Die großen Reden der Indianer. ОтсутствуетЧитать онлайн книгу.
haben uns dem großen Sachem Charles unterstellt, der auf der anderen Seite des großen Sees wohnt. Wir geben euch diese beiden gegerbten weißen Hirschlederstücke, damit ihr sie dem großen Sachem sendet, damit er darauf schreibt und ein großes rotes Siegel darauf anbringt, um das zu bekräftigen, was wir jetzt tun, nämlich den Susquehanna-Fluss oberhalb der Wasserfälle und unser ganzes übriges Land dem großen Herzog von York zu unterstellen und niemand anderem. Unsere Brüder, seine Leute, waren unseren Frauen und Kindern gegenüber wie Väter und haben uns Brot gegeben, wenn wir es brauchten. Wir wollen deshalb weder uns selbst noch unser Land irgendeiner anderen Regierung unterstellen als dieser. Wir wünschen, dass Corlear, unser Gouverneur, diese unsere Erklärung dem großen Sachem Charles auf der anderen Seite des großen Sees übersendet, und dazu diesen Wampum-Gürtel, dieser andere kleinere Gürtel ist für den Herzog von York, seinen Bruder. Und euch, Corlear, geben wir dieses Biberfell dafür, dass ihr diese Erklärung weiterbefördert.
Großer Mann aus Virginia, wir teilen euch mit, dass der große Penn hier in Corlears Haus über seine Vertreter mit uns gesprochen hat und uns den Susquehanna-Fluss abkaufen wollte, aber wir haben nicht auf ihn gehört, da wir das Gebiet eurer Regierung unterstellt haben.
Wir wünschen daher, dass ihr Zeugen dessen seid, was wir jetzt tun, und wir wollen jetzt noch einmal bekräftigen, was wir bereits getan haben. Lasst unseren Freund auf der anderen Seite des großen Sees wissen, dass wir als freies, wenn auch mit den Engländern verbundenes Volk unsere Ländereien und uns selbst mit den Sachems verbinden können, die wir bevorzugen. Wir geben euch dieses Biberfell als Erinnerung an unsere Worte.
8. Garangula (Onondaga), 1684
Textvorlage: Cadwallader Colden: The History of the Five Indian Nations Depending on the Province of New York in America. 1727, S. 67–71
Hintergrund: Dass die Irokesen in der Auseinandersetzung zwischen Engländern und Franzosen zu den zuerst Genannten hielten, war offensichtlich, auch wenn sie von sich aus keine Konfrontation mit den Franzosen suchten. In dem Jahr, in dem der irokesisch-englische Pakt geschlossen wurde, beschwerte sich General Joseph-Antoine de la Barre (1622–1688), der Gouverneur von Kanada, bei einem Zusammentreffen mit dem Onondaga-Häuptling Garangula über Unrecht der Irokesen gegen französische Händler und warf den Ureinwohnern vor, es mit England zu halten. Auf die Rede des Gouverneurs hin stand Garangula, damals schon in hohem Alter, auf, lief fünfmal im Kreis herum und hielt, an seinen Platz zurückgekehrt, die unten stehende Rede, nach deren Übersetzung sich De la Barre empört in sein Zelt begab.
Die Rede: Yonnondio15, ich ehre euch, und alle Krieger, die mit mir hier sind, ehren euch ebenfalls. Euer Dolmetscher hat eure Rede fertig übersetzt, ich fange nun mit meiner an. Meine Worte eilen, um eure Ohren zu erreichen, hört sie wohl.
Yonnondio, als ihr Quebec verließet, müsst ihr geglaubt haben, die Sonne habe alle Wälder verbrannt, die unser Land für Franzosen unzugänglich machen, oder die Seen seien so weit über ihre Ufer gestiegen, dass unsere Wehrdörfer vom Wasser umschlossen seien und wir nicht mehr aus ihnen herauskommen. Ja, Yonnondio, das müsst ihr tatsächlich geträumt haben, und die Neugierde, ein solch großes Wunder zu sehen, hat euch bis hierher geführt. Nun sind euch die Augen aufgegangen, denn ich und die hier anwesenden Krieger sind gekommen, um euch zu versichern, dass die Seneca, Cayuga, Onondaga, Oneida und Mohawk immer noch am Leben sind. Ich danke euch in ihrem Namen, dass ihr das Kalumet, das eure Vorgänger aus ihren Händen erhalten haben, in ihr Land zurückgebracht habt. Zum Glück habt ihr das todbringende Beil unter der Erde gelassen, das so oft vom Blut der Franzosen gefärbt worden ist. Hört, Yonnondio, ich schlafe nicht und meine Augen sind weit geöffnet, und die Sonne, die mir leuchtet, lässt mich einen großen Hauptmann an der Spitze einer Kompanie Soldaten sehen, der spricht, als ob er träume. Er sagt, er sei nur hierher an den See gekommen, um mit den Onondaga das große Kalumet zu rauchen. Aber Garangula sagt, dass er genau das Gegenteil davon sieht, nämlich dass es Yonnondios Absicht war, den Onondaga zu schaden und dass er das auch tatsächlich getan hätte, wenn die Arme der Franzosen nicht durch Krankheit geschwächt worden wären.
