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Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Das Amulett Staffel 1 – Liebesroman - Patricia Vandenberg


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      »Sie ist tot. Du solltest wenigstens jetzt einen anderen Ton anschlagen. Sie war eine vornehme Frau und hatte uns die Weisheit und Güte des Alters voraus. Ich möchte, daß Brigitte Dahl niemals erfährt, welch zwielichtige Rolle mein Bruder in dem Ganzen gespielt hat. Wenn deine Angelegenheiten bereinigt sind, werden wir uns trennen. Ich denke, dies ist auch in deinem Interesse.«

      Norbert Bredow wußte genau, wie viele Nachteile eine Trennung für ihn mit sich bringen würde, aber jetzt wagte er keinen Widerspruch.

      *

      Brigitte sehnte sich nach ihrer Familie. Während sie sich Trauerkleidung für die morgige Beerdigung besorgte, kam ihr der Gedanke, ihrer Mutter und Florian einen Besuch abzustatten. Vor sechs Uhr abends würde der Stiefvater nicht heimkehren. Sie brauchte ihm also nicht zu begegnen.

      Dr. Ferera hatte ihr gesagt, daß sie das Geld, das die Gräfin ihr gegeben hatte, für sich verwenden könnte. Es war eine Summe, wie sie Brigitte noch nie besessen hatte. Dennoch blieb sie bescheiden in ihren Ansprüchen. Sie wählte nur ein einfaches Kleid, einen schlichten Mantel und Schuhe. Ihr kostbarster Besitz war das Amulett, das überall, wo man es sah, Bewunderung erregte. Es paßte wohl auch nicht zu ihrem bescheidenen Anzug, aber Brigitte wäre nicht auf den Gedanken gekommen, es abzulegen. Sie hatte das feste Gefühl, als könne ihr nur Gutes geschehen, solange sie es trug und fest an seine Macht glaubte.

      Sie kaufte für Florian eine Hose, die er dringend benötigte, da er im letzten Jahr sehr gewachsen war. Dazu ein Hemd und einen Pullover sowie ein Paar Sportschuhe.

      Für ihre Mutter kaufte sie Blumen. Einen großen bunten Frühlingsstrauß mit Tulpen, Iris und Narzissen. Sie konnte sich nicht erinnern, daß ihre Mutter jemals von ihrem Mann Blumen geschenkt bekommen hatte, und von dem geringen Gehalt, das Brigitte während ihrer Lehrzeit bezog, hatte sie ihr lieber praktische Sachen geschenkt, die sie dringend benötigte.

      Sie mußte ganz zum anderen Ende der Stadt fahren, in ein Viertel, wo es nur graue Mietskasernen gab, dunkle Hinterhöfe, in die kaum ein Sonnenstrahl fiel.

      Ihr war zumute, als wäre sie schon seit vielen Jahren nicht mehr hier gewesen, und als sie das dunkle Treppenhaus betrat, fror sie plötzlich, obgleich ihr eben noch sehr heiß gewesen war.

      Sie stieg die knarrende Treppe empor, die sie so oft gegangen war. Küchengeruch drang aus den Türen, es roch muffig, und noch nie war ihr alles so schmutzig vorgekommen.

      »Biggi!« rief Florian, und ein Leuchten ging über sein schmales, blasses Gesicht. »Meine liebe Biggi! Wir haben gerade von dir gesprochen. Ich bin so froh, daß du wieder da bist!«

      Sie nahm ihn in die Arme, hob ihn trotz seiner Größe empor und drückte ihn an sich.

      »Biggi, daß du gekommen bist«, riß die Stimme ihrer Mutter sie aus dieser innigen Begrüßungsszene.

      Sie umarmten sich, und Brigitte entdeckte Tränen in den Augen ihrer Mutter.

      »Ich wollte euch besuchen und Florian etwas bringen. Für dich ein paar Blumen, Mama.«

      »Wie schön sie sind«, flüsterte Hermine Dahl gerührt. »Hast du eine gute Stellung gefunden, Kind, daß du so viel Geld ausgeben kannst?«

      Viel Geld! In ihrer Handtasche steckte noch ein Mehrfaches von dem, was sie bereits ausgegeben hatte.

      Florian kam aus dem Staunen nicht heraus, während er sein Paket auspackte.

      »Das soll alles für mich sein?« rief er begeistert. »Hast du einen Schatz gefunden?«

      Der Junge konnte sich nicht vorstellen, daß man auf andere Weise zu so viel Geld kommen könnte. Ein vergrabener Schatz, den sie irgendwo gefunden hatte, konnte für ihn die einzige Erklärung solchen Reichtums sein.

