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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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müssen entschuldigen«, erklärt Harry, als er aus einem kleinen, recht primitiven Holzhaus zwei Schemel herbeischleppt. »Bei mir ist alles noch im Entstehen. Zuerst kommen die Pferde dran.«

      »Verstehe«, sagt Kempen kurz und weist Viola semen Platz zu. Er selbst läßt sich erst nieder, nachdem Harry einen dritten Schemel gebracht hat.

      »Wissen Sie, daß ich der Besitzer der ganzen Ländereien bin?« Damit macht Kempen eine weitausholende Bewegung. »Das alles, was Sie hier sehen, außer dem Stück, das Sie erworben haben, gehört rnir.«

      »Man hat es mir gesagt«, erwidert Harry langsam. Er ist wie abwesend. Er möchte in die Richtung blicken, wo Viola reglos auf ihrem Sitz hockt und wagt es nicht.

      »Sie sind mir zuvorgekommen, Mister Harry«, führt Kempen das Gespräch fort. »Nie ist mir der Gedanke gekommen, es könnte sich jemand ausgerechnet für dieses Stück Land interessieren.«

      »Somit habe ich es Ihnen direkt vor der Nase weggeschnappt«, lacht der Fremde herzlich auf. Es liegt keinerlei Schadenfreude in diesem Lachen, und es wirkt ansteckend.

      »Würden Sie es mir wieder verkaufen?« fragt Kempen, direkt auf sein Ziel lossteuernd.

      Ruckartig verändern sich Harrys Gesichtszüge.

      »Nein!« Das klingt endgültig. Kempen ist betroffen von der Härte dieses ›Nein‹.

      »Auch nicht, wenn ich Ihnen mehr biete?«

      Jetzt ruht Harrys Blick voll auf Kempen. Es sind kluge, helle Augen, mit tiefen Fältchen herum. Die Haut ist dunkel gebräunt und wie gegerbt, wie bei Menschen, die sich viel im Freien aufhalten. Trotz der Absage findet Kempen diesen Mister Harry, der so großartig deutsch spricht, sympathisch.

      »Sie wissen auch, daß ich unweit von hier ein Gestüt besitze?«

      »Auch das wurde rnir gesagt«, gibt Harry gelassen zu.

      Kempen beugt sich vor. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Mister Harry. Sehen Sie sich einmal meine Pferde an. Würden Sie gleich mitkommen?«

      Harry sagt, ohne groß zu überlegen, zu. Er wagt einen Blick auf Viola, die ganz versunken in den Anblick der wirklich schönen Pferde ist.

      »Komm, Viola«, reißt Kempen sie aus dieser Versunkenheit empor.

      »Mögen Sie Pferde?« richtet Harry das Wort an Viola, die bisher stumm zugehört hat.

      Lebhaft nickt sie. »O ja, von ganzem Herzen.«

      Jack Harry läßt sich eines der Pferde satteln und bald darauf reiten sie zu dritt los. Viola muß vor ihnen bleiben. Kempen hat Angst, sie könne wieder in diesen wilden Galopp verfallen.

      Sie wechseln während des Rittes wenig Worte zusammen. Nur hin und wieder erkundigt Kempen sich nach Harrys bisherigem Leben. Viel erfährt er nicht. Immer wieder kommen sie auf Pferde zu sprechen. Das Persönliche versteht Harry geschickt zu umgehen.

      Und dann reiten sie in das Grundstück, wo das Kempen’sche Gestüt untergebracht ist. Harrys ganze Aufmerksamkeit ist geweckt. Vorübergehend hat er sogar das junge Mädchen Viola vergessen.

      Neben Kempen besichtigt er die ganze Anlage, die Stallungen, jede einzelne Box, die Reitbahn, alles, was überhaupt zur Führung eines guten Gestüts gehört.

      »Nun?« fragt Kempen nur.

      »Sehr gut, mein Kompliment! Sie verstehen allerhand von Pferdezucht.«

      Kempen lacht leise auf. »Mir scheint, Sie nicht weniger, Mister Harry.«

      Viola ist von ihrer Seite verschwunden. Sie tummelt sich mitten unter den Pferden, sie lockt sie und streichelt sie.

      Immer wieder spürt sie mit Beglückung, wenn ein weiches Pferdemaul an ihrerWange vorbeistreift.

      Sie seufzt tief, als Kempen und Harry zu ihr treten.

      »Hast du keine Angst, so mitten unter die dir fremden Tiere zu gehen?«

      »Ich sagte Ihnen doch schon, Pferde mögen mich«, gibt sie kurz zurück.

