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G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner


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schnell, verschwinde.

      Kriech mindestens fünfzig Yards weit. Sie können dich sonst aus dem Wagen hier sehen.«

      Das weiß Mulligan auch, er kriecht unter dem Wagen her, kommt über die nächsten Schienen und rutscht an einem Stellhebel vorbei.

      Weiter, denkt Mulligan, weiter, es hat geklappt, sie haben nichts gemerkt, jetzt zu den anderen.

      Er ist weit genug entfernt, kommt hinter dem Schuppen hoch und rennt auf den Bachlauf zu. Dort stehen hinter den Büschen zwei Pferde, das von Ducan und seins. Er rennt, er wirft sich auf das Pferd, zieht Ducans Pferd mit herum und reitet zuerst langsam, bald darauf schneller. Er muß vor dem Zug an der Brücke sein, das wird er auch schaffen, er weiß es, er wird sogar fünf Minuten früher dort ankommen.

      Wenn nur Ducan nicht den Halt verliert.

      Das, denkt er, kann jetzt noch geschehen.

      Passiert Harry Ducan kein Mißgeschick, dann sind die Yankees das schöne Geld los.

      *

      Das Bein, denkt Ducan, ist völlig gesund, das hat der Doc gesagt, aber das Bein zittert. Er hat nicht die nötige Kraft im Bein und muß sich fest einstemmen, um bei dem Gerüttel des Zuges nicht vom Trittbrett zu stürzen.

      Die Räder rattern über die Schienen. Ducan sieht nach links. Wenn er sich aufrichten könnte, wenn er das wenigstens tun könnte, aber sie werden ihn dann vielleicht sehen.

      Wie lang können drei Meilen sein, wie schrecklich lang?

      Er liegt in seiner angespannten Haltung auf dem Trittbrett, er hält sich mit der linken Hand am Rundeisenstab fest, der als Handleiste dient, aber das Trittbrett ist zu schmal.

      Nehmen denn diese drei Meilen immer noch kein Ende, denkt Ducan verzweifelt.

      Er beißt die Zähne zusammen und denkt an den Captain. Der wird die Kommandos geben, Sam Kliburn hinten aufspringen, hochturnen und den Arm des Bremsgestänges bewegen. Sie können ihn hinten nicht sehen, hinter dem Geldwagen hängen zwei geschlossene Güterwaggons der Yankees. Es steht mit Kreide an den Waggons:

      Vorsicht – Munition!

      Anstecken, denkt Ducan, in die Luft jagen, das sind eine Million Schuß weniger, die sie auf uns abfeuern können.

      Die Kurve, kommt denn die Kurve immer noch nicht?

      Jetzt – die Räder kreischen. Gelobt sei der Tag, die Kurve ist da. Er muß jetzt hoch, er gibt sich einen Ruck und denkt an seinen Rücken. Wenn einer aus dem Sehschlitz blickt, dann hat er eine Kugel im Rücken. Ein Rebell weniger, der Abe Lincoln ärgern kann.

      Harry Ducan kommt hoch, dreht sich, spürt das heftige Zittern seines Beines und wendet sich um, ist mit einem Ruck unten und streckt die Hand aus. Er hört es am Rattern der Räder, die Steigung macht der Maschine zu schaffen.

      Er dreht und dreht. Er merkt es, der Bolzen ist lose. Das rechte Bein über die Kante, auf die Kette treten, fest zutreten. Die Puffer knallen zusammen, dann spannt sich die Kette wieder, aber Ducan hat ein Stück gezogen. Der Bolzen kann die anderen Glieder kaum noch halten, er muß schon zur Hälfte herausgezogen worden sein. Noch einmal treten. Kommt denn kein Ruck, muß die Kette so gespannt sein, muß sie?

      Sergeant Harry Duncan hört vorn das Knallen, die Puffer stoßen dort zusammen, der Ruck muß sich fortsetzen, muß. Und der Zug ist langsam geworden.

      Er stößt das Bein mit aller Macht nach unten und zieht am Knebel des Drehbolzens. 100 Yards bis zur Brücke, keine zwanzig Meilen Geschwindigkeit, eher noch weniger.

      Klick!

      Er hat den Bolzen in der Hand und schlägt mit dem Handrücken hart an die Eisenkante der Plattform.

      Auf einmal – während seiner Arbeit hat er sie vergessen – ist die scheußliche Angst vor dem Sehschlitz wieder da. Er rollt sich, kommt auf das Trittbrett und sieht den Abstand vom Transportwagen zu seinem Platz immer größer werden. Und dann stößt er sich ab. Er rollt den Damm hinab, überschlägt sich und liegt unten.