      »Was hast du da für einen herrlichen Schmuck?« fragte Frau Dahl betroffen, als Brigitte ihren Mantel ausgezogen hatte. »Biggi...« Ihre Stimme bekam einen ängstlichen Klang, »hast du dich etwa mit einem Mann eingelassen?«

      »Dann wäre ich kaum hier, Mama«, erwiderte das Mädchen lächelnd. »Ich werde es dir später erzählen, was mir widerfahren ist. Florian braucht es nicht zu wissen.«

      »Ich werde uns einen Kaffee kochen. Du hast doch ein wenig Zeit?« fragte Frau Dahl.

      Brigitte hatte viel Zeit. Niemand erwartete sie. Fabian Bredow wollte sie erst morgen bei der Beerdigung treffen.

      Fabian! Es gab doch einen Mann, an den sie jetzt mit Wehmut und Beglückung zugleich dachte. Was sollte er mit einem armen Mädchen, wie sie es war. Es gab bestimmt viele Frauen, schöne und reiche, denen er gefiel. Eine solche Zaubermacht hatte ihr Amulett bestimmt nicht, daß sie damit sein Herz erobern konnte, wenngleich sie sich nichts sehnlicher wünschte.

      »Du bist so verändert«, stellte ihre Mutter beunruhigt fest. »Bist du mir noch böse? Was hätte ich denn tun können, Biggi? Ich muß doch mit ihm leben.«

      »Du solltest vielleicht nicht so sehr an das Muß denken, Mama, sondern mehr daran, daß du ja mit ihm leben möchtest. Vielleicht geht es dann besser.«

      Frau Dahl blickte ihre Tochter verblüfft an. »Wie du plötzlich sprichst«, flüsterte sie. »Du bist so erwachsen, Brigitte.«

      »Ich habe nur etwas erlebt, was mich sehr nachdenklich stimmt und was mir sehr nahe gegangen ist, Mama.«

      Dann erzählte Brigitte, und ihre Mutter lauschte mit wachsender Verwunderung. Fast scheu griff sie nach dem Amulett, als Brigitte geendet hatte.

      »Mein Gott, das klingt ja wie ein Märchen. Wenn ich es nicht selbst sehen würde, könnte ich es kaum glauben«, meinte sie. »Wenn sich doch auch unser Leben ändern würde.«

      »Du mußt vor allem daran glauben, Mama. Florian soll eine glückliche Jugend haben. Erlaube mir, daß ich ihn öfter sehe.«

      Ein Schlüssel drehte sich draußen im Schloß. Erschrocken blickten Mutter und Tochter sich an.

      »Guten Tag, Papa«, hörten sie Floris bedrückte Stimme.

      »Guten Tag, Flori! Wo ist Mama?« antwortete Wilhelm Dahl.

      »In der Küche. Biggi ist da.«

      Die Tür ging auf. Groß und breit erschien Wilhelm Dahl im Rahmen. Er sah Brigitte verlegen an, nicht zornig oder abweisend. Keineswegs unfreundlich.

      »Wie seltsam, daß du gerade heute gekommen bist«, meinte er. »Was sagt ihr dazu? Ich habe eine gute Stellung angeboten bekommen. Nun können wir uns endlich eine bessere Wohnung nehmen. Und wenn du mir nicht mehr böse bist, Biggi, kannst du gern wieder zu uns kommen.«

      Fassungslos blickten sie sich an, Florian stürzte seinem Vater jubelnd in die Arme.

      »Ich wußte doch, daß du sie auch liebhast«, rief er begeistert. »Schau nur, was Biggi mir alles mitgebracht hat.«

      »Bist du eine Zauberin, Mädchen?« staunte er. »Was ist denn nur geschehen, daß plötzlich alles so gutgeht? Es gibt anscheinend noch Wunder in dieser Welt.«

      »Man muß nur daran glauben«, sagte Brigitte leise.

      Trotz der eindringlichen Bitte ihrer Eltern und ihres Bruders war Brigitte in Gräfin Celias Haus zurückgekehrt.

      Es ist nur noch diese eine Nacht, sagte sie sich. Ich will

      sie hier verbringen, allein

      mit meinen Gedanken und mit der Erinnerung an Mamia.

      Vergessen werde ich sie ohnehin nie.

      Was ihr blieb, waren das Amulett und das Tagebuch. An etwas anderes dachte sie gar nicht.

      Als der Gong anschlug, öffnete sie mit gemischten Gefühlen. Kam Fabian doch noch heute? Es wäre ihr nicht recht gewesen.

      Aber nicht er trat durch die Gartenpforte, sondern eine elegant gekleidete Dame. Brigitte ging ihr überrascht entgegen.

      »Ich bin Vera Bredow«, stellte sie sich herablassend


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