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G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner


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hastet die Treppe runter, Harris kommt herauf.

      »John, wo kann er die Sachen gelassen haben?«

      »Im Kamin, der seit Jahren nicht mehr benutzt worden ist. Oben ist ein Eisengitter. Wir müssen es öffnen, wenn man es nicht schon aufgebrochen hat.«

      Neben der Kammer ist ein schmales dunkles Zimmer mit einer Bettstelle, einem Kruzifix an der Wand und dem Kamin.

      »Das Gitter ist zu. Max, in der Halle ist der große Kamin, sieh nach, ob du das Schüreisen findest, dann bring es hoch, schnell.«

      Max rennt die Treppe runter, findet den Schürhaken, bringt ihn nach oben, und sieht zu, wie der Captain das Gitter öffnet.

      »Max, streck beide Hände weit in den Kamin, während ich nach oben greife. Wenn etwas herabfällt, halte es fest, sonst müssen wir bis in den Keller.«

      »Ja, Captain.«

      »Max!«

      »Entschuldigung, John.«

      »Du solltest dir auch das ›Sir‹ abgewöhnen, Max!«

      »Ja, John. Ich bin soweit.«

      John Barlogh streckt die Hand aus und fühlt das erste Paket.

      Nach und nach kommt alles aus dem Kamin, vier Ledertaschen und sechs Sprengkapselpakete, dann ein großes, zusammengerolltes Paket mit Kleidung, die Uniformen.

      »John?«

      »Hm, was ist, Mann?«

      »Bleiben wir da den Tag über im Sumpf?«

      »Ja, wie wir es besprochen haben. Wir sollen zwar im Waldstück kampieren, aber ich bin dafür, die Pläne zu ändern, man weiß nie, ob nicht irgendwo ein Verräter sitzt. Schließlich haben wir auch von dem Transport erfahren. Die Nachricht ist zuverlässig. Warum sollen die Yankees nicht genauso zuverlässige Nachrichten über uns haben?«

      »Wenn ich dazu was sagen soll, Captain – eh, John, die hätten uns doch schon längst erwischen können.«

      »Denkst du?«

      »Ja, John.«

      »Bis jetzt habe ich mich an keinen Befehl gehalten, ich bin zwei Tage früher los als vorgesehen und wir sind eine andere Strecke geritten. Wenn uns jemand erwartet, dann an der Brücke oder im Waldstück.«

      *

      Sam Kliburn liegt hinter dem Busch und blickt starr auf das Streckenwärterhäuschen.

      Die Nacht ist, wie Harris gesagt hat, schwarz wie Tinte. Harris liegt links, Sam Kliburn rechts. Es ist acht Minuten nach zehn Uhr.

      Einen Augenblick denkt Sam Kliburn an Mulligan und Ducan. Sie sind seit der Dämmerung fort. Drei Meilen weiter im Osten ist die Station, dort wird die Maschine Wasser nehmen, da werden sie nun liegen und auf den Zug warten. Sie werden genauso warten, wie die anderen den ganzen Tag gewartet haben. Zuerst auf Sam und Bar-

      logh, die noch vor dem Morgengrauen aus dem Sumpfgelände verschwunden sind, um sich das Waldstück anzusehen.

      Sam Kliburn hebt den Kopf und hört den Posten so deutlich, wie er ihn kommen sieht. Der Schotter neben den Gleisen knirscht unter den Schritten des Postens.

      Der Posten hat sein Bajonett aufgepflanzt und geht immer bis auf diese Seite der Brücke, dann zurück zum Streckenwärterhaus und dreht dort um. Manchmal bleibt er einen Augenblick an der Ostauffahrt zur Brücke stehen und blickt hinunter in den

      Fluß.

      Es muß schnell gehen, denkt Kliburn, verflixt schnell.

      Jetzt werden wir ja sehen, ob Harris genug gelernt und Dallard ihn richtig unterrichtet hat. Die beiden müssen die vier Sprengladungen befestigen.

      Der Posten taucht drüben am etwas verbogenen Eisengestänge des ersten Trägers der Brücke auf.

      Gut durchgekommen, denkt Harris neben Sam Kliburn, bis jetzt ist alles gutgegangen.