      In diesem Augenblick hört er das Kreischen der Bremsen und blickt hoch. Er hat sich gestoßen, sein Bein schmerzt.

      Da, wie ein Schatten klebt dort hinten eine Gestalt am letzten Wagen mit der Munition, kauert oben, dreht die Bremse fest.

      Von hinten huschen vier Männer los, rennen auf die immer langsamer werdenden drei Wagen zu.

      In derselben Sekunde, als der Abstand zwischen den Wagen größer wird, tauchen sie aus dem Gras am Bahndamm auf

      »Harris lauf, steck die Zündschnüre an, du bist durch den Zug gedeckt. Renn, Mann!«

      Harris spritzt hoch und denkt, während er hinter dem Transportwagen herrast:

      Merken die denn nichts im Geldwaggon, merken die Narren nicht, daß sie langsamer werden, daß sie nicht mehr gezogen werden?

      Er rennt wie gehetzt über die Bohlen des Steges auf die Brücke zu. Vor ihm sind die anderen Wagen, vor ihm ist auf einmal ein schriller Pfiff.

      Pfeift nur, denkt Max Harris. Zu spät, ihr seid auf dem anderen Ufer, aber ich bin auf der Brücke. Und die fliegt euch gleich um die Ohren.

      Er liegt mitten zwischen den Gleisen. Die linke Hand streckt Harris aus, fühlt den Bindfaden, hat die Zündschnur und die Zigarre im Mund. Er saugt gierig.

      Dann preßt er sie an die Schnur, reibt, hört das Zischen, sieht blaurote Funken, die Lunte brennt.

      Harris rollt sich, erwischt die andere Schnur, reißt sie hoch, preßt die Zigarrenspitze an die Zündschnur. Es zischt los, es klappt ja alles.

      Was schreien sie da, was brüllen sie denn? Sollen sie brüllen, sie schaffen es nicht mehr, zu spät, die Schnüre reißt keiner mehr ab.

      Er kommt hoch, sieht aus dem noch fahrenden Zug zwei, drei Mann springen. Zu spät, ihr Narren, denkt Harris, viel zu spät.

      Und dann rennt er.

      Es knallt hinter ihm dreimal peitschend. Sie schießen aus den modernen Henrygewehren, sie feuern, was das Zeug hält und sehen den Mann, der auf der Brücke rennt, nach rechts taumeln.

      Die Brücke dreht sich, das Geländer ist vor ihm. Und ein Stich in seinem Rücken.

      »Die haben mich… ja getroffen?«

      Er steht am Geländer, duckt sich, ihm ist so schlecht, alles dreht sich, er springt ins Wasser.

      Und das, was er vor über anderthalb Stunden gedacht hat, wird Wirklichkeit. Es klatscht im Wasser, und das Wasser spritzt hoch auf.

      Auf einmal ist es, als wolle der Himmel sich öffnen. Der Blitz zuckt hoch, wird zu einem Doppelblitz, der über das Land schlägt und alles in schmerzhafte Helligkeit taucht.

      Es taucht, die sechs, sieben Mann, die auf die Brücke zugestürmt sind, und die Eisenkonstruktion, die wie ein Totengerippe in den Himmel ragt, in grelles Licht. Dann ist der Blitz vorbei. Die Dunkelheit zeigt nichts mehr von den sieben Yankees, die von der Wucht der Explosion zu Boden getaumelt sind, ihre Waffen suchen, schreien. Im Wasser klatscht es gewaltig. Das Mittelteil der Brücke kommt herunter, klatscht in den Fluß, jagt eine Welle hoch. Trümmer fallen wirbelnd in den Fluß, auf den haltenden Zug, auf die Böschungen. Männer schreien, das Durcheinander ist perfekt.

      80 Yards vor der Brücke aber ruft John Barlogh scharf und durchdringend – er liegt unter dem Waggon, in dem das Geld sein soll:

      »Rauskommen, Tür vorn öffnen und mit erhobenen Händen herauskommen. Ich zähle bis zehn. Ist die Tür dann nicht auf, fliegt der Waggon mit euch und den beiden Munitionswagen in die Luft. Rauskommen, schnell!

      Eins – zwei…«

      Innen sind vier Mann, der Pay-Master von Banks Armeestab, ein Lieutenant, ein Schreiber, und ein Staff-Sergeant.

      »Drei – vier – fünf…«

      »Die Munition«, sagt der Pay-Master


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