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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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      Sie fuhr aus ihrem Sinnen auf. Leonore war verschwunden – und der Hund auch. Sie erhob sich lebhaft und ging auf die Suche. Sie lief über die kiesbestreuten Wege und rief nach Leonore.

      Leonore antwortete nicht. Regina befiel Angst. Wo war das Kind hingelaufen? Was sollte man von ihr denken, wenn sie gleich in der ersten Stunde ihre Pflicht vergaß?

      Plötzlich sah sie sich einem Mann gegenüber, der den Hut höflich vor ihr lüftete.

      »Entschuldigen Sie, haben Sie ein kleines Mädchen gesehen?« fragte sie, dabei klopfte ihr Herz ängstlich. Die lichtblauen Augen des Mannes verwirrten sie.

      »Gewiß«, meinte Dr. Wendler und wies auf die Mauer. »Dort oben sitzt eine kleine Dame in Weiß.«

      Regina schaute in die Richtung, und eine glühende Röte stieg in ihre Wangen. Mit einem flüchtigen »Danke« eilte sie davon.

      Helmuth blieb stehen, beobachtete das schöne junge Mädchen und dachte:

      Wie viele solcher Schönheiten mag wohl das Haus bergen?

      Dann setzte er seinen Weg fort.

      Er kam nicht weit. Ein heller Ausruf ließ ihn herumfahren.

      Regina war es gelungen, Leonore durch gütiges Zureden von der Mauer herunterzulocken, die sie über eine Leiter erklommen hatte. Plötzlich aber lief sie vor Regina davon mit dem Ausruf:

      »Papi! Papi!«

      Nikolaus Eckhardt war zurückgekehrt und im Begriff, rasch ins Haus zu gehen. Er war in Eile, aber Leonore hatte ihn bald erreicht, umschlang seine Knie und lachte glückselig zu ihm auf.

      »Papi! Bist du schon wieder zurück?«

      Nikolaus strich zärtlich über Lorchens erhitztes Gesicht.

      »Ja, mein Kleines. Ich muß aber gleich wieder fort, will nur etwas holen.«

      Da entdeckte er Regina, die langsam näher gekommen war und etwas abseits auch Dr. Wendler.

      »Ah, willkommen!« sagte er und drückte dem jungen Mädchen die Hand. »Nehmen Sie das Kind bitte mit. Ich sehe eben, daß Besuch gekommen ist.«

      Regina entfernte sich mit Leonore, die sich auch willig davonführen ließ, und Nikolaus ging auf den wartenden Mann zu.

      »Sie wünschen? Nikolaus Eckhardt ist mein Name.«

      Auch Helmuth stellte sich mit einer leichten Verbeugung vor.

      »Kann ich bitte Frau Leontine Eckhardt sprechen?«

      Erstaunt musterte Nikolaus den Fremden.

      »Meine Mutter ist nicht da«, gab er kurz Auskunft.

      »Also doch schon fort! Aber dann kann ich doch ihre Anschrift haben?«

      Nikolaus wurde mißtrauisch, doch ein Blick in das offene, sympathische Gesicht dieses Dr. Wendler entwaffnete ihn sogleich.

      »Die können Sie haben. Darf ich wissen, was Sie zu meiner Mutter führt?«

      Helmuth war dem Zufall dankbar, der ihm Nikolaus Eckhardt in den Weg geführt hatte.

      »Eigentlich hätte ich auch Sie sehr gern gesprochen«, bemerkte er ziemlich ernst.

      Mit einer Handbewegung wies Nikolaus nach dem Haus und führte den Besucher in das neben der Halle gelegene Empfangszimmer.

      »Um was handelt es sich?« fragte er, als sie sich gegenübersaßen.

      »Um den Erbschaftsprozeß«, sagte Helmuth geradeheraus und beobachtete dabei Nikolaus scharf, der erblaßte und sich betroffen vorbeugte.

      »Um den Erbschaftsprozeß?« wiederholte Nikolaus ungläubig. »Hat meine Mutter Sie damit beauftragt?«

      »Ich weiß, daß Ihnen ein Prozeß sehr unangenehm ist«, bemerkte Helmuth verständnisvoll.

      »So«, erwiderte Nikolaus grimmig, »das hat Ihnen meine Mutter wohl verraten? Und trotzdem läßt sie nicht ab von dem häßlichen Plan?«

      Helmuth nickte. Er fühlte sich unbehaglich.

