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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Hof wohnst, bis die Wohnung oben beim Alois fertig is. Meine Mutter meint, daß da viel zu machen is. Da muß gründlich renoviert werden. Des dauert, verstehst. Die Mutter meint, i könnte dir auch helfen. Des mach i gern. Hast mir ja auch auf dem Hof geholfen, wie i net konnte, wegen dem Knöchel. Verstehst?«

      »Du meinst, jetzt kommst du dran mit Nachbarschaftshilfe?«

      »Net nur i! Meine Mutter meint, daß du ja auch noch keinen Herd und kein Geschirr und all so Zeug hast. Sie meint, daß es ihr nix ausmacht, wenn du unsere Küche auf dem Reichler Hof derweilen benutzen tust.«

      »Oh, da ist aber sehr großzügig von deiner Mutter! Sie kennt mich doch gar nicht!«

      »Ganz so ist es nicht. I hab’ ihr schon erzählt von dir. Sie sagt auch, daß i dich mal rüber zur Alm bringen soll. Net, daß sie dir net vertrauen würde. Sie will dich kennenlernen und mein Vater auch.«

      »Das kann ich verstehen. Wo ihr doch sonst an niemanden ein Zimmer vermietet.«

      »Mmm! Aber des is net der eigentliche Grund.«

      »Sondern?«

      »Mei, sie wollen dich halt kennenlernen, weil i so viel von dir erzählt hab.«

      »Was hast denn erzählt?«

      »Nun alles! Daß du nach meinem Knöchel geschaut hast, zweimal jeden Tag. I hab’ auch erzählt, daß du jeden Abend auf dem Hof geholfen hast.«

      »Da hast du aber mächtig übertrieben. Es war ja keine Arbeit mehr da. Du hatttest alles schon erledigt. Wir sind nur auf der Bank gesessen oder im Garten und haben erzählt.«

      »Davon hab’ i den Eltern auch berichtet.«

      »Sag mal, erzählst du immer alles deinen Eltern?«

      »Wir versteh’n uns gut in der Familie. Wir reden immer über alles. Zumindest wieder über alles. In der Zeit, in der i mit der Jeanette zusammen war, da war des net so. Die Jeanette hat meinen Eltern net gefallen. I wollt davon nix hören. Doch dann hab’ i auch gemerkt, was für ein Biest die Jeanette war. Jetzt sind sie froh, daß i mich von ihr getrennt hab.«

      Victor warf Karin einen kurzen Blick zu.

      »Es hat sich im Dorf rumgesprochen, daß wir beide jeden Abend geplaudert haben. Da wollten meine Eltern wissen, was du so für ein Madl bist. Nach der Sach mit der Jeanette, da haben sie sich eben so ihre Gedanken gemacht. Verstehst?«

      Karins Herz klopfte wild. Sie versuchte ihre Gefühle für ihn unter Kontrolle zu bringen.

      »Wie soll ich das verstehen, Victor?«

      »Nun i hab’ erzählt, daß du ein ganz fesches Madl bist und i mich freu, daß du jetzt in Waldkogel bleibst. I würde dir gern helfen, daß du dich gut einleben tust.«

      »Das ist lieb von dir, Victor.«

      »Karin, i muß dir noch was sagen. I hab’ den Martin rauf auf die Berghütte geschickt, damit er dich fragen tut, ob du bei ihm arbeiten willst. Des war meine Idee. I hatt die Hoffnung, daß du ja sagst und dann in Waldkogel bleibst. Mußt wissen, daß i gern in deiner Näh bin.«

      »Das Angebot kam zur richtigen Zeit. Ich habe mir auch gewünscht, in Waldkogel zu bleiben. Mir gefällt es hier sehr gut. Die Berge und die Landschaft sind wunderschön. Die Art und Weise, wie die Menschen hier im Einklang mit der Natur leben, gefällt mir sehr. Die Gespräche mit dir haben mir das auch deutlich gemacht. Das war alles neu für mich. Weißt, mein Leben bisher war bestimmt von Hektik und Streß. Wenn ich zurückdenke, dann kann ich es nur so beschreiben, daß ich wie ein Hamster ständig wie in einem Rad gelaufen bin. Ich bin gerannt und habe gehofft, daß ich ans Ende des Weges komme. Hier in den Bergen habe ich Ruhe gefunden. Jetzt will ich meinen eigenen Weg gehen. Waldkogel und die Berge bedeuten mir sehr viel. Ich fühle mich wie im Paradies.«

