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Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman - Patricia Vandenberg


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begriff wirklich nicht, wie es Dr. Ferera schon vorausgesehen hatte, welche Bedeutung diese Stunde für sie hatte. Sie sah Fabian fassungslos an, als er sie mit leiser Stimme beglückwünschte.

      »Aber das ist doch unmöglich«, flüsterte sie. »Ich hatte keine Ahnung, daß die Gräfin Vincenti so vermögend war, und noch weniger, daß ich... Mein Gott, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«

      Tränen liefen plötzlich aus ihren Augen. Mit einem höhnischen Lächeln beobachtete Norbert Bredow, daß sein Bruder Fabian auf das Mädchen zutrat und ihre Hand ergriff.

      »Sie können selbstverständlich auch auf das Erbe verzichten, Fräulein Dahl«, warf Norbert ein.

      »Das wird sie nicht«, erklärte Dr. Ferera ruhig. »Sie wird damit Gutes stiften, wie es Celias Absicht war.« Er wandte sich dem Mädchen zu. »Ihnen wird auch dieses Haus gehören, Brigitte. Ich bin sicher, daß Sie nichts verändern werden.«

      »Warum hat sie das getan?« fragte Brigitte mit erstickter Stimme.

      »Sie wissen doch, was auf dem Amulett steht«, erinnerte Dr. Ferera. »Glück dem, der auserwählt ist.«

      »Es steht aber auch darauf: Dem Bösen wird die Macht genommen.« ergänzte sie langsam und sah dabei Fabian an.

      Über ihren Kopf hinweg ging dessen Blick zu seinem Bruder, der seine anfängliche Sicherheit verloren hatte. Als seine Augen auf das Amulett fielen, zeichnete sich Furcht auf seinem Mienenspiel ab.

      »Ich darf mich wohl verabschieden«, erklärte er heiser. »Mein Bruder wird Sie bestens beraten, Fräulein Dahl.«

      Vera Bredows Besuch kam Brigitte unvermittelt in den Sinn, ihre boshaften Andeutungen.

      Fabian hatte von dem Testament gewußt. Eine jähe Beklemmung erfaßte sie. War es wirklich die reiche Erbin, die ihn interessierte, nicht der Mensch dahinter?

      Zuviel war auf sie eingestürmt. Sie brauchte Zeit zur Besinnung und wollte allein sein. Ihre Hände umschlossen fest das Amulett, als erwartete sie Hilfe von ihm, und mit einem Schlag waren alle Zweifel ausgelöscht. Nein, nichts konnte ihr Vertrauen in Fabian Bredow erschüttern. Ihre Blicke versanken ineinander, und sie wußten, wohin sie gehörten.

      Dr. Ferera hatte sie allein gelassen. Schweigen herrschte einige Zeit zwischen ihnen. Aber

      es war ein gutes, besinnliches Schweigen, das ihre innere Erregung abebben ließ.

      »Es ist alles wie ein Traum«, sagte Brigitte plötzlich in die Stille hinein.

      »Es ist aber Wirklichkeit, Brigitte!«

      »Mir wäre es lieber, Mamia würde noch leben«, flüsterte

      sie.

      »Mir auch«, bekräftigte er ernst. »Ich würde dann nämlich nicht in den Verdacht geraten, an deinem Erbe interessiert zu sein.«

      »Dein Bruder glaubt das?«

      Er blickte ihr tief in die Augen. »Mir ist nur wichtig, was du denkst.«

      »Ich glaube an dich!« Ihre Hände streckten sich ihm entgegen. Mit einem tiefen Seufzer sank sie in seine Arme.

      »Deine Worte bedeuten so viel für mich«, flüsterte er. »Nun ist alles gut. Ich glaube jetzt tatsächlich, daß dieses Amulett Zauberkräfte hat.«

      Sie nickte. »Ich bin überzeugt davon. Gestern war ich bei meinen Eltern, und plötzlich war alles gut und selbstverständlich. Dabei wußte Vater doch noch gar nichts von diesem Erbe. Er ist mein Stiefvater«, setzte sie erklärend hinzu.

      »Du wirst mir alles erzählen«, meinte er. »Wie stellst du dir nun deine Zukunft vor, Brigitte? Unsere Zukunft.«

      »Du sagtest vorhin, ich könnte über das Vermögen erst verfügen, wenn ich volljährig bin«, überlegte sie.

      Er war im ersten Moment befremdet. Bedeutete das Geld doch mehr für sie? Hatte er sie falsch eingeschätzt?

