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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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mit einer weißen Tischdecke, davor zwei Stühle. Der Weg von der Tür der Berghütte bis zum Tanzboden war mit Tannengrün und Blumen markiert. Um den Tanzboden standen die meisten Gäste des vergangenen Abends. Renate und Karsten stellten sich dazu.

      Die Musiker spielten einen Tusch. Dann traten Anna und Toni aus der Hütte. Toni trug einen dunkelgrünen Lodenanzug und einen Hut mit einem prächtigen Gamsbart. Anna an seiner Seite sah aus, wie man sich eine Braut in den Bergen vorstellt, nur noch viel schöner und lieblicher. Ihr knöchellanges Brautdirndl, das sie sich extra hatte nähen lassen, entsprach im Schnitt ganz der alten Tradition. Nur war es aus hellblauer Seide. Die Seide war in sich gemustert und hatte kleine Figuren. Später erkannte Renate, daß es kleine Schiffe waren. Eine Erinnerung an ihre alte Heimat, an das Meer, von dem Anna hierher in die Berge gekommen war. Die Schürze war in dunklerem Blau gehalten. Auf ihrem Haar trug Anna eine Brautkrone in den Grundfarben Weiß und verschiedenen Blautönen. Ein Band in den Farben des Regenbogens, wie er so oft über den Bergen stand, wand sich um die Krone.

      Gemessenen Schrittes gingen die beiden zu dem Tisch und nahmen auf den Stühlen Platz. Der Bürgermeister Fritz Fellbacher hob zu seiner Rede an.

      »Lieber Antonius Baumberger, von uns allen Toni genannt und liebe Dorothea Annabelle Zirner, Anna genannt! Noch nie habe ich eine Trauung mit so viel Freude vorgenommen. Bekommen wir mit dir, liebe Anna, nicht nur eine weitere Bürgerin in Waldkogel, sondern auch gleichzeitig eine fesche Hüttenwirtin. Eine tüchtige Berghüttenwirtin voller Tatkraft und Energie, die sogar mir gestandenem Bürgermeister Nachhilfe erteilt hat. Da kann ich nur sagen, lieber Toni, du bist ein Glückspilz! Als die Anna und der Toni zu mir ins Amt kamen, um das Aufgebot zu bestellen, da staunte ich nicht schlecht, als die Anna verkündete, ich sollte dann mit dem Stammbuch und der Tinte auf den Berg kommen. Sie wolle hier oben unterschreiben. Die Erklärung gab das tüchtige Madl gleich mit. Sie sagte, daß man in ihrer Heimat auf Leuchttürmen heiraten könnte. I weiß, daß es auch in Schlössern Standesämter gibt. Von einer Trauung auf dem Berg, vor einer Berghütte, davon habe ich allerdings noch nie etwas gehört. Das war für die Anna kein Hinderungsgrund. Dann gibt es eben in Zukunft Trauungen auf der Berghütte für besondere Brautpaare. Warum nicht? sagte ich mir. Dem Toni war es fast egal, er wollte nur endlich das Jawort seiner Anna haben. Dem Toni hat es schon viel zu lange gedauert. Aber die Anna wollte die Eröffnung der Berghütte und ihre Heirat zusammenlegen. Das kann man verstehen. Ist es doch auch ein bißchen die Liebe zu der Berghütte hier in den schönen Bergen, die Anna hier glücklich werden läßt. Jetzt will ich aber aufhören, noch länger zu reden und werde amtlich.«

      Dann fragte der Bürgermeister zuerst Toni, ob er Anna heiraten wollte.

      »Ja!« sagte Toni mit fester Stimme.

      Dann fragte der Bürgermeister Anna.

      »Ja!« sagte Anna und schaute Toni dabei an.

      »Dann erkläre ich euch als Bürgermeister der Gemeinde Waldkogel für Mann und Frau. Jetzt müßt ihr hier noch unterschreiben.«

      Toni setzte mit Schwung seinen Namen auf das Dokument:

      Antonius Baumberger

      Dann schrieb Anna zum ersten Mal ihren Namen:

      Dorothea Annabelle Baumberger

      »Frau Baumberger, liebe Anna! Herr Baumberger, lieber Toni! Meine allerherzlichsten Glückwünsche!«

      Der Bürgermeister überreichte den beiden das Stammbuch.

      »Da ist eine Menge Platz drin! Viele Seiten für Geburtsurkunden!« flüsterte Fritz Fellbacher leise und zwinkerte den beiden zu.

      Toni nahm seine Anna glücklich in die Arme und küßte sie.

      Der Schützenverein schoß ein paar Mal in die Luft. Der Sängerverein jodelte, daß die Berge widerhallten.

      Toni bot Anna seinen Arm und führte sie zur Hüttentür. Der alte Alois hatte Tränen in den Augen. Er trat hinter ihnen ein und schloß die Tür.