Ich sehe Yonnondio wirres Zeug reden in einem Heerlager kranker Männer, deren Leben der große Geist gerettet hat, indem er sie mit Krankheit schlug. Höre, Yonnondio, unsere Frauen hätten ihre Keulen, unsere Kinder und unsere alten Männer ihre Bogen und Pfeile mitten in euer Lager hineingetragen, wenn unsere Krieger sie nicht entwaffnet und sie zurückgehalten hätten, als euer Bote Ohguesse16 zu unseren Dörfern kam. So ist es geschehen, und so habe ich es gesagt. Hört, Yonnondio, wir haben keine Franzosen ausgeplündert, nur diejenigen, die den Iwiktie17 und den Chictaghick Gewehre, Pulver und Kugeln gebracht haben, weil uns diese Waffen möglicherweise unser Leben gekostet hätten. Hierbei folgen wir dem Beispiel der Jesuiten, die Löcher in alle Rumfässer schlagen, die in unsere Siedlungen gebracht werden, damit betrunkene Indianer ihnen nicht eins auf den Kopf geben. Unsere Krieger haben nicht genug Biberfelle, um alle Waffen zu bezahlen, die sie an sich genommen haben und unsere Alten haben keine Angst vor Krieg. Dieser Gürtel bewahrt meine Worte18.
Wir brachten die Engländer an unsere Seen, damit sie mit den Utawawa19 und den Quatoghie20 Handel treiben können, so wie die Adirondack21 die Franzosen zu unseren Siedlungen brachten, damit sie ebenfalls Handel treiben, auch wenn die Engländer behaupten, dies sei allein ihr Recht. Wir sind frei geboren, wir sind weder von Yonnondio noch von Corlear abhängig.
Wir können gehen, wohin wir wollen, und mitnehmen, wen wir wollen, und kaufen und verkaufen, was uns gefällt: Wenn eure Verbündeten eure Sklaven sind, behandelt sie auch so und befehlt ihnen, keine anderen Leute zu empfangen als eure. Dieser Gürtel bewahrt meine Worte.
Wir gaben den Twihtwie22 und Chictaghick einen Denkzettel, weil sie die Friedensbäume gefällt hatten, die die Grenzen unseres Landes waren. Sie haben auf unserem Land Biber gejagt: Sie haben dabei den Sitten aller Indianer zuwidergehandelt; denn sie haben keine Biber am Leben gelassen und sowohl männliche als auch weibliche Tiere getötet. Sie holten die Satanas23 in ihr Land, um sich mit ihnen zu verbünden, nachdem sie üble Pläne gegen uns ausgeheckt hatten. Wir haben uns weniger zuschulden kommen lassen als Engländer und Franzosen, die die Gebiete so vieler indianischer Völker an sich gerissen und die Menschen aus ihrem eigenen Lande verjagt haben. Dieser Gürtel bewahrt meine Worte.
Hört, Yonnondio, aus mir spricht die Stimme aller Five Nations; hört, was sie antworten, öffnet eure Ohren für das, was sie sagen: Die Seneca, Cayuga, Onondaga, Oneida und Mohawk sagen, als sie das Kriegsbeil in Anwesenheit eures Vorgängers in Cadarackui24 in der Mitte des Forts begraben haben, dass sie an der gleichen Stelle den Baum des Friedens gepflanzt haben, der sorgsam bewahrt werden solle, damit das Fort aus einem geschützten Lager für Soldaten zu einem Ort des Austausches für Händler werde; damit statt Waffen und Kriegsmunition dann nur Biberfelle und Handelswaren dorthin gebracht werden.
Hört, Yonnondio, sorgt in Zukunft dafür, dass der Friedensbaum, der in so einem kleinen Fort gepflanzt worden ist, von einer so großen Menge an Soldaten, wie sie hier versammelt sind, nicht erstickt wird. Es wäre ein großer Verlust, solltet ihr, nachdem er so leicht Wurzeln geschlagen hat, sein Wachstum beenden und verhindern, dass er euer und unser Land einmal mit seinen Zweigen beschirme. Ich versichere euch im Namen der Five Nations, dass unsere Krieger unter seinem Laubdach zu dem Kalumet des Friedens tanzen, ruhig auf ihren Matten bleiben und niemals das Kriegsbeil ausgraben werden, solange ihre Brüder Yonnondio und Corlear nicht entweder zusammen oder jeder für sich alleine einen Angriff gegen das Land unternehmen, das der große Geist ihren Vorfahren gegeben hat. Dieser Gürtel bewahrt meine Worte, und dieser andere bezeugt die Vollmacht, die die Five Nations mir erteilt haben.
[Dann wandte sich Garangula an Monsieur Le Maine und sagte:]
Nur Mut, Ohguesse, ihr habt Geist, sprecht, erläutert meine Worte, vergesst nichts, sagt Yonnondio, eurem Gouverneur, alles, was eure Brüder und Freunde sagen durch den Mund Garangulas, der euch liebt und der wünscht, dass ihr dieses Biberfell als Geschenk annehmt und zu Gast seid bei dem Festmahl, zu dem ich euch einlade. Dieses Biberfell übersende ich an Yonnondio als Geschenk der Five Nations.