      »Leider.«

      »Aber das ist ja Wahnsinn, heller Wahnsinn!« stieß Nikolaus leidenschaftlich hervor. »Meine Mutter hat nicht den geringsten Grund, einen Prozeß anzustrengen.«

      Helmuth Wendler fühlte, daß er zu diesem Mann rückhaltlos offen sein konnte. Das freute ihn, ohne recht zu wissen, warum.

      »Ich wurde beauftragt, mich mit Detlef Sprenger in Verbindung zu setzen. Gestern habe ich den Mann aufgesucht, und nun wollte ich das Ergebnis der Unterhaltung Ihrer Mutter mitteilen, deshalb bin ich hier.«

      Nikolaus atmete tief und erregt.

      »Sie waren bei Detlef Sprenger?« fragte er heiser vor Erregung. »Dann läßt sich meine Mutter gewiß von einem unseligen Verdacht leiten. Glauben Sie mir, der Verdacht ist irrsinnig, eine gemeine Lüge…«

      »Kennen Sie Detlef Sprenger?«

      Nikolaus ballte die Hand.

      »Bis jetzt kenne ich den Burschen nicht, aber er soll mir unter die Augen kommen!«

      Helmuths Sympathie für Nikolaus Eckhardt stieg von Minute zu Minute.

      »Ich kann auch nicht gerade sagen, daß dieser Mann sehr angenehm ist. Er hat zugegeben, daß er Frau Petra Eckhardt liebt, daß es ihm einzig und allein um die Frau geht. Ich glaube, er wäre zu allem fähig, um sein Ziel zu erreichen.«

      Detlef Sprenger liebt Petra, überlegte Nikolaus verstört – und Petra?

      Mein Gott! Ein Verdacht drängte sich ihm auf, ein schrecklicher Verdacht – aber nein! Petra würde nie…

      »Was ist Ihre Meinung?« wandte er sich dem jungen Anwalt zu.

      »Ich glaube, der Mann schwört auch einen Meineid, wenn er damit sein Ziel erreichen kann«, kam ohne Zögern Helmuths Antwort.

      Auf einmal ging ein Leuchten über Nikolaus’ Züge. Rasch kam er auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen.

      »Sie nehmen mir eine Zentnerlast vom Herzen. Ich glaube, Sie zu verstehen. Und ich glaube nicht, was der Mann da behauptet hat. Einen Augenblick… ich lasse meine Schwägerin rufen. Bis jetzt habe ich sie schonen wollen, weil sie durch den Tod ihres Mannes schon genug gelitten hat. Ich sehe aber keinen anderen Ausweg mehr, als Petra einzuweihen.«

      Er erhob sich, klingelte und bat den eintretenden Johannes:

      »Rufen Sie Frau Petra Eckhardt, bitte!«

      Johannes schlurfte davon. Er fühlte, daß hier etwas im Gang war, das die Ruhe des Hauses gefährden konnte.

      Die beiden Männer blieben schweigsam zurück. Auf Nikolaus’ Brust lastete ein schwerer Druck.

      Wie wunderschön, wie einfach könnte alles sein. Aber das war die große Gefahr: Sprenger!

      Detlef Sprenger wollte Petra für sich gewinnen. Vielleicht hatte er es überhaupt darauf angelegt, Petra in Not und Sorgen zu bringen, um als Wohltäter auftreten zu können.

      Man mußte hören, was sie dazu sagte. Sie mußte wissen, was sich über ihrem Haupt zusammenzuziehen drohte.

      Da stand sie schon im Zimmer, groß und schmal, ein stilles Leuchten in den hellen Augen, die sofort einen ängstlichen Ausdruck annahmen, als sie neben Nikolaus den fremden Mann gewahrte.

      »Du hast mich rufen lassen?«

      »Bitte, setz dich, Petra.«

      Benommen ließ sie sich nieder.

      Nikolaus wies auf Helmuth, der sich erhoben hatte, Petra mit einer höflichen Verneigung grüßte und wieder Platz nahm.

      »Hier ist Dr. Wendler, der Anwalt meiner Mutter. Es handelt sich um eine Angelegenheit, die mit dir zu besprechen mir ebenso schwerfällt, wie sie mir peinlich ist.


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