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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Plane gespannt, darunter konnte man weiteres Gepäck ahnen. Im Schloß der Zündung steckte der Schlüssel. Daran baumelte ein Schlüsselanhänger, den Katja kannte. Sie hatte ihn oft bei Gino gesehen. Damals hing er aber an dem Autoschlüssel seines Sportwagens.

      Katjas Herz klopfte. Das konnte doch nur bedeuten, daß Gino ganz in der Nähe war. Katja hatte die Schritte hinter sich nicht gehört und erschrak, als sie angesprochen wurde.

      »Des is ein schönes Auto. Gefällt ihnen auch, wie?«

      Katja drehte sich um. Vor ihr stand ein älterer Herr, in einem einfachen grünen Lodenanzug, derben Schuhen mit dicken Sohlen und einem Hut mit Gamsbart auf dem Kopf. Er nahm den Hut ab und grüßte freundlich:

      »Weißger##ber! Albert Weißgerber! Wollen Sie Holz kaufen?«

      »Katja Mehring! Guten Tag!«

      Katja war sehr verlegen. Irgendwie hatte sie den Eindruck, daß sie eindringlich gemustert wurde. Hatte Gino etwas von ihr erzählt? Das ist also Ginos Patenonkel, dachte Katja.

      »Ähm! Ähm!« Stotterte Katja und dann fiel ihr etwas ein.

      »Antonius Baumberger, ich meine der Toni, von der Berghütte läßt fragen, wann das Holz fertig ist. Das Holz, das er bestellt hat, für die Innenwände in der Berghütte. Hat er das Holz bis zum Wochen#ende?«

      »Freilich! Das Holz braucht er nur abholen. Das heißt, ich kann’s ihm bis zur Oberländeralm raufbringen. Dann kann er’s da abholen. War das alles?«

      »Ähm! Ähm! Der Toni läßt auch noch fragen, ob Sie wissen, wo der Gino ist, da der Toni den Gino fragen will, ob er ihm helfen kann, mit dem Umbau.«

      »Der Gino ist hier. Kannst ihn gleich selbst fragen, Katja! Der Gino ist im Wald beim Hochsitz und markiert Bäume, die er gekauft hat.«

      »Gino hat Bäume gekauft?«

      »Was ist daran so verwunderlich? Viele Kunden suchen sich ihre Bäume direkt im Wald aus.«

      Katja schaute immer noch überrascht drein.

      »Für was kauft der Gino die Bäume?«

      »Das mußt du ihn schon selbst fragen. Kennst du den Weg?«

      Katja schüttelte den Kopf.

      Albert Weißgerber pfiff kurz durch die Finger und einer seiner Arbeiter kam herbei.

      »Is was, Chef?«

      »Nimmst den kleinen Pritschenwagen und fährst das Madl raus zum Wald am Hochsitz. Die will zum Gino!«

      Der Arbeiter musterte Katja von oben bis unten.

      »Da hat sich der Gino aber ein fesches Madl ausgesucht, des muß man ihm lassen.«

      »Halt dein Mundwerk im Zaum. Des geht di und mi nix an. Wenn ich Klagen hör, dann kannst dir die Papiere abholen. Wirst fürs Arbeiten bezahlt, net fürs Denken und noch weniger fürs Reden oder Spekulieren. Is des klar?«

      Der Angesprochene brummelte verlegen: »Ja, Chef!«

      »So, Katja! Kannst mitfahren. Wenn er dir noch mal so kommt, dann sagst du’s mir oder dem Gino und dann wird er schon sehen.«

      »Danke, Herr Weißgerber! Er meinte es bestimmt nicht bös.«

      Das Geräusch der Motorsäge schallte durch den Wald. Katja ging dem Geräusch nach und fand bald Gino und einige Waldarbeiter.

      »Katja, wie kommst du hierher? Was machst du hier?«

      »Das sind zwei Fragen auf einmal. Ich will sie dir aber gern beantworten. Bis zum Sägewerk bin ich gelaufen. Dann bin ich ein Stück gefahren worden, dann wieder gelaufen. Was ich hier mache? Anna dachte, daß du vielleicht bei deinem Onkel bist. Sie meinte, ich sollte da mal nachschauen.«

      »Warum? Gibt es etwas Besonderes?«

      »Toni will die Wände versetzen in der Berghütte und deshalb hat es Anna und mich interessiert, wann du kommst.«

      »So, deswegen? Sonst gibt’s nichts?«

      Katja wurde verlegen. Sie drehte ihm den Rücken zu und ging auf die am Boden liegenden Baumstämme zu. Die Arbeiter zersägten sie in Stücke.

