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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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Dollar bei sich, und seine Papiere lauteten auf den Namen eines Advokaten Gerald Mangrove aus New Orleans, U. S. A.

      Dieser Name klarte die Dinge etwas. Etwas … Also ein Mangrove … Vielleicht der Entführer Allans.

      Der Mulatte hatte nichts bei sich, was über seine Person Aufschluß geben konnte.

      Aber neben den Toten sah ich fünf Patronenhülsen liegen. Das war wichtig. Ich reimte mir die Vorgänge etwa so zusammen. Damals während des Gewitters mußte Näsler drüben auf der anderen Insel von diesen beiden beschossen worden sein. Er hatte ebenfalls gefeuert und … getroffen, nur mit der langen Coldpistole. Welch’ ein Schütze mußte er sein! – Aber, weshalb dieses Feuergefecht?! Weshalb hatte dieser Advokat hier sein Zelt aufgeschlagen und dann morden wollen?! – Nun, Joachim würde ja alles erklären.

      Ich steckte die Papiere zu mir und machte mich auf den Rückweg.

      Als ich bei Coy in der Schlucht anlangte, saß er auf einem Stein und starrte vor sich hin.

      »Mistre,« meinte er kopfschüttelnd, nachdem ich ihm kurz meinen Fund auf der Kuppe geschildert hatte, »hier noch viel Wunderbareres … Mistre Näsler gute Kamerad. Gar nicht daran denken Boot zu stehlen. Nein, mit kleinen Freund sich setzen hinter Geröllwand. Ich kriechen hin, Mistre. Und – was sehen?! Nicht werden glauben, Mistre Abelsen!! Sehen, wie Mistre Näsler kleinen Allan sitzen lassen auf Schoß und sein Kopf streicheln und ihn anlachen und reden und scherzen und Allan auch vergnügt sein … – Coy nicht verstehen das. Mistre Näsler nur so tun, als ob Kinderfeind. Alles Lüge … Lieben Kinder. Hartes Herz nach außen, innen weich wie faulender Robbenspeck …«

      Allerdings, auf alles andere war ich vorbereitet gewesen, nicht hierauf.

      »Und was tun die beiden jetzt, Coy?«

      »Jetzt angeln, Mistre … Neugierig sein, was Mistre Näsler uns sagen werden, über neue Freundschaft mit Allan … sehr neugierig …«

      »Ich auch, lieber Coy … Und noch neugieriger, was er über die Schießerei mit den beiden oben angeben wird. – Ein merkwürdiger Mensch …« – und dies Letzte war mehr für mich selbst gesprochen.

      Als wir uns den Anglern näherten, rief der Junge freudestrahlend:

      »Oh – zwei Lachse schon …!! Und der Onkel Joachim, – den habe ich mindestens so lieb wie euch!«

      Näsler schmunzelte. »Die kleine Range hat mich wahrhaftig bekehrt, Abelsen … Ick scheine die besten Anlagen zur Jouvernanten-Tante zu haben … Komisch, det wir uns selber immer am wenigsten kennen … – Na – und droben auf der Kuppe?!«

      »Darüber reden wir später … – Allan, mein Junge, hast du einen Onkel namens Gerald Mangrove?«

      »Ja, Mister Abelsen … Advokat in New Orleans ist er, aber kein richtiger Onkel. Nur ein Vetter von Mammi von der anderen Mangrove-Linie. Großvater nennt sie immer die armen Mangroves. Denn Großvater ist sehr reich. – Wie kommen Sie auf Onkel Gerald, den ich übrigens gar nicht leiden mag, Mister Abelsen?«

      »Nun, ich kenne ihn flüchtig … – Näsler, kommen Sie mal abseits …«

      Er erhob sich, und wir und Coy standen zehn Schritt von Allan entfernt und flüsterten nun miteinander. Allan war viel zu erpicht auf die Fische, als daß er sich um uns gekümmert hätte.

      »Stimmt jenau wie Sie sagen,« nickte Joachim mir zu und putzte sein Monokel. »Die beiden Halunken schossen auf mich, als ich drüben während des Gewitters Möweneier suchte. Nun – ick pflege mir zu revanchieren. Meine Pillen saßen besser …«

      Seine Pomadigkeit ärgerte mich. »Näsler, der eine, der Advokat, hat doch sicherlich den Knaben verschleppt …!«

      »Wird wohl so sind, Abelsen …«

      »Donner noch eins – reden Sie doch vernünftig! Das alles kann Ihnen doch unmöglich so vollkommen schnuppe sein!!«

      »Reden?! Was ist da zu reden?! Raten könnten wir nur. Raten, weshalb die beiden sich hier häuslich eingerichtet hatten … Weiß ich nicht. Ist mir im Grunde auch egal. Der Junge lebt, und der Rest wird später schon geklärt werden.«

      Er hatte nicht ganz unrecht.