      »Dir stehen bis zu diesem Tag zwanzigtausend Mark zur Verfügung«, erwiderte er so sachlich, als es ihm möglich war.

      »Zwanzigtausend Mark? Mein Gott, so viel Geld?« Sie warf ihm einen Seitenblick zu und errötete. »Ich will es doch nicht für mich. Du siehst mich so mißtrauisch an. Ich möchte meinen Eltern helfen. Das darf ich doch?«

      »Du Kind«, erwiderte er zärtlich und erleichtert. »Natürlich darfst du das.«

      »Was wäre mit dem ganzen Geld geschehen, wenn ich es nicht bekäme?« wollte sie noch wissen.

      Unwillkürlich mußte er an seinen Bruder denken, und ein Frösteln überlief ihn.

      »Es wäre verschiedenen wohltätigen Stiftungen zugefallen«, erwiderte er wider besseres Wissen. »Ich glaube jedoch, daß es in deinen Händen besser untergebracht ist.«

      Sie überlegte einen Moment. »Meinst du, daß man damit ein Altersheim bauen könnte?«

      Er küßte sie auf die Augen. »Du bist ein wundervolles kleines Mädchen. Daß es so etwas noch gibt! Es ist kaum zu glauben.«

      »Du hättest nichts dagegen?«

      Er wehrte fast entrüstet ab. »Ich werde keinen Pfennig von diesem Geld anrühren, und wenn wir verheiratet sind, werde ich es sein, der für dich sorgt.«

      »Wenn wir verheiratet sind«, wiederholte sie andächtig.

      *

      Vier Wochen waren seit jenem Tag vergangen. Die Dahls waren in ein hübsches kleines Einfamilienhaus umgezogen, für das Brigitte mit ihren zwanzigtausend Mark die Anzahlung geleistet hatte. Die Restkaufsumme konnten sie als Leibrente an die Eigentümerin abzahlen. Die monatlichen Raten waren nicht höher als eine normale Miete.

      Hermine Dahl konnte es lange nicht begreifen, welches Glück ihrer Tochter widerfahren war. Brigitte verlor kein Wort darüber, daß ihr selbst nun kein Geld blieb für die vor ihr liegenden vierzehn Monate und daß sie sich ihren Unterhalt selbst verdienen mußte.

      Nicht einen Augenblick hatte sie mit dem Gedanken gespielt, ihre Eltern und Florian in Gräfin Celias Haus aufzunehmen, das nun ihr gehörte. Später sollte es ihr Heim sein, in dem sie mit Fabian leben wollte. In einem Jahr, so lange wollte sie noch mit der Hochzeit warten.

      Sie konnte sich selbst nicht erklären, weshalb sie so eigenwillige Entschlüsse traf.

      »Mir ist etwas in den Schoß gefallen, was ich mir erst verdienen muß«, erklärte sie Fabian, als er Einwände dagegen erhob, daß sie als Krankenschwester in einer Klinik arbeiten wollte. »Es wäre anders, wenn ich länger bei Mamia hätte sein können. Versteh das doch bitte.«

      Er verstand es zwar nicht, aber wenn sie ihn mit ihren großen klaren Augen anblickte, verstummte jeder Widerspruch. Ihr war es ernst, das fühlte er, und für ihre Entwicklung erschien es ihr wichtig. Das respektierte er.

      »Glück kann man nicht einfach hinnehmen«, war ihre Einstellung. »Man muß sich seiner würdig erweisen. Vor uns liegt noch ein langes Leben. Laß mich jetzt noch etwas tun, womit ich anderen helfen kann. Manchmal ist es mir, als spräche Mamia mit mir, und ich habe einfach das Gefühl, ich sollte warten, bis wieder Frühling ist, bevor wir unser gemeinsames Leben beginnen.«

      »Verlier dich nicht in einer Traumwelt, Biggi«, warnte er. »Es könnte ein gefährlicher Zauber sein.«

      Doch dazu lächelte sie nur. »Wenn wir später einmal das Altersheim bauen, möchte ich mich auch selbst darum kümmern, und dazu brauche ich noch einige Erfahrung.«

      Am Tag, bevor Brigitte ihren Dienst im St.-Anna-Krankenhaus antreten sollte, machten sie noch einen Ausflug in die nahen Berge. Es war ein wunderschöner, warmer Maitag, so recht für Liebende geschaffen. Ein lauer Wind strich über die bunten Sommerwiesen.

      Hand in Hand wanderten sie bergan, der Sonne entgegen, erfüllt von ihrer Gemeinsamkeit und der Zärtlichkeit füreinander. An einem klaren Bergsee ließen sie sich


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