      »Dein Onkel hat mir erzählt, daß du Bäume kaufst. Wozu?«

      »Nun kaufen ist zuviel gesagt. Er ist ja mein Patenonkel. Ich muß ihm nur den Arbeitslohn für die Waldarbeiter bezahlen. Der Wald hier gehört ihm. Die Bäume hat er mir geschenkt.«

      »Was willst du damit machen?«

      »Das gibt erst einmal ein Einzimmerblockhaus. Ich will etwas ausprobieren. Wenn’s gut angenommen wird, dann baue ich noch mehr davon.«

      »Soll ich dir jedes Wort einzeln rausziehen oder erzählst du es mir freiwillig? Oder meinst, daß mich das nichts angeht? Dann sage es mir.«

      »Warte bitte einen Augenblick!«

      Gino ging zu den Waldarbeitern und sprach mit ihnen. Katja schaute ihm nach. Gut sah er aus in seinen grünen Jeans, dem grünbraun karierten Hemd mit den kurzen Ärmeln und der offenen Weste.

      »Komm mit!«

      Gino ging vor ihr her durch den Wald, bis sie außer Sichtweite der Waldarbeiter waren. Dann ergriff er ihre Hand. Er führte sie zum Hochsitz.

      »Hier habe ich neulich mit meinem Vater gesessen. Wir haben uns ausgesprochen. Wir hatten nämlich Streit. Genauer gesagt, zwei Tage nachdem du mich rausgeworfen hast, hatte er mich rausgeworfen. Er warf mir das Gleiche vor wie du. Er nahm mir mein Auto, das Handy, die Kreditkarten. Ich sollte mir mein Geld selbst ve#rdienen. Er gab mir nur so viel Geld, daß ich zu meinem Onkel fahren konnte, mit Bahn und Bus. Das Geld reichte nicht. Aber ich bekam etwas Geld geliehen. Das habe ich bereits zurückgezahlt. Von wem, das erzähle ich dir später. Katja, ich habe hier keinen Urlaub gemacht. Ich habe hier gearbeitet bei meinem Patenonkel im Sägewerk. Der lieh mich an Toni aus, damit ich ihm beim Umbau helfen sollte. Toni und ich haben uns dann schnell angefreundet. Ich blieb auch am Wochenende auf der Berghütte, wenn ich frei hatte. Der Alois hat mich unter seine Fittiche genommen. Ich hatte viel zu lernen und war körperliche Arbeit überhaupt nicht gewohnt. Ich war überhaupt keine Arbeit gewöhnt. Schau her!«

      Gino griff in die Gesäßtasche seiner Jeans und holte seinen Geldbeutel hervor.

      »Da schau! Das ist mein Bankauszug von heute morgen. Das habe ich gespart. Ich habe den normalen Lohn eines ungelernten Waldarbeiters bekommen.«

      Katja schaute sich den Beleg an.

      »Das ist nicht schlecht, was du da gespart hast in der kurzen Zei#t bei dem geringen Verdienst.«

      »Danke! Deine Anerkennung freut mich besonders.«

      Gino bekam vor Aufregung ganz rote Wangen. Er steckte alles wieder ein.

      »Dann habe ich meinen Sportwagen verkauft. Er war ein Geschenk meiner lieben Mamamia. Ich sage Mamamia zu ihr, weil sie Italienerin ist. Damit habe ich mir einen großen Geländewagen gekauft. Weißt ein geräumiges Auto, das ist auch was für die Zukunft.«

      »Warum erzählst du mir das alles?«

      »Bitte, Katja! Unterbrich mich nicht! Es ist mir wichtig, daß du alles weißt. Jetzt zu meinen verschiedenen angefangenen Studienfächern. Ich habe schon damit begonnen, an einer Fernuniversität mein Betriebswirtschaftsstudium zu beenden. Vielleicht in einem Jahr, vielleicht in achtzehn Monaten, bin ich fertig.«

      »Warum an einer Fernuniversität?«

      »Du sollst mich doch bitte nicht unterbrechen! Weil ich eine andere Arbeit gefunden habe. Sie wird viel besser bezahlt. Ich arbeite in einem Hotel meines Vaters. Er hat ein neues Hotel gekauft. Da werde ich im ersten Jahr als# zweiter Geschäftsführer arbeiten. So ist jedenfalls der Titel. Der alte Inhaber wird mich anlernen. Mein Vater wird auch aufpassen, daß ich keine Fehler mache. So, jetzt zu den Bäumen. Das Hotel liegt so knappe zweihundert Kilometer von hier. Es ist ein sehr schönes Landhotel. Es liegt


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