      »Wir müssen die Toten doch begraben,« schlug ich vor.

      »Selbstredend … Coy mag das tun und mag auch das Zelt und alles andere mitbringen.«

      Coy war sofort bereit. Er hatte es auf einen der Karabiner abgesehen, und sicherlich würde er ja auch im Zelte droben Sprit finden.

      Als er nach einer Stunde schwer bepackt am Buchtrande wieder erschien, schwankte er verdächtig und seine Augen schimmerten feucht und sein Mund war ein Fuselblasebalg. Er war dreiviertel betrunken. Ich schwieg dazu. Nur Näsler meinte: »Mein lieber Sohn Coy, du bist besoffen … Daß du dir beim Abstieg nicht den Hals gebrochen hast, ist wirklich ein Wunder Gottes. Aber Besoffene und Kinder haben ja ihre besonderen Schutzengel, du brauner Bengel!!«

      Das war die Episode auf dem Nachbareiland. Nur ein Zwischenspiel – nur … die Hauptakte folgten später.

      Wir täuten das Boot los und fuhren davon.

      Wege abseits vom Alltag …

      Heute sonnige Wasserwege …

      Coy schlief im Boot seinen Rausch aus. Neben ihm lagen seine Flinte und einer der erbeuteten Karabiner. Ich ruderte als Schlagmann, hinter mir Joachim. Am Steuer saß Allan und pfiff einen Marsch …

      7. Kapitel

       Das ferne Feuer

       Inhaltsverzeichnis

      Unsere Holzdollen knarrten taktmäßig, und wie eine Schaukel wiegte sich das vorwärtsschießende Boot auf den kleinen Wellen der Kanäle.

      Joachim hatte seinen Lederanzug längst abgelegt. Was darunter zum Vorschein gekommen war, seine Flanellkluft, konnte niemandem mehr imponieren. Sie war ein dreckiges zerknittertes Stromerhabit geworden.

      In Hemdsärmeln ruderten wir drei Stunden lang, schwitzten, bekamen Blasen an den Händen und freuten uns am Spiel unserer Muskeln. Allan pfiff, Coy schnarchte, die Sonne brannte heiß und der Himmel war eine lichtblaue Glasglocke.

      Herrliches Land hier am Magelhaens … Land für Männer, die sich den Teufel was um die sogenannten Errungenschaften der Kultur bekümmern! Herrliches Land, Granitinseln, schäumende Kanäle, weiße Vogelschwärme, bellende Robben, – und keine Polizei, kein strenger Gerichtshof, keine staatliche Ordnung. Dem Namen nach den Republiken Chile und Argentinien gehörig – dem Namen nach …

      Wunderliches Land. Launig wie ein verwöhntes Weib das Wetter, tückisch wie ein blutrünstiger Tyrann die Wasserwege mit heimlichen Riffen und unheimlichen, unberechenbaren Strömungen. Köstlich die durch keinen Fabrikschlot, kein Auto verpestete Luft. Gefährlich die jähen Witterungsumschläge … Nie Vorauszuahnen, was die nächste Stunde bringt. Land, das Männer zwingt, stets auf der Hut zu sein, nie faul dahinzudösen gestattet, – Land das Kinder reifen läßt zu kraftvollen Jünglingen. Und dies erlebten wir an Allan, unserem Kinde. Drei Väter hatte Allan nun. Aber Allan machte feine Unterschiede. Jeden behandelte er anders. Coy blieb für ihn der erfüllte Kindertraum des echten Indianers. Coy war für ihn die Romantik, die Sensation, das Wunder. Ich der Führer unserer kleinen Schar, die Respektsperson. Joachim aber der »Onkel Joachim«, der dem Kinderherzen am nächsten stand, der Zärtlichkeiten gab und hinnahm, der mit liebenden Blicken gestreichelt wurde, der insofern in Allans Herzen den ersten Platz einnahm.

      Allan pfiff und schaute nach den Schaumstreifen verborgener Riffe aus.

      Westwärts ging’s, immer westwärts, wo Santa Ines lag, die Hauptinsel, ein Land für sich, ein Gebiet, das in Deutschland für eine Republik ausgereicht hätte. Drei Stunden mit kurzen Pausen. Durch Kanäle, die uns zuweilen zur Umkehr, zu Umwegen zwangen, wenn die Strömung


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