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Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman - Patricia Vandenberg


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Frau Kürten wäre auch ohne Ihr Amulett gesund geworden. Wirklich, ich hatte Sie für einen vernünftigen Menschen gehalten, aber da habe ich mich offensichtlich getäuscht.«

      »Ich hatte nicht die Absicht, Herr Dr. Roden, Ihre Verdienste zu schmälern«, erwiderte Brigitte stolz. »Ich wollte Frau Kürten nur helfen, und wenn es ihr bessergeht, dann habe ich ja trotz meines kurzen Aufenthalts hier etwas erreicht. Ja, lächeln Sie nur, Herr Doktor. Es geschehen Dinge zwischen Himmel und Erde, die man nur mit dem Herzen verstehen kann, nicht mit dem Verstand.«

      »Sie sind ziemlich anmaßend, Fräulein Dahl«, sagte er eisig. »Aber nach dem Wert dieses Anhängers zu urteilen, haben Sie es wohl gar nicht nötig, zu arbeiten.«

      »Tatsächlich, ich hätte es nicht nötig«, bestätigte sie ruhig. »Kann ich jetzt gehen, Herr Doktor?«

      Er zögerte noch. »Kann ich dieses Wunderding einmal ansehen?« fragte er plötzlich.

      »Aber gern«, erwiderte sie mit feinem Lächeln. Voller Spannung beobachtete sie, wie er das Amulett in seine Hand nahm und wie es sich plötzlich verdunkelte und fast unansehnlich aussah.

      Er drehte es um und las die Inschrift. Sein Lächeln verschwand. »Nun, gar so wertvoll scheint es doch nicht zu sein«, meinte er leichthin. »Es gehört wohl eine gute Portion Naivität dazu, an die Macht eines solchen Dinges zu glauben. Meine Erkenntnisse dagegen beruhen auf einem langen Studium und einer noch längeren Praxis.«

      »Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg, Herr Doktor«, sagte Brigitte ruhig. »Leben Sie wohl!«

      Während sie hinausging, überlegte sie, daß sie noch vor wenigen Wochen niemals in der Lage gewesen wäre, eine solche Unterredung so sicher durchzustehen. Sie glaubte an die Kraft ihres Amuletts, an die Macht des Guten…

      Oberschwester Käthe kam ihr auf dem Flur entgegen.

      »Ich darf mich gleich von Ihnen verabschieden«, sagte Brigitte. Die Oberschwester blickte sie verwirrt an.

      »So schlimm?« fragte sie verblüfft. »Er ist doch sonst nicht so.«

      »Dr. Roden fühlt sich wohl in seiner Ehre angegriffen, weil ich Frau Kürten das Amulett gab«, meinte Brigitte lächelnd. »Privat darf ich ihr doch wohl noch rasch einen Besuch abstatten?«

      »Es tut mir leid, Brigitte«, bedauerte die Oberschwester. »Ich meine, daß Sie uns wieder verlassen. Frau Kürten ist so zuversichtlich.«

      »Sie wird es auch bleiben«, versicherte Brigitte.

      Dr. Sauter, der erste Assistent, kam eben aus dem Krankenzimmer. Ein hochgewachsener braunhaariger junger Mann mit warmen grauen Augen.

      »Sie sind also unsere Wunderheilerin«, begrüßte er sie lächelnd. »Frau Kürten schwärmt ja geradezu von Ihnen.«

      »Dr. Roden denkt leider anders darüber«, erwiderte Brigitte. »Ich bin entlassen.«

      Er schüttelte den Kopf. »Wie kann man nur so kleinlich sein. Ein bißchen Wunder braucht doch jeder in seinem Leben. Ich habe schon die komischsten Dinge erlebt. Ist das das Amulett?«

      Unwillkürlich deckte Brigitte ihre Hand darüber, aber dann ließ sie sie zögernd sinken.

      »Ja, das ist es.«

      Er betrachtete es versonnen, und keiner von beiden ahnte, welche Bedeutung dieses Amulett viel später einmal für das Leben dieses Mannes bekommen sollte.

      Brigitte ging zu Frau Kürten, die sie mit leuchtenden Augen empfing.

      »Ich weiß nicht, wie es geschehen konnte«, sagte sie, »aber jetzt glaube ich daran, daß ich gesund werde.«

      »Glauben Sie nur ganz fest daran«, riet Brigitte warm. »Ich muß mich leider von Ihnen verabschieden.«

      »Bleiben Sie nicht hier?« fragte Frau Kürten erschrocken. »Warum nicht, Schwester Brigitte?«

      »Es hat sich so ergeben. Ich werde heiraten«, erwiderte Brigitte ausweichend, und als sie nach einem herzlichen Abschied ging, flüsterte die alte Frau, die neben Frau Kürten lag: »Sie war sicher doch nur ein Engel.« Aber das hörte Brigitte Dahl nicht mehr.