      »Willst den Weg immer allein gehen, Karin?«

      »Das wird die Zukunft zeigen, Victor! Und du? Wie steht es mit dir?«

      »Ich hatte mich wohl verirrt. Ich kenne jetzt auch meinen Weg. I hoff’, daß i ihn net allein gehen muß. Weißt, i habe mir gedacht, daß wir uns vielleicht zusammentun könnten. Was hältst du davon?«

      »Ah, du meinst, wie bei einer Seilschaft. Das hattest du neulich so schön gesagt.«

      »Ja, Karin! Wie bei einer Seilschaft. Dabei mußt du aber wissen, daß eine Seilschaft immer ein Ziel hat, das sie zusammen erreichen wollen. Die Seilschaft mit der Jeanette, die hat net geklappt. Die Jeanette wollte in eine andere Richtung als i, verstehst?«

      »Ja Victor, ich verstehe dich!«

      »Des is fein! Deshalb mein i auch, daß des gar net so verkehrt wäre, wenn du eine Weile auf dem Reichler Hof wärst. Du kannst dir ja die Wohnung beim Alois einrichten. Dann hast Sicherheit. I will net, daß du dich unter Druck gesetzt fühlst. I denk, wir könnten vielleicht ausprobieren, ob so eine Seilschaft zwischen dir und mir auf Dauer funktionieren tut.«

      Victor seufzte erleichtert.

      »Das wollt i dir sagen, Karin. Vielleicht könnt’ man das auch noch anders sagen, wie des ein Bursch normalerweise zu einem Madl sagt, des er für fesch hält. Aber des kann i noch net. I will mir ganz sicher sein, daß

      die Seilschaft hält. Erst dann… verstehst?«

      Karins Herz klopfte. Sie schaute in seine rehbraunen Augen.

      »Jeanette hat dir sehr weh getan. Dein Knöchel ist verheilt, aber du hast noch Narben in deinem Herzen. Ich verstehe dich gut, Victor. Auch ich will mir ganz sicher sein. So eine Seilschaft ist ein guter Anfang. Wir müssen lernen, unseren eigenen Gefühlen zu vertrauen.«

      »Genau des is es! I kann mir net verzeih’n, auf die Schöntuerei von der Jeanette reingefallen zu sein. Zu spät hab’ i ihr wahres Gesicht erkannt.«

      »Ich hätte Pierres wahres Gesicht auch schon viel früher erkennen können, wenn ich gewollt hätte. Doch ich sah immer alles durch die rosarote Brille. Ich konnte die Wirklichkeit nicht sehen. Sie war wie im Nebel verhüllt.«

      »Hier in den Bergen gibt es auch manchmal Nebel. Aber dann ist die Luft wieder wunderschön klar und rein. Man kann über viele Kilometer weit sehen.«

      Er schaute sie an.

      »I seh’ dich ganz klar. Du mich auch, Karin?«

      »Ja, Victor! Ich sehe dich auch ganz klar.«

      »Dann nimmst du des Angebot an, auf unserem Hof dein Quartier zu beziehen?«

      »Ja, Victor! Es ist dann auch wirklich einfacher und praktischer für mich.«

      »Du solltest dir mit der Renovierung der Wohnung vielleicht ein bisserl Zeit lassen, Karin. Mußt ja nichts überstürzen, mein i. Es könnte ja sein, daß dir unsere Seilschaft so gefällt, daß des was von Dauer wird.«

      »Möglich ist das schon, Victor!«

      Sie schenkte ihm ein zauberhaftes Lächeln.

      »Ich danke dir, daß du Martin auf die Berghütte zu mir geschickt hast. Ich saß da oben und schaute hinüber zu den Gipfeln und hinunter ins Tal und wünschte mir nichts sehnlicher, als bleiben zu können.«

      Victor schaute sie an. Sein Blick sah in ihr Herz.

      »Sind es nur die Berge und die schönen Wiesen, Felder und Wälder, warum du hier bleiben wolltest?«

      »Nein, Victor! Nein!«

      Victor strich ihr behutsam und unendlich sacht über das Haar.

      »Meine liebe Seilkameradin«, flüsterte er zärtlich.

      Langsam näherten sich seine Lippen. Karin schloß die Augen. Dann fühlte sie einen unendlich sanften und zärtlichen Kuß. Sie legte die Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn.

      »Halt mich fest, mein Seilkamerad. Ich habe Anst vor dem Abgrund. Halte mich ganz fest.«

      »I


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