      Ob Ducan und Mulligan es schaffen? Vielleicht ist die Wachmannschaft munter, wie? Wenn sie nun die ganze Zeit auf der Plattforrn sind?

      Das ist der Punkt, an dem der ganze Plan scheitern kann. Oder auch nicht. In jedem Fall wird Ducan auf dem Zug bleiben. Ducan wird versuchen abzukuppeln, wenn es nur irgendwie möglich ist.

      Max Harris sieht den Posten kommen. 30 Yards bis zur Brückenauffahrt, aber der Posten geht nicht weiter, er dreht sich immer an der Auffahrt um. Nun kommt er zurück, bleibt wieder einen Augenblick, diesmal allerdings nur ganz kurz, an der Auffahrt stehen. Dann dreht er um, spuckt über das Eisengeländer in den Fluß und geht weiter.

      *

      »Los!« sagt Sam Kliburn zischelnd. »Kriech zur Brücke, hinter ihm her. Arbeitet ruhig, er sieht euch nie im Holzgestänge. Weg mit euch!«

      Harris kriecht links, Dallard dicht hinter ihm. Jeder zwei Päckchen auf dem Rücken.

      Harris kriecht schnell. Er hat Dallard dieses geduckte und lautlose Kriechen beigebracht. Dafür Dallard ihm den Umgang mit Sprengpatronen.

      Der Posten ist jenseits der Brücke, er muß 60 Yards bis in die Nähe des Streckenwärterhäuschens gehen, in dem Licht brennt.

      Gegen den Lichtschein aus dem einen schmalen Fenster kann Harris den Schatten des Postens deutlich ausmachen. Weiter, tief geduckt am Geländer entlangkriechen. Harris hat eine direkte Nase für Gefahr, diese Ahnung läßt ihn auch jetzt nicht im Stich.

      Der Posten mag 20 Yards von der westlichen Brückenauffahrt entfernt sein, als Harris zischelt und sich an den Gehsteig neben das Geländer aus Stahl preßt.

      »Ruhig.«

      Der Posten bleibt stehen, sieht sich um. Harris und seine Ahnungen.

      Du siehst uns nicht, denkt Harris, du nicht.

      Der Posten sieht sie auch nicht, er geht weiter.

      Über die Brücke läuft ein Holzsteg rechts neben den Schienen her. Kriechend erreichen sie die Mitte der Brücke. Dicke Baumstämme tragen die Brückenmitte. Harris klettert wie ein Affe zwischen zwei Schwellen durch. Er hängt an seinen Armen und findet Halt mit den Füßen.

      Jetzt steht Harris auf der Querstrebe, die die beiden von links und rechts hochkommenden Stützen verbindet. Harris rutscht nach links weiter. Unter ihm ist der Fluß. Wenn er ausgleitet, dann wird es einen mächtigen Klatscher im Wasser geben.

      Nichts passiert, er tastet sich oben an der Schwelle weiter, unten an der Querstrebe. Dann steht er am linken Block aus drei schweren, dicken Baumstämmen, die einen Eisenmast ersetzen. Harris preßt sich an den ersten, dicken Baumstamm.

      Er sieht nach rechts. Dallard ist am anderen Pfeilerbau.

      »Mach schnell, Jesse.«

      »Steck du das Dynamit genau zwischen die drei Stämme.«

      Sie haben es geübt, nicht einmal, zehnmal, zwanzigmal und mit verbundenen Augen noch öfter. Es klappt.

      Harris ist fertig und sieht zu Dallard. Der ist eine Sekunde darauf dabei, sich an den Baumstamm zu drücken.

      Der Posten kommt zurück.

      Kaum ist er weg, als sich Dallard auch schon hochzieht, Harris dann ebenfalls. Als Harris hinter dem Busch liegt und schnauft, sagt Dallard keuchend:

      »Mann, wenn ich das noch mal machen soll, dann geht mir die Luft aus. Gelobt sei Ducan, daß er uns so oft gescheucht hat. Was er wohl macht?«

      Das denken sie alle, als sie den Damm hinabkriechen und auf die Bäume zu hasten.

      Was macht Sergeant Harry Ducan mit Mulligan um diese Zeit?

      Wird alles klappen, wenn der Zug kommt?

      Wird es glücken?

      *

      Sergeant Harry Ducan blickt auf den Bahnhof, er blickt zwischen


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