Wir sind ganz dicht am Ziel! Und wir sollen trinken, damit wir wie die Murmeltiere schlafen, damit das fragwürdige Ehepaar sich nachts im Boot davonschleichen kann … – Holger Jörnsen, so fertigst du uns nicht ab!!

      Dann sagen wir den beiden Gute Nacht … Und als ich dem leicht taumelnden Kameraden die Treppe zum Deck emporhelfe, sehe ich über uns klaren ausgestirnten Himmel, empfängt uns oben ein milder Lufthauch – vom Pazifik her! Der Wind ist umgeschlagen und unser vereistes Deck schwimmt vor Nässe.

      »Der Tauwind kam von Westen her …« deklamiert Boche Boche mit müder Stimme … Wir machen mittschiffs halt, freuen uns über das Blinken der Sterne im stillen Wasser …

      »Glaubst du daran?« flüstert der Kamerad plötzlich …

      »Nein!« – Wir haben nicht viele Worte nötig, um uns zu verständigen.

      Jörnsens letzte Bemerkung beim Auseinandergehen, daß diese Nacht niemand zu wachen brauche, hat auch Boche Boches Argwohn geweckt.

      »Ich werde munter bleiben,« erklärte ich leise. »Ich wecke dich dann …«

      »Wenn sie das Boot nehmen?!«

      »Fahren wir mit dem Kutter hinterdrein …«

      In unserer Kajüte hätten wir dies nicht besprechen können …

      »Gut … Wecke mich!«

      Dann entkleiden wir uns in der Back. Ich lösche die Lampe aus. Und im Dunkeln schlüpfen wir lautlos wieder in die Unterkleider. Liegen dann unter den Decken … Ich habe mir zwei Zigarren und Zündhölzer mit in die Koje genommen. Nach einer Weile will ich zu rauchen beginnen, damit der Schlaf mich nicht überrumpelt. Müde genug bin ich. Meine Hände schmerzen, meine Stirnwunde, erst halb vernarbt, Andenken an Punta Garras, meldet sich gleichfalls: Wetterumschlag!

      Boche Boche schnarcht leise …

      Totenstill ist’s auf dem Torstensen … Wie damals, als ich Gerdas Zettel fand – nachher die Toten …

      Ich reibe ein Hölzchen unter der Decke an, und der Tabak wird zum treuen Gefährten peinvoller Stunden des Wartens. Wird etwas geschehen? Werden die Jörnsens den Kutter verlassen? Und wenn – wird es uns glücken, endlich dem großen Geheimnis auf die Spur zu kommen?

      Ich sitze aufrecht, schütze die glimmende Zigarre mit der hohlen Hand, denn – man könnte wieder einmal spionieren – man, die Jörnsens.

      Lausche …

      Nervöses Ameisenlaufen in den Beinen … Schweißperlen auf der Stirn …

      Wird etwas geschehen?!

      Ich verliere jede Schätzung der entrinnenden Zeit …

      Wie spät mag’s wohl sein? – Die glimmende Zigarre genügt für das Zifferblatt der Nickeluhr.

      Halb eins erst … Und ich hätte auf drei Uhr morgens geschätzt …

      Boche Boche wälzt sich im Schlafe hin und her, lallt einzelne Worte, stöhnt …

      Einmal verstehe ich deutlich: Gerda!!

      Gerda!!

      Und wieder schleichen die Minuten …

      Ich nehme die zweite Zigarre. Sie brennt nicht, hat Nebenluft … Ich drücke den Stummel auf dem Fußboden aus. Und sitze und horche, kämpfe gegen die Müdigkeit. Die Tür zum Deck ist offen. Ganz selten der ferne Schrei einer Möve … Einziges Lebenszeichen von draußen.

      Die Müdigkeit steigert sich …

      Ich schrecke auf … War ich wirklich für Sekunden eingenickt?!

      Meine Sinne sind wieder wach.

      Merkwürdiger Geruch, der mir da in die Nase dringt …

      Gestank …

      So stinken Fischer in ihrem Arbeitshabit … So stanken die Eskimos von Labrador, die ich auf meiner einzigen Fahrt ins Eismeer kennenlernte …

      Eskimos … hier?! – Nein – aber Feuerländer … Eingeborene, die hier wie Eskimos leben, in Robbenfellen, die Tran saufen, Robbenfleisch fressen …

      Mein Hirn sprüht Gedanken …

      Meine Hand gleitet unter das Kissen zur Pistole …

      Ich schiebe die Sicherung zurück …

      Der Gestank wird noch aufdringlicher …

      Ich strecke die Waffe vor …

      Der Lauf berührt etwas – etwas, das zurückweicht, etwas das nicht vorhanden sein dürfte …

      Knall … Schrei … Krachen eines umsinkenden Körpers …

      Geräusche …

      Im matten Lichtschimmer auf der Treppe eine Gestalt, nach oben flüchtend …

      Dicht an meinem Kopf saust etwas vorbei, fährt in die Wand mit hohlem Ton …

      Wurfmesser …

      Ich feuere auf die Gestalt …

      Knall … Schrei … Die Gestalt schlägt nach rückwärts … Eine zweite, dritte …

      Boche Boche feuert …

      Und von den fünf Robbenfressern kommt nicht einer wieder an Deck. –

      Unsere Lampe brennt. Zwei leben noch … Ich in Unterkleidern nach oben … Ein Blick rundum … Ein hochbordiger Kahn, von vier Eingeborenen gerudert, schießt der Ausfahrt zu.

      Das Deck ist leer …

      Boche Boche schon neben mir, drückt mir die Sniders-Büchse in die Hand …

      »Los – Schnellfeuer!!«

      Die Felswände werfen das Echo der Schüsse vielfach zurück …

      Die Kerle drüben rudern um ihr bißchen Leben … Hätten sich retten können, wenn sie umgekehrt wären. Dachten nicht daran.

      Wir zielen, drücken ab …

      Drüben rudern nur noch zwei …

      Nur noch einer …

      Der steht aufrecht jetzt …

      Der trägt keine Felle, der trägt dunklen Anzug, Seemannsmütze … Der rudert im Zick-Zack … auf das Ufer zu … Hat Glück … Gerade der! Glück … bis er auf das Gestein springt, – da stolpert er vornüber … Die Mondsichel zeigt uns, daß er weiterkriecht und das linke Bein nachschleppen läßt …

      »Stopp!« ruft Boche Boche. »Er entgeht uns nicht … Mit dem angeschweißten Flügel kann er nicht schwimmen, also auch nicht die Insel verlassen. Da – er humpelt, knickt wieder zusammen. Er schauspielert nicht, er würde sich unseren Kugeln niemals so als klares Ziel darbieten, wenn er nicht wirklich etwas abbekommen hätte.«

      Der Mann dort ist der Feind. Wie richtig doch Jörnsen vermutet hatte, daß der Giftmischer sich mit Feuerländern verbünden und daß das Gold diese gelbbraunen Transäufer ihm ins Garn bringen würde!

      Boche Boche deutet nach achtern …

      »Dort liegt das Boot des Kutters, Olaf. Und doch können die Jörnsens nicht an Bord sein. Die Schüsse hätten sie längst nach oben gelockt.«

      »Oder – sie sind abgetan worden,« meinte ich bedrückt, denn ich habe als Wächter, als Wache versagt, war eingeschlafen …

      »Wollen sehen … Ich glaube es nicht, Olaf. Ich denke an


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