Эротические рассказы

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


Скачать книгу
auf und führt sie hinüber zu dem breiten Bett.

      *

      Unruhig wandert Doktor Titanus auf der Terrasse auf und ab. Wo nur Stefanie so lange bleibt? Er lächelt still vor sich hin. Sie ist genauso gewissenhaft wie der Professor. Es wird ein wunderschönes Zusammenleben mit ihr werden. Sie hat Verständnis für seinen Beruf, und wenn er erst gesprochen hat, kann er sie damit vertraut machen.

      Sein Lächeln erstirbt jäh, als Milchen vor ihm auftaucht und ihm wortlos den Brief entgegenstreckt.

      »Wo ist Stefanie?« fragt er von plötzlicher Sorge erfüllt.

      »Wollen Sie nicht erst Ihren Brief an sich nehmen?« grollt Milchen.

      Er starrt sie an. Sie hat geweint. Noch sieht man es an ihren geröteten Lidern.

      »Ist etwas – mit Stefanie?«

      »Allerdings.« Milchens Mund zittert. »Das Kind liegt in seinem Zimmer und weint sich die Seele aus dem Leibe. Stefanie hat den Brief gele-

      sen –«

      »Mein Gott!« unterbricht er sie bestürzt.

      »Ja, mein Gott, weiter haben Sie sicher nichts zu sagen, Herr Doktor Titanus«, sagt sie so schroff, wie er sie noch nie hat sprechen hören. »Als Abgesandter Professor Hollwegs haben Sie sich in unser Haus geschlichen. Schon einmal hat dieser Mann Unglück über dieses Haus gebracht, über Stefanies Mutter, und heute bringt er es über sein Kind, und Sie haben dabei geholfen.«

      »Ich verstehe nicht.« Titanus ist wie vor den Kopf geschlagen. »Was hat meine Liebe zu Stefanie mit Professor Hollweg zu tun?«

      »Sie behaupten, Stefanie zu lie-

      ben –«

      »Ich behaupte das nicht, ich liebe Stefanie«, fährt er ihr erregt in die Rede. »Lassen Sie mich zu ihr, ich will ihr alles erklären.«

      »Hier gibt es nichts mehr zu erklären. Der Brief sagt alles: Stefanie wird Sie nicht einmal anhören. Sie haben ihren Stolz empfindlich verletzt. Jetzt können Sie ihr erzählen, was Sie mögen, sie wird Ihnen kein Wort glauben. Können Sie widerlegen, daß Sie im Auftrage Hollwegs zu uns gekommen sind?«

      »Nein, das kann ich nicht, ich kam in seinem Auftrag«, gibt er rückhaltlos zu.

      Er tritt an die Brüstung heran, als suche er den Halt. Der Sturz aus dem Glückshimmel tief in die Hölle ist zu plötzlich gekommen. Er fühlt selbst, daß er keine nennenswerte Entschuldigung hervorbringen kann.

      Langsam dreht er sich um. Milchen steht noch bewegungslos. Wie ein Wächter – bemerkt er erbittert.

      »Heute gibt mir Stefanie die Schuld, wie sie auch ihren Vater verurteilt. Wissen Sie, was dieser Mann gelitten hat? Wer hat das größere Verbrechen begangen? Frau Nina, die ihren Mann verließ und die ihm auch die Tochter unterschlug – oder der Mann, der die Frau grenzenlos liebte, der aber zu pflichtbewußt war den leidenden Menschen gegenüber und darüber vergaß, an das Glück seiner Frau zu denken? Werfen Sie den ersten Stein, wenn Sie es vermögen – ich kann es nicht. Ich hätte so gern den Vermittler zwischen Stefanie und ihrem Vater bis zu einem glücklichen Ende gespielt. Daß ich mein Herz an Stefanie ver-

      loren habe, wird sie mir jetzt nicht mehr glauben. Aber ich schwöre Ihnen, ich liebe Stefanie. Wenn sie mich nicht anhören will, dann sagen Sie es ihr.«

      Mit raschen Schritten verläßt er die Terrasse und läßt eine völlig verstörte Frau zurück.

      Wie betäubt von Titanus’ Worten ist sie. Auf zittrigen Beinen geht sie ins Haus und sucht Stefanie auf.

      *

      Maritta blickt verwundert auf das einzige Gedeck.

      »Nanu, Milchen. Muß ich heute allein essen? Wo sind unsere beiden glücklichen Leute?«

      Erstaunt mißt Milchen die Sprecherin von der Anrichte her.

