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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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entgegen, als wolle sie in kurzer Zeit alles nachholen, was sie versäumt hat. Ist Inka in Wirklichkeit das eigenwillige, oberflächliche Geschöpf, wie es den Anschein hat? Oder steckt unter der Oberfläche ein vereinsamtes, stolzes Herz?

      Merkwürdig! Wie sehr er sich mit Inka seit dieser häßlichen Auseinandersetzung beschäftigt.

      Stumm sieht er zu, wie Inka und Jürgen im Tanz durchs Zimmer gleiten. Inka mit einem entrückten Ausdruck auf dem schönen Gesicht, innig in den Arm des Freundes geschmiegt. Ihm wird plötzlich heiß. Er möchte das Bild nicht mehr sehen und wird doch immer wieder davon angezogen.

      Schließlich erhebt er sich und geht zu den beiden hinüber.

      »Darf ich um den nächsten Tanz bitten, Inka?« fragt er mit rauher, unnatürlich klingender Stimme.

      Aus schrägen Lidern trifft ihn ein kurzer Blick. »Danke – ich habe keine Lust mehr.«

      Betroffen, verletzt, steht Wendhoff da.

      Leonore ruft aus ihrem Sessel den beiden zu: »Aber warum tanzt ihr denn nicht? Du wirst Gert doch keinen Korb geben?«

      »Schön, dann tanzen wir eben«, sagt Inka gehorsam, aber jetzt hätte Wendhoff sie am liebsten stehengelassen.

      Im nächsten Augenblick hält er sie im Arm. Sie tanzt leicht wie eine Feder und überläßt sich ganz seiner Führung. Aus den dunkelglänzenden wirren Locken steigt ein feiner Duft zu ihm empor.

      »Ich weiß«, beginnt er im Flüsterton an ihrem Ohr, »daß es dir unangenehm ist, mit mir zu tanzen. Ich wollte nur die Gelegenheit benutzen, mich bei dir zu entschuldigen.«

      »Entschuldigen?« Die dunklen Augen sind mit dem Ausdruck eines verängstigten, trotzigen Kindes auf seinen Mund geheftet. »Ich wüßte nicht, warum«, fügt sie kühl hinzu.

      »Für die Ohrfeige, Inka. Ich sehe ein, es war unbeherrscht und völlig falsch von mir.«

      Inka senkt die Lider wieder. »Vielleicht habe ich sie wirklich verdient.« Das kommt leise, widerstrebend von ihren weichen, schöngeschwungenen Lippen, die er rot und lockend ganz dicht vor sich sieht.

      Verdammt! Wendhoff beißt die Zähne zusammen. Warum sieht er heute alles anderes als die ganze Zeit bisher? Schweigend tanzen sie weiter, und er ist sichtlich erleichtert, als die Musik verstummt.

      »Wollen wir auch einen Tanz wagen, Liebes?«

      Wendhoff neigt sich etwas zu Leonore hinab. Sein Mund berührt leicht ihr Haar. Auch ihm entsteigt der süße, berauschende Duft. Über Leonore hinweg sieht er auf Inka. Er bemerkt, wie sich ihr Mund spöttisch kräuselt und wie sie dann hastig nach einer anderen Schallplatte greift, um sie aufzulegen.

      In einen Sessel geschmiegt, während Jürgen noch immer am Boden kauert, beobachtet Inka dann die Tanzenden.

      Wie gut Leonores Mann aussieht, mit den stahlgrauen Augen, in denen es so sonderbar aufblitzen kann. Wie schmal und rassig das Gesicht. Wie elastisch die hohe Gestalt. Zum ersten Male kommt ihr zum Bewußtsein, wie jung dieser Mann im Verhältnis zu ihrer Mutter ist. Sie findet auch Leonores Kleid zu jugendlich. Warum Mutti wohl nicht mehr die schlichten Kleider trägt, die so vornehm wirken und ihre reife Schönheit besser zur Geltung bringen als dieses viel zu jugendliche Kleid?