      *

      Frau Kunz, die nicht damit gerechnet hatte, daß ihr Sohn seine Absichten verwirklichen würde, verschanzte sich vorerst hinter eisiger Abwehr. Als er ihr aber erklärte, daß er ihr ihren Anteil ausbezahlen könnte und die Firma dennoch weiterführen wollte, sah sie sich vor eine Alternative gestellt.

      »Du bist also fest entschlossen, dieses Mädchen zu heiraten?« fragte sie ihn bei dieser entscheidenden Unterredung.

      »Nichts wird mich daran hindern«, erwiderte er bestimmt.

      »Daß wir weiterhin in einem Haus wohnen, ist für mich natürlich untragbar«, brachte sie vor.

      Er nickte. »Ich würde es Stella auch nicht zumuten wollen.«

      Unerbittlich waren sie beide, Mutter und Sohn.

      »Du weißt nicht, was du mir antust«, sagte sie gekränkt.

      »Du weißt nicht, was du dir selbst antust, Mama. Ich liebe Stella, und sie liebt mich. Wir werden Kinder haben und glücklich sein. Es liegt ganz an dir, wie sich deine Zukunft gestaltet. Stella ist nicht nachtragend. Sie hat noch kein ungutes Wort über dich gesagt.«

      »Wann werdet ihr heiraten?« fragte sie ablenkend.

      »Ich denke in sechs Wochen. Bis dahin werde ich eine Wohnung gefunden haben, und unsere geschäftlichen Angelegenheiten werden geregelt sein.«

      »Wenn du schon nicht zu überzeugen bist, würde ich an deiner Stelle nicht mehr so lange warten«, riet sie boshaft. »Um des Geredes willen!«

      »Das Gerede stört mich nicht. Es würde uns nur freuen, wenn du an diesem Tag ohne Groll an mich denken würdest.«

      Vier Wochen später wurden Johannes Kunz und Stella getraut. Brigitte und Fabian waren ihre Zeugen. Und, o Wunder, Frau Kunz war bei der Hochzeit zugegen!

      Zwar behauptete sie, daß sie nur den Leuten kein Schauspiel geben wolle. Aber während der Trauungszeremonie schienen ihr doch noch andere Gedanken zu kommen, denn sie überwand sich und reichte Stella die Hand, was allein wegen der Leute nicht nötig gewesen wäre.

      »Wenn das Kind erst da ist, wird sie versöhnt sein«, meinte Brigitte später zu Fabian, der noch immer skeptisch war.

      Jedenfalls hatte Johannes ihre Hilfe nicht in Anspruch nehmen müssen, da Frau Kunz es doch nicht übers Herz gebracht hatte, ihren Anteil aus der Fabrik zu ziehen. Wegen der Leute natürlich, wie sie wiederholt versicherte. Johannes sagte nichts dazu.

      Er und Stella bezogen ein hübsches Häuschen in der Nähe der Fabrik.

      »Vielleicht werden wir dann einmal einen ungestörten Sonntag an dem schönen See verleben können«, sagte Fabian mit gutmütigem Spott zu Brigitte, als sie es besichtigten.

      Doch jetzt war der Herbst schon nahe gerückt. Die Tage wurden kürzer, und ihre eigenen Hochzeitsvorbereitungen nahmen sie so in Anspruch, daß sie für einen Ausflug kaum Zeit hatten.

      »Willst du deinen Bruder und seine Frau nicht einladen?« fragte Brigitte, als sie wieder einmal den Ablauf dieses so wichtigen Tages besprachen. »Ich weiß ja nicht, was es zwischen euch gegeben hat, aber man soll nicht unversöhnlich sein. Wenn sie nicht kommen wollen, ist es etwas anderes.«

      Fabian befand sich in einer schwierigen Lage. Brigitte gerade jetzt zu erzählen, was ihn bewogen hatte, sich von seinem Bruder zu trennen, erschien ihm unklug. Es würde einen Schatten auf den Tag werfen, der so bedeutungsvoll in ihrem Leben war. Und vielleicht, so hoffte er, war Norbert inzwischen zur Vernunft gekommen.

      *

      Vera Bredow dachte nicht daran, ihr Leben zu ändern. Wenngleich sie sich entschlossen hatte, zu ihrem Mann zurückzukehren, ging sie ihre eigenen Wege.

      Auf ihrer Urlaubsreise hatte sie einen bekannten


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