      »Hier, des ist für dich, Toni, und für deine Anna!«

      Mit zitternden Händen gab er den beiden einen Umschlag. Sie öffneten ihn und lasen.

      »Alois, du bist verrückt! Du schenkst uns die Berghütte. Net, daß wir die net wollten. Aber du hast doch da noch Schulden drauf, die du mit der Pacht, die ich – i meine – die wir dir bezahlen, abtragen mußt. Du hast doch nur eine kleine Rente, Alois! Des ist gut gemeint, Alois! I glaub, ich sprech auch im Namen der Anna, meiner Frau!« fügte er stolz hinzu. »Das Geschenk is so groß, daß können wir net annehmen.«

      »Toni! Du und die Anna, ihr habt jetzt die Berghütte. Fertig! Mit dem Pfarrer Zandler ist alles geregelt. Der weiß davon, und er hat gesagt, daß des richtig so is. Des war damals sowieso merkwürdig, daß auf dem Kirchenkonto Geld war, daß i die Berghütte von der Gemeinde zurückkaufen konnte. Wo das herkam? Der Herr Pfarrer hat gesagt, daß das in Ordnung gehen würde. I soll das ruhig so machen und euch die Berghütte überschreiben.«

      Toni schaute seine Anna an.

      »Was sagst du dazu, Anna? Wir sind jetzt verheiratet. Ich hab net denkt, daß wir gleich so ein großes Problem regeln müssen. Der Alois kann doch mit seiner kleinen Rente die Schulden gar net abtragen.«

      Anna schob Toni einen Stuhl hin.

      »Alois, setz dich bitte auch hin!«

      Anna schaute Toni in die Augen.

      »Toni erinnerst du dich an unser Gespräch vor einigen Tagen. Da sprachen wir von Geheimnissen.«

      Toni nickte nur. Alois grinste. Anna setzte sich auf Tonis Schoß.

      »Toni! Mein guter Toni! Es hat eigentlich nie Schulden gegeben. Das Geld für den Rückkauf der Berghütte, das habe ich dem Pfarrer gegeben. Das war meine Mitgift.«

      Es war ganz still im Raum. Nur das Knistern des Holzes im Kamin war zu hören. Antonius Baumberger benötigte einige Sekunden, um das Gesprochene wirklich zu begreifen.

      »Das Geld war von dir?« fragte er noch einmal ungläubig.

      »Ja, Toni! Hast du vergessen, daß ich eine gelernte Bankerin bin? Ich konnte gut mit Aktien jonglieren. Erinnerst du dich an den Tag, als ich in die Stadt fuhr und mir die vielen Dirndl kaufte und Wanderhosen und Pullover und Bergschuhe und so weiter und so weiter! Da war ich auf der Bank. Da habe ich einen großen Teil meiner Aktien verkauft. Das Geld habe ich dann auf ein Konto getan. Das war alles mit Pfarrer Zandler so abgesprochen. Letzte Woche dann mußte der Pfarrer dem Alois sagen, wo das Geld herkam. Dir wollte ich es erst nach der Hochzeit sagen.«

      »Warum?« fragte Toni.

      Anna küßte ihn. Sie schlang die Arme um seinen Hals.

      »Mein guter Toni! Ich wollte deine Männlichkeit nicht untergraben. Ich hatte Sorge, daß du damit nicht einverstanden wärst. Geld hätte vielleicht zwischen uns gestanden. Ich wollte einfach, daß es niemand erfährt. Ich wußte, daß du mich liebst. Niemand sollte sagen, daß du mich geheiratet hast, weil ich die Berghütte zum größten Teil gekauft habe. Du und deiner Eltern, ihr habt ja auch schon was gegeben. Aber das Geld ist noch auf dem Konto. Du mußt dir also um unsere Zukunft keine Sorgen machen.«

      Anna griff zur Urkunde und wedelte damit Toni vor der Nase herum.

      »Da steht es drin! Die Berghütte gehört dir und mir zu gleichen Anteilen. Und eines Tages werden sie an unsere Kinder weitergehen, wenn sie die Berghütte weiterführen wollen. Ich wollte das so. Ich kann nur hoffen, daß du mich verstehst.«

      Toni küßte Anna lange und zärtlich. Plötzlich hielt er inne:

      »Anna, als du dem Pfarrer das Geld gegeben hast, da hatte ich dir doch noch gar nicht gesagt, daß ich dich liebe und mir wünsche, daß du meine Frau wirst.«

      Anna schaute ihn voller Zärtlichkeit an.

      »Ich weiß, Toni! Gesagt mit Worten hattest du es nicht und geküßt hattest du mich auch noch nicht. Aber deine Augen haben es mir gesagt. Ich wußte es tief in meinem Herzen, daß es so


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