      »Von welchen glücklichen Leuten sprechen Sie denn?« fragt sie sehr abweisend.

      »Ach so«, lacht Maritta unbefangen auf. »Das soll noch tiefstes Geheimnis bleiben? Dabei sieht man es ihren Gesichtern an.«

      »Ich glaube, Sie irren sich«, sagt Milchen kurz und beginnt zu servieren. Ein Glück, daß es nur einen Gast gibt, der das bemerkt hat und Fragen stellt – überlegt sie.

      Milchen macht ein solch verschlossenes Gesicht, das Maritta auch jede weitere Frage unterläßt.

      An diesem Abend kommt Maritta sich sehr vereinsamt vor. Sie holt sich mit Justus’ Hilfe ihren Straßenkreuzer aus der Unterkunft und braust damit durch die Gegend.

      *

      Philipp Titanus wandert ruhelos in seinem Zimmer umher. Er kommt zu keinem Entschluß. Das Herz hält ihn mit tausend Fäden. Sein Verstand sagt ihm: Besser, du gehst!

      Wahnsinn, in einem Zimmer des Hauses Stefanie weinend zu wissen und nicht zu ihr gehen zu dürfen. Vielleicht hat sie jetzt Milchens Trost nötiger als seine inständigen Bitten, ihm Glauben zu schenken?

      Er, der Mann von schnellen Entschlüssen, weiß nicht, was er tun soll. Vom Fenster aus sieht er Marittas Abfahrt zu. Sollte er sich nicht ebenfalls in seinen Wagen schwingen und wegfahren?

      Wieder beginnt diese ruhelose Wanderung. Von dem Fenster zur Tür und von der Tür zum Fenster. Immer mehr ist er überzeugt davon, nicht eher abzureisen, bevor er Stefanie noch einmal gesehen und gesprochen hat.

      *

      Stefanie sitzt mit einem hellen Schrei aufrecht im Bett. Sie hat den Wagen wegfahren hören.

      »Milchen«, weint sie auf, und sofort steht diese neben ihr. »Er ist gefahren. Er ist wirklich gefahren. Und ich selbst habe ihn weggeschickt.«

      »Du wolltest es so«, sagt Milchen bekümmert. »Ich glaube, er liebt dich wirklich, Kind. Wir haben ihm bitteres Unrecht getan.«

      Zwei weitgeöffnete Augen, tränengefüllt, starren sie entgeistert an.

      »Das glaubst du wirklich?«

      Sie läßt sich auf dem Bettrand nieder und nimmt behutsam Stefanies Hand auf, die sich eiskalt anfühlt.

      »Er wäre nur gekommen, um deinem Vater über dich zu berichten, ob du sorglos leben kannst und wirklich ohne Hilfe auskämest. Er liebe dich ehrlich. Das soll ich dir ausrichten, falls du ihn nicht selbst anhören willst.«

      Stefanie preßt ihren Kopf gegen der Alten Schulter.

      »Nun ist es zu spät. Wenn er nun die Wahrheit gesagt hat? Wenn es Liebe wäre? Ach, Milchen, ich weiß nicht mehr ein noch aus.«

      Milchen drückt das verwirrte Menschenkind in das Kissen zurück.

      »Ich werde nachsehen, Kind.«

      Während Milchen in den Garten steigt und hinüber zu der Unterkunft für die Wagen geht, springt Stefanie aus dem Bett und wirft sich ein Morgenkleid über. Sie hastet aus dem Zimmer und steht herzklopfend vor Philipps Zimmer.

      Atemlos lauscht sie und hört seine Schritte. Sie reißt die Tür auf und steht taumelnd im Zimmer.

      Wie gebannt starrt er auf die schlanke Erscheinung im langwallenden Morgenkleid. Er sieht das verweinte Gesichtchen und die in Ratlosigkeit weitgeöffneten Augen.

      »Stefanie!«

      »Phil!«

      Im Nu ist er bei ihr und nimmt sie in seine Arme. Ihr Körper zittert, und Mitleid erfaßt ihn.

      Er wartet geduldig, bis sie sich einigermaßen beruhigt hat.

      »Phil«, flüstert sie. »Ich liebe dich, aber ich kann deine Frau nicht werden.«

      Er sucht ihren Blick.

      »Bist du deshalb zu mir gekommen, um mir jede Hoffnung zu nehmen?«

      »Ich kann nicht«, wimmert sie leise vor sich hin, daß er sie noch fester an sich preßt.


Скачать книгу
Яндекс.Метрика