      »Und warum dieser schwere Seufzer?« forscht er amüsiert weiter, während Harry keinen Blick von dem lebhaften Gesicht Violas laßt.

      »Ach bedaure, daß ich kein Mann bin. Ich möchte die Pferde alle zureiten.«

      »Und das Genick dabei brechen«, meint Kempen trocken.

      Ihre Augen flammen ihn zornig an. »Hätte ich nicht dieses Kleid an, sondern Hosen, ich würde mich auf den ersten Gaul schwingen und Ihnen den Beweis geben.«

      »Sie scheint mir auch ein Pferdenarr zu sein«, mischt Harry sich belustigt ein.

      »Darf ich Sie zu einem kühlen Trunk einladen, Mister Harry?« lenkt Kempen schnell ab. Er befürchtet, Viola würde schon aus Trotz und ungehindert ihres Kleides sich auf eines der Pferde schwingen.

      Sie sitzen wenig später auf der rosenumrankten kleinen Terrasse des Hauses, in dem sein Verwalter gewohnt hat. Jetzt ist nur noch eine ältliche Bedienerin da, die es in Ordnung hält. Sie serviert auch die Getränke.

      »Ich hätte Ihnen noch einen Vorschlag zu machen, Mister Harry«, wendet Kempen sich an seinen Gast, nachdem ihre Zigaretten brennen. »Übernehmen Sie mein Gestüt. Sie können Ihre Pferde mitbringen. Mein Verwalter hat sich verheiratet, und ich benötige sehr dringend Ersatz.«

      Harrys Züge zeigen Erstaunen. »Sie kennen mich kaum«, wehrt er ab, aber es klingt nicht wie eine Absage.

      »Sie können sich die Sache durch den Kopf gehen lassen«, gibt Kempen ihm zu bedenken und betrachtet Harry mit aller Aufmerksamkeit.

      »Ja, das könnte man«, kommt es nach einer Weile zurück. Harry blickt starr an Viola vorbei, die stumm dasitzt und jetzt den Eindruck eines kleinen bescheidenen Mädels macht.

      Ja, warum soll er das eigentlich nicht annehmen, dieses günstige Angebot? Vielleicht käme dann öfters dieses junge Mäd-chen, das ihm Rätsel aufgibt?

      »So schnell kann ich mich nicht entscheiden«, erwidert er, obwohl er sich bereits entschieden hat.

      »Schön, Mister Harry. Ich bin jederzeit für Sie im ›Eichenwald‹ zu erreichen. Überlegen Sie sich die Sache. Ich würde mich ehrlich freuen, Sie für mein Gestüt als Mitarbeiter zu gewinnen. Sie hätten völlig freie Hand, denn mich halten meine Geschäfte oft lange fern von hier. Eigentlich habe ich nur Stippvisiten gemacht. Das ist mein erster Urlaub seit Jahren. Jetzt kann ich überhaupt nicht verstehen, daß ich ›Eichenwald‹ beinahe gemieden habe.«

      Kempen erhebt sich und mit ihm Viola. Gelassen, wie eine sittsame junge Dame, streift sie die hellen Lederhandschuhe über die immer noch verarbeiteten Hände.

      »Gut, Herr Kempen, Sie werden von mir hören.« Harry hat nur Augen für Violas bezaubernden Liebreiz und als sie ihm die Hand reicht, nimmt er sie zaghaft auf. »Sie können demnächst mit meinem Besuch rechnen«, sagt er noch zu Kempen und begleitet sie zu den Pferden, wo er sich noch einmal verabschiedet, diesmal mit einer gewissen Herzlichkeit. Bevor er sich in den Sattel schwingt, sieht er eine Weile hinter der schlanken Reiterin her. Wer ist das junge Geschöpf? Und in welchem Verhältnis steht sie zu dem Großindustriellen, von dem er in der kurzen Zeit schon soviel gehört hat?

      Fragen über Fragen türmen sich vor dem Manne auf, dem man sein Alter schwer abschätzen kann. Man kann ihn ebenso gut für fünfzig als auch für sechzig halten.

      Etwas steht fest bei ihm. Er wird dem ›Eichenwald‹ einen Besuch machen. Doch zuvor hat er einen anderen Weg vor, der ihm weit wichtiger dünkt. Dabei läßt er seine Augen hinüber zu dem kleinen Schlößchen gleiten, das den Eindruck macht, als würde es schlafen.

      *

      Zwei Tage später sitzt Jack Harry dem Herrn von ›Eichenwald‹ in der Halle gegenüber. Er ist sehr herzlich empfangen worden, worüber Harry sich sichtlich freut.

      Bevor er sich hat melden lassen, hat er sich den Besitz eingehend angesehen.


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