      Leonore strahlt den Gatten an. »Mir scheint, Inka ist nicht mehr so abweisend zu dir wie zuerst. Wie froh ich wäre, wenn ihr endlich Kontakt zueinander finden würdet.«

      »Keine Angst, Leonore. Ich bin überzeugt, die Schuld tragen wir beide selbst…«

      »Wir…?« fragt sie erschrocken. »Aber Gert, haben wir nicht alles getan?«

      »Sicher haben wir das«, stimmt er zu. »Das Äußerliche! Wir haben ihr ein gemütliches Heim gegeben, aber was in dem Kind vorgeht, wissen wir beide nicht.«

      »Ich verstehe dich nicht.«

      »Ist das wirklich so schwer zu verstehen?« Ernst blickt er sie an. »Haben wir ihr auch die Liebe gegeben, die sie braucht? Wir haben zu sehr für uns gelebt und vergessen, daß wir eigentlich eine Familie sind.«

      »Ach, so meinst du das.« Sie blickt nachdenklich vor sich hin. Dann verteidigt sie sich fast heftig. »Ich sehe keine Schuld darin, wenn man Jugend unter sich sein läßt. Sie hat doch guten Umgang! Ich kenne alle ihre Freunde. Sie sind durchweg aus vornehmen Häusern. Nein, Gert! Du mußt dich irren. Inka hat nichts vermißt.«

      Er tanzt schweigend weiter. Sie weiß ja nicht, was er weiß, was Inka ihm gestern entgegengeschleudert hat, wie ein Ausbruch war das, als sei ein Damm gebrochen, den sie künstlich um ihr Herz gelegt hat.

      »Es würde mich freuen – irrte ich mich«, bemerkt er abschließend.

      »Wie gefällt dir der junge Bergen?« hört er sie nach einer Weile fragen.

      »Gut!« erwidert er kurz.

      »Ich habe das Gefühl, daß er mehr als Freundschaft für Inka empfindet.«

      Wendhoff wirft über ihre Schulter hinweg einen Blick auf das junge Paar, das eifrig tuschelt und mehrmals herzlich lacht. Seine Stirn legt sich in Falten. Er bekommt dadurch einen düsteren Ausdruck.

      »Möchtest du Inka aus dem Hause haben?«

      Entsetzt bleibt sie stehen. »Aber Gert – ich bitte dich. Es ist doch selbstverständlich, daß Inka eines Tages unter den jungen Menschen wählen wird. Oder…«

      »Das wollen wir der Zukunft überlassen«, sagt er schroff, so daß sie verwirrt stammelt: »Natürlich, selbstverständlich.«

      Sie tanzt nicht weiter, sondern kehrt an ihren Platz zurück, und Wendhoff folgt ihr. Er hat das Gefühl, ihr irgendwie zu nahe getreten zu sein.

      Versöhnend legt er seine Hand auf ihren Arm.

      »Du machst einen bedrückten Eindruck, Leonore. Trage ich die Schuld daran?«

      »Nein, du gewiß nicht. Ich denke nur über deine Worte nach.« Sie zwingt sich zu einem kleinen Lächeln. »Immer muß ich mich dir gegenüber entschuldigen. Über meiner Liebe zu dir habe ich tatsächlich Inka vernachlässigt, und nun geht das Kind eigene Wege. Noch ist es nicht zu spät.«

      Als Jürgen Bergen sich längst verabschiedet hat und Gert und Leonore sich in ihr Schlafzimmer zurückgezogen haben, klingen ihr des Gatten Worte noch lange in den Ohren.

      *

      Der nächste Morgen ist ein Sonntag, und noch dazu ein strahlend schönen mit leuchtend blauem Himmel und viel Wärme.

      Zeitiger als gewohnt erscheint Wendhoff am Frühstückstisch.

      Er findet Inka bereits vor. Sie trägt weiße Leinenshorts und einen Pulli dazu. Die braungebrannten nackten Beine stecken in weißen Riemensandalen.

      »Nanu«, fragt er überrascht. »Du siehst recht unternehmungslustig aus. Willst du segeln?«

      »Erraten. Ich will aufs Wasser.«

      Ohne ihn anzusehen, greift sie zur Kanne und gießt ihm die Tasse voll Kaffee.

      »Allein?« forscht er.

      »Allein.«

      Er nimmt sich ein Stück Gebäck aus dem silbernen Korb und legt es auf seinen Teller.

      »Wäre es dir sehr unangenehm, wenn ich mitkäme?«

      Vor Schreck setzt sie die Tasse ab und blickt ihn zweifelnd an.

      »Wenn es dir Freude macht? Bitte!«

      Sie essen rasch ihr Frühstück, dann gehen sie Seite an Seite die breiten Stufen hinunter zum Strand und besteigen das Segelboot.

      Der Wind bläht die Segel, und langsam gleitet das Boot über das glitzernde Wasser. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen. Feierliche Sonntagsruhe herrscht.

      Inka hat es sich auf dem breiten Sitz bequem gemacht. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, träumt sie zum Himmel empor.

      »Du


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